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Untrainiert mit dem Klassiker auf den Mount Ventoux

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Re: Untrainiert mit dem Klassiker auf den Mount Ventoux
Och...
Wenn man da 3x/Tag hoch fährt, trifft man so zwischen 6 und 7 Uhr ein paar wenige Leute, die da hoch strampeln. Und beim 1. Mal oben sind dann auch ein paar Leute... wenige und es ist noch ruhig, die Läden haben noch zu, keine Automassen. Schöne Stimmung.
Beim 2. Mal hoch sieht man dann das ganze Panoptikum des Radelns. Von Malaucene schiebt sich wirklich eine Ameisenstraße da hoch. Das hat auch einen Unterhaltungswert und lenkt von diesen furchtbaren Geradeausrampen ab.
Beim 3. Mal hoch ist es eh wurscht ;-)

Das erste Mal bin ich auf den Buckel mit dem MTB, aber nicht über die Straße, sondern über Waldwege; von der Südseite auf die Nordseite und dann irgendwie halt hoch. Unterweges hatte ich einen Verfahrer und stand plötzlich vor 2 Jungs in Uniform mit Knarre um den Hals. Der Buckel und die Umgebung waren damals noch die Basis der größten Atomraketensammlung in Europa und wenn man dann vor so einem unterirdischen Abschussgedöns stand, fanden das die gallischen Soldaten uncool...

Später bin ich dann mit dem Renner hoch. Dummerweise hatte ich bei der etwas überstürzten Urlaubsabreise den Renner nur so ins Auto geworfen und nicht bedacht, dass da noch das Hinterrad des letzten Rennens drin war. Mit 39x21 war das von Bedoin aus NICHT lustig! Glücklicherweise hatte ich mit meiner damaligen Freundin (heute Frau) ausgemacht, dass sie mich oben abholt. Es hatte oben -2°C bei 25°C im Tal. Ein paar Tage später war ich (mit dem Auto) oben, um für einen Artikel in der Zeitschrift "Tour" Modell zu spielen. Wieder deutlich unter 0°C und kleine Eiskristalle an den Steinen. Ich saß mit Wolldecke im Auto bis der Fotograf seinen Standort hatte, dann schnell raus aus dem Auto und aufs Rad. Ein paar Meter wiederholt gefahren und mit fetter Gänsehaut wieder zurück unter meine Wolldecke ins Auto ;-)
20 Jahre später habe ich zufällig in der Bücherei einen Bildband entdeckt mit einem Foto von damals. Die Gänsehaut sieht man nicht;-)

Vor 2 Jahren habe ich mir mal das 3fach angetan. Auch ein nettes Erlebnis: Nach dem dritten Mal saß ich oben in der Abendsonne. Kam ein Mensch vorbei und meinte: "Once in the liftetime!" Wo er recht hat, hat er recht ;-)

Der Ventoux ist auch von Bedoin aus kein besonders schlimmer Berg, aber auch kein leichter. Objektiv ist es ein mittelschwerer Anstieg. Aber der Buckel hat was; er hat Tradition, Stimmung, Landschaft und man kann Geschichten eerleben, die man den Enkeln erzählt. Man sollte da mal hoch fahren... "Once in the liftetime!"
Aber ja, es ist im Sommer eine Ameisenstraße ;-)

Auf dem Ventoux gab es nie Atomwaffen, du hast dich mächtig verfahren damals, ca. 20 km südöstlich liegt das Plateau d'Albion, da war ne Menge Zeug stationiert auf einer riesigen Fläche (800 Quadratkilometer) bis 1996 , es hat vor Jahren Klagen von verstrahlen Ex-Mitarbeitern gegeben (Quelle: FAZ 19.05.2005).
 
Auf dem Ventoux gab es nie Atomwaffen, du hast dich mächtig verfahren damals, ca. 20 km südöstlich liegt das Plateau d'Albion, da war ne Menge Zeug stationiert auf einer riesigen Fläche (800 Quadratkilometer) bis 1996 , es hat vor Jahren Klagen von verstrahlen Ex-Mitarbeitern gegeben (Quelle: FAZ 19.05.2005).

Die Silos auf dem Plateau d’Albion kenne ich bzw. die autobahnähnlichen Zufahrten, die heute an verrosteten Metallzäunen enden.
Dann waren es halt keine Atomwaffensilos am Mt. Ventoux, sondern ein zu den Anlagen des Plateau d’Albion gehörendes Gedöns; streng bewacht, mitten im Wald am östlichen Rand des Ventoux mit reichlich surrenden Belüftungsanlagen.
Ist ja auch wurscht; jedenfalls waren die gallischen Soldaten nicht sehr angetan davor, dass da plötzlich einer am Zaun steht und nach einem Weiterweg sucht. Ich müsste mal im damaligen MTB-Führer schauen, wo das ungefähr war. Es war jedenfalls nicht mehr zum Plateau d’Albion gehörend, sondern am Ventoux.
 
@Olddutsch war wie es sich für einen Olddutsch gehört, hiermit vor Ort:p:D:bier:.

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Ausrüstung checken. Wird ein langer Tag. Wichtig die Schuhe mit Laufsohle.

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Wähl doch lieber Schuhe, die sich ganz schlecht laufen, das erhöht die Motivation!
PS: ich hab in Flandern vor den kleinen Kopfsteinpflasterbergen auch die Riemen eng gezogen. Da weißt zu gleich, du musst bis oben fahren, absteigen ist nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist vollbracht. Schon in der Anfahrt sehr langsam gefahren. Als die Steigung so richtig losging ist mir der Puls
dermassen abgehauen. Ich habe dann immer Pause gemacht bis er wieder einigermassen im Lot war.
Analog gemessen mit der guten alten Finger an Halsschlagader Methode. Habe mich immer von Kilometerstein zu Kilometerstein vorgearbeitet. Irgendwann hat mein Körper dann in seiner Tiefe noch Reste aus meiner Sportlerkarriere gefunden und ich konnte über einen längeren Zeitraum belasten ohne das der Puls gleich wieder abging. In den steilen Rampen teilweise in Schlangenlinien. Übersetzung war 42/26.
Am Chalet habe ich dann eine halbe Pizza verdrückt bevor es die letzten 6 Kilometer durch die Steinwüste ging. Die letzten 3 Kilometer habe ich viel geschoben. Orkanböhen von vorne da ging nichts mehr.
Ein echtes Highlight.

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... Übersetzung war 42/26.

Du Tier! Wenn ich überlege, dass 42-26 fast genauso schwer ist wie 39-23 (mein leichtester Gang) und wie ich damit am nur 2 km langen Petersberg im Siebengebirge mit ähnlichen Steigungsprozenten gekämpft habe ... Chapeau!
 
Es ist vollbracht. Schon in der Anfahrt sehr langsam gefahren. Als die Steigung so richtig losging ist mir der Puls
dermassen abgehauen. Ich habe dann immer Pause gemacht bis er wieder einigermassen im Lot war.
Analog gemessen mit der guten alten Finger an Halsschlagader Methode. Habe mich immer von Kilometerstein zu
Kilometerstein vorgearbeitet. Irgendwann hat mein Körper dann in seiner Tiefe noch Reste aus meiner Sportlerkarriere gefunden
und ich konnte über einen längeren Zeitraum belasten ohne das der Puls gleich wieder abging. In den steilen Rampen teilweise in
Schlangenlinien. Übersetzung war 42/26. Am Chalet habe ich dann eine halbe Pizza verdrückt bevor es die letzten 6
Kilometer durch die Steinwüste ging. Die letzten 3 Kilometer habe ich viel geschoben. Orkanböhen von vorne da ging nichts
mehr. Ein echtes Highlight.

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Trotz allem machst du aber mit dem Rad eine gute Figur da oben. :)
 
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