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Uniglide 5-FACH Ritzelpaket auf Motobecane

Halba

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Hallo,
auf meinem alten Motobecane "Club" ist ein Ritzelpaket, bei dem die Zähne etwas angeschrägt sind. Im Netz habe ich gelesen, dass es sich hierbei um ein altes "Uniglide" handeln müsste. Leider springt die Kette bei den beiden kleinsten Ritzeln über, wenn man stärker antritt. Ich habe mir eine KMC B1Narrow Kette gekauft, die für Uniglide geeignet sein soll. Damit ist es aber genauso.
Die Frage ist jetzt, was ich machen soll. Nach meinen Infos muss ich bei einem Umbau auf eine Hyperglide Kassette ja trotzdem das kleine Ritzel der Uniglide als Abschluss benutzen, dass ja verschlissen scheint. Habt Ihr einen Tipp ?
Danke.
Gruß
Halba
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von blow.torch

Hilfreich
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Moin @Halba,

ein Überspringen der Kette ist tatsächlich in aller Regel auf Verschleiß am Ritzel zurückzuführen. Ich kenne den Effekt so auch vom Motorrad.

Laut dieser Seite
Arno Welzel-Sheldon Brown
besteht eine mögliche Lösung wohl darin, den UG-Freilaufkörper gegen einen HG-Freilaufkörper zu wechseln.
UG-Ritzel zu bekommen ist ja das eigentliche Problem, aber auch nicht unmöglich. Erst wenn diese Suche wirklich nicht erfolgreich ist, würde ich den Freilauf-Umbau angehen.

Achtung: Das Abschlussritzel für Dura-Ace hatte wohl ein anderen Gewindedurchmesser und passt nicht auf "normale" UG-Freilaufkörper. Solltest Du dich also auf Ritzelsuche machen, musst Du darauf achten. Ansonsten den verlinkten Artikel aufmerksam lesen, denn da sind so einige Fallstricke aufgezeigt...!
 
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Hilfreichster Beitrag geschrieben von blow.torch

Hilfreich
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Bei UG ist es doch auch möglich die Ritzel zu drehen wimre?
...ja, aber nur die "Normalritzel", nicht das aufzuschraubende Abschlussritzel. Wenn aber das hin ist, muss es komplett erneurt werden.
Wenn bei @Halba die 2 kleinsten verschlissen sind, kann er das vorletzte Ritzel drehen, muss aber das Abschlussritzel erneuern, denn das besitzt einen einseitigen "Kragen", welcher das Gewinde beherbergt, und dieser Kragen muss nach innen zeigen...
 
Hallo,
auf meinem alten Motobecane "Club" ist ein Ritzelpaket, bei dem die Zähne etwas angeschrägt sind. Im Netz habe ich gelesen, dass es sich hierbei um ein altes "Uniglide" handeln müsste. Leider springt die Kette bei den beiden kleinsten Ritzeln über, wenn man stärker antritt. Ich habe mir eine KMC B1Narrow Kette gekauft, die für Uniglide geeignet sein soll. Damit ist es aber genauso.
Die Frage ist jetzt, was ich machen soll. Nach meinen Infos muss ich bei einem Umbau auf eine Hyperglide Kassette ja trotzdem das kleine Ritzel der Uniglide als Abschluss benutzen, dass ja verschlissen scheint. Habt Ihr einen Tipp ?
Danke.
Gruß
Halba
Bist du sicher das dein Ritzelpaket eine Kasette ist und nicht etwa ein Schraubzahnkranz ?
Uniglide beschreibt ja nur die Zahnform an den Ritzeln , es gab nämlich beides parallel , wobei es einfacher wären wenn es ein Schraubzahnkranz wäre .
Und eine 5 fach Uniglide Kasette ist eigentlich was ganz seltenes.
Ein Foto des ausgebauten Rades ( Ausschnitt Ritzelsatz seitlich ) liesse das erkennen.
 
Danke für Eure Beiträge. Bin gerade im Urlaub. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, ob es ein Schraubkranz oder eine Kassette ist. Ich lerne immer mehr dazu :) Nächste Woche mache ich ein Foto vom Ritzelpaket und stelle es ein.

Gruß
Halba
 
So, jetzt habe ich Fotos gemacht. Ich hoffe, Ihr könnt alles erkennen. IMG_0870[1].JPGIMG_0871[1].JPGIMG_0872[1].JPG
 
...ich meine einen Gewindeansatz vor dem ersten Ritzel erkennen zu können; dann wäre es ein Kassettenkranz. Des Weiteren kann ich nicht wirklich Verschleiß erkennen!
Wie @Flat Eric schon schrieb: Bitte das Hinterrad ausbauen und ein Foto genau von der Seite machen...
 
Ich erkenne da tatsächlich eine Kasettennabe von Shimano , 1. Version mit aufgestecktem Freilaufkörper .
Das ist so was wie die A...karte , leider .
Ritzel bekommst du nur noch gebraucht ( ob die dann besser sind...?) , das äussere Ritzel ist geschraubt und noch seltener .
Man erkennt auf dem Freilauf die Stecknuten und die letzten Gewindegänge .
Das Bild von mir zeigt den Aufbau der Nabe.
Wenn es mein Rad wäre , würde ich mit eine Schraubkranznabe besorgen und die in die Felge einspeichen ,
so eine Nabe ist schnell besorgt und Schraubzahnkränze auch mit nur 5 Ritzeln spottbillig und neu , und dazu habe die fast alle
HG Zähne ( vom Hersteller Sunrace z.B. , siehe ebay .)
Das umfeilen von HG Ritzeln geht schon (ein Steg muss verschmälert werden) um deine Nabe so zu lassen , nur wenn das kleine Ritzel verschlissen ist nützt das ja so richtig nicht .
Einen neueren Freilauf für HG Ritzel gibt es für diesen Nabentyp nicht .
Shimano Nabe alter Freilauf.jpg
Shimano Nabe Freilauf Uniglide alt.jpg
 
5-fach ist selten, aber 6 und 7-fach UG NOS 13-26z kein Problem (edit 13 tnx!)
 
Zuletzt bearbeitet:
Gute Frage!
Funktioniert das?
Irnkwie schon. Aber da muss ich etwas weiter ausholen. Die ersten Shimano Kassettennaben waren eine prima Antwort auf ein Problem, das es erst später gravierend geben würde - abgebrochene Achsstummel unter Mehrfachzahnkränzen. Das trat bei 5/6S Zahnkränzen selten auf, nur bei großen, schweren oder kräftigen Fahrern. Lager ganz nach außen, Freilauf in die Nabe integrieren, um der auftretenden Antriebskräfte und Biegemomente Herr zu werden. Nabe und Körper hatten das schon gezeigte Wellenprofil und waren ab Werk verpresst.
Es gab ein (De)-Montagewerkzeug zum Freilaufkörper abziehen und wieder aufpressen.
IMG_3367-1.jpg

Links Freilaufabzieher, Rechts Zerlegewerkzeug für Freilaufkörper

Das "Achse stabilisieren" klappte schon mit den ersten Serien, die aber bald andere Marotten zeigten. Die Biegemomente waren nicht weg, sondern tobten sich an anderer Stelle aus - am Übergang zwischen Nabenkörper und Freilauf. Das weichere Alu des Körpers gab gegen den Stahlfreilauf zügig nach, knackten, hatten Spiel und bei Demontage fiel der Körper einfach ab - Passung im Eimer am nicht tauschbaren Teil, dem Nabenköper. Das bekam Shimano in den Griff mit einer hohlen Stahlschraube, die Nabenkörper und Freilauf verband. Das hält - bis heute. Die Nabenkörper mit Hohlschraube erkennt man am verdickten Mittelteil.
Die Freilaufkörper für den verdickten Mittelteil hatten keine Presspassung mehr, sondern eine Wurfpassung, da sie ja von der Hohlschraube gehalten werden konnten.
Bei kaputten Kassettennaben der 1. Generation hast Du also die Situation, dass die Passung zwischen Freilauf und Körper im Eimer ist. Indiz: beim Auseinanderbau fällt Dir der Körper nach Achsausbau ohne Abzieher einfach ab.
Ein passender Freilauf 5/6S hält nicht mehr, ein neuer 7-10S Freilauf hat dank geänderter Passung deutliches Spiel - hält also noch weniger.

Deshalb sollte man immer die neuere Kassettenkonstruktion mit Verschaubung verwenden. Alles andere ist Zeitverschwendung.
Wenn es aus historischen Gründen eine "Alte" sein muß geht es so mit einer Pfuschlösung:
Passung (Wellenprofil) entfetten und mit 2k-Epoxykleber einsetzen und über Nacht fixieren, danach Achse normal montieren und einstellen. Danach beten, daß es hält. Wenn Du etwas Bums in den Beinen hast - vergiss es! Für ein Rad im Alltagsbetrieb - vergiss es.
Für die Wanddeko und gelegentlich bei Schönwetter rumrollern mag es auch noch gehen.

Gruß und gutes Gelingen ...
 
Irnkwie schon. Aber da muss ich etwas weiter ausholen. Die ersten Shimano Kassettennaben waren eine prima Antwort auf ein Problem, das es erst später gravierend geben würde - abgebrochene Achsstummel unter Mehrfachzahnkränzen. Das trat bei 5/6S Zahnkränzen selten auf, nur bei großen, schweren oder kräftigen Fahrern. Lager ganz nach außen, Freilauf in die Nabe integrieren, um der auftretenden Antriebskräfte und Biegemomente Herr zu werden. Nabe und Körper hatten das schon gezeigte Wellenprofil und waren ab Werk verpresst.
Es gab ein (De)-Montagewerkzeug zum Freilaufkörper abziehen und wieder aufpressen.
Anhang anzeigen 702064
Links Freilaufabzieher, Rechts Zerlegewerkzeug für Freilaufkörper

Das "Achse stabilisieren" klappte schon mit den ersten Serien, die aber bald andere Marotten zeigten. Die Biegemomente waren nicht weg, sondern tobten sich an anderer Stelle aus - am Übergang zwischen Nabenkörper und Freilauf. Das weichere Alu des Körpers gab gegen den Stahlfreilauf zügig nach, knackten, hatten Spiel und bei Demontage fiel der Körper einfach ab - Passung im Eimer am nicht tauschbaren Teil, dem Nabenköper. Das bekam Shimano in den Griff mit einer hohlen Stahlschraube, die Nabenkörper und Freilauf verband. Das hält - bis heute. Die Nabenkörper mit Hohlschraube erkennt man am verdickten Mittelteil.
Die Freilaufkörper für den verdickten Mittelteil hatten keine Presspassung mehr, sondern eine Wurfpassung, da sie ja von der Hohlschraube gehalten werden konnten.
Bei kaputten Kassettennaben der 1. Generation hast Du also die Situation, dass die Passung zwischen Freilauf und Körper im Eimer ist. Indiz: beim Auseinanderbau fällt Dir der Körper nach Achsausbau ohne Abzieher einfach ab.
Ein passender Freilauf 5/6S hält nicht mehr, ein neuer 7-10S Freilauf hat dank geänderter Passung deutliches Spiel - hält also noch weniger.

Deshalb sollte man immer die neuere Kassettenkonstruktion mit Verschaubung verwenden. Alles andere ist Zeitverschwendung.
Wenn es aus historischen Gründen eine "Alte" sein muß geht es so mit einer Pfuschlösung:
Passung (Wellenprofil) entfetten und mit 2k-Epoxykleber einsetzen und über Nacht fixieren, danach Achse normal montieren und einstellen. Danach beten, daß es hält. Wenn Du etwas Bums in den Beinen hast - vergiss es! Für ein Rad im Alltagsbetrieb - vergiss es.
Für die Wanddeko und gelegentlich bei Schönwetter rumrollern mag es auch noch gehen.

Gruß und gutes Gelingen ...
Sehr schöne Erklärung , den ich so auch n.n. kannte , danke .
 
Irnkwie schon. Aber da muss ich etwas weiter ausholen. Die ersten Shimano Kassettennaben waren eine prima Antwort auf ein Problem, das es erst später gravierend geben würde - abgebrochene Achsstummel unter Mehrfachzahnkränzen. Das trat bei 5/6S Zahnkränzen selten auf, nur bei großen, schweren oder kräftigen Fahrern. Lager ganz nach außen, Freilauf in die Nabe integrieren, um der auftretenden Antriebskräfte und Biegemomente Herr zu werden. Nabe und Körper hatten das schon gezeigte Wellenprofil und waren ab Werk verpresst.
Es gab ein (De)-Montagewerkzeug zum Freilaufkörper abziehen und wieder aufpressen.
Anhang anzeigen 702064
Links Freilaufabzieher, Rechts Zerlegewerkzeug für Freilaufkörper

Das "Achse stabilisieren" klappte schon mit den ersten Serien, die aber bald andere Marotten zeigten. Die Biegemomente waren nicht weg, sondern tobten sich an anderer Stelle aus - am Übergang zwischen Nabenkörper und Freilauf. Das weichere Alu des Körpers gab gegen den Stahlfreilauf zügig nach, knackten, hatten Spiel und bei Demontage fiel der Körper einfach ab - Passung im Eimer am nicht tauschbaren Teil, dem Nabenköper. Das bekam Shimano in den Griff mit einer hohlen Stahlschraube, die Nabenkörper und Freilauf verband. Das hält - bis heute. Die Nabenkörper mit Hohlschraube erkennt man am verdickten Mittelteil.
Die Freilaufkörper für den verdickten Mittelteil hatten keine Presspassung mehr, sondern eine Wurfpassung, da sie ja von der Hohlschraube gehalten werden konnten.
Bei kaputten Kassettennaben der 1. Generation hast Du also die Situation, dass die Passung zwischen Freilauf und Körper im Eimer ist. Indiz: beim Auseinanderbau fällt Dir der Körper nach Achsausbau ohne Abzieher einfach ab.
Ein passender Freilauf 5/6S hält nicht mehr, ein neuer 7-10S Freilauf hat dank geänderter Passung deutliches Spiel - hält also noch weniger.

Deshalb sollte man immer die neuere Kassettenkonstruktion mit Verschaubung verwenden. Alles andere ist Zeitverschwendung.
Wenn es aus historischen Gründen eine "Alte" sein muß geht es so mit einer Pfuschlösung:
Passung (Wellenprofil) entfetten und mit 2k-Epoxykleber einsetzen und über Nacht fixieren, danach Achse normal montieren und einstellen. Danach beten, daß es hält. Wenn Du etwas Bums in den Beinen hast - vergiss es! Für ein Rad im Alltagsbetrieb - vergiss es.
Für die Wanddeko und gelegentlich bei Schönwetter rumrollern mag es auch noch gehen.

Gruß und gutes Gelingen ...
Danke für die ausführliche Erklärung! Ich habe als großer, normalgewichtiger und damals auch noch kräftiger Fahrer in den 80ern die Achsen einer 6-fach Maillard Nabe regelmäßig verbogen. Nach Umstieg auf eine Kassettennabe der ersten Generation (aufgepresster Freilauf) war Ruhe.
 
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