Ich bin am Wochenende auch mal wieder "Zeitgefahren" und habe mein bisher bestes Ergebnis überhaupt auf dem Kurs, auf dem ich nun schon fast 10 Jahre fahre, erzielt. Daher ein kleiner Erfahrungsbericht.
Meine Zeit war natürlich immer noch deutlich langsamer als die ganz schnellen Jungs (der Sieger ist gestern einen 47er Schnitt gefahren

) , aber gemessen daran, wie grottig schwer ich mich immer mit flachen TT getan habe ist da in den letzten Jahren ein erheblicher Fortschritt zu verzeichnen gewesen.
Dabei habe ich in diesem Jahr kaum mit dem TT-Rad trainiert. Im März mal ein paar Rekom-Einheiten, danach war er PM des TT-Rads längere Zeit im Batterriewechsel und Service. Pfingsten bin ich dann noch Marathon gefahren und Mittwoch 4*8 min. L5 mit dem Straßenrad.
Die unmittelbare Vorbereitung auf das Zeitfahren bestand dann nur aus 3 Einheiten auf dem TT-Rad. Donnerstag Abend eine lockere Runde im Grundlagenbereich, Freitag habe ich (auf einem alles andere als zeitfahrtauglichen Kurs Mitten durchs Ruhrgebiet) gute 2h Gas gegeben. Da habe ich schon gemerkt, dass es gut lief und mir sind ein bisschen "die Gäule durchgegangen"

, jedenfalls dachte ich am Samstag morgen, ich hätte ein bisschen zu heftig reingehauen am Freitag. Samstag bin ich dann nochmal eine lockere GA-Einheit gefahren.
Ausschlaggebend für die langfristigen Fortschritte bei meinen Zeitfahrleistungen ist wohl eine Mischung aus einer aerodynamischeren Position, sukzessiven Materialverbesserungen (Scheibe, Aerohelm, Castelli-Anzug - nicht alles auf einmal, sondern im Laufe der Jahre) und einer besseren Gewöhnung an das TT-Rad. Dabei komme ich mittlerweile auch dann gut mit der TT-Position klar, wenn ich länger nicht damit gefahren bin. Es fühlt sich nicht mehr ganz so extrem nach "Kampf und Krampf" an wie früher.
Sehr positiv für den "Wohlfühlfaktor" auf dem TT-Rad hat sich dabei übrigens die Wahl des Sattels ausgewirkt. Ich habe seit letztem Jahr einen Prologo TT-
Sattel montiert, der auf der Sattelnase rutschhemmende Elemente hat was zu einer viel stabileren Postion beiträgt.
Spezielles TT-Training habe ich dieses Jahr wie oben erwähnt kaum gemacht. Ich bin allerdings im Winter regemäßig sogn. Hop-Einheiten Indoor auf dem Straßenrad gefahren. Die Idee hinter "HOP" ist u.a. hier beschrieben.
http://alex-cycle.blogspot.de/2009/02/hop-to-it.html. Meine Variante war 60 min mit jeweils 2:40 min 90-95% der FTP und 0:20 min. 105-110% der FTP -gefahren auf einer Taxc-Neo-Rolle , gesteuert über ein selbst erstelltes "Custom-Workout" in Zwift. Geschadt hat dieses Training wohl nicht.
Hier die Einheit von gestern.
https://www.strava.com/activities/1598926491