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Tony Martin durch Unfall verletzt

Dieser Radweg entlang der Ermatinger Hauptstrasse ist hochgefährlich weil mehrfach Ausfahrten direkt auf den Radweg münden. Und obwohl der Radweg selbst rot gestrichen ist, habe ich schon mehrfach eine Vollbremsung machen müssen, weil wieder mal jemand nur Augen für die Strasse, aber nicht für den zu querenden Radweg hatte. Aufwärts, also in Richtung Steckborn, geht das alles noch, da die Steigung die eigene Geschwindigkeit reduziert. Aber in Richtung Tägerwilen fahre ich regelmässig direkt auf der Strasse. Da hat man schnell über 50 drauf und dann ist mir dieser Radweg viel zu heiss.

Die Berichte lesen sich aber so, als es auch ein unerlaubtes Entfernen des Unfallverursachers vom Unfallort, vulgo Fahrerflucht, gibt. Schöner Mist.
 
Seltsame Interpretation. Welchen Bericht meinst du denn?

in dem rad-net Bericht heisst es:" ... Offenbar sei ihm die Vorfahrt genommen worden. Martin krachte in die Scheibe des Wagens. «Er hat das Auto nicht gesehen», meinte Werner. ..."
Bei radsportnews steht aber:"... Wie genau der Zusammenprall mit dem Auto gestern abgelaufen ist, weiß ich nicht, ... eWas ich weiß ist, dass ich etwa 35 bis 40 km/h auf einem leicht abschüssigen Radweg drauf hatte, als wahrscheinlich eine Frau mit ihrem Auto den Weg gekreuzt hat. Dann gingen die Lichter aus.“

Die Worte "offenbar" und "wahrscheinlich" brachten mich auf diese Interpretation.
Andererseits dürfte, wenn das eine Scheibe gewesen ist, in die Toni rein donnerte, diese kaputt gegangen sein. Ausserdem dürfte das einen ziemlichen Knall gegeben haben und an der Stelle in Ermatingen ist eigentlich immer was los, so dass ich wohl eher nicht von Fahrerflucht, sondern eher von vager Berichterstattung hätte sprechen sollen.
 
Tropezien:
In der Polizeimeldung steht nichts von Fahrerflucht. Vage sind höchstens die Erinnerungen von Tony Martin, was nicht erstaunlich ist, wenn er eine Zeit lang bewusstlos war. Dass er Vorfahrt hatte, steht ebenfalls in der Polizeimeldung.
 
Dieser Radweg entlang der Ermatinger Hauptstrasse ist hochgefährlich weil mehrfach Ausfahrten direkt auf den Radweg münden. Und obwohl der Radweg selbst rot gestrichen ist, habe ich schon mehrfach eine Vollbremsung machen müssen, weil wieder mal jemand nur Augen für die Strasse, aber nicht für den zu querenden Radweg hatte. Aufwärts, also in Richtung Steckborn, geht das alles noch, da die Steigung die eigene Geschwindigkeit reduziert. Aber in Richtung Tägerwilen fahre ich regelmässig direkt auf der Strasse. Da hat man schnell über 50 drauf und dann ist mir dieser Radweg viel zu heiss.

Das ist eine meiner Stammstrecken. Die Strecke von Ermatingen in Richtung Kreuzlingen ist hier wie zurecht gepostet wurde, leicht abschüssig, sodaß hier auch Hobby Radler schnell 45 km/h draufhaben. Da sich Schweizer Autofahrer im Gegensatz zu Deutschen an Verkehrsregeln halten, fahren dort die Autos nicht schneller als 50 km/h, sodaß man meist ein Stück im Autoverkehr mitschwimmen kann. Ich bin hier schon hundertmal gefahren, und immer nur auf der Straße. Am Beginn des Radwegs kommt man gar nicht flach rauf, sondern muß über eine Randstein, dann ist der Radweg mit vielen Auto-Ausfahrten ständig uneben durch deren Randsteinabsenkungen sodaß man bei dem Tempo im Satteln "hoppeln" würde. Ferner ist er durch die Ausfahrt aus einer Autowaschanlage meist an einer Stelle naß, dann münden noch eine Tankstellen Ein- und Ausfahrt am Radweg. Dort ein / ausfahrende Autos stehen manchmal auf dem Radweg und beobachten den Verkehr auf eine Lücke wartend obwohl der Radweg rot markiert ist. Das Gefährlichste sind jedoch die vielen Ein- und Ausfahrten des rechts liegenden Industriegebiets und der Tanke bzw. die dort rauskommenden Autos, die zum Glotzen auf eine Lücke im Verkehr quer auf dem Radweg stehenbleiben. Vielleicht hat Toni bei seiner Fahrt nach rechts auf diese Ausfahrten geachtet und nicht mit einem plötzlich von links kommendem Auto gerechnet.
Dieser Radweg ist also wirklich hochgefährlich, es muß grauenhaft sein, da mit 45 ungebremst in eine Autoscheibe zu fliegen.

Was ich noch nicht ganz verstehe: Der Radweg befindet sich nur auf einer Straßenseite. Die Frau kam von der Gegenseite (Bahnhofstraße), mußte alos erst die Hauptstrasse überqueren und kollidierte dann mit Martin. Da hat man eigentlich genug Übersicht wenn man schaut.
Mir hat le. Jahr auch eine Frau die Vorfahrt genommen und ich bin mit 30 ungebremst in ein Auto rein. Der Polizist sagte sie hätte mich "halt einfach nicht gesehen". Und warum sieht man jemanden nicht ? Weil man nicht schaut ! Das ist das eine Problem das andere ist daß Autofahrer einfach das Tempo eines Rennradlers oft unterschätzen.

Gute Besserung und mein Mitleid mit Toni Martin.
 
Das ist eine meiner Stammstrecken. .......

Was ich noch nicht ganz verstehe: Der Radweg befindet sich nur auf einer Straßenseite. Die Frau kam von der Gegenseite (Bahnhofstraße), mußte erst die Hauptstrasse überqueren und kollidierte dann mit Martin. Da hat man eigentlich genug Übersicht wenn man schaut.

Du kennst die Strecke also und schreibst, die Frau kam praktisch von der gegenüberliegenden Seite und musste die Hauptstrasse überqueren.
In diesem Falle könnte ich es sogar verstehen, daß sie ihn nicht gesehen hat.

Überlege, du willst eine Hauptstrasse, eventuell viel Verkehr, überqueren.
Die erste Lücke die sich in beide Richtungen auftut, wirst du nutzen und gas geben um die Strasse schnellstmöglich zu überqueren.
Du achtest wahrscheinlich auf alles, nur nicht auf einen Radfahrer auf der gegenüberliegenden Seite.
Nur so kann ich es mir vorstellen, aber ich kenne die Gegebenheiten nicht.
 
Du kennst die Strecke also und schreibst, die Frau kam praktisch von der gegenüberliegenden Seite und musste die Hauptstrasse überqueren.
In diesem Falle könnte ich es sogar verstehen, daß sie ihn nicht gesehen hat.

Überlege, du willst eine Hauptstrasse, eventuell viel Verkehr, überqueren.
Die erste Lücke die sich in beide Richtungen auftut, wirst du nutzen und gas geben um die Strasse schnellstmöglich zu überqueren.
Du achtest wahrscheinlich auf alles, nur nicht auf einen Radfahrer auf der gegenüberliegenden Seite.
Nur so kann ich es mir vorstellen, aber ich kenne die Gegebenheiten nicht.

Ja, der Radweg verläuft nur einseitig, auf der - aus Tonis Richtung gesehen - rechten Seite, die Frau kam von links, überquerte erst die Autofahrbahnen dann den Radweg.

Zitat: "Du achtest wahrscheinlich auf alles, nur nicht auf einen Radfahrer auf der gegenüberliegenden Seite" Na, ja, es ist ein Teil des Bodenseeradwegs (Teil für RRler, da der Touri-Bodenseeradweg hier auf Feldwegen am See entlang geht) im Sommer sind hier endlos viele Radtouristen, Familien mit Kindern etc. unterwegs. Radfahrer sind hier also keine Exoten sondern ein gewohntes Bild. Dann ist an dieser Stelle wie man auf Google Earth erkennen kann der Radweg auch noch auf er ganzen Breite rot gestrichen.
Auf eine Lücke im Autoverkehr lauern und dann schnell durch und ohne zu schauen über den Radweg - was ist wenn da gerade eine Familie mit Kindern fährt - da hätte ich, wenn ich Richter wäre, nicht allzuviel Verständnis.

Ist zwar reine Spekulation aber vielleicht könnte es in etwa so verlaufen sein: Die Autofahrerin spechtet durch eine Lücke im Autoverkehr und achtet nicht auf den dahinterliegenden Radweg, Toni fährt mit 45 km/h auf dem Radweg und muss auf die vielen von rechts kommenden Ausfahrten eines Industriegebiets und einer Tankstelle achten, weswegen er nicht nach links schauen kann und schon ........
 
Wenn das tatsächlich so ein problematischer Radweg ist, wird man jetzt die Stelle vielleicht entschärfen. Üblicherweise wird den Radfahrern einfach der Vortritt entzogen. :rolleyes:
 
Du achtest wahrscheinlich auf alles, nur nicht auf einen Radfahrer auf der gegenüberliegenden Seite.

Genau so ist es. Ich möchte sogar so weit gehen, dass das auch jedem von uns extrem radfahrersensibilisierten passieren könnte, der sich ab und zu mal auf die andere Seite der Windschutzscheibe begibt. Unsere Augen nehmen von einem theoretischen 180°-Blickfeld nur einen sehr kleinen Ausschnitt detailliert wahr und unser Gehirn leistet unglaubliches, wenn es darum geht in kritischen Situationen alle Informationen bis auf die direkt lebensnotwendigen auszublenden. Wenn von links und rechts Stahlkisten mit der kinetischen Energie eines Gewehrschusses angerollt kommen ist klar, worauf sich die Aufmerksamkeit konzentriert. Ein Radfahrer hat in so einer Situation nur dann eine ernsthafte Chance, gesehen zu werden, wenn er genau dort ist, wo der querende Autofahrer nach den für seine Sicherheit relevanten Gefahren sucht.

Üblicherweise wird den Radfahrern einfach der Vortritt entzogen.
Und genau diese Vorgehensweise ist es, die aus harmlosen Radfahrern irgendwann direkt unter Umgehung der Krampfadlerstufe echte Veloterroristen machen wird :mad:

Das schlimmste an diesen Schildern ist ja gar nicht mal die Tatsache, dass man entrechtet wird (und wenn es nur das Vorfahrtsrecht ist), sondern der Effekt, dass Autofahrer durch diese Beschilderung geradezu dazu erzogen werden, blind über jeden Radweg zu brettern. Der Unterschied zwischen einem Radweg und einem entrechteten Radweg ist Autofahrern doch noch schwerer zu vermitteln als der zwischen benutzungspflichtigen und sonstigen.

Zugegeben: für nicht verpflichtende Radwege mag eine konsequente Entrechtung womöglich genau das richtige sein. Den "ich trau mich nicht zwischen die Autos"-Radler schützt das davor, mit einem falschen Sicherheitsgefühl ins offene Messer zu rollen und die "Verweigerer" erhalten angesichts 20x "Vohrfahrt achten" auf tausend Meter vielleicht endlich ein wenig mehr Verständnis.
 
Bevor ich auf mein Recht der Vorfahrt bestehe, mache ich folgendes:

An meinem Lenker befinden sich 2 Hebel, welche zur Verzögerung meiner Geschwindigkeit vorgesehen sind, sobald man diese betätigt.

Das heisst, bevor ich mich mit ca. 80 Kg einem Gegner mit >1200 kg stelle und anlege, ziehe ich, sofern die Zeit verfügbar ist an diesen Hebeln, reduziere meine Geschwindigkeit, fluche mit dem Autofahrer, der mir die Vorfahrt genommen hat und habe aber die Gewissheit, noch ein ( hoffentlich ) paar Jahre unter meinen Mitbürgern verweilen zu können.

Als Radfahrer ziehst du immer den Kürzeren, leider.
 
Spricht ja auch keiner davon, die Vorfahrt zu erzwingen. Ist übrigens (in D) auch verboten.

In der Regel - und meine 2 Unfälle in ähnlichen Situationen liefen genau so ab - siehst du als Radler den Autofahrer zu spät, um noch zu bremsen, oder du bist davon ausgegangen, dass er hält - z.B. weil er langsamer wurde, dich ansah etc.

Bin mir ziemlich sicher, dass jeder Radler bremst, wenn das die einzige erkennbare erfolgversprechende Möglichkeit ist, den Crash zu vermeiden.

Und Tony Martin gute Besserung und eine tolle weitere Saison!

Gruß, svenski.
 
@ svenski,

will ja auch keine Vorfahrt erzwingen, aber wie du schreibst, entweder siehst du den Autofahrer zu spät, oder er dich, in beiden Fällen ist es Mist.
Wie oft werden Autofahrer langsamer, unterschätzen deine Geschwindigkeit und wollen noch vor dir abbiegen, ist mir alles schon passiert.
Oder sie haben dich nicht gesehen und wenn sie dich sehen ist es zu spät.
 
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