Rennradsaison vorbei? Von wegen... ich war gestern bei dem wilden Wetter draußen
Vom Winde verweht oder Pustekuchen!
Bericht vom 26. Kornwestheimer Triathlon
Kornwestheim ist nicht nur die Heimat "Lurchis", des Comic-Helden meiner Kindheit. Diese kleinen Heftchen gab es immer dazu, wenn wir bei "Salamander" Schuhe kauften. Nein, in Kornwestheim findet seit 26 Jahren auch ein Triathlon über die Volksdistanz statt. Will heißen: 500 m in einem Hallenbad absolvieren, ab nach draußen, auf dem Sportplatz das deponierte Rad (samt
Helm, Schuhen, Startnummernbad, Brille etc.) schnappen und ab auf die 20 km lange Radstrecke, die in dreieinhalb Runden über die Alsphaltwegen der "Stuttgarter Gemarkung" führt, also entlang der Kartoffel-, Mais- und Rübenfelder. Wie immer mit einigen ätzenden Steigungen und flotten Abfahrten, aber diesmal reichlich gewürzt mit heftigen Windböen, die einen teilweise zur Seite versetzen, teilweise von vorn fast zum Stillstand bliesen. Natürlich gab's die Frontalwinde immer auf den Steigungen...
Da half die Aeroposition ein wenig, aber die Beine sollte nicht allzu sehr gefordert werden, denn da kommt ja noch was...
Von Runde zu Runde wurde es schlimmer, und die Spätstarter (alle 20 min eine neue Startgruppe) hatten es deutlich schwerer als jene, die schon um 10 oder 11 gestartet waren. Ich war ab 12:30 Uhr bei den späten...
In Kornwestheim spekuliere ich in der M60 ab und zu auf das Podium. Die Veranstalter der örtlichen Skizunft SZK haben für die ersten drei Plätze
aller Altersklassen einen Pokal bereitgestellt - feine Sache. 2010 war ich dritter.
In den Vorjahren war ich öfter mal 4. und durfte stets meinem "Lieblingsgegner" Gerhard auf Platz 3 gratulieren... Sonst sind etwa 7 - 8 Athleten der AK am Start, diesmal hatten gleich 13 (!) in der AK60 gemeldet - REKORD! Und Gerhard ist nicht am Start. Chancen???
In der Vorbereitungsphase hatte ich eine junge Kollegin von der Uni überreden können, dort ihren ersten Triathlon zu versuchen. Gemeinsames Training, ein paar Tipps - das wird schon. Sie reiste mit ihrer kompletten Familie an, die sowohl ihr, als auch mir reichlich Unterstützung auf der Strecke gab.
Endlich mit dem Renner zurück zum Wechselplatz, die Füße schon 500 m vorher aus den Schuhen, an der Linie abgesprungen und im Laufschritt zum Radstellpaltz. Rad parken,
Helm in die Kiste, rein in die Laufschuhe, Startnummernband nach vorn drehen und ab auf die Laufstrecke. Durch einen schönen Park, wieder dreieinhalb Runden über gesamt 5,2 km. Die Beine sind früh schwer, auch dort gibt es heftigen Wind, ein paar Zweige fliegen... Mit der Brücke über einen kleinen See tue ich mich besonders schwer, 4 Mal... Stürmen tut es nur von oben, meinem Laufschritt kann man dieses Prädikat nicht zusprechen. Und als ich nach unglaublichen 1:39 h durch das Zieltor am Marktplatz hetze, weiß ich, dass ich mir heute eine gute Platzierung von der Backe putzen kann. Vor zwei Jahren war's noch ne 1:30 gewesen, und ich wollte eigentlich versuchen, diesmal drunter zu bleiben. Von wegen. Pustekuchen!
So ist das: Mal verliert man, mal gewinnen die anderen.
Platz 11 muss mit Würde getragen werden.
Die junge, unerfahrene Kollegin (gut, eine exzellente Schwimmerin) toppt die kühnsten Erwartungen und ist in allen 3 Disziplinen besser als ich. Glückwunsch!
Ach ... und falls jemand gezweifelt haben sollte: Spaß gemacht hat das Ganze auch noch!
Und am 3. Oktober gibt's den nächsten Start.