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Sehr kleine Fahrer - nur Nachteile?

Dani die Kurze

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Hey Leute,
Kann ich irgendwann als sehr kleine Frau (154cm/47kg) mit den Männern bei den Ausfahrten mithalten? Ich hab immer den Eindruck dass ich mich mordmäßig abrackern muss und oft kraftmäßig "auf Anschlag" fahre, insbesondere bei Gegenwind. Will auch nicht nur Windschatten fahren^^
 
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Eigentlich habe ICH mit meinen 2,01m und 100kg nur Nachteile, wenn ich mit meinen Kumpels fahre: Am Berg leide ich so derbe - die anderen ballern rauf, ruhen sich oben aus bis ich da bin und kaum komme ich oben an, geht’s im Höllentempo weiter.
Und am Ende der Ausfahrt darf ich sie dann noch im Schlepptau nach Hause ziehen und sie machen es sich bei mir im Windschatten aka auf der Couch gemütlich 😄
Unfair ist das (ehrlich).

Na, ich denke am besten ist die gute Mischung: Nicht zu klein/leicht, aber auch wieder nicht zu gross/schwer. Hat beides Vor- und Nachteile.
Aber bei den Pros wird das Gesamtklassement halt am Berg entschieden.
 
@Dani die Kurze
Was für ein Rad fährst Du denn? Und wie trainierst Du? Bei mir im Bekanntenkreis gibts auch 2 Frauen, mit denen ich mal fahre. Mit Rennrad im Unterlenker bräuchtest Du ohne besondere Aero-Sachen so ca 150W dauerhaft, um 30+ im flachen zu fahren. Die beiden schaffen das auch über 2-3h, liegen mit der FTP aber auch bei 200+. In die Richtung müsstest Du dich also als Anhaltspunkt bewegen, wenn das Dein Ziel ist.
 
moinsen

bei 180W hast du ungefähr 4W/kg, eine relativ respektable Leistung. Für dieselbe Leistung braucht ein 90kg Typ nur 2W/kg, was relativ untere Hobbygrenze von gesunden Menschen ist. Im Flachen zählt nur die reine Leistung, am Berg die Leistung/Gewicht.
Wenn du also mit großen Männern fährst solltest du dich möglichst in derem Windschatten verkrümeln. Deren Pech ist natürlich, daß sie in deinem Schatten nicht einfacher einen Berg hoch fliegen können.
Ich würde nicht sagen, daß das auf Frauen beschränkt ist sondern eher auf kleine leichte Menschen ohne Ausnahmetalent. Ich bin früher öfter mit Maja (daher die Titelleiste) gefahren, die sowohl ein Brocken gegenüber deinen 47kg war, als auch talentiert. Sie ist einen Schnitt >39km/h beim Münsterlandgiro gefahren.

Vielleicht hilft dir das
Gruß
dasulf
 
Woher kommt der große Leistungsunterschied zwischen Rennrad und Laufsport?
Beim laufen zählt, wie am Berg, vor allem die relative Leistung, weil ständig gegen die Schwerkraft gearbeitet wird. Und da gilt tendenziell je leichter desto besser.
Auf dem Rad im Flachen, wie schon ausgeführt, die absolute Leistung
 
Daß Frauen nicht die gleichen Zeiten schaffen ist normal. Sieht man bei den Ergebnissen der Profi-Rennen. Es gibt natürlich Frauen, die auch schneller als so mancher Mann sind. Hängt davon ab, was denen in die Wiege gelegt wurde.
Wenn Du bergauf die Männer überholst, liegt es daran daß Du weniger Gewicht in eine höhere Lage "schaffst" Hangabtriebskraft usw. Bergab fehlt Dir wieder Gewicht um eine höhere Geschwindigkeit zu erreichen. Der Luftwiderstand spielt da auch noch eine Rolle.
Physik 7. Klasse war das ein Thema, glaube ich. Ist schon ewig her.
Sitzposition ist auch schon optimiert?
 
Auf der Ebenen brauchst Du Kraft. Die hast Du nicht als Leichtgewicht. Egal wieviel Du trainierst. Keine Chance. Da wirst Du immer abkacken.
Am Berg zählt die Watt/Kg Leistung. Da bist Du im Vorteil im Vergleich zu den schweren Jungs, weil die Herren zwar viele Muskeln haben (was auf der Ebene wichtig ist), aber dadurch auch schwerer sind.

Fazit: Entweder 10 Kg Muskelmasse zunehmen, oder so bleiben und es akzeptieren daß Du es nicht ändern kannst.
 
Bei gemeinsamen Ausfahrten hängt ganz enorm viel davon ab taktisch klug zu fahren, insbesondere wenn man klein und leicht ist. Windschatten ist hier alles. Dann hat man durchaus den Vorteil dass man sich hinter größeren Leuten ziemlich gut verstecken kann.

Entsprechend ist es aber superwichtig, ein gutes Gefühl für den Wind zu bekommen und z.B. bei Seitenwind entsprechend leicht versetzt zu fahren oder wenn zweireihig gefahren wird auch mal die dem Wind abgewandte Reihe zu wählen. Ich merke bei größeren Ausfahrten immer wieder dass die Leute einfach überhaupt kein Gefühl für den Windschatten haben und irgendwo fahren.

Ein weiterer Punkt ist dass man sich auf keinen Fall z.B. beim rausbeschleunigen aus Kurven abhängen lassen darf. Die Herangehensweise ist ja klar, auf die Kurve zurollen und dann irgendwo kurz nach der Mitte wieder drauflatschen. Wenn man damit aber wartet bis man optisch erfasst hat dass der Vordermann wieder Gas gibt ist man als leichter Fahrer sofort weg, die Lücke ist zu groß geworden und nur mit enormem Aufwand zu schließen. Entsprechend sollte man versuchen die Strecke und den Vordermann zu "lesen" und im Idealfall im praktisch gleichen Moment wie der Vordermann wieder anzutreten. Und hier ist natürlich auch klar dass man die Kurve in der gleichen Geschwindigkeit anfahren muss wie der Vordermann. Wenn man sich das nicht traut und mehr bremst dann ist die Lücke unvermeidbar.

Und dann ist natürlich auch die Technik noch ein Punkt: Schnell Rennrad fahren ist primär eine Frage guter Aerodynamik bzw. noch allgemeiner gefasst eine Frage möglichst hoher Effizienz. Stimmt die Sitzposition? Sind rollwiderstandsarme Reifen montiert? Hast du aerodynamisch gute Klamotten und Helm? Ist dein Antriebsstrang gut gewartet, die Kette sauber geölt oder noch besser gewachst? Das sind alles nennenswerte Einparpotentiale die sich am Ende zu einem recht großen Unterschied aufsummieren und gerne vernachlässigt werden. Deine "insbesondere bei Gegenwind" Aussage klingt danach dass hier noch Optimierungsbedarf da ist, denn gerade dann macht sich eine gute Aerodynamik besonders bemerkbar.
 
@TXG
Das ist ja alles schön und richtig, bringt der TE aber nichts.

Letztendlich ist das reine Mathematik. 2 Watt/kg Körpergewicht sind bei dir keine 100 Watt, bei einem 80kg Fahrer sind das schon 160 Watt. Diese Differenz kannst du einfach nicht aufholen, oder über eine längere Zeit halten. Extrem bemerkbar macht sich das an der Schwellenleistung. Hierzu musst du mal die Werte von Caro Schiff (47kg) zu Mieke Kröger (75kg) vergleichen. Beide treten bestimmt 5 Watt an der Schwelle, nur sind es bei Caro Schiff gerade mal 220 Watt, bei Mieke Körger etwa 370 Watt.
 
Emma Pooley hat es mit 1,57m und 48kg immerhin zu nem wm Titel im Zeitfahren gebracht und tonnenweise anderer großer Erfolge. Ich sag mal... Nicht den Sand in den Kopf stecken. Sie ist übrigens nen 26 Zoll Rad gefahren zwischenzeitlich.

Auch aktuelle fahren ein paar sehr kleine und leichte Frauen in der Weltspitze rum. Amanda Spratt, Niahm Fisher Black, Gaia Rialini (die dürfte die 40kg eher nach unten abrunden, war trotzdem selbst in den Klassikern stark) etc...

Auch im Männerbereich gibt es ein Beispiele, dass klein und leicht und Erfolg sich nicht ausschließen müssen. Calab Ewan ist übrigens als offizieller Zwerg einer der weltbesten Sprinter. Oder Higuita unter den Bergfahrern vermutlich einer der endschnellsten.

Von 200km alleine fahren wird das mit der Power für solche Situationen aber vermutlich eher nicht besser. Das verstärkt wohl eher das Diesel Gen.
 
Wundere mich, was hier schon für ein demotivierender Blödsinn zusammengeschrieben wurde. Die von Dir gesteckten Ziele von 30+ Km/h sind z.B. kein Problem, wenn Du Dich erstmal nur aerodynamischer aufs Fahrrad setzt. Rücken waagerecht, vorn tiefer, etc.

Ich bin 1,91 bei knapp 80 Kg, und ohne nennenswerte Höhenmeter brauche ich so 140 Watt für 30 Km/h, grad die Tage bei ner Lockerfahrt ähnlich gehabt. Rennrad, Alleinfahrt, kein Zeitfahrrad, keine Auflieger oder sowas.

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Will heißen, Dich würde man, vernünftig auf ein vernünftiges Rad gesetzt, bei ungefähr 110-120 Watt für 30 Km/h haben. Mit meinen 150 Watt von oben wärst Du schon mit 34+ Km/h unterwegs. Dann noch gezielt trainieren, und Du kannst andere abledern, wie Du lustig bist.

Nur sind, wie schon geschrieben, 200-Km-Fahrten dafür nicht unbedingt zielführend.

Und je mehr Höhenmeter die Fahrt bekommt, umso schwerer wird es zwar mit den 30 Km/h, allerdings für die anderen dann noch mehr als für Dich.

Am oberen Ende der Skala wird es im Flachen für kleine, leichte Leute zwar tatsächlich "ungerechter", aber dann müsst "ihr" halt mehr auf die aerodynamischen Marginal Gains achten, um das zu kompensieren. Und das ist für Euch zum Glück leichter, als es für uns Große ist, bei 10% Steigung mit Marginal Gains zu punkten.

In dem Sinne: Viel Erfolg!
 
Danke an alle die Antworten.
Physikalisch deckt sich das mit dem, was ich mir gedacht hatte.
Ich denke neben Sprint-Einheiten wird ein vernünftiges Bikefitting nicht ohne Nebenwirkung sein. Hier in MV aber schwer zu bekommen, vorallem samstags, wenn man mal nicht auf Arbeit ist. Vielleicht fahr dafür ich mal ein WE nach Berlin, aber ich glaube auch da ist es schwer Termine an Samstagen zu bekommen. Habt ihr da noch paar Insider Tips?
 
140 watt ? aber nicht ohne wind bei 191 cm…🤥
Wind ist hier oben immer, aber war ne Runde, Start/Stopp am gleichen Punkt, zuhause.. wie gesagt, die meisten verschwenden nur Watt, weil sie "verschwenderisch" auf dem Rad sitzen. Kann ich ja nichts für. Ach ja, enge Klamotten vergaß ich.

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Kenne nur Synergy Pro Training in der Seehofstr. 102
Dort befindet sich auch die Rennradwerkstatt und der Powermeter-Shop. Einige Profis lassen sich dort beraten. Der Geschäftsführer war selbst auch Rennfahrer.
Ein paar Kilometer von mir entfernt ist in der Clayallee 225c ein Sport-Gesundheitspark. Dort kann man Leistungstests machen und Tipps für's Training bekommen. Ob sie auch bikefitting anbieten, weiß ich aber nicht. Habe dort danach nicht gefragt.
 
Hey Leute,
Kann ich irgendwann als sehr kleine Frau (154cm/47kg) mit den Männern auf Ausfahrten mithalten? Ich hab immer den Eindruck dass ich mich mordmäßig abrackern muss und oft kraftmäßig "auf Anschlag" fahre, insbesondere bei Gegenwind. ..
Einen Punkt darfst Du nicht ausser Acht lassen, es kann durchaus sein, dass sich die Kerle neben oder vor genauso abrackern, wie Du. Nur ist das leider genetisch bedingt, dass "Mann" das nicht zugeben mag.
Das übliche Motto ist dann sowas wie: "Lieber Tot als zweiter, die Frau fährt nicht an mir vorbei," und noch so weiterer Blödsinn. Die hohe Kunst dabei ist, recht gelangweilt auszusehen, auch wenn "Mann" lieber über den Lenker kotzen würde.
Du magst garnicht glauben was in deren Köpfen vorgeht, wenn Du am Berg vorbeiziehst.:D

Mal davon abgesehen, ist Gegenwind für leichte Fahrer, ob m/w/d immer ein Problem, wo wir dicken endlich mal glänzen und uns für die Bergetappe ein wenig revanchieren können.
 
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