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Schutzwirkung von Helmen

Dagegen sprechen aber die Veröffentlichungen der DGOU bzw. mein leicht veralteter Link von der Verkehrswacht. Helmträger haben deutlich weniger schwere Kopfverletzungen.
Die Verkehrswacht erhebt keine eigenen Daten, sie beruft sich bloß auf die Handvoll bekannter „Case-Control“-Studien (CC), die aufgrund fälschlicherweise unberücksichtigter Störgrößen übertrieben gute Schutzeffekte ausweisen. Der Klassiker sind in dem Bereich die bis heute gerne als Kronzeuge aufgerufenen „minus 85% Kopfverletzungen“ von Thompson, Rivara & Thompson (1989), wo man bei Durchsicht der Rohdaten der Studie feststellt, dass Helme auch 72% der Beinverletzungen verhindern. Faszinierend, oder?

Die DGOU leitet ihre Empfehlung zum Helmtragen ebenfalls aus der etablierte Lehrmeinung auf Basis der verzerrenden CC-Resultate her. Sie hat aber ganz offensichtlich bisher noch keine Daten zur Helmquote ihrer Patienten erhoben.

Spannend ist übrigens der sich aus den Statistiken der DGOU beim Nachrechnen ergebende Befund, dass Motorradfahrer trotz ~100% Vollvisierhelm je gefahrenem Kilometer ein mindestens dreifach so großes Risiko für ein ernstes Schädel-Hirntrauma haben wie Radfahrer. Die ungleich höhere Inzidenz von schweren Verletzungen an Thorax und Becken je Kilometer (weil Kraftradler sich dank Helm höhere Geschwindigkeiten zutrauen als für sie gut ist...) kommt da noch oben drauf.

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Irgendwer schrieb heute, die Diskussion drehe sich im Kreis. Jupp, seit ca. 35 Seiten macht sie das.

Um es daher nochmal zu erwähnen: Es ist relativ unerheblich, mit welchem Tempo man mit dem Kopf aufschlägt. Einfaches Umfallen im Stand kann schon reichen, wenn es blöd läuft.
 
Die von @racer890 angegebene Seite erklärt einiges an seiner Argumentation.
Es gibt andere, ernstzunehmende Publikationen.
Die waren teilweise auch schon verfügbar, als die Seite im Jahr 2015 erstellt wurde.
Und sich über eine Studie von 1989 auslässt.

Siehe hier:
https://edoc.rki.de/handle/176904/1126
https://www.udv.de/udv/presse/fahrradhelme-schuetzen-wirksam-vor-schweren-kopfverletzungen-78500
https://www.welt.de/gesundheit/article147398596/Fahrradhelm-Warum-er-sich-tatsaechlich-lohnt.html

Die DGOU schaut inzwischen u.a. in ihr Traumaregister als Basis für Veröffentlichungen.
 
@Sigi Sommer
Wurde der Radverkehr nach der Einführung der Helmpflicht weniger?

Helmpflicht gibt es bei uns bundesstaatabhängig seit etwa 35 Jahren, wenn man die gesamte Bevölkerungs- und Verkehrsentwicklung in diesem Zeitraum betrachtet, wird die Abschätzung sehr schwer, ob ein bestimmter Umstand im Zuge einer fließenden Entwicklung zu einer Veränderung geführt hat. Zu Beginn so einer Einführung würde ich sogar von einem kurzfristigen Rückgang ausgehen.

Heute ist das einfach ein Umstand, so wie zwei Räder an einem Fahrrad sind und nicht nur eines, da macht sich niemand mehr Gedanken drüber. Ich kenne hier Reihe von Menschen, die vor einer Entscheidung stehen oder standen, sich erstmals ein Rad als Commuter oder für Sportzwecke zuzulegen. Der Helm war dabei nicht einmal ein Kriterium. Spricht in D noch jemand über das Rauchverbot in Restaurants? Genau deswegen: vorbei und erledigt.

Ich bin auch nicht für eine Helmpflicht, für mich ist das Bereich, den jeder für sich verantworten sollte. Vermutlich muss ein Radfahrer hinsichtlich eines möglichen Versicherungsanspruches mit Kürzungen bei der Leistung rechnen im Falle einer Kopfverletzung, wenn er keinen Helm trug. Ich bin da aber nicht auf dem Laufenden, ich meine, dass die Versicherungen hier Unterscheidungen machen. Das könnte auch ein Aspekt bei der Abwägung des Helmtragens sein.

Hier noch was Witziges, völlig OT, aber auch so kann man eine Statistik aufbauen 😉

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Für mich als ehemaligen Kaufmann gilt : Wenn der Aufwand höher ist als der mögliche Ertrag verbietet sich das Helmtragen.
 
Es gibt andere, ernstzunehmende Publikationen.
Ja, aber gibt es auch mal eine aktuellere auf aktuelleren Zahlen basierende? Vermutung: In den letzten 10 Jahren hat sich etwas an der Helmtragequote getan und heute tragen mehr Radfahrer einen Helm als früher, als diese Studien erstellt wurden. Hat sich etwas an den Zahlen verändert? Gibt es mehr Radfahrer als früher, sind die gleichblieben, gibt es mehr kopfverletzte Radfahrer als früher, hat sich der Anteil der kopfverletzten Radfahrer verändert, sieht man eine Veränderung in den Zahlen durch Veränderung der Helmtragequote?

Denn die mögliche Antworten könnten sein:

a) Radfahrer sterben und kopfverletzten sich wie früher, obwohl die Helmtragequote gestiegen ist.
b) Es ist alles gleich geblieben, obwohl die Helmtragequote gestiegen ist.
c) Die Anzahl der gestorbenen und kopfverletzten Radfahrer ist gesunken, was auf eine gestiegene Helmtragequote zurückzuführen sein könnte.
d) Man weiß es nicht, da niemand brauchbare Statistiken führt, weder bei der Polizei noch in Klinken noch bei den Versicherungen.

Die Frage ist ernst gemeint, ich möchte nicht trollen, mich interessiert das wirklich, wenn jemand Links auf aktuellere Publikationen hat, dann bitte her damit.
 
Um es daher nochmal zu erwähnen: Es ist relativ unerheblich, mit welchem Tempo man mit dem Kopf aufschlägt. Einfaches Umfallen im Stand kann schon reichen, wenn es blöd läuft.
Dafür braucht es dann aber auch gar kein Fahrrad. Merkste selber.
Die erste Referenz ist bloß eine schlichte Hochrechnung, was man bei höherer Tragequote an Verletzungen sparen könnte durch Multiplikation der Tragequoten mit dem fiktiven Helmnutzen aus dem 30 Jahre alten Chochrane-Review (wohinter auch wieder nur die „bis zu 85%“ Thompson, Rivara & Thompson mit ihren verzerrten Studien stecken). Alter Wein in neuen Schläuchen.

Diie UDV-Arbeit im zweiten Link fußt auf mehreren Säulen. Erstens Literatur-Review der bekannten alten Kamellen (TRT 1989, Chochrane-Review…) und zweitens zwei im Auftrag der UDV gemachten eigenen Case-Control-Studien aus Münster bzw. München, die unter denselben Design-Fehlern und den selben daraus resultierenden Verzerrungen leiden wie die amerikanischen Vorbilder. Pikant auch diese Aussage der Arbeit: „Von 117 tödlich verunglückten Radfahrern trugen nur sechs einen Helm.“ Klingt auf den ersten Blick sehr überzeugend, aber dazu muss man wissen, dass die in der Studie untersuchten 117 Fälle zu Zeiten seziert wurden, als die Helmtragequote auf der Straße in den autopsierten Altersgruppen auch nur 5% betrug. 6/117=5%. Achnee.😈 Ob man als Radfahrer ausgerechnet der Objektivität einer Einrichtung trauen mag, die als wissenschaftliches Feigenblatt der Interessen der Autoversicherer fungiert, soll sich jeder selber überlegen.

Das dritte Zitat ist weder alte noch neue Forschung, sondern reine Missionierung durch eine offenbar vom Helmnutzen aus den bekannten Uraltstudien überzeugte Redaktion einer Tageszeitung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also das Argument, dass eine Helmpflicht mehr Herz-Kreislauf-Erkrankungen hervorrufen würde, weil dann weniger Leute Radfahren würden, halte ich für ideologisch gefärbt. Einen solchen Kausalzusammenhang müsste man - bei den vielfältigen Einflüssen für solche Erkrankungen - erstmal nachweisen. Vielleicht hat ja auch nur Netflix zeitgleich die Preise gesenkt, so dass die Leute mehr auf dem Sofa sitzen.
 
Also das Argument, dass eine Helmpflicht mehr Herz-Kreislauf-Erkrankungen hervorrufen würde, weil dann weniger Leute Radfahren würden, halte ich für ideologisch gefärbt. Einen solchen Kausalzusammenhang müsste man - bei den vielfältigen Einflüssen für solche Erkrankungen - erstmal nachweisen. Vielleicht hat ja auch nur Netflix zeitgleich die Preise gesenkt, so dass die Leute mehr auf dem Sofa sitzen.
Gab doch auch letztens eine Meldung das mehr Handyscrollen auf dem Klo zu mehr Hämorriden führen würden ;)
 
Ja, aber gibt es auch mal eine aktuellere auf aktuelleren Zahlen basierende? Vermutung: In den letzten 10 Jahren hat sich etwas an der Helmtragequote getan und heute tragen mehr Radfahrer einen Helm als früher, als diese Studien erstellt wurden. Hat sich etwas an den Zahlen verändert? Gibt es mehr Radfahrer als früher, sind die gleichblieben, gibt es mehr kopfverletzte Radfahrer als früher, hat sich der Anteil der kopfverletzten Radfahrer verändert, sieht man eine Veränderung in den Zahlen durch Veränderung der Helmtragequote?

Denn die mögliche Antworten könnten sein:

a) Radfahrer sterben und kopfverletzten sich wie früher, obwohl die Helmtragequote gestiegen ist.
b) Es ist alles gleich geblieben, obwohl die Helmtragequote gestiegen ist.
c) Die Anzahl der gestorbenen und kopfverletzten Radfahrer ist gesunken, was auf eine gestiegene Helmtragequote zurückzuführen sein könnte.
d) Man weiß es nicht, da niemand brauchbare Statistiken führt, weder bei der Polizei noch in Klinken noch bei den Versicherungen.

Die Frage ist ernst gemeint, ich möchte nicht trollen, mich interessiert das wirklich, wenn jemand Links auf aktuellere Publikationen hat, dann bitte her damit.

Nimmt man die Kontrollgruppe Profiradsport lassen sich jedenfalls keine signifikanten Unterschiede herleiten. Aber selbst da gibt es Veränderungen, etwa gefahrene Kilometer/ Fahrer, andere Streckenbeschaffenheiten, andere Geschwindigkeiten, die eine 1:1 Vergleichbarkeit erschweren.

Insgesamt bleibe ich bei meiner Einschätzung aus dem allerersten Post hier und warum auch neuere "Studien" in der Regel nicht neu sind, sondern nur alt bekanntes mit den ebenfalls bekannten Schwächen neu aufwärmen, beschreibt @racer890 ja gut.
 
Irgendwie nicht. Ich bin jetzt 51 und noch nie bei einem Fahrrad-Unfall auf den Kopf gefallen. Meiner Erfahrung nach schützt man bei einem Sturz automatisch den Kopf, mit den Händen und dadurch dass man den Kopf hochhält. Das ist nichts was ich mir antrainieren musste.
Noch besser ist aber Unfälle von vornherein zu vermeiden, sich also in erster Linie nicht ins Situationen zu begeben wo sowas passieren kann.
Die eigenen Erfahrungen decken nie alle Möglichkeiten ab. Ich hab bereits einen Helm in zwei Teile zerbrochen bei nem Sturz, erst kürzlich bin ich schwer verunglückt und ohne Helm wäre ich nun 2 Meter unter der Erde. Von daher…

Und das letztere Argument kommentiere ich nicht mal, was ein Stuss.
 
Ein Punkt, den wir noch nicht hatten, weswegen ich allen nochmals zum Helm raten würde: Als ich neulich mit Oberschenkelhalsbruch (ohne jegliche Beteiligung des Kopfes!) ins Krankenhaus kam, und es dann ja aktenkundig und offensichtlich war, dass es beim Rennradfahren passierte (Klamotten), hat mich ungelogen jeder gefragt, ob ich einen Helm aufhatte!

Angefangen im RTW, dann in der Notaufnahme, dann die Schwester die mich zum Röntgen schob, dann der Anästhesist, dann der Chirurg, später die Nachtschwester.. Ich konnte jedesmal "Natürlich!" sagen und war fein raus und beliebt. Hätte ich da "nein" sagen müssen, und dann jeweils endlose Belehrungen und Diskussionen.. puh.. erspart Euch das!!

Man hätte auch sagen können:


Sonst wäre doch jetzt Tod.
 
Gab doch auch letztens eine Meldung das mehr Handyscrollen auf dem Klo zu mehr Hämorriden führen würden ;)
Da lässt sich aber tatsächlich ein logischer Zusammenhang herstellen. Die Leute hocken sich zu früh auf den Pott, weil sie meinen, die Sitzung mit ihrem besten Freund, dem Smartphone, "anders produktiv" nutzen zu können. Irgendwann wird ihnen ihr unsinniges Handeln gewahr und sie fangen an zu pressen, obwohl die Niederkunft des Kupferbolzens noch gar nicht akut ist. Das Pressen in Verbindung mit einer Gewindegewebsschwäche verursacht die Ausbildung krankhafter, d.h. vergrößerter Hamorrhoiden.

Ich hätte das nicht so ausgeschmückt, wenn das Thema hier nicht so dämlich 💩 wäre. :cool:
 
Die Leute hocken sich zu früh auf den Pott, weil sie meinen, die Sitzung mit ihrem besten Freund, dem Smartphone, "anders produktiv" nutzen zu können.

Aus dem ZDF-Newsticker:

  • Umfrage

    Mehrheit nutzt Handy auf Toilette​

    Die Mehrheit der Menschen in Deutschland lässt sich auch auf dem Klo vom Smartphone berieseln. Bei den 25- bis 34-Jährigen nutzen einer Yougov-Umfrage im Auftrag der Nachrichtenagentur dpa zufolge sogar mehr als 80 Prozent das Handy, wenn sie auf der Toilette sitzen. Im Mittel sind es 54 Prozent der Erwachsenen, Männer mit 58 Prozent mehr als Frauen (49 Prozent). Überwiegend wird dann in sozialen Netzwerken gestöbert (53 Prozent), zudem wird gern geschaut, was in der Welt so passiert ist (36 Prozent).

😄
 
Da lässt sich aber tatsächlich ein logischer Zusammenhang herstellen. Die Leute hocken sich zu früh auf den Pott, weil sie meinen, die Sitzung mit ihrem besten Freund, dem Smartphone, "anders produktiv" nutzen zu können. Irgendwann wird ihnen ihr unsinniges Handeln gewahr und sie fangen an zu pressen, obwohl die Niederkunft des Kupferbolzens noch gar nicht akut ist. Das Pressen in Verbindung mit einer Gewindegewebsschwäche verursacht die Ausbildung krankhafter, d.h. vergrößerter Hamorrhoiden.

Ich hätte das nicht so ausgeschmückt, wenn das Thema hier nicht so dämlich 💩 wäre. :cool:
Klingt erstmal plausibel. Andererseits: wer hockt sich aufs Klo, ohne dass es an die Rosette klopft?
 
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