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Schutzwirkung von Helmen

Ich glaube "arno" kann auch diesen Forumsteil wieder zumachen. Es geht einfach nicht und das obwohl im allerersten posting mehrere Studien verlinkt wurden, die wirklich sehr umfangreich sind. Alleine wie schnell hier gepostet wurde, würde ich mir wünschen es gäbe eine Möglichkeit, dass nur gepostet werden kann nachdem diese Studien gelesen wurden und sich dann die postings auch mit deren Ergebnissen und Vorgehensweisen befassen. Statt dessen gibt es postings, die grundsätzlich solche Studien ablehnen mit Begründungen, die auf eigenen Befindlichkeiten basieren.
Dieser thread taugt im Grunde nur noch dazu um die teils erhebliche vorhanden Boshaftigkeit zu belegen und natürlich ist jeder, der das zeigt darüber erhaben, denn nach deren Gusto ist das keine Boshaftigkeit sondern wie bei Autofahrern, die Radfahrer explizit (gerne bis hin zur Gefährdung durch entsprechendes Fahrverhalten) darauf hinweisen, dass sie gefälligst auf einem möglichen Radweg zu fahren hätten und nicht ebenfalls auf der Straße. Der Unterschied ist eigentlich klar. Ich fahre immer mit Helm und dann soll kein anderer ohne fahren!
Das Gegenteil schreib ich mal nicht hin, da sich eine bestimmte Fraktion sonst extrem angegriffen fühlt.
Ich könnte jetzt noch etwas zu den Studien schreiben, aber nach dem was ich beim größten Teil der postings bisher gelesen habe, ist das wohl sinnlos.
Es gibt Leute, die lehnen Ergebnisse ab, wenn z.B. die Daten nicht bzgl. "Personenkilometern" ausgewertet werden. Und das so vehement, dass es unmöglich ist klar zu machen, dass die Messung des Verkehrsaufkommens nicht ausschließlich von der Strecke abhängt. Man kann dann noch nicht mal über Defizite solcher Studien reden und wie die behoben werden könnten, d.h. dass man für neue Studien aus den alten lernt (was nur geht, wenn man da nicht grundsätzlich sich weigert damit zu befassen).
Ich bin übrigens bei der einen sehr ausführlichen Studie immer noch nicht ganz durch und dass ich jetzt schon poste hängt damit zusammen, dass dieser thread definitiv schon wieder komplett entgleist ist.
Ich kann das mittlerweile, wie bei den Autofahrern ("Da ist ein Rrraaadweg!!!") nur noch als Boshaftigkeit einstufen.
Ich würde deshalb dafür plädieren diesen thread auch zuzumachen. Die Infos im allerersten posting reichen und der Rest reicht auch überdeutlich um diese "Unversöhnlichkeit" deutlich zu machen.
 
Jetzt mal ehrlich, hast du erwartet hier einen wissenschaftlichen Diskurs zu führen? Der absolute Großteil der Nutzer ist weder privat noch beruflich jemals an wissenschaftliche Lektüre gekommen. Die statistische Ausbildung, eine Studie dann auch noch zu beurteilen, nicht nur als Quelle zu nutzen, hat dann ein noch viel geringerer Anteil. Studiendesign ist auch selbst bei denen, die das beruflich machen, nicht sonderlich weit fortgeschritten in vielen Fällen. Ich bin häufig genug Referee für Paper (komplett anderes Fachgebiet), um das regelmäßig präsentiert zu bekommen. Es ist eben kein Teil der schulischen Bildung und auch kaum ein Teil der berufsbildenden Bildung und damit für den absoluten Großteil der Menschen ein nicht vorhandener Skill. Was also will man hier Studiendesign wirklich diskutieren, abseits des Offensichtlichen? Letztendlich hat ein anekdotisches Meinungsbild in der Summe wenigstens noch ein wenig Aussagekraft, nämlich den eines Meinungsspiegels und die unterschiedlichen Meinungsgruppen kommen gegenseitig ins Gespräch. Selbst ein gesellschaftlicher Diskurs ist schon schwer in solchem Kontext, aber zumindest haben die meisten dafür das notwendige Handwerkszeug.
Und ja, ein gesellschaftlicher Diskurs beinhaltet meistens, dass sehr starke Meinungen aufeinander treffen und dabei auch ein wenig Streit entsteht. Ich lehne mich jetzt mal aus dem Fenster und schreibe meine Meinung (!) zu der Problematik: Der Grund, warum wir heute in einer Zeit leben, in der viele unzufrieden sind und sich nur noch mit Gleichgesinnten faktenarm in ihren Standpunkten verfestigen, um auf den Rest der Welt wütend zu werden, liegt eben auch darin begründet, dass keiner mehr einen Streit aushält. Dann ist man das beleidigte Kind oder schreit danach, den Thread zu schließen. Streitkultur ist wichtig, sonst sieht man eben nur noch Boshaftigkeit um sich und beim nächsten Thema ist man eben noch ein bisschen früher bei der persönlichen statt inhaltlichen Anfeindung.
 
rf5 hat bzgl. Umgangston doch Recht. Eine Diskussion lebt zwar von einem gewissen Grad an Konflikten, aber in diesem Forum wird alles relativ schnell und aggressiv angegiftet.

Einige hier im Forum haben scheinbar mehr Ahnung als Wissenschaftler, mehr Know-How als Ingenieure, besseres Verständnis als Marketing-Manager und Kaufleute, können besser als Radprofis fahren und wissen fast wer das heutige Rennen gewinnt. Viele Maulhelden hier, die eigentlich kleine Würstchen sind :D

Back to topic: ich bin froh, dass alle meine Bekannten und Freunde Helme tragen. Ich würde ansonsten wahrscheinlich anders aussagen als: wenn die Leute erwachsen sind, sind sie für ihren Schutz selbst verantwortlich. Da ist mein Mitleid dann beim Unfall/Umfall auch echt stark begrenzt. Bei Kindern und Jugendlichen finde ich eine Pflicht sinnvoll, halte das aber nicht umsetzbar. Hoffnung auf Vernunft setzen ist sinnlos, daher sollen sie fahren, wie sie wollen, aber später net jammern, wenn die Schädeldecke bei einem kleinen Umfaller schon aufplatzt.
Gerade ältere Menschen fahren häufiger ohne Kopfschutz. Beherrschen zwar die Geschwindigkeit nicht, können nicht abbremsen, geschweige denn anständig absteigen, aber hauptsache die Föhnfrisur sitzt :D

Ich für mich will nicht wegen einer kleinen Unachtsamkeit sabbernd und einstuhlend vor mich hinvegetieren. Hab aber auch keine Haare mehr auf dem Kopf, die ein Helm plattdrückt.
 
Wessen Helmnutzung wird hier eigentlich diskutiert? Eine Allgemeine?

Ohne es mit Zahlen belegen zu können, ist meine subjektive Wahrnehmung, dass Radfahrer, die das Rad als Sportgerät nutzen, einen Helm tragen. Bei offiziellen Sportveranstaltungen, bei Vereinsausfahrten (?) oder in Bikeparks besteht zudem eine Helmpflicht. [Nachträgliche Bearbeitung: beim Radball und Kunstradfahren wird kein Helm getragen]

Der Vergleich zu Gurt und Helmpflicht auf Motorrad und Mofa ist meiner Ansicht nach insofern zulässig, da bei Einführung ebenfalls sehre vehement diskutiert wurde (besonders 'interessant' sind Sendungen aus der Zeit zur Einführung der Promillegrenze) und beide Maßnahmen dem Schutz des Verkehrsteilnehmers galten.

Da ich zu Einführung des Helms im Rennradsport noch nicht aktiv war, meine Fragen an betroffenen Zeitgenossen: Wie lange hat die Zeit zur Akzeptanz des Helmes unter Rennradfahren gedauert? Ich kann mir vorstellen, dass hier auch kontrovers diskutiert wurde.

Diskutabel wäre zudem, warum der Gesetzgeber es für notwendig erachtet bei motorisierte Zweirädern bis 25km/h -Mofa- einen Helm vorzuschreiben, bei Pedelecs nicht.

Zur Sicherheit und zur Schutzwirkung: Sollen wir uns freuen, wenn wir einen Rentner auf dem Pedelec sehen, der seinen arg mitgenommenen Helm aus den 90ern trägt?


Meine Beobachtungen abseits des Radsports:
Es gibt Klettergebiete, die schreiben das Tragen eines Helmes vor; ich kenne genügend Kletterer, die in der Regel ohne Helm klettern.
Ich hab im letzten Winter Skilehrer ohne Helm fahren sehen, der Helm hat sich aber weitestgehend etabliert, würd ich meinen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann mir vorstellen, dass hier auch kontrovers diskutiert wurde.
Das war ja noch vor dem Internet und social Media, ich hab das, im Gegensatz zur Gurtpflicht, als relativ geräuchlos in und eher als schleichenden Prozess Erinnerung. Größter Punkt war in meiner Erinnerung immer das Thema Schwitzen unterm Helm. Man hat dann auch erst Helm nur in Rennen und Gruppenfahren getragen und das im Training als nicht notwendig erachtet. Aber die meisten haben sich dann mehr und mehr an dem Helm gewöhnt.
 
Von 2003. War lange umstritten.




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Das ist sehr nett. Und ich hoffe, dir ergeht es nicht wie z.B: Klaudia Hornung.
Es gibt auch übergewichtige Raucher die 100 werden und super gesund lebende Leute die mit 30 an Krebs sterben.

Trotzdem bedeuten solche Anekdoten nicht das Rauchen gesund wäre.

Ob es wirklich eine Helmpflicht braucht kann man natürlich hinterfragen, ich fahre auch mal ohne zum Supermarkt, aber das es für "sportliche Fahrer" (rennrad, mtb etc) sinnvoll ist einen Helm zu tragen ist doch denke ich unbestritten.

Ich hatte dieses Jahr auch schon einen harten Einschlag auf den Helm und bin froh das ich einen an hatte (ist aber natürlich auch nur eine Anekdote).
 
Das ist sehr nett. Und ich hoffe, dir ergeht es nicht wie z.B: Klaudia Hornung.
Ja danke, hoffe ich auch, ich halte aber auch immer gehörigen Abstand zu parkenden Autos, auch wenn hinter mir empört gehupt wird.
Bei dooring Unfällen haste halt meistens ca. Null Reaktionszeit wenn Du zu nah dran bist.
 
Ob es wirklich eine Helmpflicht braucht kann man natürlich hinterfragen, ich fahre auch mal ohne zum Supermarkt, aber das es für "sportliche Fahrer" (rennrad, mtb etc) sinnvoll ist einen Helm zu tragen ist doch denke ich unbestritten.
Was ich dabei nicht verstehe:
wieso wird das Helmtragen denn ausgerechnet beim Radfahren so gepusht?
Mit Wissenschafts-Ansatz lässt sich das nicht begründen.
Wieso nicht beim Autofahren, bei Treppenbenutzung, beim Fensterputzen und etlichen anderen Tätigkeiten, die zu schweren und ggf. tödlichen Kopfverletzungen führen?
Das macht logisch doch überhaupt keinerlei Sinn, sondern ist entweder Willkür, oder es steckt eine hidden-agenda dahinter.
Ich trag zwar auch, wenn ich nicht mit Gepäckträger-Renner oder Stadt-Renner oder Einkaufsrenner unterwegs bin, meist (natürlich farblich passende) Helme, aber das mache ich nicht aus Sicherheitsgründen, sondern wegen ggf. verminderten Versicherungsleistungen im Falle eines Unfalls und ein wenig auch wegen Styling-Gruppendrucks.
Es gibt viele unterschiedliche Gesundheits- und Unfallrisiken, das Unfallrisiko beim Radfahren gehört wirklich zu den aller kleinsten auch wenn die Einzelfälle stets sehr tragisch sind, und der gesundheitliche Nutzen des Radfahrens überwiegt die Risiken - Helm hin Helm her - bei Weitem, weist also im Durchschnitt eine extrem positive Nettobilanz auf.
Die gesundheitlichen Folgen von Autoabgasen und Autolärm dürften übrigens erheblich höher liegen als die vergleichsweise sehr wenigen schweren Kopfverletzungen.
So gesehen wären wirksame Luftfilter wohl um Einiges effektiver als die Styroporhelmchen.
 
Da ich zu Einführung des Helms im Rennradsport noch nicht aktiv war, meine Fragen an betroffenen Zeitgenossen: Wie lange hat die Zeit zur Akzeptanz des Helmes unter Rennradfahren gedauert? Ich kann mir vorstellen, dass hier auch kontrovers diskutiert wurde.
Belgien war da übrigens schon weiter: Wer dort z.B. in den 80ern bei der Ronde starten wollte musste eine Sturzkappe tragen. Also "Helmpflicht" gab es in Belgien schon bevor sie die UCI verbindlich machte.
 
Zurück zum Thema: die Schutzwirkung von (MTB-) helmen habe ich zweimal intensivst bis zur vollständigen Zerstörung der Schale getestet. Einmal bin ich so hart mit dem Schädel auf verdichtetem Boden eingeschlagen, dass Wirbel und Rippen zu Bruch gingen, der Schädelknochen jedoch intakt war. Ich hatte lediglich wenige Minuten Ohnmacht. Ohne dem Helm irgendwelche Wunderwirkungen zuzuschreiben, wäre es unbehelmt nicht ohne schwerere Schädigung des Hirns abgelaufen. Und das alles erreicht man mit ein Paar Zentimeter Styropor, die zudem vor Sonne und Kälte schützen. Worüber will man da noch diskutieren?
 
Ihr habt schon gelesen, dass es laut Thema ausdrücklich nicht um Helmpflicht gehen soll?
...
Nein. Wo soll das zu lesen sein? Im oberen Thread auf Seite 1 von ReiterDerApokalypse geht es doch um "Helmpflicht oder nicht".
...
Der Titel dieses Themas hier.

Was meinst du mit "oberem Thread"? Ein Thread ist ein "Faden" in einem Forum, sprich einfach ein Thema.

Falls du meinst, dass der User noch irgendetwas mit Helmpflicht in seinen startenden Beitrag geschrieben hat: das war nicht besonders geschickt, falls er sich wirklich für die "Schutzwirkung von Helmen" interessiert.

Wie man sieht.

Arno, also nochmal. Aus dem Titel "Schutzwirkung von Helmen" ergibt sich doch nicht, dass nicht über Helmpflicht diskutiert werden soll. Auf Seite 7 kamst Du und bringst das kurz ein, dass nicht über Helmpflicht zu diskutieren ist.

Wenn man das Thema Helmpflicht ausschließen will, wird aber die Diskussion behindert. So sehe ich das. Zumindest in Deutschland gehört es dazu, Pflichten zu haben oder einzuführen. Dann ist es m.E. besser, man diskutiert ausführlich darüber als dass man die Einführung neuer Pflichten still hinnimmt.

Eine bloße Diskussion über die "Schutzwirkung" ist unter Laien doch kaum hilfreich, denn jeder hat eigene Erfahrungen oder eben nicht. Jeder weiß doch besser, was für ihn richtig ist. Die Schutzwirkung ist ein Thema für Physik, Chirurgie und ggf. Mathematik (Wahrscheinlichkeitsrechnung). Das wissen doch die, die hier mitlesen mittlerweile?
 
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