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Scheibenbremse bremst (fast) nicht

Blechroller

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Vielleicht hat jemand eine Idee…

Ich fahre an diversen (Renn-)Rädern Scheibenbremsen, kann die „eigentlich“ auch einstellen, entlüften, warten usw. Nur bei einem Rad komme ich einfach nicht weiter. Es handelt sich um einen billigen Stahlrahmen/Stahlgabel mit hydraulischer Scheibenbremse von Shimano (die alte, gruppenlose Bremse). Ich bekomme die beiden Bremsen einfach nicht zu einem wirklichen Funktionieren, wie man/ich es von Scheibenbremsen kennt. Ich muss so dermaßen an den Hebeln ziehen, bis ich eine einigermaßen erkennbare Bremsleistung her bekomme. Mit viel Kraft bekomme ich das Hinterrad natürlich zum Blockieren, das Vorderrad bei trockener Fahrbahn dagegen fast nicht. Dazu „schreien“ die Bremsen gotterbärmlich.
Wunderlich ist, dass diese Bremsanlage vorher an einem anderen Rad problemlos funktioniert hat. Außerdem ist erstaunlich, dass beide Bremsen nicht funktionieren.
Ich habe 160er 6-Loch-Scheiben von SRAM und Originalbeläge von Shimano; sowohl Resin, als auch Metall habe ich probiert. Bis auf ein noch übleres Schreien bei den Metallbelägen habe ich keine Verbesserung feststellen können.
Die Anlage ist entlüftet, ich habe bei beiden Bremsen einen absolut deutlichen Druckpunkt, der sich auch nicht verschiebet; auch nicht durch Pumpen. Insoweit schließe ich mal Luft im System aus.
Ich habe beide Scheiben sehr gründlich mit Bremsenreiniger gereinigt, ebenso die Beläge (bzw. Tausch der Beläge), die Beläge obwohl nicht verglast mit feinem Papier angeschliffen; keine Besserung. Meine Vermutung geht jetzt, obwohl ich es mir vom Kraftverlauf nicht erklären kann, dahin, dass der Stahlrahmen bzw. die Stahlgabel zu weich sind und sich deshalb der Bremssattel leicht verkanntet und das zu der minderen Leistung führt. Wie geschrieben, eigentlich unlogisch, denn wenn die Bremszange mal beidseitig zupackt, dass sollte es egal sein, ob sich da was verzieht, denn dann hindert die Aufnahme am Rahmen den Bremssattel nur noch am Wegfliegen.

Ich werde jetzt mal beide Scheiben austauschen und noch mal neue Beläge rein stopfen, erwarte mir davon aber auch kein positives Ergebnis.
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von whitewater

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Meine Vermutung geht jetzt, obwohl ich es mir vom Kraftverlauf nicht erklären kann, dahin, dass der Stahlrahmen bzw. die Stahlgabel zu weich sind und sich deshalb der Bremssattel leicht verkanntet und das zu der minderen Leistung führt.

Ich lese nichts von Einbremsen. Hast du das schon gemacht? Also nach dem Wechsel der neuen Beläge muss IMMER initial eingebremst werden. Tempo 25-30 -> fast auf Null, das Ganze 20-30x. Nach einigen Malen sollte dann schon eine spürbare Besserung eintreten. Mein Aha-Erlebnis kam auf einer Fahrt zur Arbeit: neue Bremsen montiert mit dem selben Fehlerbild. Habe bewusst über 10km Strecke immerwieder fast auf Stillstand gebremst., irgendwann packte ich zu und ich legte einen wunderbaren Stoppie mit Arsch auf Sattel hin. Seitdem bremst meine Spyre wie der Teufel.
 
Er schrieb doch Tausch der Beläge (Resin/Gesintert). Welche Sram/Avid Bremsscheibe nutzt du genau? Fahre am Crosser Shimano SLX, die greifen auch babarisch gut mit mechanischer Zange. Hatte vorher eine Avid HS1, war okay.
 
deswegen, lieber keine Scheibenbremsen "In Europa erhielt 1953 der Rennsportwagen Jaguar C-Type vier Dunlop-Scheibenbremsen und gewann damit in Le Mans. 1955"

an Fahrräder brauchts keine Scheibenbremsen "bei 250...499Watt" lach


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Wenn Du einen guten Druckpuntk hast aber keine Verzögerung, dann hängts am Reibwert. That simple.
Die Schreierei kann durch eine Reso im Rahmen begünstigt werden und sich natürlich auch auf den Reibwert auswirken. Das wäre aber nicht vorn und hinten gleichermaßen der Fall.
Du kannst, wenn Du das weiterverfolgen willst, ja mal mit Gewichten am Rahmen arbeiten. Z.B. einen grösseren Schraubenschlüssel mit Kabelbindern diagonal von der Ketten- auf die Sitzstrebe strapsen. Das ändert das Schwingungsverhalten drastisch.
Wenn der Sattel schräg sitzt verschlechtert das natürlich auch die Reibung, würde sich aber auch in einem weichen Druckpunkt äussern. Würde ich trotzdem prüfen.
Die Hauptverdächtigen sind aber nach wie vor Schmier und Schmutz auf Belägen und Scheiben, sowie mangelhaft eingebremste Beläge. Es ist immer wieder erstaunlich was noch kommt, wenn man die erste Regen-/Schlammfahrt hinter sich hat.
 
Wenn du an einem anderen Rad gut funktionierende Bremsen hast und es der Leitungslänge passt würde ich mal die Bremse quer tauschen.

Dann kannst du zumindest die These ob es am Rad liegt überprüfen
 
Ah...p.s.: ich fahre einen billigen Stahlrahmen (Surly Crosscheck mit nachträglich angelöteter IS Aufnahme) und Stahlgabel (die nicht segmentierte PureBlood Version) und habe kein Problem.
 
Das die extrem geringe Bremsleistung am mangelhaften Einbremsen liegt glaube ich nicht. Die Bremsleistung mag ja besser werden, aber weniger als 10% (meine eigene Erfahrung mit Shimano-Bremsen).

Sind die Bremskolben vielleicht undicht?
Falsche Bremsflüssigkeit?
Vielleicht mal die Bremszangen leicht lösen und dann bremsen, das würde das Verziehen des Rahmens ausgleichen (natürlich sehr vorsichtig vorgehen).
Passen die STIs zu den Kolben?
 
Ich habe beide Scheiben sehr gründlich mit Bremsenreiniger gereinigt
Viele KFZ-Bremsenreiniger enthalten Schmierstoffe, die nicht verdunsten, soll beim KFZ vor Flugrost schützen und ist da unbedenklich aber am Fahrrad absolut untauglich.
Bremsscheiben in warmen Wasser mit Spüli reinigen, oder mit Isopropanylalkhohl. Aceton geht auch.

Und doch: Wenn Scheiben und Beläge neu (oder nicht aufeinander eingeschliffen) sind, denkt man ohne einbremsen, die Bremse sei kaputt. Da kommt erstmal garnix. Einbremsen ist Pflicht, und beim MTB kein Thema, da ist das nach ner halben Tour erledigt. Am RR muss man das absichtlich machen, da man ja da kaum bremst. Und das kann dauern.
 
Wahnsinn was ein Aufwand das Alles...ups, stimmt, keine Grundsatzdiskussion...bin wieder weg...
ps. : trotzdem gutes Gelingen
 
Das die extrem geringe Bremsleistung am mangelhaften Einbremsen liegt glaube ich nicht. Die Bremsleistung mag ja besser werden, aber weniger als 10% (meine eigene Erfahrung mit Shimano-Bremsen).
Deckt sich nicht im geringsten mit meiner Erfahrung. Neue Bremsen sind für mich schon immer nahe am Bereich lebensgefährlich und werden dann ziemlich gut, ein gigantischer Unterschied. Das gilt bei mir für mindestens Shimano 7020, 8070, BR M6000 und BR M 8000.

Sind die Bremskolben vielleicht undicht?
Dann verschwände der Druckpunkt.

Spürt man eigentlich am Druckpunkt, wenn man allerdings unempfindlich ist vielleicht nicht.

Vielleicht mal die Bremszangen leicht lösen und dann bremsen, das würde das Verziehen des Rahmens ausgleichen (natürlich sehr vorsichtig vorgehen).
Passen die STIs zu den Kolben?
Nein, wenn der Rahmen sich so sehr verzieht, dass die Bremswirkung nicht ausreicht, heißt dass, dass man noch im Bereich wäre, in dem die Rückstellende Kraft der Auslenkung nicht ausreicht um die Bremsen zu ziehen. Da hilft das dann leider nicht. Dann wäre man meines Erachtens aber auch in der Lage, den Bremshebel noch weiter zu ziehen und müsste es dort merken, zumal die Bewegung durch eine zu weiche Gabel durch das Einklemmen der Bremsbacke nur zu einem automatischen Ausrichten der Bremsbacken führen könnte. Es sei denn die Gabel wäre so weiche, dass sie sich mit den Bremsen umwickelt, aber das ist wohl nicht der Fall und wäre irreversibel.

Viel bleibt eigentlich nicht, außer einem Defekt der Bremse, doch nicht eingebremst, Verunreinigung (vlt wirklich mal Bakcne und Scheibe beide wechseln) oder unpassendem Griff zur Bremse.
 
Eine Frage stell ich noch in den Raum: bremst es in beiden Griffpositionen (auf den Hoods, im Unterlenker) gleich schlecht? Bei meiner mechanischem Bremse ist auf den Hoods etwas schwächer bzw. kann ich aufgrund des Hebelansatzpunktes nicht stärker drücken. In Unterlenkerposition, mit Hebelansatzpunkt weiter unten bremst es hervorragend und kräftig.

Brems deine Beläge erstmal ein, schaden kann es nicht.
 
Passen die STIs zu den Kolben?

Jetzt wo du es schreibst, bin ich mir nicht mehr 100% sicher, ob ich wirklich STI und Bremssättel getauscht hatte oder nur andere STI an das vorher funktionierende Rad geschraubt hatte. Aber da die 785er Sättel meines Wissens mit so ziemlich allen STI in der 105er-Liga (oder gruppenfrei) funktionieren sollen, ist das wahrscheinlich auch nicht die Lösung.
 
Also MTB vs. Road Sättel sollte mal so Humpe sein, wie 'n Isodrink für Strand, Wald oder Wiese. Insbesonderre bei 785, also XT und Shimano Road Pumpen. Es gibt anderswo leichte Abweichungen im Kolbendurchmesser, aber das macht auch nicht die beschriebenen Unterschiede.
"Falsche" Bremsflüssigkeit gibts eigentlich nur, wenn man Mineral- bzw. Pflanzenöl nicht von Polyglykolbremsflüssigkeit (aka DOT) unterscheiden kann. "Das merkt man am Druckpunkt" ist dann aber untertrieben. Das merkt man erst mal nicht und dann ist die Bremse undicht.
Mein Einsatz geht immer noch auf Siff (ich hatte den Bremsenreiniger beim ersten mal überlesen, klar, der ist Bremsenfeind No.1) und nicht eingebremst.
 
Hatte desselbe problem,
Hinten aber beii alten belägen die schon lang im einsatz waren..
Habe dann die beläge mit ner flachfeile angeschliffen und die kanten gebrochen (selbiges mach ich aber auch immer wenn die beläge neu sind)
dann war sofort die bremsleistung wieder da und das geschrei weg...
 
Sollte der Bremsenreiniger wirklich Rückstände auf der Scheibe lassen, wäre das eine Möglichkeit. Allerdings habe ich mit diesem Reiniger auch schon die Scheiben an anderen Rädern gereinigt und die bremsen immer noch.
Einbremsen sollte erfolgt sein; das Ding hat darüber hinaus auch schon einige km im Regen/Schlamm hinter sich.

Die Bremsflüssigkeit passt; das würde selbst ich merken und ich bin da sensibel, seit ich mal in post-jugendlichem Leichtsinn DOT in den Bremsflüssigkeitsbehälter einer Ente (2CV) nachgefüllt hatte (wer damit nichts anfangen kann, ist zu jung ;-).
 
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