• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Sattelbau

Unangenehm finde ich eher Kommentare wie diesen hier.
Da sagste was ... :oops:
Das ist ein Sattelbau-Fred.
Wen das nicht interessiert, der muss ihn sich nicht anschauen.

Neee, blueberry, noch ist mir das nicht unangenehm.

Man kann sich über alles aufregen, aber man ist nicht dazu verpflichtet. :)
 
Sehe ich wie @Ragnar . Zumal das wirklich ein guter
Da sagste was ... :oops:
Das ist ein Sattelbau-Fred.
Wen das nicht interessiert, der muss ihn sich nicht anschauen.

Neee, blueberry, noch ist mir das nicht unangenehm.

Man kann sich über alles aufregen, aber man ist nicht dazu verpflichtet. :)
Lass Dich nicht ärgern. Ich find gut was Du machst und das Du das hier vorstellst.
 
Bisher hab ich nur die eine Sattelform. Ich werde gern auch für größeren Sitzknochenabstand Sättel bauen, wenn Interesse besteht. Dafür muss ich erst mal eine Basis finden, als Grundlage für die größere bzw. breitere Sattelform. Du bist der Erste, der danach fragt. Falls du einen alten Sattel hast, der als Basis taugt - her damit. :)
1 : 1 werde ich die Form sicher nicht übernehmen. Ich kann auch auf der Grundlage meiner jetzigen Sattelform eine breitere bauen. Plus 2 cm z.B. Vielleicht taugt die Form dann auch für Frauen. Da hatte ich bereits Anfragen und musste leider passen.
Ich mach das gern, aber für mich ist das schwierig, weil ich nicht selbst beurteilen kann, ob der Sattel so taugt wie meine 'normalen'.
Gewicht? Bis 90 Kilo sollte gar kein Problem sein. Darüber verstärke ich die Streben. Kein Problem. Machbar ist alles. Aber dann darfst du nicht sagen: bitte unter 100 Gramm! :)
 
Bisher hab ich nur die eine Sattelform.
Wo kommt die eigentlich her? War das ursprünglich eine Art Raubkopie? Vielleicht auch etwas was man im Hinterkopf behalten sollte wenn man das Projekt zunehmend unternehmensähnlich angeht.

Ähnlich sieht es beim Thema Sicherheit aus, ich habe da so ein bisschen den Eindruck dass du auf die Frage “was passiert wenn die Rails an einer unerwarteten Bodenwelle bei 80 km/h brechen“ in etwa sowas wie “also so schnell würde ich ja niemals fahren, da muss man doch bescheuert sein, egal welcher Sattel!“ antworten würdest. Das mag beim Verkauf im Freundeskreis durchaus vertretbar sein, aber mit Website, Logos auf dem Produkt und so weiter wird die Luft für informellen Welpenschutz ganz schnell dünn.
 
Produkthaftung ist sicherlich ein Thema bei einem gewerblichen Verkauf, zu dem das Projekt schnell werden kann bzw. schon geworden ist.

btw eine andere Frage: Wie sieht es eigentlich mit der Verwendung des Sattels am Gravel aus?
 
Ja, ich hab einen fertigen Sattel genommen, bei dem ich den Eindruck hatte, dass er halbwegs geeignet ist. Von dessen Form ist aber inzwischen gar nix mehr übrig geblieben. Wirklich überhaupt nix. Dass mir da was passieren kann halte ich für mehr als unwahrscheinlich. Aber man muss natürlich mit allem rechnen, dein Hinweis ist durchaus berechtigt, usr.
Ich bin eine ehrliche Haut. Meine ersten Streben hielten eine Zeitlang (bei meinem ersten Kunden 500 km), dann knacksten sie. Durchbrechen können sie nicht, das ist unmöglich, weil ich sie um eine Polyesterseele wickle bzw. rolle. Das ist grundsätzlich beruhigend, aber bei der Entwicklung der Streben musste ich viel Lehrgeld bezahlen. Heute sehe ich das Thema entspannt, aber es war ein weiter Weg bis dahin. Auch das Anbrechen kann ich niemandem zumuten. Form, Material und Arbeitsweise wurden komplett umgestellt. Der Bau der Streben erfordert nach wie vor (zu) viel Zeit. Ich baue bei ängstlichen Interessenten gern Spenderrails unter die Sitzschale. Und wenn ein Interessent, wie marsen 911 nach dem erlaubten Fahrergewicht fragt (ich tu das sowieso bei jeder Anfrage), dann baue ich die Streben noch stabiler. Das ist kein Problem, allerdings werden sie im Querschnitt dann etwas höher, logisch. Denn die 7 mm in der Breite bzw. 3,5 im Radius sind genormt.
Produkthaftung ist sicherlich ein Thema bei einem gewerblichen Verkauf, zu dem das Projekt schnell werden kann bzw. schon geworden ist.

btw eine andere Frage: Wie sieht es eigentlich mit der Verwendung des Sattels am Gravel aus?
Ja, das Thema Produkthaftung kommt auf mich zu, wenn der Laden erst mal läuft. Zum jetzigen Zeitpunkt halte ich das für verfrüht. Heute darf ich den dritten Sattel verschicken. :daumen:

Bei der Verwendung auf dem Gravelbike denke ich, dass ich bei den Streben lieber noch ein paar Gramm Carbongelege zusätzlich 'backe'.
Bzw. wenn ein 80 Kilo Fahrer einen Sattel für sein Gravelrad von mir haben will, dann baue ich den so, als wöge er 100 Kilo. Leider hab ich selbst noch kein Gravel, obwohl ich richtig heiß drauf bin. Vielleicht kommt das noch. Was man mir - ich glaube im TOUR-Forum - nahegelegt hat, ist ein edles Rad anzuschaffen, wenn ich meine Sättel anpreisen will. Bei einem Titanrenner könnte ich schwach werden. Aber erst mal einen finden, der passt, mir gefällt, und dessen Preis ich bereit bin zu bezahlen.
Statt eines Gravelbikes hab ich ein Crossrad mit Federgabel in Italien. Auf dem knackste die erste Strebe. Die Belastung ist ganz anders als auf einem Renner. Man kann problemlos weiter fahren, aber man sitzt dann leicht schief. Auf der Anbruchseite sinkt der Sattel etwas ab. Da ich nur zufriedene Kunden haben will möchte ich diese Anfangserfahrung anderen nicht zumuten. Außerdem nehme ich im Schadenfall den Sattel zurück und erstatte den Kaufpreis. Bei schweren Gravelbikefahrern scheint allerdings Vorsicht geboten. Von der Form und der Bauweise her denke ich, dass meine Sättel auch für Mountainbiker und Gravelpiloten geeignet sind.
 
Noch was: Wenn ich zwei weitere Sättel verkauft habe, dann hab ich meine bisherigen Ausgaben in etwa wieder drin. Aber dass ich mit der Sattelbauerei kein Geld verdienen kann war mir von Anfang an klar. Es macht mir nach wie vor Spaß, in meiner Werkstatt im Harztöpfchen zu rühren, Sitzschalen zu laminieren, inzwischen hat auch der Bau der Streben seinen Schrecken verloren. Was nach wie vor - vom ersten Sattel an - unglaublich ist, das ist der Komfort. Diese 3 mm Zellgummi auf der federnden Schale, die bringen es. Man muss es ausprobieren. Und wenn's nicht stimmen sollte, dann schick den Sattel zurück. :)
 
Sobald mein Backroad eingetroffen ist, stelle ich mich mit 80kg fahrfertig als Graveltester zur Verfügung :)
Au wei! ?

Sehr gern. Dann schick mir ein Foto von der Sattelaufnahme. Ob ich die Rails eventuell etwas dicker machen darf.
Oder soll ich CroMo-Streben montieren? Die hab ich hier, aber die sind zwangsläufig schwerer.
 
Zuletzt bearbeitet:
sollte gar kein Problem sein
Bitte vorsichtig mit solchen Aussagen. Entweder es geht oder nicht. Es ist Deine Verantwortung dies sicherzustellen. Andernfalls kann es teuer werden und aus dem schönen Projekt wird ein Albtraum...

Dies ist keine Kritik, nur ein Hinweis. Ich finde diesen Sattelbau + Dokumentation klasse ?
 
Danke für den Hinweis, FabiW. Ich schrieb ja schon, dass ich bei einem Interessenten zuerst nach dem Sitzknochenabstand und dann nach seinem Gewicht frage. Ich kann Rails für 100-Kilo-Radler laminieren, aber es ist nicht sinnvoll, solche Heavy-Duty-Streben generell zu verbauen. Das würde ~ 20 Gramm Mehrgewicht bedeuten, und alle wollen einen möglichst leichten Sattel.
 
Um ein besseres Gefühl dafür zu bekommen wie weit du wirklich von einem Problem entfernt bist könntest du ja mal SattelMax-Rails und einen Satz Leichtbau-Industrierails destruktiv testen, dann weisst du zumindest ungefähr wer mehr Reserven hat.

Ein Heimwerker-Versuchsaufbau könnte so aussehen dass du einen Balken als Hebel nimmst der am langen Ende auf einer (analogen, wegen schneller/nachvollziehbarer Reaktion) Körperwaage steht, am kurzen auf einem Wagenheber und dazwischen stemmt sich das Sattelgestell irgendwo gegen. Herausforderung: der Lagerpunkt unter den Rails der mal eben > 10 kN hält Idee was auch immer man braucht um ein Ergebnis zu sehen.
 
Interessanter Vorschlag! Woher bekomme ich die Leichtbau Industrierails? Wenn ich die ohne weiteres ordern könnte - zu einem akzeptablen Preis - würde ich mir die doch recht mühsame Arbeit des Strebenbaus sparen. Ich hab gegugelt wie wild, aber ich bin kein Experte auf dem Gebiet.
Die Industrie-Streben, die ich in der Hand hatte, sind alle etwas schlanker bzw. weniger hoch als meine. Insofern bin ich vom Materialeinsatz her auf der sicheren Seite. Eine China-Carbonstrebe hab ich leider bereits verbaut. Ich könnte sie rausdremeln, aber das ist eine eklige Arbeit mit viel Fein(st)staub.


Bei deinem Vorschlag braucht es eine zweite Person, die auf die Waage schaut, wenn ich das richtig verstanden hab.

Wenn ich die Streben irgendwie in einem Schaubstock einspanne, dann könnte ich mit einem Rohr plus Meterstab testen, bei welcher Biegung Feierabend ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schaut euch mal auf meiner Homepage bei Sattelbauweise das Foto an, wo ich die Streben mit der Schale verbinde. Da kann man gut die Dimensionierung der Streben erkennen, und dass diese Reserven haben gegenüber den üblichen Industrie-Rails.

Hier isses:
37780690lv.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Jetzt bin ich dabei einen Tune Komm-Vor+ zu reparieren. Mehrfach wurde dieser Sattel als das Maß aller Dinge in Sachen Komfort bezeichnet. Mir scheint er ein Folterinstrument zu sein. Verrückte Welt! Ich hatte hohe Erwartungen an den Sattel gestellt. Aber jeder Jeck ist anders, und jeder Bobbes offensichtlich auch. Der Komm-Vor ist schmaler im Sitzflächenbereich als meine Sättel. Vielleicht taugen meine also auch für einen breiteren Sitzknochenabstand. Ich muss gleich noch mal nachmessen. Der Komm-Vor scheint gar nicht zu flexen, aber das kann ich erst feststellen, wenn er meine O.P. überstanden hat. :)
 
Zurück
Oben Unten