Ab km 20 ging schlicht nichts mehr. Die restlichen 38km habe ich nur "über den Kopf" geschafft.
Ich hatte mir für heute vorgenommen mich in der ersten Hälfte des Rennens deutlich zurückzuhalten um noch Körner für die zweite Hälfte zu haben, denn die sollte deutlich schwieriger sein als die erste.
Und es lief richtig gut vom Start weg, ich hab mich gebremst und v.a. bergab deutlich rausgenommen um mich gleich von Beginn an da zu erholen und Kräfte zu sparen, zu schnell bergab geht halt böse auf die Muskulatur.
Fantastische, sehr schwere Strecke durch das ehemalige Bergbaugebiet, die ganzen Abraumhalden wurden begrünt und der Natur überlassen, so ist ein riesiger Urwald entstanden. Die Trails stammen fast alle von den ehemaligen Bergarbeitern die früher teilweise zig Kilometer zu Fuß zurücklegen mussten um an ihre Arbeitsplätze zu kommen. Man nannte sie deswegen "Hartfüssler", daher der Name der Veranstaltung.
Zurück zum Lauf, so ab km 16 ging`s schon etwas schwerer, das hab ich aber erstmal auf den sehr welligen trailigen Abschnitt ab km 15 geschoben bei dem u.a. viel Totholz überwunden werden musste. Sägezahnprofil, ständig kurze steile Rampen rauf und wieder runter, kein Problem, sowas hab ich ja geübt.
Ab km 20 war dann Schluss aus Ende Gelände. Ich glaub im englischen sagt man dazu "Hitting the Wall". Ich hab nur gedacht "Was ist denn jetzt kaputt", das Gefühl war unglaublich. Von jetzt auf gleich saft-und kraftlos.
Ab da wurde jeder km zur Qual. Jeder Versuch, etwas Tempo aufzunehmen, brachte nix. Teilweise musste ich selbst auf flachen Abschnitten Gehpausen einlegen. Mir war schwindlig, mein Kreislauf spielte verrückt, ich konnte nicht richtig atmen. So ein Mist! Manchmal war lockerer Trab möglich, aber dann wieder nur gehen.
Ich stand mehrmals kurz vor dem aufgeben, aber dann hab ich mir wieder selbst in den Hintern getreten und bin weiter. Das nächste Ziel war dann immer der nächste km, und so hab ich mich von km zu km geschleppt. Am schlimmsten waren die Abraumhalden auf die wir rauf mussten, die waren so steil daß da eh nur leichtes gehen möglich war aber geh da mal hoch wenn du kaum noch Kraft hast.
Endzeit : 7:07 Std, Platz 25 bei den Männern, es gab ehnur zwei AK, nämlich Männer und Senioren.
Da frag ich mich was drin gewesen wäre wenn ich diesen Einbruch nicht gehabt hätte. Aber hätte hätte Fahrradkette.
Da quält man sich Monatelang durch`s Training und dann sowas.
Keine Ahnung was da los war heute. Hatte gestern eine stressfreie Anreise, einen ruhigen Abend, geschlafen hab ich genug und ohne Probleme.
38km hatte ich keinen Spaß, es war schlicht schrecklich. Aber ich glaube daß das heute ganz wichtig für den Kopf war, also das durchziehen trotz der großen Probleme.