Morsche,
@Mad Max
Mit manchen Dingen die du ansprichst hast du schon Recht. Besonders was Schulen / Kitas / Hort angeht, da herrscht viel zu viel Inkonsequenz, Frau Adrenalino regt sich da bezügl. den Bestimmungen in der Kita auch auf. In den Gruppen strikte Trennung, auf den Fluren möglichst kein aneinander vorbeilaufen ( es sollen getrennte Laufwege angelegt werden! ) aber draußen auf`m Hof mischen sich alle fröhlich, das ist absoluter Blödsinn! Da muss zumindest in den einzelnen Bundesländern eine einheitliche Linie her, es ist ja so daß von Kreis zu Kreis, von Komune zu Komune unterschiedliche Bestimmungen gelten, das geht nicht!
Daß das Virus mutiert ist glaube ich nicht, wir haben derzeit halt eine völlig andere Altersstruktur bei den Infizierten. Aktuell sind - aufgrund Urlaub und der Lockerungen bezühl. Zusammenkünfte ( Geburtstag feiern usw ) - hauptsächlich Menschen ab 25 Jahre bis mitte 40 Jahre betroffen, und besonders die jüngeren scheinen mit der Infektion wesentlich besser zurecht zu kommen als Personen mittleren Alters und natürlich besonders die älteren. Daher sehr viel weniger schwere Verläufe. Man kann aber das Virus weiterhin an alle möglichen Menschen weitergeben, und besonders die älteren kommen mit einer Erkrankung sehr viel schlechter zurecht, daher ja auch weiterhin die Einschränkungen was die Besuchszeiten in Krankenhäusern und Pflegeheimen angeht.
Allerdings bleibt das Virus weiterhin brandgefährlich für jeden, es kann dir keiner sagen ob du das Glück hast einen leichten Verlauf zu bekommen wenn du dich infizierst.
Das ganze ist halt ein Lernprozess, es gibt immer noch nur sehr wenige Medikamente und kein Impfstoff. Mit dem Grippe-Virus hat die Menschheit im Laufe der Jahrtausende "gelernt" zu leben, das wird auch irgendwann mit diesem Virus so sein, aber bis dahin ist noch ein sehr weiter Weg, und bis dahin muss halt eben vieles probiert und versucht werden von dem sich manches dann später als überzogen heraus stellen wird. Bei manchen Maßnahmen wird sich aber heraus stellen daß man es noch strenger hätte handhaben sollen, nur : Aktuell weiß man eben nicht wie das Verhältnis der Maßnahmen zueinander abzuwägen ist.
Worüber leider kaum berichtet wird sind die Spätfolgen. Viele Menschen gelten mittlerweile als "genesen", nur : Daß viele dieser Menschen selbst Monate danach noch mit sehr starken gesundheitlichen Einschränkungen zu kämpfen haben, darüber verliert man nur wenig Worte.
Beispiel ist ein Studienkollege meines Bruders. Mitte 40, sportlich, gesund, durchtrainiert, keine Vorerkrankungen. Hat sich während der Hochphase im März angesteckt ( wo und wie kann er nicht sagen, er war nach eigenen Aussagen sehr vorsichtig ) und hatte einen eher leichten Verlauf ( wie eine starke Erkältung ) aber hat jetzt, Ende August, immer noch Probleme mit der Atmung! Es macht ihm Mühe, Treppen zu steigen (!), und an Sport ist kaum zu denken
Und von solchen Problemen nach einer Infektion höre ich, auch von meiner Kundschaft, immer wieder.
Also, da ich beruflich täglich mit vielen Menschen zu tun habe, bin ich weiterhin sehr vorsichtig und unsere sozialen Kontakte bleiben weiterhin auf ein Minimum reduziert. Nicht, weil ich Angst habe, sondern gehörigen Respekt vor dieser Erkrankung!
Und wenn man mit vielen Menschen zu tun hat dann bekommt man eine recht guten Überblick über das Infektionsgeschehen. Ich habe Kundinnen und Kunden, die sich infiziert haben, aber nur einen leichten Verlauf hatten. Ich habe mehrere Kunden, die wochenlang im KH lagen und anschließend in Reha sind um das atmen wieder zu lernen! Und Tote gab es leider auch, nicht unter meiner Kundschaft, aber im direkten Umfeld von Kundinnen und Kunden