Kill 50
Von meinem Lauffreund Stefan MArschallek wurde ich im letzten Jahr auf den Kill 50 (Einladungslauf) aufmerksam gemacht.
ES gibt bei diesem Lauf keine Startnummern, sondern jeder bekommt eine Marke.
Also Empfehlung geben lassen und siehe da Michael Neumann lud mich ein

Um 16 Uhr waren dann alle 50 Protagonisten da. Briefing fiel kurz und knapp aus.
Wichtigster Satz! Ihr lauft nach topografischer Karte!
Bleibt auf dem Trail und kommt heile wieder, wir starten um 17 Uhr vor der Herberge, ob ihr da seid oder nicht.
16:45 es fängt an zu regnen.alle nochmal am umziehen
16:55 es tröpfelt nur noch, wieder umziehen und 17:00 was wollt ihr noch hier? Ab dafür.
Nach wenigen 100 m Asphalt sofort 3 km downhill auf nem Singletrail mit Wildsauensuhlen mitten im Weg.
Den ersten 2 - 3 Pfützen versucht man noch auszuweichen, danach gehts immer mitten durch.
Am Anfang wechseln sich noch Asphalt und Trail etwas ab, ab km 10 dann rein Trail. WAldautobahnen, Singletrails, Wiese, Wald.
Wir liefen zunächst in einer 4er GRuppe, die sich aber rasch aufteilte, da Nachts laufen nebeneinander geht, hintereinander auf Trail aber durchaus schwierig ist, weil man weniger sieht. Immer wieder bog der Weg unvermittelt nach rechts oder links ab, aber immer bergauf

Stellenweise waren die Markierungen 500 600 m auseinander, im Wald jedoch klebte an jedem 2ten Baum eine, ansonsten wäre man dort nicht lang gelaufen, da waren schlicht keine Wege, sondern der Trail scheinbar mit Karte Kompass quer durch den Wald gelegt.
Besonders schwer hatte es diesmal mein Hexchen, die mich bei km 18/30/50/63/72/80 abfing, die passenden Stellen, sprich Feldwege oder auch kurzen Straßenquerungen zu finden
Gerüchten zufolge soll es unterwegs bis km 30 einen toten VP gegeben haben, den habe ich nicht angesteuert bzw. nichtmal gesehen.
1. bemannter VP bei km30, aus einem Auto heraus in einem Wartehäuschen. Da gabs dann Brühe Tee und was zu knabbern nach kurzem Aufenthalt ging es auch schon weiter. Die nächsten 20 km ab durch die Nacht. Es folgten 2 heftige Anstiege die wirkliche alle Kraft verlangten. Der Untergrund an den Anstiegen war zunächst modderig und matschig, je höher man kam umso mehr verwandelte er sich in Kalkstein, welcher durch die Nässe rutschig wie Seife war. Gesetz ist ja, wo es hoch gehts gehts auch wieder runter und so folgten wilde Downhills bei denen nicht nur Schlamm und Modder sondern auch Äste und Steine durch die NAcht flogen. Nebel zog auf, so dass man mit den Stirnlampen mitunter nur 3 - 4 m weit sehen konnte. Nach 50 km dann 2ter VP gleichzeitig Start und Zielpunkt des Laufes, man hatte hier die Chance auszusteigen, was wohl auch einige nutzten, denn die Zahl der Abbrecher lag am Ende bei 10 Leuten.
Nach dem Verpflegen incl. Klamottenwechseln ging es raus in die 2te Runde. Zu diesem ZP lag ich an Platz 7 des Rennens, da sich eine 3er Gruppe schneller auf den Weg machte und ca. 500 m Vorsprung hatte (ca. 3 min) diese lief ich auf den ersten 8 km zu und überholte die Jungs aus dem Harz. Bei km 62/63 bog der Weg dann abenteuerlich über eine Wiese ab und man lief durch kniehohes Gras, nur um dann wieder berghoch zu laufen. Bei km 65 dann ein weiterer toter VP, den ich aber auch ignorierte und immer fein den Klebefolien folgte, bei km 75 dann letzter VP durchs Hexchen und ich machte mich auf zu den letzten 5 km, diese gingen zwar "nur" einmal quer übers Feld, aber was man nachts nicht erkennt immer bergan, du versuchst anzulaufen und merkst ui geht nicht, weil zu steil. Dann der letzte km 2 Stirnlampen kommen mir entgegen, 1 LAufduo, was jetzt erst auf die 2te Runde geht. Dann Zieleinlauf 3 Finisher und Michael, mein HExchen sitzen da und warten auf die Leute die reinkommen. Marke abgeben zum prägen, 1 Bier, 1 Dusche und Schlafen.
Am nächsten Morgen um 10 ist dann kurze Siegerehrung und alle Finisher bekommen ihre Marken geprägt zurück alle Abbrecher lassen einen Teil der Marke bei Kill Bill.
Ein Lauf den ich mit Sicherheit wieder laufen werde.
80 km in 9:21 h gesamt davon 8:39 h in Bewegung
@triduma,
nein es ist eine etwas andere Form eines Traillaufes, keine Durchschlageübung.
Die Leute die dort starten haben die 80 km Trail grundsätzlich drauf. Ein Lauf bei Nacht ist halt nochmal was besonderes.
So bietet der selbe Veranstalter noch andere lustige Sachen an, beispielsweise nächstes JAhr ein Last man standing, dabei gilt es auf einem 6 km Rundkurs zu jeder vollen Stunde am Start zu stehen. Zeit 48 h.