Rennbericht Trans Schwarzwald
Ein MTB-Etappen-Rennen wollte ich schon immer mal fahren. Leider wurde bisher immer nur in 2er-Teams gestartet. Da ich bisher keinen passenden Teampartner hatte, war eine Teilnahme nicht möglich und mit einem ganz "Fremden" wollte ich auch nicht fahren. 2013 wurde die TS erstmalig als Einzelrennen ausgetragen. Als ich das las und das Ganze auch noch zeitlich in unseren Family-Kalender passte, hatte ich mich Ende letzten Jahres sofort angemeldet.
Angereist sind wir (meine Frau und der Kleine) bereits am Vortag und hatten noch einen schönen Urlaubstag in Bad Wildbad verbracht. Nachdem am Abend das Bike im Bike-Park und ich im Hotel verstaut waren, fuhr meine Frau wieder zurück. Ich hatte über den Veranstalter das Hotelpackage mit Gepäcktransport und Shuttle gebucht. Die erste Unterkunft war 3-4, dies sollte sich in den Folgetagen aber deutlich bessern.
Los ging es in Bad Wildbad (93km/1700hm). Mein Ziel war es, einfach die TS zu finishen und dabei so gut wie möglich abzuschneiden. In der Klasse Master2 kamen am Schluss 126 Teilnehmer in die Wertung. Also erst mal los mit etwas angezogener Handbremse:
Das Rennfieber packt einem dann doch recht schnell. So musste ich mich für meine Verhältnisse echt
bremsen, denn es kamen ja noch 4 weitere Tage. Man traf in seiner Leistungsklasse dann doch immer wieder die gleichen Leute und konnte dann sein eigenes Rennen fahren. Bald war auch die erste Zieleinfahrt geschafft.
Kaum rollte ich durchs Ziel, traf ich gleich Benji + Co. schon gemütlich in einem Kaffee sitzen


. Ich war auf Platz 95 gelandet und war mit meiner Leistung recht zufrieden.
Danach hieß es Bike in den Bike Park - Reisetasche holen - Shuttle Hotel - Duschen - Shuttle Abendessen/Siegerehrung - Shuttle Hotel - Schlafen - 2. Etappe. usw.
Die zweite Etappe (62km / 2300hm) konnte ich immerhin aus dem Block D starten (es ging bis Block E). Die zweite Etappe war technisch sehr anspruchsvoll. Leider gab es hier erhebliche Unterschiede bei den Fahrern, so dass es auf den Trails viel Stau gab. Bergab kam ich ganz gut zurecht, wenn auch nicht schnell, aber zum allergrößten Teil ohne abzusteigen. Die Bergwacht, welche für die Erste Hilfe zuständig war, hatte an diesem Tag recht viel zu tun. Bergauf tat ich mir an diesem Tag sehr weh, insbesondere hatte ich mit meiner Muskulatur zu kämpfen. Diese machte immer wieder zu und mir blieben nur die kleinen Gänge. Überraschenderweise war ich im Ziel auf einem ähnlichen Platz wie am Vortag.
Wie Benji schon geschrieben hatte, war die 3. Etappe (99km / 1080hm) die Speedetappe. Im Prinzip hatte ich die gleiche Taktik. Irgendwo einen schnellen Zug erwischen und dranbleiben. Die Taktik ging auch auf, so dass ich als 93. wieder in die Tageswertung kam. Für die schönen Aussichten und Landschaft im Schwarzwald blieb leider nur wenig Zeit.
Die 4. Etappe (115km / 2000hm) empfand ich als die Königsetappe: Hier war alles dabei. Trails, Flachstücke und einen Ausflug in die Schweiz.
Grenzübergang am Rhein in die Schweiz (ohne Passkontrolle

)
Leider hatte ich bei dieser Etappe etwas Pech. Erst hatten wir uns mit einer ganzen Gruppe verfahren

(der Hammeltrieb lässt grüßen

) und dann hatte ich noch einen Platten

. In Summe gingen hier wohl eine halbe Stunde flöten. Deswegen an diesem Tag "nur" Platz 100, obwohl ich konditionell gut durch kam.
Die letzte Etappe (65km / 2050hm) hatte nur eine Richtung - immer nach oben auf den Feldberg.
Das Foto sieht zwar gut aus, war aber noch zu Beginn der Etappe. Die beiden musste ich dann irgendwann ziehen lassen. Der finale Anstieg hatte es sich dann nochmal in sich. Als Motivation hatte ich hier ein persönliches Duell, Deutschland - Schweden, auszutragen, welches ich dann gewinnen konnte

. Die Skirampe musste ich schieben (es gab einen Skipass zu gewinnen der die Rampe fuhr), wobei die Dolomiten eh das bessere Skigebiet sind

. Nach den letzten Höhenmetern folge die Zieldurchfahrt. Für mich ist das immer wieder ein sehr emotionales Erlebnis.
Mein Frau nahm mich auf dem Feldberg wieder in Empfang und wir verbrachten anschließend noch zwei schöne Tage in einem netten Hotel am Schluchsee.
Fazit: Super Rennen, Super Organisation, Super Wetter, Super Atmosphäre während des ganzen Rennes, Gesamtwertung bei den Masters2 Platz 92 von126, Danke auch an das Team von Benji, bei denen ich immer nach der Zieleinfahrt und abends zu Gast sein durfte.
Auch ich könnte mir vorstellen, nächstes Jahr wieder am Start zu stehen oder mit einem Teampartner bei der Craft Bike Transalp

.
Mir hat es riesig viel Spaß gemacht!!!