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Rahmengröße und Geometrie mal zusammengefasst

Das Synapse schaue ich mir mal an. Was meint ihr denn zur Geometrie des Ghost Nivolet in M?
 

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Hallo,

ich bin neu hier und bin früher schon mal Rennrad gefahren. Nun will ich mir wieder ein Rad zulegen und habe mich etwas auf das Canyon Ultimate CF SLX 8.0 mit Felgenbremse eingeschossen. Ich bin nur so unsicher, ob ich eine S oder M brauche. Ich liege irgendwie auf der Grenze. Bisher habe ich folgende Daten bei mir gemessen:

Größe: 177 cm
Beinlänge: 83 cm
Oberkörper: 64 cm
Armlänge: 62,5

Bei Canyon raten Sie mir zu einer S. Ich habe zwar schon etwas in diesem Thread gelesen aber ich steige bei vielen Sachen nicht durch.

Könnte jemand mit etwas Fachkenntnis sich mal die Geometrie des Rades anschauen und mir einen Ratschlag bezüglich der Größe geben. Das wäre echt super.

https://www.canyon.com/road/ultimate/2018/ultimate-cf-slx-8-0.html
 
@Norkuh : Das ist doch Deinem jetzigen nicht unähnlich und dazu ist doch bereits alles gesagt. Ich meine, dass der Rahmen einen Zentimeter kürzer sein könnte, aber auch nicht unbedingt müßte. Es sei denn, du mußt für eine kommode Sitzpsosition einen 80er oder 70er Vorbau anbringen.
Um es Dir einfacher zu machen: Schau, wenn die Sitzlänge passt, ob der Lenkerbogen ( außen) etwa auf Höhe der Vorderachse ist.

@Franzl : Willkommen im Forum!

Das ist hier keine gratis Verkaufshilfe für wen auch immer. Die sollen ihre Arbeit selber machen und taten es ja auch. Wenn ich nun das Gegenteil behaupten würde, hilft das auch nicht weiter.

Hier ist auch keiner dafür zuständig nun das "richtige" aus einem Angebot heraus zu picken. Das funktioniert auch nicht wirklich.

Zuletzt muß sich jeder dann mit dem Händler, der ihm das Rad verkauft auseinander setzen und der muß das dann auch verantworten, was er Dir rät.

Was Du hier erwarten kannst, ist grundlegendes, damit Du ein wenig vorbereitet ins Verkaufsgespräch gehen kannst, oder um verschiedene Geometriekonzepte zu verstehen.

EDIT: Bei Deiner Größe und Deiner Schrittlänge ist ein 54er klassischen Zuschnitts ( Oberrohrlänge um 545mm herum, Höhe 540mm Mitte-Mitte oder stack von etwa 545mm) schon nicht verkehrt. Wegen dem vergleichsweise etwas längerem Oberkörper, dürften Oberrohrlängen bis etwa 555mm passen.
Damit es wenigstens ein wenig Hilfestellung gibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Verstehe nicht so richtig wo das Problem liegt. Nach einem Rat bei fachkundigen Privatleuten in einem öffentlichem Forum fragen kommt mir jetzt nicht so verwerflich vor aber gut. Will jetzt auch keine Diskussion vom Zaun brechen. Trotzdem danke.
 
Hallo,

ich bin auch vergleichsweise neu hier und habe mich jetzt monatelang mit Technikthemen beschäftigt, weil ich mir ein Gravelbike kaufen möchte. Ich war bisher eher der Joggingtyp, musste und mag (!!) wegen einer Knie-OP aber aufs Fahrrad umsteigen.

Die letzten Monate bin ich mit einem Simplon Kiaro 2016 in Größe 62 von meinem Bruder gefahren. Das passt sehr, sehr gut für meine Körperproportionen.

Meine Wahl hinsichtlich des Gravelbikes fällt auf das Fairlight Faran. Ich bin extremer Langbeiner und schwanke zwischen den Größen 58T und 61T. Ich habe zwei Bikefitter befragt: der eine rät mir zum 58T, der andere zum 61T. Derjenige, der das 58T empfiehlt, stützt sich bei seiner Argumentation auf die effektive Oberrohrlänge von 576mm, die mir angesichts des vergleichsweise kurzen Oberkörpers helfen würde (gegenüber 594mm effektiver Oberrohrlänge beim 61T). Der andere Bikefitter, der das 61T bevorzugt, stützt sich argumentativ auf den Stack (645mm), den ich unbedingt brauchen würde.

Beide Bikefitter argumentieren insofern konträr, als der erste (58T) meint, die Überhöhung könnte ich gut ausgleichen, während der zweite (61T) glaubt, die Höhe (Stack) sei viel wichtiger.

Das Simplon Kiaro in Größe, das ich derzeit fahre, hat übrigens 2-3cm Spacer, die ich brauche. Ich fahre es mit 100mm Vorbau (den 120mm habe ich ausgetauscht, weil er mir zu lang war). Es hat einen Stack von 630mm und einen Reach von 397mm. Die effektive Oberrohrlänge beträgt 590mm. Es passt mir so sehr gut. Ich habe das ganze Rad auf mich konfiguriert. Das würde alles für das Fairlight 61T sprechen, aber ich bin trotzdem verunsichert, weil der erste Bikefitter eben die Oberrohrlänge von etwa 57cm für mich als wichtige Maßgabe erklärt hat.

Meine Daten:
Länge: 192,5cm
Innenbeinlänge 95cm
Trunk: 67cm
Forearm: 37cm
Arm: 70cm
Thigh: 65cm
Lower Leg: 60cm
Sternal notch: 157cm

Was meint Ihr denn? Ich bin echt am Verzweifeln, weil ich inzwischen viel weiß, aber hin- und hergerissen bin.

Und hier noch die Geometriedaten vom Faran gegenübergestellt:
https://www.geometrygeeks.bike/compare/fairlight-faran-2017-58t,fairlight-faran-2017-61t/


Ich danke Euch sehr!
Hilmar
 
Na ja, das zeigt eben, dass "Bike-fitting" alles Mögliche ist, aber keine ausgereifte Wissenschaft. Und ein Problem des "selbständigen Fernkaufes".

Auch gut, ich schrieb etwas weiter oben, dass es nicht Sinn und Zweck ist, Dir hier ein Rad zu "verkaufen". Das ist Sache des Verkäufers.
Fairlight ist die Marke von einem ehemaligen Designer von Genesis Bikes UK. Deswegen sieht es dem Croix de Fer auch so ähnlich, was nämlich auf seine Kappe ging. Der hat den Größen-Range aber erweitert: Jede potenzielle Größe für Lang- oder Normal-Beiner.
Der Mann hat sich etwas dabei gedacht. Und bei einem solchen Angebot ist die beste Idee, genau diesen mal nach seiner Meinung zu fragen.

In dem Fall bist Du aber beim Bike Fitting - bei der Kohle, die Du inzwischen ausgegeben hast, hätte das auch für einen Rahmen nach Maß gereicht - auf zwei "Schulen" gestoßen: "Höhe ist alles" und "Länge ist alles".
Erstere ist ein wenig eindimensional, und falsch, zweitere wird aber auch erst "rund", wenn man andere Parameter hinzu zieht. Die Geometrie ist noch nicht ganz so extrem auf "Komfort" oder "Gran Fondo" oder wie man diese gräßlichen "Ich-will-ein-Rennrad-aber-irgendwie-doch-nicht-Geometrien" so nennt, geschnitten. Dennoch sind die tendenziell für eine weniger stark gebeugte Haltung ausgerichtet.

Jetzt: was verunsichert Dich denn: Hat Dir keiner von den beiden die Zusammenhänge erklärt? Daraus kann man dann doch eigentlich schließen, welche Konsequenzen die Wahl für das Eine oder anderer zeitigt.

Du bist ein ausgeprägter Langbeiner, aber gar nicht mal so extrem. Dass der Rahmen für Dich insgesamt eher kurz im Vergleich zur Höhe gebaut sein sollte, ist schon fast eine Binsenweisheit.
Warum solltest Du so viel Höhe in der Front brauchen? Mit 70cm Armlänge wirst Du selbst bei einer 10cm Überhöhung noch lange nicht wirklich extrem sitzen.

Schau dir die Tabelle noch einmal an: Da sieht man auch gleich, dass der "Stack-to-Reach-Mist" zum Rahmen aussuchen ziemlich untauglich ist. Die "T" und "R" Größen Tall und Regular sind immer so ziemlich identisch gebaut, bis auf die Steuerrohrlänge, sind prinzipiell gleich lang, haben aber je einen stark unterschiedlichen Reach.
DAs 61T wird Dir im Zweifel nicht nur viel zu lang sein, sondern eventuell sogar zu hoch. Das 58T ist höher als das 61R. Die Höhe ist variabler als die Länge.

Wenn es das Modell sein soll, wäre für mich die Frage eigentlich geklärt........
 
Na ja, das zeigt eben, dass "Bike-fitting" alles Mögliche ist, aber keine ausgereifte Wissenschaft. Und ein Problem des "selbständigen Fernkaufes".

Auch gut, ich schrieb etwas weiter oben, dass es nicht Sinn und Zweck ist, Dir hier ein Rad zu "verkaufen". Das ist Sache des Verkäufers.
Fairlight ist die Marke von einem ehemaligen Designer von Genesis Bikes UK. Deswegen sieht es dem Croix de Fer auch so ähnlich, was nämlich auf seine Kappe ging. Der hat den Größen-Range aber erweitert: Jede potenzielle Größe für Lang- oder Normal-Beiner.
Der Mann hat sich etwas dabei gedacht. Und bei einem solchen Angebot ist die beste Idee, genau diesen mal nach seiner Meinung zu fragen.

In dem Fall bist Du aber beim Bike Fitting - bei der Kohle, die Du inzwischen ausgegeben hast, hätte das auch für einen Rahmen nach Maß gereicht - auf zwei "Schulen" gestoßen: "Höhe ist alles" und "Länge ist alles".
Erstere ist ein wenig eindimensional, und falsch, zweitere wird aber auch erst "rund", wenn man andere Parameter hinzu zieht. Die Geometrie ist noch nicht ganz so extrem auf "Komfort" oder "Gran Fondo" oder wie man diese gräßlichen "Ich-will-ein-Rennrad-aber-irgendwie-doch-nicht-Geometrien" so nennt, geschnitten. Dennoch sind die tendenziell für eine weniger stark gebeugte Haltung ausgerichtet.

Jetzt: was verunsichert Dich denn: Hat Dir keiner von den beiden die Zusammenhänge erklärt? Daraus kann man dann doch eigentlich schließen, welche Konsequenzen die Wahl für das Eine oder anderer zeitigt.

Du bist ein ausgeprägter Langbeiner, aber gar nicht mal so extrem. Dass der Rahmen für Dich insgesamt eher kurz im Vergleich zur Höhe gebaut sein sollte, ist schon fast eine Binsenweisheit.
Warum solltest Du so viel Höhe in der Front brauchen? Mit 70cm Armlänge wirst Du selbst bei einer 10cm Überhöhung noch lange nicht wirklich extrem sitzen.

Schau dir die Tabelle noch einmal an: Da sieht man auch gleich, dass der "Stack-to-Reach-Mist" zum Rahmen aussuchen ziemlich untauglich ist. Die "T" und "R" Größen Tall und Regular sind immer so ziemlich identisch gebaut, bis auf die Steuerrohrlänge, sind prinzipiell gleich lang, haben aber je einen stark unterschiedlichen Reach.
Das 61T wird Dir im Zweifel nicht nur viel zu lang sein, sondern eventuell sogar zu hoch. Das 58T ist höher als das 61R. Die Höhe ist variabler als die Länge.

Wenn es das Modell sein soll, wäre für mich die Frage eigentlich geklärt........

Hallo lagaffe,

herzlichen Dank für Deine wirklich überaus ausführlichen Erläuterungen, die mir schon sehr helfen - aber auch wieder ein paar neue Fragen aufwerfen... Ich finde es echt klasse, dass Du Dir so viel Zeit für die Antwort genommen hast!!

Wenn ich Dich richtig verstehe, würdest Du mir per Ferndiagnose zum 58T raten, oder?

Die beiden Bikefitter haben lediglich unterschiedlich argumentiert, ohne mir die Zusammenhänge genau zu erklären. Der eine setzt halt auf Höhe, der andere auf Streckung. Der erste argumentiert, mir würde die Höhe fehlen und ich bräuchte mindestens 650mm Stack, der zweite sagt, ich könnte die Höhe, nicht aber die Streckung gut durch die Arme ausgleichen. Der zweite hat mir daher auch unbedingt zum (+/- 10mm) 570mm effektiven Oberrohr geraten. Insgesamt fand ich den zweiten Bikefitter vertrauenswürdiger, aber das kann ich nur anhand eines Gefühls festmachen. Es fällt mir daher schwer, aus den unterschiedlichen "Beratungen" die richtigen Schlüsse zu ziehen. Du bist auf dem besten Wege, mich aufzuklären.

Du stimmst also dem zweiten auch zu (oder?) und meinst, ich brauche gar nicht unbedingt so viel Höhe bzw. möglicherweise habe sogar zu viel Höhe. Was mir jetzt nicht ganz klar ist, wenn Du von "Stack-to-Reach-Mist" sprichst, ist, auf welche Messwerte/Geometriedaten Du Dich dann an meiner Stelle am meisten verlassen würdest. Die direkte Anfrage bei Dom Thomas hat mich auch nur bedingt weitergebracht, weil die Empfehlungen ja zumeist darauf aufbauen, dass man schon ein Rad hat, das auf einen abgestimmt ist.

Ich weiß, dass es hier nicht um eine Beratung geht, wie das Fairlight Faran anzusehen ist. Natürlich höre ich mir aber sehr, sehr gerne Deine Meinung zu diesem Rad und Hersteller an!! Ich weiß, dass es sich um einen "Croix de Fer"-Verschnitt handelt. Das ist ja nicht das schlechteste, dachte ich.

Ursprünglich - und auch immer noch - hätte ich aber noch viel lieber das "Mason Bokeh" gehabt. Dort finde ich jedoch leider keine Geometrie, die mir passen dürfte. Der zweite Bikefitter (der auf ein kürzeres Oberrohr) setzt, meint zwar, mir würde das Bokeh mit Rahmengröße 60 und einem 100mm Vorbau passen - das irritiert mich dann aber wieder total, weil die effektive Oberrohrlänge 591mm lang ist und damit eigentlich deutlich über den von ihm empfohlenen 570mm.

https://masoncycles.cc/products/bokehti-force-1x-650b

Falls doch, würde ich sofort bestellen, ich möchte jetzt endlich auch mal ein Gravel Bike haben - und nicht nur recherchieren.

Vielen, vielen Dank!!!

Hilmar
 
Zuletzt bearbeitet:
Ursprünglich sollte die "stack-to-reach" Methode ( also das Verhältnis von Höhe und Länge)den Rahmen charakterisieren, was aber im Vergleich nur dann geht, wenn alle anderen Parameter im Prinzip gleich sind. Und auch dann kann es allenfalls eine Annäherung sein.

Der "reach" als einzelnes Maß spart den Sitzwinkel aus, der bei einem reinen Oberrohr-Längen-Vergleich das Ergebnis verfälschen würde. Allerdings tut das auch der Lenkwinkel zu einem guten Teil. Zudem ist der Reach wieder nur bei gleich hohen Rahmen vergleichbar.

Als Vergleichsmaße sind beide gut zu gebrauchen, um einen passenden Rahmen auszusuchen vollkommen unzulänglich. Nicht zuletzt weil sehr viele dazu neigen völlig unterschiedlich konzeptionierte Rahmen zu vergleichen, was eher suboptimal ist.
Man muss sich schon die ganze Geometrie ansehen. Es hilft nichts. Hat man sich dem angenähert, was einem passt, reichen durchaus wieder einzelne Parameter.

Die Geometrien des Faran zeigen das ja sehr deutlich. Eine Rahmenlänge, aber zwei Höhen. Man kann es näherungsweise auch so sehen: Eine Höhe, zwei Längen, wenn man "benachbarte" Geometrien vergleicht.

Die Rahmenlänge, vor allem in der Front, ist einerseits wichtig für die Sitzlänge, aber sie bestimmt im Zusammenhang mit der Reichweite und der Gewichtsverteilung des Fahrers und nicht zuletzt seiner Sitzposition, die Fahr-Charakteristik.

Anders ausgedrückt: Je tiefer gebeugt die Sitzposition ist, desto weiter wandert der Schwerpunkt nach vorne, desto enger sollte die Vorderachse an diesen heran ( oder in die "Sichtlinie"). Je aufrechter die Position ist, desto weiter nach vorne kann die Vorderachse verlagert werden für einen ruhigeren Lauf, oder im Falle aktueller MTB mit sog. "Foward-Geometrie" um eventuellen "Überschlags-Neigungen" in steilen Bergab-Passagen zu bieten. Das ist jetzt eine sehr grobe Kurzform.

Letztgenannte Geometrien zeitigen spätestens in Unterlenker-Haltung, meist aber auch in Bremsgriff-Haltung, eine Art "Ruderpinnen-Effekt". solange es geradeaus läuft, ist alles gut, in der Kurve fühlt sich das dann schon ziemlich "quarkig" an.

Der Grund, warum so manche, der heute erhältlichen "Gravel-" oder sonstigen Räder so einen Vorderbau aufweisen ( flacher Lenkwinkel unter 72°, Steuerrohr verlängert, große Front-Mitte-Distanz) liegt einmal in der Annahme, dass die Fahrer/innen hier aufrechter sitzen, was nicht zwangsläufig der Fall ist und wenn doch nicht so bedeutend sein muss, und weil anscheinend die "Foward-Geometrie" da irgendwie teilweise hineinkopiert wird.

Ich habe es jetzt nicht nachkalkuliert: Aber auf den Plus würde ich sagen, das Bokeh ist in der Tendenz etwas zu flach und zu lang... Das Fairlight in 58T ist höher un ein Stück kürzer. Aber ohne Gewähr..............
 
Ursprünglich sollte die "stack-to-reach" Methode ( also das Verhältnis von Höhe und Länge)den Rahmen charakterisieren, was aber im Vergleich nur dann geht, wenn alle anderen Parameter im Prinzip gleich sind. Und auch dann kann es allenfalls eine Annäherung sein.

Der "reach" als einzelnes Maß spart den Sitzwinkel aus, der bei einem reinen Oberrohr-Längen-Vergleich das Ergebnis verfälschen würde. Allerdings tut das auch der Lenkwinkel zu einem guten Teil. Zudem ist der Reach wieder nur bei gleich hohen Rahmen vergleichbar.

Als Vergleichsmaße sind beide gut zu gebrauchen, um einen passenden Rahmen auszusuchen vollkommen unzulänglich. Nicht zuletzt weil sehr viele dazu neigen völlig unterschiedlich konzeptionierte Rahmen zu vergleichen, was eher suboptimal ist.
Man muss sich schon die ganze Geometrie ansehen. Es hilft nichts. Hat man sich dem angenähert, was einem passt, reichen durchaus wieder einzelne Parameter.

Die Geometrien des Faran zeigen das ja sehr deutlich. Eine Rahmenlänge, aber zwei Höhen. Man kann es näherungsweise auch so sehen: Eine Höhe, zwei Längen, wenn man "benachbarte" Geometrien vergleicht.

Die Rahmenlänge, vor allem in der Front, ist einerseits wichtig für die Sitzlänge, aber sie bestimmt im Zusammenhang mit der Reichweite und der Gewichtsverteilung des Fahrers und nicht zuletzt seiner Sitzposition, die Fahr-Charakteristik.

Anders ausgedrückt: Je tiefer gebeugt die Sitzposition ist, desto weiter wandert der Schwerpunkt nach vorne, desto enger sollte die Vorderachse an diesen heran ( oder in die "Sichtlinie"). Je aufrechter die Position ist, desto weiter nach vorne kann die Vorderachse verlagert werden für einen ruhigeren Lauf, oder im Falle aktueller MTB mit sog. "Foward-Geometrie" um eventuellen "Überschlags-Neigungen" in steilen Bergab-Passagen zu bieten. Das ist jetzt eine sehr grobe Kurzform.

Letztgenannte Geometrien zeitigen spätestens in Unterlenker-Haltung, meist aber auch in Bremsgriff-Haltung, eine Art "Ruderpinnen-Effekt". solange es geradeaus läuft, ist alles gut, in der Kurve fühlt sich das dann schon ziemlich "quarkig" an.

Der Grund, warum so manche, der heute erhältlichen "Gravel-" oder sonstigen Räder so einen Vorderbau aufweisen ( flacher Lenkwinkel unter 72°, Steuerrohr verlängert, große Front-Mitte-Distanz) liegt einmal in der Annahme, dass die Fahrer/innen hier aufrechter sitzen, was nicht zwangsläufig der Fall ist und wenn doch nicht so bedeutend sein muss, und weil anscheinend die "Foward-Geometrie" da irgendwie teilweise hineinkopiert wird.

Ich habe es jetzt nicht nachkalkuliert: Aber auf den Plus würde ich sagen, das Bokeh ist in der Tendenz etwas zu flach und zu lang... Das Fairlight in 58T ist höher un ein Stück kürzer. Aber ohne Gewähr..............

Vielen herzlichen Dank für die erneute Mühe, die Du Dir gemacht hast! Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, gar nicht mehr durchzuschauen. Einfach zu viele Dinge, die man beachten muss. Ist es alles echt so kompliziert?!

Ich werde dann das Faran 58T bestellen, denke ich. Irgendeine Entscheidung muss ich ja treffen, und ausgehend von diesem Rad scheint man noch gute Anpassungen vornehmen zu können. Ich frage auch nochmal bei Dom Thomas nach, weiß aber immer nicht so genau, welche Daten überhaupt wichtig sind, um eine Bewertung vornehmen zu können.
 
Eigentlich ist es gar nicht so kompliziert, aber wenn man erstmal damit anfängt, verliert man sich schnell in Kleinigkeiten hier und Einzel-Maße da.

Im Grunde muß man sich "nur" verdeutlichen, welche Parameter was bewirken:

Du hast eine relativ fixe Sattelposition: Höhe und Abstand zum Tretlager, eine Lenk-Geometrie, bzw. die Lage der Vorderachse die u.a. abhängig ist von der Art der Lastverteilung, also von der Sitzhaltung und den Abstand dazwischen, der vor allem vom Oberkörper dann den Armen bestimmt ist.
Eine Überhöhung die von Deinen körperlichen Möglichkeiten bestimmt wird, der Armlänge vor allem und von Deinem persönlichen Geschmack.

Im Grunde ist es das auch schon. Das im Voraus zu kalkulieren ist nicht ganz trivial, aber machbar. Man muß sich dabei ein paar Dinge eben klar machen.

Verwirren läßt man sich vor allem dann, wenn man sich die Frage stellt: "Was ist richtig?". Stell Dir die Frage: "Was passt mir?" Das mag sich im ersten Moment anhören, als sei es das Selbe. Ist es aber nicht.
 
@lagaffe eine kurze Frage von mir als Langbeiner: wie würdest du einen Rahmen für einen Langbeiner konstruieren, wo es keine Zehenprobleme gibt (ev. auch mit Schutzblech)? Kurzes Oberrohr + Flacher Steuerwinkel + starke Gabelvorbiegung? Was ist hier anzustreben? Das es eine Optimierungsfrage ist, ist schon klar. 650B ist natürlich auch eine Möglichkeit...
 
Vielleicht noch ergänzend den weisen Satz des australischen Bikefitters Steve Hogg: „Die Faustregeln stimmen für 70% der Leute, für die übrigen eben nicht.
Genau da liegt das Spannungsfeld zwischen „richtig“ und „passt mir“.
Außerdem ist man manchmal auch über längere Zeit verspannt. Dann mag gar nichts passen. Und: wenn nach 100 km die Beine schmerzen und auch der Po, dann passt das Rad. ;-)

Gruß, svenski.
 
@bartleby :

Im Grunde habe ich das prinzipielle Problem ja oben erklärt. Je weiter die Vorderachse noch vorne wandert, umso "quarkiger" wird das Lenkverhalten.

Grundsätzlich muß man sehen, ob das "Problem" überhaupt auftaucht. Bei großen Rahmengrößen stellt sich das nicht unbedingt. Wer sehr große Füße hat, muß eben sehen, wo die Prioritäten liegen.

Ich selber, als kleiner Langbeiner habe eine Front-Mitte Distanz von 572mm und es könnten ein paar Millimeter weniger sein. Mit Schuhgröße 41 komme ich knapp an den Vorderreifen - ohne Schutzbleche und bei 165mm Kurbel.
Deswegen würde ich aber das Vorderrad nicht weiter ausstellen. Und wenn die Reifen breiter werden sollen, würde ich auch kleinere Laufräder nehmen. Aber bei 580mm sollte Schluß sein. Da wird das langsam unschön. Bei deutlich flacheren Lenkwinkeln und auch noch mehr Gabelvorbiegung und jenseits von 590mm ist das richtig schwammig, vor allem im Unterlenker.

Im Rahmenbau gelten 580mm Front-Mitte als "safe", was den "toe-overlap" betrifft. Laut ISO sollen es 89mm ab Pedalachse bei eingeschlagenem Vorderrad bis Reifen sein. Das reicht nicht für Schuhgröße 43 aufwärts.

Das würde ich also doch sehr abwägen. Aber wie gesagt, es ist nicht gesagt, dass man das tun muß.
 
Danke für die ausführliche Antwort. Es hat sich in dem Thread teilweise schon zu viel Information angesammelt um noch übersichtlich zu sein :).

In meinem Fall habe ich Front-Mitte von 592mm (gerade gemessen) und dank 175er Kurbel, Schuhgröße 46 und 32er Reifen trotzdem leichte Probleme, allerdings im Normalbetrieb so, dass es mir in der Regel nicht auffällt (nur bei sehr ungünstiger Stellung leichtes anstreifen. Nur wenn ich im Herbst die Schutzbleche raufgebe wird es halt nervig mit den Zehen.

Vermutlich würde ich bei einem neuen Rahmen an 650b nicht vorbeikommen dann. Wobei ich da dann auch die Gabelvorbiegung reduzieren muss um den Nachlauf gleich zu halten. Irgendwas ist wohl immer :)


@bartleby :

Im Grunde habe ich das prinzipielle Problem ja oben erklärt. Je weiter die Vorderachse noch vorne wandert, umso "quarkiger" wird das Lenkverhalten.

Grundsätzlich muß man sehen, ob das "Problem" überhaupt auftaucht. Bei großen Rahmengrößen stellt sich das nicht unbedingt. Wer sehr große Füße hat, muß eben sehen, wo die Prioritäten liegen.

Ich selber, als kleiner Langbeiner habe eine Front-Mitte Distanz von 572mm und es könnten ein paar Millimeter weniger sein. Mit Schuhgröße 41 komme ich knapp an den Vorderreifen - ohne Schutzbleche und bei 165mm Kurbel.
Deswegen würde ich aber das Vorderrad nicht weiter ausstellen. Und wenn die Reifen breiter werden sollen, würde ich auch kleinere Laufräder nehmen. Aber bei 580mm sollte Schluß sein. Da wird das langsam unschön. Bei deutlich flacheren Lenkwinkeln und auch noch mehr Gabelvorbiegung und jenseits von 590mm ist das richtig schwammig, vor allem im Unterlenker.

Im Rahmenbau gelten 580mm Front-Mitte als "safe", was den "toe-overlap" betrifft. Laut ISO sollen es 89mm ab Pedalachse bei eingeschlagenem Vorderrad bis Reifen sein. Das reicht nicht für Schuhgröße 43 aufwärts.

Das würde ich also doch sehr abwägen. Aber wie gesagt, es ist nicht gesagt, dass man das tun muß.
 
Wenn ich einen solchen Rahmen konzipieren würde, dann würde ich mir am "lebenden Objekt" mal anschauen, wie der Lenker steht. Ist die Vorderachse so in etwa ( jetzt ohne Gewähr) auf Höhe des Lenkerbogens sind sicher noch ein bis zwei Zentimeter drin.

Ein wenig Spielraum ist da ja schon. Du wirst nicht gerade klein sein, nehme ich an.
 
Wenn ich einen solchen Rahmen konzipieren würde, dann würde ich mir am "lebenden Objekt" mal anschauen, wie der Lenker steht. Ist die Vorderachse so in etwa ( jetzt ohne Gewähr) auf Höhe des Lenkerbogens sind sicher noch ein bis zwei Zentimeter drin.

Ein wenig Spielraum ist da ja schon. Du wirst nicht gerade klein sein, nehme ich an.
Ich bin 182 und hab eine Schrittlänge von 90. Der Lenkerbogen ist glaub ich schon h9nter der Vorderachse, da müsste ich aber nochmal nachsehen, bin gerade unterwegs. Das OR hat 56cm, Vorbau 90mm und der Lenker einen rel. kurzen Reach. Lenkwinkel sind 72,5 und Gabelvorbiegung 50mm. Mehr fällt mir jetzt auswendog nicht ein :). Sorry für die Tipperei am Handy gerade
 
Eigentlich ist es gar nicht so kompliziert, aber wenn man erstmal damit anfängt, verliert man sich schnell in Kleinigkeiten hier und Einzel-Maße da.

Im Grunde muß man sich "nur" verdeutlichen, welche Parameter was bewirken:

Du hast eine relativ fixe Sattelposition: Höhe und Abstand zum Tretlager, eine Lenk-Geometrie, bzw. die Lage der Vorderachse die u.a. abhängig ist von der Art der Lastverteilung, also von der Sitzhaltung und den Abstand dazwischen, der vor allem vom Oberkörper dann den Armen bestimmt ist.
Eine Überhöhung die von Deinen körperlichen Möglichkeiten bestimmt wird, der Armlänge vor allem und von Deinem persönlichen Geschmack.

Im Grunde ist es das auch schon. Das im Voraus zu kalkulieren ist nicht ganz trivial, aber machbar. Man muß sich dabei ein paar Dinge eben klar machen.

Verwirren läßt man sich vor allem dann, wenn man sich die Frage stellt: "Was ist richtig?". Stell Dir die Frage: "Was passt mir?" Das mag sich im ersten Moment anhören, als sei es das Selbe. Ist es aber nicht.

Das hilft natürlich schon etwas, sich das klarzumachen, aber offenbar ist der erste Radkauf (und dann noch online) der schwerste. Und jeder empfiehlt mir etwas anderes...
 
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