Hey Rigo,
dass wir nur Unsinn plappern,... Nehme ich mal so hin.
Ich habe Erfahrung mit SELBERLACKIEREN an professionellen Geräten. Sowohl Flächen als auch Geröhr. Außerdem schon ein paar längere Gespräche mit Beschichtern, Entlackern und Galvaniseuren. Soviel mal vorab.
Chemisches Entlacken ist nicht pauschal das Selbe. Es gibt da unterschiedliche Mittelchen und Methoden, daher wäre ich auch mit so pauschalen Aussagen etwas vorsichtiger. Es macht ja auch einen erheblichen Unterschied, ob ich Stahl oder Alu in ein Säure- oder Laugenbad lege. Alu wird von beiden Seiten der pH-Skala angegriffen, Stahl wird hingegen von basischen Millieus sogar korrosionsgeschützt. Aber egal, es geht um's Pulvern.
Ich kenne keine "Pulverei", die in der Lage ist, eine angemessen filigrane Beschichtung an alten Stahlrahmen auszuführen. Und schon gar nicht "mal eben zwischendurch" und das dann auch noch für vertretbare Preise. Die sind auf ganz andere Geschichten spezialisiert. Vor allem da liegt der Hase im Pfeffer. Und wenn man mal beim Selberlackieren gemerkt hat, welcher Unterschied von Flächen zu dünnen Rohren bei der Einstellung der Lackierpistole besteht, ...
Ich habe auch schon Nasslackierung gesehen, die wie Zuckerguss über die Muffen gezogen waren. Ein Alptraum.
Dass bei alten Stahlrahmen die Muffenkanten nicht vernünftig beschichtet waren, liegt eher am Hersteller oder vielmehr der Ursprung des Herstellers: Italienische Rahmen liegen da ganz weit vorne. Schöner Lack - relativ dünn, aber Grundierung nur mal so alibimässig, wenn überhaupt. Trotzdem stehen solche Teile extrem hoch im Kurs. Weiß der Geier, wieso.
Es gibt übrigens auch "Klarlack"-Pulver, nur nehmen beklebte Flächen kein Pulver an, da sie die elektrische Ladung nicht auf die Pulverionen übertragen können. "Isolator". Das ist schon ganz richtig gesagt und ist damit für mich ein weiteres Ausschlusskriterium von Pulverbeschichtungen an klassischen Rahmen.
Was spricht eigentlich gegen Nassack, dass wir diese Diskussion überhaupt führen?