naja ,,, da schwingen schon paar Ressentiments mit nach dem Motto " wenn ich sie nicht hab kann sie auch nichts taugen "
die M-Serie, 1954, hat schon Bajonett
Nö, keinerlei Ressentiments. Ich mag diese Vergleiche auch eigentlich weniger. Da spielen - wie in so vielen anderen Bereichen auch - so viele Emotionen mit und machen jeden Vergleich zu einem sehr Individuellen und einem ausgesprochenen Subjektivum.
Schönheit kann man in jedem Gegenstand irgendwie verspüren, wenn man nur will - ist aber eher eine Frage des Standpunktes und liegt ziemlich deutlich im Auge des Betrachters. Und ja, eine M3 hat optisch etwas, das ansprechen kann und mich sogar auch real anspricht.
Die ausgewogene Handlichkeit, und solide Schwere finde ich bei einigen Kameras wieder, vielleicht in anderen leicht unterschiedlichen Ausprägungen. Die F3 Ausrüstung meines Brüderchens hat das,meine Contax IIa oder Vorkriegs-IIIer können oder besser haben das ebenso. Die Plattenkamera oder die digitale Hasselblad von Brüderchen (ist halt Fotograph) kann das aber noch besser.
Das "einzigartige Auslösegeräusch bei langen Belichtungen oder das vorüber schnappen der beiden Vorhänge zur Belichtung dass man bei abgenommenen Objektiv beobachten kann", ja, das hat man bei der Leica oder der Contax und das ist schon ein schickes Geräusch und ja, dass Geräusch kann schon anmachen. Das kann der Verschluß einer Nikon F3, einer Pentax LX oder einer anderen SLR aus Japan aber auch, nicht besser und nicht schlechter, nur halt ein wenig anders - aber trotzdem kann das anmachen. Ist so ähnlich wie diese endlose und fast nie anwurfsfreie Diskussion über den besten Plattenspieler von Welt. Ja, mit X kann man bereits Musik hören, dazu bracuht es also nicht Y. Und? Was beweißt das? Eben, nur daß geschmäcker verschieden sind und es sich nicht lohnt darüber zu "streiten" oder den Geschmack eines Anderen als Herabsetzung der eigenen Vorlieben zu verstehen; also das Argument (was im engeren Sinne, per Definition und da immer subjektiv eigentlich nie ein Argument sondern nur eine Meinung darstellt) angemessen würdigen aber auch ausreichend differenzieren.
Und man kann "das Auslösegeräusch" z.B. auch bei einer Nikon FM oder einer Canon finden. Das oder die subjektive Einschätzung, welches Geräusch besser gefällt oder mehr Wertigkeit ausstrahlt ist doch eher eine Frage dessen, was man als Vergleichsbasis zur Verfügung hat, was man schon hat erfahren dürfen und welche persönliche Präferenz man verfolgt.
Heute sind ja manche Charaktere schnell versucht bereits nach 5 Metern mit einem einzigen Radl der Welt zu erklären, was dieses Radl so besonders macht und vor Allem was es von dem Rest der Welt so einzigartig unterscheidet - das Blogger- und (in altmodisch) Bauer-(was der Bauer nicht kennt ...) bzw. Beamten-Syndrom (bloß keine Veränderung, weil das haben wir schon immer so gemacht).
Dazu gehört aber doch eigentlich viel mehr Auswahl und eine deutlich größere Vergleichsbasis als den meisten Menschen überhaupt zur Verfügung steht. Und solche Äußerungen sind mitunter angstgetrieben (Angst vor veränderung, vor der notwendigen Anpassung, vor der dann evtl. zwar zurückliegenden aber halt in gutem Glauben getroffenen "Fehlentscheidung").
Apropos Bajonett - das hatte Contax und Zeiss Ikon schon 1932 bei der I. So ein Bajonett macht den Objektivwechsel sicherlich einfacher und schneller. Dennoch finde ich es schade, daßsich der offene M42 Standard nicht hat etablieren können.
Optik im Sinne von Güte der Linsen und Objektive. Ja, da gibt es ein paar herausragende Schöpfungen. Das wird aber ein Franzose auch anders sehen, als ein Deutscher; Angenieux oder Som Berthiot (beide aus Paris) würden hier wohl ins Rennen geführt. Und es ist hier sicherlich auch wie andernorts - andere Mütter haben auch schöne Töchter und eine
Rose gedeiht nicht nur auf einem ganz speziellen Misthaufen sondern die Rahmenbedingungen machen es aus.
Also macht die Hand, der Kopf, das Herz und das Auge das Bild aus, nicht die Marke oder das Bajonett, die Linse und der Kamerabody allein.