Ist Direktantrieb oder Riemenantrieb beim Plattenspieler besser?
Das ist eine sehr akademische Frage und entzweit die HiFi-Welt seit Jahrzehnten im Streit.
Aus dem Technischen Blickwinkel kann man diese aber sehr einfach beantworten:
Riemen ist nicht gleich Riemen. Das gibt es mit kontrolliertem Schlupf (Riemen = dünnes Nähgarn = String), der das Polruckeln des Motor eliminieren soll und mit verschiedenen anderen Gummi- bis Kevlar-Riemen. Ihnen ist immer gemein, daß der Riemen sich im Betrieb längt und durchrutscht; es ist also kein kraftschlüssiger oder wirklich steifer Antrieb. Somit sind Drehzahlshwankungen an der Tagesordnung und ganz normal
Beim Direktantrieb sitzt der Teller auf der Motorwelle und Du hast somit einen steifen, friktionslosen und kraftshlüssigen Antrieb des Tellers; demzufolge auch keine permanenten Drehzahlschwankungen.
Jetzt kommt aber die Motorsteuerung oder gar -Regelung ins Spiel. Technish betrachtet elimminiert das bei egal welchem Riemenantrieb das beschriebene Problem der systemimmmanenten Drehzahlschwankung nicht, sondern kann dieses mmaximal nur mminimieren. Beim Direktantrieb kann über eine sinnvoll aufgesetzte regelung die Istdrehzahl mit der Solldrehzahl verglichen und so die Istdrehzahl konstant gehalten werden. Je sinniger und technisch versierter diese Regelung das erledigt, desto geringer wird das Risiko überhaupt Drehzahlschwankungen festzustellen/ noch messen zu können.
Das wurde in den 70ern und 80ern von DUAL bis EMT und den japanischen Herstellern auf die Spitze getrieben und Drehzahlschwankungen waren nicht mehr meßbar.
Was es bringt und ob das hörbar ist, muß jeder für sich selbst entscheiden.
Anekdote hierzu: 95% der HiFi-Spinner, welche bei solchen Themen mitdiskutieren, haben von der Technik keine Ahnung und noch nie einen Plattenspieler der obersten Preisklasse außerhalb einer Messe oder der Vorführung eines Händlers gehört. Die restlichen 5% sind von jeglicher Art des Musikgenusses oder einem nachvollziehbaren Zugang zu Musik bereits soweit entrückt, daß diese nur noch auf das Tschirpen der Triangel im dritten Akt warten und danach die Schallplatte wechseln, um anschließend und mit anderer Schallplatte das Schlurp der aufsetzenden Nadel zu erhaschen und zu bewerten, ob sie die Nadel in 100 Versuchen hintereinander immer gleich schenll auf die Schallplatte sausen lassen können.
Ja, würde man diesen eine gemeinsame Heimstadt anbieten, wäre ein Zaun drum und es stünde z.B. Stiftung Tannenhof auf dem letzten Wegweiser vor dem Tor.