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Niedrige Trittfrequenz

hamburger_jung

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Moin -

bei meiner letzten Ausfahrt am vergangenen Sonntag und auch sonst bei der täglichen Fahrt zur Arbeit st mir aufgefallen, daß ich kaum kurze Übersetzungen mit hoher Trittfrequenz fahren kann. D.h. ich habe immer das Gefühl, mich 'tot zu strampeln' und nicht vom Fleck zu kommen. Mit dem MTB fahren ich aber auf dem großen Blatt (44 Zähne) und hinten auf 16 - 18 Zähne Ritzel einen 10% Anstieg hoch und mit genau dieser Übersetzung schaffe ich die größte Leistung. Auch auf längeren Strecken in der Ebene bin ich immer geneigt, einen großen Gang zu fahren. Das würde mir eigentlich keine Kopfschmerzen bereiten, wenn nicht immer wieder im Zusammenhang mit GA1-Training ein Trittfrequenzbereich von 80 - 100 U/min genannt wird. Die Frage ist nun: Erreiche ich trainingsmässig wesentlich mehr, wenn ich mich zwinge, hohe Frequenzen zu treten? Oder sind die Unterschiede nur marginal?

Fragend
 
AW: Niedrige Trittfrequenz

Hallo!

Ich war bis letztes Jahr auch ein Big-Gear-Cruncher.
Habe mir dann ein Trittfrequenzset gekauft und bewusst die normale Drehzal auf ca. 105U/min angehoben. Am Anfang konnte ich bei der Trittfrequenz nur kleine Gänge treten. Bzw. ich musste schrittweise von ca. 75 auf 100 erhöhen, das geht aber relativ schnell. Nach 2 Wochen Training hat sich das dann bei mir bei ca. 100 eingependelt. Mittlerweile kann ich lange eine 100er TF halten , auch auf dem großen Blatt (53). Ich meine es ist Übungssache, bei Manchen geht die Umstellung schnell bei anderen dauert es vielleicht etwas länger.
Grundsätzlich würde ich behaupten das eine hohe Trittfrequenz am Berg effektiver ist, nicht am Anfang wenn man es noch nicht gewöhnt ist, aber wenn man mit einer 100er TF stundenlang kurbeln kann ist der Puls niedrieger.
Ich finde es kräfteschonender.
Durch gezieltes Training erhöht sich dann auch die produzierte Leistung.
 
AW: Niedrige Trittfrequenz

das gefühl von funky sportsman ist richtig. eine höhere trittfrequenz ist ökonomischer. rr-fahrer sind eingentlich immer mit einer TF von 90 +/- unterwegs. oft auch deutlich höher...
wenn die kraft eines fahrers nachlässt verfällt er aber komischerweise in einen schweren tritt was ihn letztendlich noch mehr kraft raubt. (vielleicht hat hier noch gleich einer die anwort darauf warum das so ist...)
TF-training sollte eigentlich zum festen bestandteil des techniktrainings gehören. immer daruf achten dass der oberkörper ruhig bleibt und man nicht auf dem sattel anfängt zu "springen".
 
AW: Niedrige Trittfrequenz

.... wenn die kraft eines fahrers nachlässt verfällt er aber komischerweise in einen schweren tritt was ihn letztendlich noch mehr kraft raubt. (vielleicht hat hier noch gleich einer die anwort darauf warum das so ist...)
Soll damit zusammenhängen, dass bei nachlassender Kraft auch die Konzentration nachlässt und hochfrequentes Treten nicht mehr koordiniert werden kann. Erscheint mir plausibel.
 
AW: Niedrige Trittfrequenz

Motorik wird doch vom Gehirn gesteuert. Oder versteh' ich grad Deine Frage nicht?
 
AW: Niedrige Trittfrequenz

ich will damit sagen: mein gehirn braucht sich nicht extra anstrengen dafür, ist so wie der Herzschlag oder das Atmen, bloß begrenzt durch die verfügbare Energie in den Muskeln.
 
AW: Niedrige Trittfrequenz

Herzschlag und Atmen werden vom vegetativen Nervensystem gesteuert, sind also nicht beeinflussbar. Aber Motorik und Koordination haben was mit Erlernen und Training zu tun und sind keineswegs unwillkürlich.
 
AW: Niedrige Trittfrequenz

Auch Atmen kann bewußt geschehen und kann sehr wohl beeinflusst werden, ist also nicht rein vegetativ,
aber ich glaube funky sportsman meinte damit das was ich immer als "subkortikal" bezeichne: eingefleischte Bewegungsabläufe, über die man sich keine Gedanken mehr machen muß, Dinge des täglichen Lebens, die quasi automatisiert ablaufen. So sollte es eigentlich idealerweise mit der Trittfrequenz auch sein...
 
AW: Niedrige Trittfrequenz

Kopfschmerzen bereitet mir das Treten niedriger Frequenzen nicht. Wohl aber gelegentliche Knieschmerzen. Für die Sehnen ist das offenbar nicht wirklich erholsam.

Ich laboriere auch an der Sache herum, weil ich gerne Marathon fahre.

Im vergangenen Herbst habe ich folgendes ausprobiert und die Ergebnisse notiert:
Auf zwei gleichen 100er-Runden durchs Wellige in Pfalz und Nordelsass habe ich meinen gedachten Tempomaten auf >=30km/h eingestellt. Also dieses Tempo an den Steigungen so lange wie möglich halten, bzw. nachher wieder dahin zurückkehren.

Am ersten Tag mit möglichst schweren Gängen. Resultat: Duchschnittspuls bei 142, Spitzenpuls bei 188. Schnitt bei 27,7km/h.
Am zweiten Tag mit möglichst leichten Gängen. Resultat: Durchschnittspuls bei 138, Spitzenpuls bei 173.Schnitt bei 28,2km/h.
Das Wetter war an beiden Tagen gleich.
Vom Gefühl her war die zweite Tour die angenehmere. Der Tritt fühlte sich gleichmäßiger an, die Fahrt erschien mir dynamischer als die erste.
Leider ist mein TF-Messer (VDO C3DS) seit einiger Zeit ohne Funktion, es gibt also keine Zahlen dazu.

Über den Winter habe ich gezielt TF auf dem Ergometer geübt (neben Spinning und Straße). Da kann man in Zweieinhalb- Minuten-Schritten die Watt-Leistung festlegen und so welliges Gelände simulieren. Jede Einheit a 100 Minuten Dauer mit dem Ziel, >= 90U/min zu halten. Mittlerweile klappt das fast komplett. Allerdings hat das Ding keine Klickis.

Ich erhoffe mir von der höheren TF eine bessere Ausdauer auf längeren Entfernungen.

Gruß,

Bodybulider
 
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meine lieblingstrittfrequenz ist so bei 87 bis 92........ langamer find ich anstrengend und schneller wird mir bei schlecht....... warum weiß ich nicht
 
AW: Niedrige Trittfrequenz

Hast du das gemessen, oder ist es nur ein Gefühl?

Gemessen in Form der maximal erreichbaren Geschwindigkeit. Bei 32/16 schaffe ich nicht mehr als 15 km/h, was bei 10% Steigung 400W sind, bei 44/18 komme ich auf 20 km/h, das entspricht etwa 560W.

Und beidesmal ist die TF etwa 60-65 (berechnet)
 
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Die Frage ist nun: Erreiche ich trainingsmässig wesentlich mehr, wenn ich mich zwinge, hohe Frequenzen zu treten? Oder sind die Unterschiede nur marginal?

Fragend

Die Frage ist natürlich, was für Dich "wesentlich" ist. Zum einen - siehe Bodybuilder - verringerst Du mit hohen TF die Belastung für Bänder & Gelenke. Zweitens sind hohe Trittfrequenzen für eine gute Langzeitausdauer besser, weil er Sauerstoffversorgung im Bein zuträglicher (Literatur sacht: Schon halbmaximale Kontraktion behindert den Blutfluß in den Kapillaren, geringerer Blutfluß = schlechtere Sauerstoffversorgung= höhere anaerobe Belastung; außerdem sind die Belastungszeiten pro Tritt kürzer, was irgendwie mehr Zeit zur erholung geben soll.) Drittens ist ne höhre Trittfrequenz beser, weil Du dann variabler fahren kannst (im Rennen: Tempoverschärfung mitgehen - aber auch sonst: ne Truppe mit flachen Stufen rennt sich nun auch mal leichter hoch).
Schließlich, und das ist das entscheidende bzw einzig wichtige: Alle guten Rennfahrer fahren hohe Trittfrequenzen, und das muss kopiert werden! ;)

Im Ernst: das Optiumum ist sicher individuell unterschiedlich, wer kräftig & schwer ist , wird wahrscheinlich tendenziell geringere TFs fahren (speziell am Berg) als der Hungerhaken mit Mikadostäbchen. Und wenn man zwanghaft in der ebene 102 rpm und am berg 72,5 rpm zu treten versucht, wird der physiolgische Leistungszuwachs wahrscheinlich sogar durch den Verlust an Spaß und flow wieder aufgefressen...

Ich hab Ende 04 mit dem Rennradfahren angefangen und mich ab dem 2. jahr, systematisch hochtrainiert, um von meinen 80er-frequenzen wegzukommen. Wenn ich jetzt losfahre, schlage ich im Flachen spontan irgendwas um 100 rpm an und fahre das auch durch (am Berg gehe ich allerdings nach wie vor sehr schnell runter auf 50,60 - bin halt kein Mikadomann..).
Nun hab ich natürlich keine Vergleichsmöglichkeit, aber grad in Bezug auf die Ausdauer scheint mir das echt was gebracht zu haben. Schlechte Form merke ich tatsächlich fast immer daran, dass ich nicht "auf Touren" komme.

Winter- /Indooortraing ist ideal, am besten mit entsprechender Musik. Entweder 1-2 Stunden gleichmäßig >100 fahren, oder TF-Pyramiden. Idt am Anfnag natürlich anstregender als das Pumpen, dauert auch ne Weile, bis das Gehoppel aufhört, aber geht. Und dannach geht es langsam, aber stetig in den großen Gängen weiter.
 
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Auch Atmen kann bewußt geschehen und kann sehr wohl beeinflusst werden, ist also nicht rein vegetativ,
aber ich glaube funky sportsman meinte damit das was ich immer als "subkortikal" bezeichne: eingefleischte Bewegungsabläufe, über die man sich keine Gedanken mehr machen muß, Dinge des täglichen Lebens, die quasi automatisiert ablaufen. So sollte es eigentlich idealerweise mit der Trittfrequenz auch sein...

Auch wenn die Atmung zum Teil bewusst beeinflusst werden kann, sind das zwei verschiedene Paar Schuhe. Versuch mal, im Schlaf ne 100er Frequenz zu treten...geht nicht, weil dein Gehirn eben doch etwas Konzentration dafür braucht, die auch nachlassen kann. Wenn dir das gleiche mit der Atmung passieren würde, wäre das fatal ;)
 
AW: Niedrige Trittfrequenz

Also ich kann nur vor dem fahren von kleinen Trittfrequenzen warnen.
Mir hat das mehrere Monate Zwangspause mitten im sommer und zig Stunden Wartezeit beim Arzt beschert.

Wie schon gesagt, ist die Belastung der Gelenke und bänder bei kleiner TF viel höher. Und das Kniee erholt sich nur sehr langsam. Seitdem ich hohe TF fahre (minimum 90, normal ehr um die 100) hab ich da keine Probleme mehr mit.
Auch habe ich fest gestellt, dass die Spitzenleistung bei sehr hohen TF (bei mir so um die 160 bis 200) zunimmt. Seitdem ich beim Anfahren erst bei knapp 120 TF hoch schalte beim beschleunigen, komme ich viel schneller auf Tempo. Macht gerade auf einem MTB richtig Spaß :cool:
 
AW: Niedrige Trittfrequenz

Gemessen in Form der maximal erreichbaren Geschwindigkeit. Bei 32/16 schaffe ich nicht mehr als 15 km/h, was bei 10% Steigung 400W sind, bei 44/18 komme ich auf 20 km/h, das entspricht etwa 560W.

Und beidesmal ist die TF etwa 60-65 (berechnet)

Hmmm...
bei mir ist es so, dass ich bei einer Leistung von 200W und einer TF von 1/s das Gefühl habe, viel härter zu arbeiten, als wenn ich 220 W bei TF 1,5/s fahre.

Oder wenn ich mit einer TF von 1/s voll gegen den Wind fahre - mit aller Kraft, dann aber herunterschalte, merke ich, dass ich noch etwas beschleunigen kann, obwohl es mir leichter vorkommt.

Aber 400W und 560W - das schaffe ich höchstens einmal im Sprint für Sekunden, wer weiß ob meine bescheidenen Erfahrungen in deiner Welt überhaupt noch gelten:)
 
AW: Niedrige Trittfrequenz

Aber 400W und 560W - das schaffe ich höchstens einmal im Sprint für Sekunden, wer weiß ob meine bescheidenen Erfahrungen in deiner Welt überhaupt noch gelten

Naja - das schaffe ich auch nur für 30-50sek ;)

200W hingegen gehen schon für länger, aber noch nicht lang genug. 300 wären da auch besser....ob ich das bis Sommer schaffe, ist fraglich.
 
AW: Niedrige Trittfrequenz

Also wenn ich jetzt mal aus dem Kopfein paar Bücher rekapituliere, dann ist die rel. einhellige meinung der Spezialisten folgende:
TF von 80 oder niedriger (immer im Schnitt zu sehen) sind definitiv für vernünftige Leistungsentwicklung zu niedrig
TF von über 110 ist sehr speziell und nur von dafür genetisch ausgelegten Fahrern auch vernünftig, sprich ökonomisch und mit hohen Wattwerten, zu treten
Die "Armstrong-isierung" sollte man nicht auf Teufel komm raus mitgehen. :mad: jeder hat eine bestimmte TF bei der er am besten, ökonomischsten, etc treten kann. Die sollte man herausfinden. z.B. durch Fahren auf der Rolle (wg. gleichbleibender Umstände) mit vorgegebener Wattzahl. Dann die TF einfach in 5er oder 10er Schritten rauf und runter verändern. Der Puls wird sich mal erhöhen mal verringern. "Ideal" ist die TF bei der die niedrigste HF vorliegt (wie gesagt, bei gleichen Faktoren). Ist halt auch ne Typfrage (genetisch!) Nicht, so wie einige meinen, die behaupten, man solle nach Gefühl die TF fahren bei der man sich wohlfühlt. Man darf da nicht die Gewohnheit vergessen!
Und fahren "können" (und daher trainieren) :aetsch: sollte man alle TF zwischen 50-130, nur dann hat man eine wirklich gute Variablitität. (Idealerweise).

@bodybuilder: Wenn du den Test wirklich an 2 aufeinander folgenden Tagen gemacht hast, dann darfst du aber nicht vergessen, dass normalerweise die HF per se am 2. (oder 3.)Tag etwas niedriger ist als am 1. (bzw. vorausgehenden) Tag, wg. Vorbelastung und so ;)

Gruß, bigwillie013
 
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