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Meine Ambition: Langstrecke

Ja, aber es wird jeder anders abwägen müssen

Die Prioritäten sind das Eine, eine Sucht das Andere. Über die Konsequenzen einer Sucht ist man sich vorher nicht im Klaren. Und wer definiert, ab welchem Punkt ein Verhalten eine Sucht ist?

Sucht ist jetzt ja wieder ein ganz anderes Thema, oder? O.K. Selbstoptierung kann auch zu einer Sucht werden. Und dann reicht so ein Post hier nicht mehr, dann braucht es Profis.

Ich meine mit Abwägen Dinge wie:

Ich kann einer Karriere vieles unterordnen, ich kann sportlichen Zielen vieles unterordnen, ich kann viel Reisen wollen und dafür viele finanzielle Opfer bringen,....es gibt auch Menschen die ordnen ihr Leben stark nach Umweltaspekten,.....
Das hat immer zur Folge das andere Themen einen geringeren Stellenwert haben, bzw. sogar darunter leiden. Ich kann schlecht von Kusntoffreduzierung für die Umwelt reden und jedes Jahr Kunstoffklamotten kaufen und dazu noch ein Carbonbike,....

Fährst Du 20h in der Woche Rad dann fehlen die 20h halt wo. Bei mir am Schlaf. ;)
 

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Re: Meine Ambition: Langstrecke
Sucht ist jetzt ja wieder ein ganz anderes Thema, oder? O.K. Selbstoptierung kann auch zu einer Sucht werden. Und dann reicht so ein Post hier nicht mehr, dann braucht es Profis.
;)
Der Threadersteller hatte die Ess-Störung (Magersucht) als Aufhänger genommen, seinen eigenen Wunsch nach Selbstoptimierung zu hinterfragen und gefragt, wo das Ganze schädlich wird. An dem Punkt, wo man schon Schaden am eigenen Körper oder Seele genommen hat, war das Verlangen schon größer als die Vernunft. Das ist schon ein großer Schritt in die Richtung - von dem ist @Degger aber noch weit entfernt; nicht zuletzt, weil er das eigene Verhalten hinterfragt.
 
Meiner Meinung nach ist eine der Definitionen von Sucht, wenn man etwas nicht mehr von einer Minute auf die andere für immer lassen kann, ohne von Entzugserscheinungen geplagt zu werden.
Jetzt mal ganz ehrlich: Kannst Du von jetzt auf gleich mit dem Radfahren aufhören ohne dass Dich dies negativ beeinflusst? (Entzugserscheinung?)
 
Dass die Beendigung einer intensiv und mit großem zeitlichen Aufwand betriebenen sportlichen oder anderen Aktivität u.U. z.B. zu Begleiterscheinungen, wie einer emotionalen Leere und einer notwendigen Neuorientierung führt, hat mit Entzugserscheinungen nichts zu tun. Jeder tiefgreifende Einschnitt im Leben bringt die Notwendigkeit, altes loszulassen, sich an neue Gegebenheiten anzupassen und neu auszurichten. Das ist ein normaler Prozess, der im Job beim Eintritt in den Ruhestand genauso auftreten kann, wie bei der Aufgabe eines Sports oder einer anderen zeitintensiven Beschäftigung oder auch beim Ende von Beziehungen. Es wäre vielmehr sogar sehr seltsam, wenn man einen intensiv betriebenen Sport einfach aufgeben würde, ohne dass es so eine Phase gibt. Dabei liegt natürlich auf der Hand, dass der Prozess der Anpassung und Neuausrichtung tendenziell je länger und schwieriger ist, je mehr Zeit und emotionales Engagement man in etwas investiert hat.

Das hat allerdings nichts mit "Entzugserscheinungen" zu tun, denn der Begriff bezieht sich definitionsgemäß auf psychotrope Substanzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das hat allerdings nichts mit "Entzugserscheinungen" zu tun, denn der Begriff bezieht sich definitionsgemäß auf psychotrope Substanzen.
Dieses Statement greift zu kurz, wenn es behauptet, der Begriff „Entzugserscheinungen“ beziehe sich ausschließlich auf psychotrope Substanzen. Inzwischen wird dieser Ausdruck nicht mehr nur medizinisch, sondern auch im alltäglichen Sprachgebrauch verwendet, um Reaktionen auf das Wegfallen fest verankerter Verhaltensweisen oder Gewohnheiten zu beschreiben. Menschen können ähnliche Symptome erleben, wenn sie plötzlich auf Dinge verzichten, die regelmäßig starke Reize oder Belohnungen auslösen – etwa auf Kaffee, Zucker, soziale Medien oder sportliche Betätigung. Auch in der Psychologie ist anerkannt, dass das Belohnungssystem des Gehirns auf solche Veränderungen empfindlich reagiert. Wenn also jemand Unruhe, Gereiztheit oder Niedergeschlagenheit verspürt, nachdem ein gewohnter Reiz wegfällt, kann man durchaus von Entzugserscheinungen sprechen, selbst wenn keine psychotrope Substanz beteiligt ist. Eine zu enge Definition des Begriffs würde dieser realen Erfahrung nicht gerecht werden.

Mal ganz davon abgesehen, finde ich persönlich, dass dieser Thread sich auf den letzten Seiten sehr unangenehm entwickelt hat.
 
Dass der Begriff Entzugserscheinungen auch umgangssprachlich in anderem Kontext verwendet wird, macht den Gebrauch nicht richtig. Ganz offensichtlich steckt in der Verwendung des Begriffes und der Hypothese, jemand könne etwas nicht lassen ohne Entzugserscheinung eine Gleichsetzung von Hingabe an eine Sache mit Substanzmißbrauch. Das ist ziemlich kleinkarierter Unfug.
 
Ich zitiere es Dir nochmal:
Menschen können ähnliche Symptome erleben, wenn sie plötzlich auf Dinge verzichten, die regelmäßig starke Reize oder Belohnungen auslösen – etwa auf Kaffee, Zucker, soziale Medien oder sportliche Betätigung. Auch in der Psychologie ist anerkannt, dass das Belohnungssystem des Gehirns auf solche Veränderungen empfindlich reagiert. Wenn also jemand Unruhe, Gereiztheit oder Niedergeschlagenheit verspürt, nachdem ein gewohnter Reiz wegfällt, kann man durchaus von Entzugserscheinungen sprechen, selbst wenn keine psychotrope Substanz beteiligt ist.

Insofern ist das was Du hier von Dir gibst Unfug ...
 
Dem entnehme ich, dass Du meine Frage unter den aktuellen Umständen aber eher verneinen würdest. :)
Nein, das interpretierst du falsch. Ich habe vor sehr langer Zeit den Spitzensport zugunsten der Familie und eine berufliche Karriere zugunsten von mehr Freizeit aufgegeben. Beides (Spitzensport und später den Job) habe ich mit sehr viel Engagement und Herzblut getan. Dennoch bin ich nach dem Bruch nicht in ein emotionales Loch gefallen. Jeder Bruch mit gewohntem und geliebtem ist immer auch eine Chance, neue, spannende Dinge kennenzulernen und erleben zu dürfen. Und mit etwas Glück hat man nach einer gewissen Zeit nach dem Verlust mehr als zuvor.
 
Ich zitiere es Dir nochmal:
Menschen können ähnliche Symptome erleben, wenn sie plötzlich auf Dinge verzichten, die regelmäßig starke Reize oder Belohnungen auslösen – etwa auf Kaffee, Zucker, soziale Medien oder sportliche Betätigung. Auch in der Psychologie ist anerkannt, dass das Belohnungssystem des Gehirns auf solche Veränderungen empfindlich reagiert. Wenn also jemand Unruhe, Gereiztheit oder Niedergeschlagenheit verspürt, nachdem ein gewohnter Reiz wegfällt, kann man durchaus von Entzugserscheinungen sprechen, selbst wenn keine psychotrope Substanz beteiligt ist.

Insofern ist das was Du hier von Dir gibst Unfug ...
Wie schön, wenn man irgendwas zusammengoogeln kann, was den eigenen Vorurteilen entspricht ...
 
An dem Punkt, wo man schon Schaden am eigenen Körper oder Seele genommen hat, war das Verlangen schon größer als die Vernunft.
Gibt es denn "die Vernunft"? Was dem einen vernünftig erscheint, mag der andere schon völlig irre empfinden. Und auch hier komme ich wieder zu dem Punkt zurück, dass ganz maßgeblich jeweils die eigenen Werte und Vorstellungen sind. Jeder empfindet anders, jeder nimmt anders wahr.

Gutes Beispiel aus der Vernehmungslehre: Lasse fünf Leute eine Situation beobachten - danach werden dir fünf Leute fünf verschiedene Varianten erzählen, die sich nicht einmal ähnlich sein werden. Das fängt schon bei Banalitäten an wie der Frage, ob die Sonne gescheint hat oder es bewölkt war. Weil schon diese Beurteilung davon abhängt, ob du den Bewohner eines ganzjährigen Nebellochs oder den Wüstenbewohner fragst. Weil es dem einen nicht mal auffällt.

Eine Jana Kesenheimer nimmt vermutlich eine Tour unter 100 km nicht mal ernst. Für Otto Couch-Potato ist das eine unvorstellbare Entfernung und ein jeder ist absolut des Wahnsinns, der sich anschickt, das mit dem Rad zu fahren - an einem Tag!

Und auch ein Rauschgiftsüchtiger wird von solchen Schmerzen und einem solchen emotionalen Leid geplagt, dass das einzig Vernünftige für ihn ist, sich den nächsten Schuss zu holen, damit das endlich aufhört.
 
Dass der Begriff Entzugserscheinungen auch umgangssprachlich in anderem Kontext verwendet wird, macht den Gebrauch nicht richtig. Ganz offensichtlich steckt in der Verwendung des Begriffes und der Hypothese, jemand könne etwas nicht lassen ohne Entzugserscheinung eine Gleichsetzung von Hingabe an eine Sache mit Substanzmißbrauch. Das ist ziemlich kleinkarierter Unfug.
Deutsch ist das, was die Mehrheit der Deutschen sprechen. Das man in Fachkreisen Begriffe anders verwenden (muss), um präziser zu definieren, was z.B. eine Krankheit ist, macht die allgemeine Verwendung nicht falsch.
 
Gibt es denn "die Vernunft"? Was dem einen vernünftig erscheint, mag der andere schon völlig irre empfinden.
Ich schrieb schon mehrfach, dass das Abwägen sehr individuell ist.
Und auch ein Rauschgiftsüchtiger wird von solchen Schmerzen und einem solchen emotionalen Leid geplagt, dass das einzig vernünftige für ihn ist, sich den nächsten Schuss zu holen, damit das endlich aufhört.
Es ist nicht vernünftig für ihn und die Kontrolle über das Verlangen hat er in der Situation verloren. Er denkt nur noch drüber nach, wie er an den Schuss kommt und nicht mehr, ob es gut für ihn ist.
 
Wie schön, wenn man irgendwas zusammengoogeln kann, was den eigenen Vorurteilen entspricht ...
Unterhaltungen mit Dir führen immer wieder in die gleiche Sackgasse. Du projizierst Dein eigenes Verhalten auf mich. Lernresistent bist Du zudem - ich fang jetzt gar nicht erst an zu versuchen Deinen Horizont hinsichtlich der Sprachevolution zu öffnen. Es führt ja doch zu nichts. Und doch lässt Du mich kopfschüttelnd vor meinem Rechner sitzend zurück ...
 
Ich schrieb schon mehrfach, dass das Abwägen sehr individuell ist.

Es ist nicht vernünftig für ihn und die Kontrolle über das Verlangen hat er in der Situation verloren. Er denkt nur noch drüber nach, wie er an den Schuss kommt und nicht mehr, ob es gut für ihn ist.
Vernünftig wäre es allerdings sich in eine Therapie zu begeben. Machen ja täglich auch Hunderte, wenn nicht Tausende in D.
 
Deutsch ist das, was die Mehrheit der Deutschen sprechen. Das man in Fachkreisen Begriffe anders verwenden (muss), um präziser zu definieren, was z.B. eine Krankheit ist, macht die allgemeine Verwendung nicht falsch.
Ich kann nicht anders: Hinzu kommt, dass die "fachliche" Definition falsch war.
 
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