AW: Marktpotential historischer Rennräder ?
Ein 15 jähriger hat andere ästhetische Idealvorstellungen als jemand mit 40-50. Ich vermute mal, die meisten von uns halten die Räder für die schönsten die sie mit ~20 am begehrenswertesten fanden. Ich schließe mich da selber mit ein. Bringt man Leute derselben Altersgruppe, mit ähnlichen kulturellem Hintergrund, und einer "Rennrad-Sozialisation" in der Jugendzeit in einer Gruppe zusammen, finden sie wahrscheinlich ähnliche Räder schön und begehrenswert. Überraschung??
Das netteste an diesen Rädern ist, für mich, dass man sie ja noch fahren und darauf Spaß haben kann. Wahrscheinlich sogar in 40 Jahren noch. Und man tut sich sogar körperlich noch was gutes. Zumindest wenn man's halbwegs richtig macht.
Heutzutage ist die Industrie doch in dem bedauerlichen Druck jedem Hobbyradsportler alle 3 Jahre ein neues Rad verkaufen zu müssen, obwohl die echten Innovationen immer weniger und zweifelhafter werden. Also muss es noch ein Fixie sein, ein Strandrad, wasweissich. Väter können selber keine Fahrräder mehr reparieren um ihren Söhnen zu zeigen wie es geht, und müssen ihren Sprößlingen daher ständig neue kaufen.
Wie will man da von "Marktpotential" alter Räder reden, wie will man damit auf halbwegs seriöse Art Geld verdienen? Es gibt die Sammler die sich die Garage voller alter Räder hängen, aber deren Zahl ist begrenzt. Die anderen sind vielleicht mit ihrem einen, 30 Jahre alten Rad zufrieden und kaufen alle paar Jahre mal 3 Ketten, einen neuen Zahnkranz und einen Satz
Bremsbeläge in einem onlineshop, ganz individualisiertes Zeug, von denen kann niemand reich werden...
Kann man davon leben Modetrends zu erkennen, Nachahmer auf den Plan zu rufen? Möglich. Doch dann muss man eben bereit sein, im Strom mitzuschwommen, und zu einer gewissen Oberflächlichkeit. Zu mehr Schein als Sein.