Kältestenrat Rotes Ritzel – solidarisch mit dem Winter.
Lokomotiven, Rollenfahrer, Daheimgebliebene,
sollte irgendwann in der Ritzelgeschichtsgeschreibung gefragt werden, wann dieser Winter begann und von wo er kam: Es war nachmittags am 15. November 2005, und er kam aus dem Osten. Ich war dabei.
Unter angenehm grauem Himmel bei 10° C startete ich, was eine lokomotivische Rangierfahrt durch die Wetterau werden sollte. In Altenstadt brüllte die große rote Leuchtanzeige der örtlichen Apotheke dann jedoch digitale 3° C heraus, kalter Nieselregen hatte bereits zuvor eingesetzt. Ich verlängerte meine Streckenplanung bis Lindheim, wo ich an der Gedenktafel für den Ritter von Sacher-Masoch, der dort vor 110 Jahren starb - am 9. März, ganz sicher bei ähnlichem Wetter -, kurz innehalten wollte. Das erscheint mir der geeignete Ort, um über den Sinn des winterlichen Sportradfahrens nachzudenken.
Aus dem Nieselregen war indes ein fieser Regen geworden, der sich kontinuierlich verstärkte und dabei weiter abkühlte, nach weiteren 35 Kilometern erreichte ich - rangiert und derangiert zugleich - wieder die mittlerweile festlich erleuchtete Großstadt. Während meine Fußarterien langsam wieder ihre angestammte Funktion wahrnahmen, hoffte ich, dass der Genuß – den diese Rangierfahrt ganz im Sinne des erwähnten Ritters sicher darstellte – sich nicht als Genies fortsetzen würde. (Tut er aber nicht, dem Tee, den Vitaminen und dem Riesling sei Dank.)
Euer Kältestenrat
Jörg
der jetzt die Akkumulatoren seiner Tchiboheizsohlen an die Energieversorgung anschließen wird. Und ach so, das Eine noch: Die Antwort auf Jens Frage nach Regenfahrten heißt: Ja, aber nicht so gerne.