GP Schwimmwald
Naja,
ganz so schlimm war es dann doch nicht.
Morgens um 6 verließ ich die Pension in Oberprechtal. Die Straßen waren trocken, das entprach auch der Wetterprognose. Dieser leider gar nicht entsprach die doch auffallend hohe Luftfeuchtigkeit, die sich nach den ersten Metern auf der Frontscheibe bemerkbar machte.
Aber Radfahrer sind ja Optimisten. Und so erklärte ich Stephanie bis zur Wilhelmshöhe auf knapp 1000m, über die uns etwas später unser Weg erneut in Gegenrichtung führen sollte, ungefähr 20 mal, dass ich bestimmt nicht mit Regenjacke, sondern nur mit der Windweste starten würde, denn es nieselte ja nur leicht und überhaupt wären wir ja langsamer als mit dem Auto unterwegs.
Ersteres stimmte auch durchaus, bei letzterem könnte ich mich auch geirrt haben.
In Triberg fanden wir direkt einen Parkplatz vor dem Kurhaus. Als ich das Rad aus dem Kofferraum geladen hatte, war ich bereits reichlich feucht. Eine Minute später war ich dann schon fast durchnass, denn das Nieseln hatte doch stark an Intensität zugenommen.
Bis zum Start war dann nichts mehr trocken und die Regenjacke längst das wichtigste Kleidungsstück. Der Veranstalter verschob dann den Start noch um 8 Minuten, um "den Schauer abzuwarten". Davon profitierte vor allem bernemer, um den Chip für die elektronische Standortkontrolle (eine Zeitnahme gab es ja nicht), aus dem Auto zu holen. Tja, was man nicht im Kopf hat ...
Dann ging es doch los. Und nach wenigen Metern war ich schon gut angefeuchtet und froh, dass es erst einmal bergauf ging. Aber nach 10km war es damit vorbei und im Handumdrehen waren meine Füße trotz Überschuhen nass. Ein Gefühl, das sich im Laufe des Tages nicht mehr abstellen sollte. Ziemlich schnell ging es dann bergab und flach weiter nach Waldkirch, wo mit dem Kandel der erste Hügel im Weg stand. Der Regen hatte zwischenzeitlich der Sonne Platz gemacht.
Bis hierher waren noch 2 Gewürze in meiner Nähe gewesen, jetzt hielten sie um sich der Regenjacke zu entledigen. Ich zog es vor, diese bis zum Gipfel anzubehalten und so sahen wir uns nicht wieder. bernemer hatte sich schon am Start ewtas mehr zurück gehalten.
Naja, es kam wie es kommen sollte. Es ging rauf, runter, rauf wieder runter und so weiter und eigentlich lief es ganz passabel. Zwischendurch fuhr ich einige Kilometer mit Lothar Leder, der vor allem im Flachen mächtig Druck machte und mir schließlich am Ende des Anstiegs zum Schauinsland im Flachen davon fuhr.
Nach 135km stellte sich dann ein anderer als der mir so bekannte Feldberg in den Weg und auf einmal ging nichts mehr. Erstmals sank der Tacho auf einstellige Werte, Rückenschmerzen stellten sich ein und die Beine wirkten wie Pudding. Trotzdem lief ich noch zu eingen Fahrern auf, die mich am Kandel stehen ließen. Es schien hier also allen schlecht zu gehen.
Auf dem Feldberg traf ich dann eine gute Gruppe aus Bensheim, mit der ich im weiteren Verlauf recht zügig voran kam. Bis wir nach 210km Lothar Leder an einer Kontrolle Autogramme schreibend wiedertrafen. Dieser gesellte sich zu uns und sprengte die Gruppe, Auf der nächsten Kuppe musste ich reißen lassen und bergab war logischerweise nichts auszurichten. Außer mir ging es noch einem Fahrer so, mit dem ich dann recht anständig bis zum Ziel gekreiselt bin, soweit es die Schmerzen in Rücken und Beinen zuließen. Ich hatte lange nicht mehr so einen Verbrauch an Powerbars und -gels.
Nach 10:15h inkl. 20min. Pausen waren wir wieder in Triberg, wo wir auf der Zielgeraden des Profirennens nicht nur von Stephanie bejubelt wurden.
bernemer traf ich auch noch, als ich gerade abfahren wollte, er war sehr zufriden. Mit Pepper.Salt konnte ich nur noch telefonieren, er war weniger glücklich. Aber das soll er morgen selbst erzählen.
Eigentlich bräuchte ich jetzt dringend Schlaf, aber ich fürchte, wenn ich mich jetzt hinlege, komme ich morgen früh nicht wieder hoch.
Gute Nacht
Michael
der Radsport so wohl die letzte Saison betreibt