Hi,
ich hatte vor kurzem ein Laufrad in die Werkstatt gegeben, das Höhen- und Seitenschläge in der Felge hat. Entsprechend wurden wohl einige Speichen etwas lockerer gelassen - ich gebe das jetzt mal so wieder, wie ich es verstanden habe, ich hab aber auch nicht so viel Plan. Der Mechaniker meinte dazu, dass ich die Nippel dieser lockeren Speichen mit Sekundenkleber sichern solle.
Da ich mir nicht so ganz sicher war, habe ich das mal nachgegooglet, finde aber nicht so richtig was dazu.
Bei allen threads, die ich finden konnte, ging es um generelle Sicherung der Speichen durch Loctite, zu Sekundenkleber und warum das nur bei den lockeren Speichen nimmt, habe ich nichts gefunden, kann mir das einer von euch erklären und mir ein paar Hinweise zur Anwendung geben?
Ich habe das so verstanden, dass ich das einfach n bisschen in den Nippel reintropfe.
Habe mich dann aber im Nachhinein gewundert, weil der Mechaniker auch meinte, ich solle das selber machen, weil das einfach wäre und es würde nur extra kosten, wenn er das noch mache.
Wenn's nur darum geht, nen Tropfen Sekundenkleber in den Nippel zu schmieren, ist das ja aber eigentlich in ner Minute gemacht..
Ich vermute mal folgendes :
Der Mechaniker hat beim zentrieren gemerkt das er das Laufrad nur wieder zum Rundlauf bringen kann, wenn er den Kompromiss eingeht, unterschiedliche Speichenspannungen in kauf zu nehmen. Wenn dies der Fall ist, ist die Wahrscheinlichkeit größer das sich ein Nippel einer eh nicht so straff gespannten Speiche schneller wieder lockert und dann im schlimmsten Fall richtig lose wird.
Um dem Entgegenzuwirken der Tip mit dem Sekundenkleber.
Schraubensicherung oder Leinöl können hier nicht zur Anwendung kommen da sie nachträglich das Gewinde nicht mehr erreichen.
Am Sekundenkleber scheiden sich die Geister. Ich persönlich halte es für ein probates Mittel bei einem Laufrad wo eh der Wurm drin steckt. Es kann helfen, muß aber nicht. Wenn die Spannung ungleichmäßig ist, werden so oder so einige Speichen stärkeren Zugkräften ausgesetzt als andere. Daran ändert der Sekundenkleber auch nichts.
Aber das Risiko einen Nippel zu verlieren schrumpft immerhin.
Zu bedenken gilt allerdings das ein zukünftiges Zentrieren schwieriger wird, da der Kleber erst brechen muß bevor sich der Nippel dreht. Im schlimmsten Fall sind Nippel und Speiche so fest zusammengefügt das die Speiche mitdreht bis sie bricht.
Besser wäre es da wohl einen Schraubensicherungslack zu verwenden. Und den dann innen auf das Ende des Nippels aufzutragen. Sozusagen in den offenen Nippel träufeln. Dafür mußt du dann
Reifen,
Schlauch und
Felgenband entfernen.
Oder du bleibst beim Sekundenkleber, benutzt ihn aber sehr sparsam. (am besten auch von innen /von Felgenbettseite)
Egal wie du dich entscheidest, ohne das Laufrad gesehen zu haben empfehle ich Dir von dem Laufrad kein ewiges Leben mehr zu erwarten.
Vielleicht kannst du ja noch was zu Typ des Laufrads sagen, zur Laufleistung und wie oft es schon zentriert wurde.
Anmerkung: Einige moderne Systemlaufräder haben auch eingeklebte Speichen/Nippel. Das wird aber eine Kontaktchemie sein sie eine genau definierte Dehn/Bruchgrenze hat. (So wie es auch Schraubensicherungslack als mittel und hochfest gibt, und man niemals am Fahrrad egal bei welchem Gewinde hochfeste nehmen sollte).
Desweiteren sind die “selbstsichernden“ Speichennippel inzwischen standard geworden, ich persönlich mag die nicht, weil sich beim zentrieren, die Kraft die ich benötige den Nippel zu drehen, mir nicht mehr Rückschlüsse auf die Speichenspannung erlaubt.
Grüße