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Kraftlosigkeit, Schwäche und/oder Schmerz in einem Bein "Radfahrerkrankheit"

@racetec Das tut mir wirklich sehr leid, das zu lessen. Hoffentlich kannst du bald zu einer Nachsorgeuntersuchung. Ich drücke dir weiterhin die Daumen. Eine Vereinskollegin (24 Jahre alt) hatte nach der OP auch noch länger Beschwerden, bis sich alles etwas beruhigte.
 
Halle @racetec :)
Gibt es eigentlich Neuigkeiten? Ich hoffe sehr, dass es Dir nun etwas besser geht, resp. dass sich mittlerweile abschätzen lässt, ob die OP etwas gebracht hat...
 
oder auch Endofibrose der iliaca arteria

Hallo zusammen,

da ich zur Zeit hier gerade nur liegen kann, möchte ich es sinnvoll nutzen und Euch kurz meine Geschichte erzählen. Warum???...... weil ich vor 4 Jahren glücklich gewesen wäre, genau diese Geschichte zu lesen. Denn genauso lange war meine Suche nach einer Diagnose.
Ich bin bis 2015 exzessiv Rennrad und Mountainbike gefahren, ebenso das ein oder andere Läufchen. Ausserdem habe ich es geliebt Rennen zu fahren. Ende 2015 ging es dann los mit Missempfindungen im linken Bein bei hohen Belastungen. Zunächst dachte ich natürlich an eine muskuläre Geschichte und wartete erstmal ab. Doch recht schnell wurden die Beschwerden sehr nervig.

Sobald ich Kraft brauchte um schnell oder bergauf zu fahren oder auch zu laufen, riegelte mein Bein ab und war kraftlos. Wenn ich stur weitermachte, fing es an zu schmerzen und zog sich bis in die Wade. Ebenso wurden nach und nach die Distanzen kürzer bis die Beschwerden einsetzen.

So begann meine 4 jährige Ärzteodyssee und Suche nach einer Diagnose. Leider ist es tatsächlich so, dass Betroffene zwischen 4 und 6 Jahren nach Hilfe suchen und genau deshalb schreibe ich.
Die Orthopäden behandelten mich beharrlich am Rücken obwohl es dafür keinen Hinweis gab. Ich war all die Zeit sehr leidensfähig, denn ich wollte doch einfach nur meinen Sport machen. Durchblutung wurde auch gecheckt und alles war Top !!! Ich bin teilweise bis zu 500 km zu Ärzten oder Physios gereist, weil es vielversprechend klang.
Sportkollegen waren genervt, ich müsse anders trainieren, mehr Kraft, mehr die Zähne zusammenbeissen usw........ ich habe wirklich alles versucht

In der Zeit recherchierte ich auch selbst und hatte bereits Artikel über Endofibrose gelesen. Mit einem Ausdruck der Artikel bin ich zu Ärzten gegangen, doch trotzdem wurde nur abgewunken.

Ich musste nun den Blick auf das richten "was geht" und nicht " was nicht geht" !!!
So habe ich mir meinen Fahrspaß auf dem E MTB geholt. Neben den schrecklichen, allgegenwärtigen E Bike-Anfeindungen ( anderes Thema) , bin ich wieder schnell an meine Grenzen gestoßen, das Bein riegelte ab, ebenso in langen Downhills, plumpste ich kraftlos auf den Sattel. Auch hier habe ich an Rennen teilgenommen und bin fast verzweifelt, weil ich wußte das mehr geht, aber das Bein dicht gemacht hat.
Ebenso wandere ich sehr gerne, doch lange und intensive Anstiege waren nur noch unter Schmerzen möglich und auch beim Treppensteigen gab es inzwischen dieses Druckgefühl in der Muskulatur

Letztes Jahr dann im November, fand ich eine weitere Studie aus der Schweiz und ich habe kurzerhand die Verfasserin angeschrieben und war sogar bereit nach Bern zu fahren.
Sie konnte mir aber einen Kontakt hier in Deutschland vermitteln. Ich hatte sehr schnell einen Termin in Süddeutschland und endlich meine Diagnose.

In Ruhe ist der Blutfluss im Bein ganz normal und unauffällig, jedoch in der Ausbelastung wird der ganze Spuk sichtbar, es kommt nicht mehr genug Blut ins Bein und die Muskulatur wird nicht mehr versorgt.
Durch hohe Belastungen im Radsport, wird wohl die Beckenarterie geärgert, diese versucht sich zu schützen und baut Bindegewege auf, dadurch stimmt die Blutversorgung nicht mehr ....................... das " Raucherbein" des Radsportlers.

Ich hatte nun vor 14 Tagen meine OP........ puh die Nummer habe ich unterschätzt........ ja tut richtig weh.!!! Die Beckenarterie wird aufgeschnitten und ein "Flicken" draufgenäht, so hat sie mehr Volumen und es kommt wieder genug Blut ins Bein.
Doch mit Rückblick auf die letzten 4 Jahre und meinem unglaublichen Dickschädel, der ein Aufgeben niemals zulassen würde, war die Entscheidung für eine OP unumgänglich.
Trotzdem werde ich mein wunderschönes Willier verkaufen und nicht mehr Rennrad fahren. Ich habe große Freude im Enduro gefunden und werde weiter die Trails rocken , sobald ich wieder auf den Beinen bin. Zum "km fressen" , wird es ein Hardtail werden und ich bleibe im Wald.



  • es trifft nicht nur Profisportler
  • belastungsinduzierter Kraftverlust , Schwächegefühl, Druck oder Krampfgefühl in einem oder beide Beine (meistens jedoch links)
  • sofortige Besserung bei Ende der Belastung
  • Die Krankheit ist sehr sehr selten und wenig bekannt. Wer sich in den Beschwerden wiederfindet, sollte darauf bestehen das der Pulsstatus an Arm und Bein vor und nach voller Ausbelastung ( Laufband reicht) gemessen wird.
  • wer noch Fragen hat kann sich jederzeit bei mir melden, ich helfe gerne weiter oder vermittel Kontakte.

passt auf Euch auf und mit sportlichem Gruß
die Marion :)
Hallo und guten Tag Marion,
habe Deinen Beitrag mit grossem Interesse gelesen!
Habe die beschriebenen Schmerzen seit Jahrzehnten beim Radsport! War immer der Meinung es sei normal und ich wäre eben nicht leistungsfähiger! Bin jahrelang Rennen gefahren und hatte IMMER, schon am Beginn, sehr starke Schmerzen in den Oberschenkeln! Habe mir all die Jahre größte Leidensfähigkeit angeeignet und den Radsport NIE aufgegeben!
Weder Äerzte, noch Fachäerzte, konnten mir erklären wieso diese Schmerzen, sogar im aeroben Bereich, in den Oberschenkeln sich, beim trainings- und rennspezifischen Radfahren einstellten! Von arterieller Endofibrose habe ich jetzt erst durch Deinen Artikel erfahren!
Wo und an wen soll,ich mich wenden? Und kommt diesbezüglich nur die beschriebene Operation infrage ?
Über eine Antwort würde ich mich sehr freue.
Beste Grüße,
Pignonfixe
 
Hallo zusammen und sportliche Grüße

hier mal ein aktueller Stand, ist ja nun schon weit über ein Jahr her.

Nach meinem Post hier hatte ich 5 Anfragen zur "Radfahrerkrankheit" und zwei Sportler waren tatsächlich betroffen , bei einem Athleten weiß ich, dass er bereits operiert wurde.

Nach meiner OP im Januar 20 stellte sich der Erfolg nur schleppend ein, was wahrscheinlich auch meiner großen Ungeduld geschuldet war. So nach und nach wurde es dann aber besser. Ich war zwar nicht wie neu, konnte aber wieder schmerzfrei trainieren.
Ich habe dann im Sommer eine Deutschlanddurchquerung mit dem Rad gemacht und im Herbst bin ich den Stoneman Taurista MTB gefahren. Ich war ganz zufrieden, nur in den richtig üblen, steilen Rampen meldete sich mein Bein und ich dachte noch, na kein Problem, solche Dinger hast Du ja auch nicht jeden Tag.

Weitere ca. 8 Wochen, viele Radeinheiten, Cycling Kurse und Läufchen später, wurde es aber wieder schlimmer und es war alles wie vor der OP.
In der Klinik wurde erneut eine Engstelle in der Arterie festgestellt und eine Zweitmeinung hat dies bestätigt.

Tatsächlich sieht es aber so aus, dass ich diese Engstelle mit meinem Training "an und aus knipsen " kann.
Wenn ich eine Woche lang pausiere, ist alles ok, sobald ich mein Training aufnehme, ist die Durchblutungsstörung wieder da
Es ist zum verzweifeln, auch der Prof weiß nicht weiter. Die Vermutung ist, dass irgendein Muskel im Training auf die Arterie drückt und die Blutzufuhr unterbricht....... ganz nach dem Motto
"mach Sport oder bleib gesund " ;-)

Ich habe jetzt noch mal alle Unterlagen nach Berlin in eine Klinik geschickt aber eigentlich bin ich auch der ganzen Sachen inzwischen sehr müde geworden.
Vielleicht ist es einfach Zeit von einigen Sachen Abschied zu nehmen

In diesem Sinne liebe Grüße
und eine schöne Saison
Marion
 
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