Ja, da habt ihr recht. Passende Teile zu nehmen ist natürlich immer am besten. Und hätte ich an dem Tag nicht schon lange auf neue Teile gewartet und dann wütend festgestellt, dass die Klötze nicht passten, hätte ich vielleicht auch die Geduld gehabt, mir was optimaleres zu suchen.

Meine 105er waren aber eh nicht mehr die frischesten, sodass es mir das Experiment wert war. So eine RX100 hat ja jetzt auch nicht unbedingt Sammlerwert... (ohne dass ich ihr ihre Funktionalität absprechen möchte!)
Rein chemisch betrachtet, rostet Aluminium nicht, sondern oxidiert an der Oberfläche. Das passiert bei Raumluft tatsächlich sofort in dem Moment, in dem man daran rumfeilt. Diese geschlossene und transparente Oxidschicht versiegelt dann – solange man sie nicht wieder abfeilt – die Oberfläche gegen weiteres Oxidieren. Die Schicht ist allerdings um einiges dünner als die Eloxalschicht, die vorher abgefeilt wurde und bietet weniger (fast keinen) Schutz gegen Kratzer, Schläge usw.
Das Eloxieren ist aber im Prinzip genau das Gleiche, wie das natürliche Oxidieren des Aluminiums, nur das mit Säure und Strom die Tiefe, Härte und Beschaffenheit der Oberfläche nach Belieben angepasst werden kann. Auf deutsch: Die Schicht ist dicker und fester und wenn man möchte auch schön bunt. In jedem Fall sind diese Schichten im Mikrometerbereich um einiges dünner als die Fertigunstoleranzen bei der Herstellung von handelsüblichen Radteilen.
Die Oxidschicht auf Aluminium wird also nicht lebenswichtiges Material zu Staub verwandeln.
Bei Eisen, also auch Stahl, ist das was anderes. Hier ist die Schicht (Rost), die an offenen Flächen entsteht, nämlich sehr porös. Sauerstoff und Wasser und alles andere kann also durch die poröse Fläche hindurch immer wieder zu "frischem" Material durchdringen und bewirkt irgendwann ein "Durchrosten". Bei Alu ist das unter pfleglichen Rennradbedingungen eher ausgeschlossen.
Ich habe die Bremsschuhe übrigens gerade mal abgeschraubt und mir die Stellen angesehen. Da hat sich seit dem Tag absolut nichts verändert, auch die Farbe hat sich nicht verändert, falls du dir darum Sorgen machst (ist etwa 3 Monate her). Generell sei dir noch gesagt, dass Aluminium, genau wie der Rest deines Rades, ziemlich schlecht auf Salz zu sprechen ist. Also im Winter das Rad lieber nicht in Streusalz pannieren.
Noch ein Vergleich aus dem Alltag: diese kleinen alten Espressokocher waren früher aus einfachem Gussaluminium, ohne Eloxalschicht oder sonstige zusätzliche Versiegelung. Die Kanne kann ich nun, 40 Jahre später, immernoch genauso benutzen wie damals. Nur Spülmachinensalz mag sie eben nicht...
Oh, und bevor ich nun ganz zu Recht von den Forums-Sittenwächtern gerügt werde, möchte ich noch nachschieben, dass das unfachgemäße Bearbeiten von Teilen grundsätzlich natürlich nicht zu empfehlen ist. Besonders wenn es sich um neue Teile handelt, da sich damit Garantie- & eventuelle rechtliche Ansprüche in Aluspäne auflösen.