Natürlich ist die/der Fahrradfahrer/in ein gleichberechtigter Verkehrsteilnehmer. Aber sie/er hat keine Knautschzone und ist tatsächlich der schwächste Verkehrsteilnehmer. Darüber sollte man sich stets bewusst sein und seinen Fahrstil auch entsprechend anpassen.
Das ist individuell eine Binse, und verkehrspolitisch falsch herum gedacht.
Wenn man möchte, dass es eine Verschiebung von motorisiertem Verkehr zu Fahrradverkehr gibt (und um das zu wollen, muss man nicht mal besonders grün sein, auch überzeugte Autofahrer mögen die zunehmenden Staus in den Städten eher weniger), muss man regulativ so steuern, dass das Fahradfahren objektiv, aber auch
subjektiv sicherer und attraktiver wird.
Im Regelfall gefährden Autofahrer Radfahrer in ihrer Gesundheit, umgekehrt ist das äußerst selten. Und das ganz unabhängig davon, wer im Einzelfall Schuld an einem Unfall hat. Autos haben ein inhärent viel höheres Gefahrenpotential als Fahrräder. Nach dem üblichen Verursacherprinzip ist es also verkehrspolitisch richtig, den "Fahrstil" der Autofahrer regulativ so zu beeinflussen, dass dieses Gefährdungspotential für andere vermindert wird.
Ansonsten zwingt man andere Verkehrsteilnehmer systematisch zu einer rein defensiven Fahrweise, die das Gegenteil des oben genannten Zieles bewirkt.
Es gibt da solche Fahrrad Raudis, natürlich nicht hier im Forum. Die kennt ihr aber auch. Die fahren im "Peloton" auf kurverreicher unübersichtlicher Strecke nebeneinander, behindern den Verkehr und scheren sich einen Dreck um die anderen, zum größen Teil größeren, stärkeren und schnelleren Straßenbenutzer. Und das obwohl sogar ein Fahrradweg vorhanden ist. Aber den benutzt man nicht. Ist ja uncool mit der Rennmaschine dort zu fahren.
Du solltest dir nochmal genau die StVO anschauen, Deine Haltung ist ein Paradebeispiel für das Problem - Ignoranz gepaart mit Entitlement. Das fängt schon damit an, dass Du Fahrradfahrer offensichtlich nicht als "Verkehr" ansiehst.
Rechtlich liegst Du zweifach komplett falsch:
1. Im "Peloton" (>15) dürfen Radfahrer ausdrücklich nebeneinander auf der Strasse fahren, sogar wenn es benutzungspflichtige Radwege gibt, die Benutzungspflicht gilt für eine solche Gruppe ausdrücklich nicht (und die Gruppe gilt rechtlich sogar als
ein Fahrzeug, was an auf rot springenden Ampeln oder bei Vorfahrtsregeln wichtig ist). Das ist deren verdammtes Recht, und das hast Du zu respektieren, und zwar in einer Art und Weise, die diese Radfahrer nicht gefährdet oder nervt.
2. Auch in kleineren Gruppen dürfen Radfahrer nebeneinander auf der Strasse fahren. Jedenfalls solange es keinen benutzungspflichtigen (!) Radweg gibt (und die Benutzungspflicht auch gültig ist), was ja ausdrücklich die Ausnahme ist.
Beides gilt solange, wie der übrige Verkehr nicht behindert wird. Das heisst aber nicht, dass Radfahrer sofort Platz machen müssen, nur weil Du mit dem Auto von hinten kommst. Solange Du die Möglichkeit zu einem regulären Überholvorgang hast (wie auch bei einem langsam fahrenden Auto), liegt keine Behinderung vor. Und auch dann, wenn ein reguläres Überholen aufgrund der Strassenverhältnisse (ganz genau Dein Szenario: kurvig und unübersichtlich, aber auch "zu eng")
auch eines einzelnen Radfahrers nicht ohne Verletzung der StVO (Mindestabstand, Überholregeln) möglich wäre, liegt keine Behinderung vor, selbst nicht bei nebeneinanderfahrenden Radfahrern. Das ist gängige Rechtsprechung. Halt Dich einfach dran.
Leute wie Du sind ein grosser Teil des Problems. "Größer, stärker & schneller" (Deine Worte) heissen für Dich anscheinend automatische Vorfahrt, egal was das Gesetz sagt, welches Dir ja auch offensichtlich unbekannt ist. So eine Haltung gefährdet jeden Tag das Leben und die Gesundheit anderer Verkehrsteilnehmer.
Pro-tip: stell Dir einfach vor, der/die Radfahrer auf "Deiner" Strasse wäre(n) ein Trecker. Der fährt auch langsam, den musst Du auch regelkonform überholen, ganz ohne Schaum vor dem Mund..