*g*
Eigenen Thread hab' ich mich nicht getraut, weil ich fürchtete, das würde dann vielleicht gleich als Angriff oder so gewertet... Aber klar, gerne - so ein Austausch kann für beide Seiten nur förderlich sein, denn
unterm Strich sitzen beide Gruppen ja fast im selben Boot, denn beides sind Minderheiten, die das Schicksal teilen, einer Freizeitbeschäftigung verfallen zu sein, die aus Fortbewegung im öffentlichen Raum besteht.
ist absolut richtig - und das Konfliktpotential ist ja immer irgendwie da, obwohl ich denke, daß man insgesamt eigentlich ganz gut miteinander auskommen kann. Die schwarzen Schafe auf allen Seiten mal ausgenommen, aber mit denen müssen wir wohl alle leben
MTB - hab' ich zwei Reitergeschichten dazu, falls es interessiert, wie's auch gehen kann. Beides aus dem direkten Freundeskreis und in echt so passiert:
1. Reiterin mit Pferd trabt Waldweg lang. Recht langsam. Neben ihr ein Hang. Kein Weg. Es raschelt, es rauscht, ein Schrei und *batsch* hat der Mountainbiker das Pferd voll seitlich erwischt. Nicht schön, aber zum Glück für alle Seiten mit ein paar Kratzern und Prellungen ausgegangen (Beinverletzungen bei Pferden werden übrigens gerne mal im vierstelligen Bereich behandelt - und zwar als Privatpatient...).
2. Reiterin galoppiert Waldweg lang (andere Reiterin, anderes Pferd), mit relativ viel Speed beim Distanztraining - das Pferd ist sowas wie das Rennrad unter den Pferden, bloß daß man mit denen nicht auf Asphaltstraßen galoppieren kann. Ein Pilzsucher-Trampelpfad mündet ein, aus selbigem schießt ein Mountainbiker, knallt hin (ob vor Schreck, wegen
Bremsen oder irgendeinem anderen Faktor bleibt wegen Schock ungeklärt) und liegt mitten auf dem Weg. Innerhalb des Bremsweges. Reiterin brüllt geistesgegenwärtig "LIEGENBLEIBEN!!!" und Pferd springt mit einem riesigen Satz drüber.
*seufz* In dem Bereich liegt definitiv viel mehr im Argen, zumal da noch jede Menge weitere Interessensgruppen (Jäger, Förster, Spaziergänger, Jogger, Naturschützer, Wildtiere...) dazukommen.
wie langsam hätten es die Reiter denn gerne?
Die Geschwindigkeit ist nicht der ausschlaggebende Faktor, mehr die Sichtbarkeit. Will heißen: wenn Pferd und Reiter wissen, daß Du kommst und sich darauf eingestellt haben, sind auch 40 km/h okay, sofern Du den "normalen" Überholabstand von mindestens 1,50 m einhältst. Ist das Pferd allerdings schon am rumhektiken, läuft oder steht also nicht entspannt, macht's Sinn, ein bißchen vorsichtiger zu sein, Geschwindigkeit zu reduzieren und den Abstand zu vergrößern, wenn's geht. Es ist nicht die Geschwindigkeit als solche, die Pferde irritiert, sondern der Überraschungseffekt eines plötzlich lautlos (Reifengeräusche werden je nach Wind und Umgebungsgeräuschen einfach geschluckt) "aus dem Nichts" (
also dem toten Winkel direkt hinter dem Pferd, in dem der Radfahrer sich zwangsläufig befindet, wenn sowohl Reiter wie Radfahrer den rechten Straßenrand nutzen, wie sie es sollten) mit hoher Geschwindigkeit von hinten auftauchenden Objektes. Dieses Setting kann auch ein souveränes "Draußenpferd", das sich ansonsten von nix auf der Welt beeindrucken läßt, mal gewaltig aus dem Konzept bringen. Rasselnder Freilauf ist von der Art des Geräusches etwas, das ein Pferd tendentiell eher beunruhigt als eine
Klingel, ist aber allemal besser als gar nichts verlauten lassen.
Pferde hören übrigens wesentlich besser als Menschen - Ihr könnt davon ausgehen, daß die eine
Klingel aus einer Distanz hören (und dank ihrer superbeweglichen Hörtrichter auch orten können), wo Ihr ansonsten noch gar nicht auf die Idee kommen würdet, das Teil überhaupt zu betätigen. Dann hängt es vom Reiter ab, ob der das/die sich nach hinten drehende/n Ohr/en des Pferdes richtig deutet und sich umguckt und dem Pferd erlaubt, das auch zu tun. Also ruhig in größerer Distanz schon (vielleicht sogar mehrfach) mal klingeln und hoffen, daß der Reiter klug genug ist, auf seinen Vierbeiner zu hören. Sind allerdings nicht alle... Und je nach Verkehrssituation den rechten Rand schon ein ordentliches Stück hinter dem Pferd verlassen, so daß es die Chance hat, Euch rechtzeitig zu sehen.
Bzgl. Radwege zuparken: geht gar nicht. Zuständiges Ordnungsamt anrufen und zu verstärkten Kontrollen zu den entsprechenden Zeiten auffordern. Zur Not halt schriftlich.
Stämme im Wald stammen allerdings eher nicht von den Reitern, sondern eher vom lokalen Förster oder Jäger. Jäger reagieren ziemlich allergisch darauf, wenn MTBler mehr oder weniger kreuz und quer durch den Wald fahren, weil sie dem Wild damit die letzten Ruhezonen noch vergällen. Denn ein MTBler (und die Geocacher...) kommt auch da noch hin, wo früher kein Fußgänger freiwillig durchgekraxelt wäre (und die allermeisten Reiter aus Sorge um die Beine ihrer Pferde schon gleich dreimal nicht). Da verstehen die Jäger echt keinen Spaß und sind oft ziemlich vergrätzt.
wenn ich im Dunkeln unterwegs bin (laufend order radelnd) dann bin ich nur schwelich zu uebersehen.
*grins* Ja, das erhöht die eigene Halbwertszeit ungemein...