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Konkrete Konfliktsituationen im Verkehr

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Hi @ll,

Tut mir leid, die Rennrad vs. Pferd-Diskussion zu unterbrechen, aber wie oft habt ihr Probleme mit Rollerfahrern, die meinen, auf Rad- und Fußgängerwegen fahren und dort auch noch Vorfahrt (weil ja motorisiert oder aus welchem Grund auch immer) genießen zu dürfen?

Gestern passiert: wollte eine kurze steile Auffahrt zum Radweg auf einer Brücke nehmen (ca. 20% für so 10-15 meter, dann enge Kehre und der letzte Stück dann nicht so brutal). In der Kehre und an beiden Enden Barriere verbaut, wo man sich hindurchschlängeln muß (es sei denn, man heißt Dave Mirra oder Matt Hofmann)...Speed mitnehmen in die Steigung geht also nicht. Passenden Gang eingelegt, raus aus dem Sattel und auf geht's. Keine Fußgänger, der Aufstieg ist als Radweg ausgewiesen...jetzt nur noch die Kehre nehmen...denkste.

Auf einmal kommt mir (oder eher steht) ne Rollerfahrerin entgegen, die zwischen den Barrieren stehenbleibt und offensichtlich Probleme hat, da hindurchzukommen...und das in so einem Abstand vor mir, daß ich bei der Notbremsung fast einen Salto nach vorne gemacht hätte. Wenigstens bin ich ohne Sturz aus den Pedalen gekommen.

Zu allem Überfluß beschwerte sich die vornehme Dame noch gestikulierend darüber, daß ich ihr im Wege stünde...:mad:
 
Hi @ll,

Tut mir leid, die Rennrad vs. Pferd-Diskussion zu unterbrechen, aber wie oft habt ihr Probleme mit Rollerfahrern, die meinen, auf Rad- und Fußgängerwegen fahren und dort auch noch Vorfahrt (weil ja motorisiert oder aus welchem Grund auch immer) genießen zu dürfen?

Gestern passiert: wollte eine kurze steile Auffahrt zum Radweg auf einer Brücke nehmen (ca. 20% für so 10-15 meter, dann enge Kehre und der letzte Stück dann nicht so brutal). In der Kehre und an beiden Enden Barriere verbaut, wo man sich hindurchschlängeln muß (es sei denn, man heißt Dave Mirra oder Matt Hofmann)...Speed mitnehmen in die Steigung geht also nicht. Passenden Gang eingelegt, raus aus dem Sattel und auf geht's. Keine Fußgänger, der Aufstieg ist als Radweg ausgewiesen...jetzt nur noch die Kehre nehmen...denkste.

Auf einmal kommt mir (oder eher steht) ne Rollerfahrerin entgegen, die zwischen den Barrieren stehenbleibt und offensichtlich Probleme hat, da hindurchzukommen...und das in so einem Abstand vor mir, daß ich bei der Notbremsung fast einen Salto nach vorne gemacht hätte. Wenigstens bin ich ohne Sturz aus den Pedalen gekommen.

Zu allem Überfluß beschwerte sich die vornehme Dame noch gestikulierend darüber, daß ich ihr im Wege stünde...:mad:


Ich steige gerade bei all den Barrieren und Kehren nicht ganz durch. :eek: Abgesehen davon stand die Rollerfahrerin deines Textes nach anscheinend in bzw. vor so einer Barriere - und zu dieser bist du mit ordentlich Tempo gefahren, sodass du bei einer Notbremsung fast einen Salto gemacht hättest? Das widerspricht hingegen deiner Aussage, dass man sich dort so durchschlängeln muss, dass "Speed mitnehmen" nicht möglich sei.
Wieso warst du also mit so viel Tempo unterwegs, dass dir die Rollerfahrerin fast zum Verhängnis wurde, obwohl dort sowieso eine Barriere stand, wegen der du hättest bremsen müssen? o_O Bitte entschuldige, wenn ich irgendwas Entscheidendes überlesen habe!

Abgesehen davon hatte ich bisher so gut wie gar keine Konflikte mit Rollerfahrern. Auf Radwegen ist mir bisher sogar noch kein einziger begegnet und die Vorfahrt hat mir auch noch keiner genommen. Das Einzige, was mich an diesen Wesen manchmal stört, ist, dass sie so dicht überholen. Neulich hat sich zwischen einem mich überholendem Auto und mir noch einer durchgequetscht...
 
Würde da "Auto quetscht sich links von rennradüberholendem Roller vorbei" die Situation nicht mindestens genau so treffend beschreiben?

Da ich nicht weiß, wie weit hinter mir der Rollerfahrer zum Überholen ausgeschert ist, kann ich das nicht sicher beantworten. ;)
Allerdings hatte das Auto zu mir einen riesigen Abstand, selbst zum Rollerfahrer fast noch genug. Den Rollerfahrer hingegen hätte ich wahrscheinlich berühren können, wenn ich meine linke Hand ausgestreckt hätte.
 
Danke 4hufantrieb,
das sind einige interessante und wertvolle Informationen.

Das sehe ich genauso. Ich finde es ausgesprochen gut, dass sich 4hufantrieb hier hereingetraut hat ;) und für wachsendes Verständnis zwischen Windelhosen tragenden Carbon-Rüpeln und Steppjacken-Schnöseln sorgt! :)
 
Wenn Reiter auffem Radweg sind, freue ich mich: Benutzungspflicht nicht mehr gegeben, danke!
 
Fein, freut mich, wenn ich zur Aufklärung beitragen konnte. Und dankeschön für die freundliche Aufnahme hier - war echt nett mit Euch!
Ich denke, wer sich bewußt macht, daß er als Rennradfahrer auf das (Beutetier) Pferd wirkt wie ein gefährlicher Räuber (schnell, lautlos, von hinten, zum finalen Sprung geduckte Haltung), kann da schon im Vorfeld viel entschärfen und tut damit was für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer.

Ach eines noch: wenn Ihr Euch über auf der Straße nebeneinander reitende Leute ärgert... viele Reiter tun das, um die Autofahrer zum Abbremsen zu zwingen, nicht um Radler zu ärgern. Wer schon mal mit dem Fuß am Außenspiegel hing, wird sich vorstellen können, warum. Ich denke, DAS Problem kennt Ihr auch.
Reiter versuchen eigentlich meistens Straßen zu vermeiden, wo immer es geht und den sichersten Weg zu nehmen - egal ob er der StVO (die noch aus einer Zeit stammt, als a) viel weniger Verkehr war und b) die meisten Leute noch wußten, was ein Pferd ist) entspricht oder nicht, denn Unfälle mit Pferden enden nun mal oft mit schwersten Verletzungen und hohen Sachschäden. Ich nehm' bei uns am Dorfausgang in der S-Kurve auch den Rad-/Gehweg und an dieser speziellen Stelle ist es mir wirklich wurscht, ob das erlaubt ist oder nicht. Da brettern's nämlich oft mit 70, 80 Sachen rein und bremsen erst in der Kurve. Das ist im Fall des Falles zu spät für mich (und den Autofahrer, der dann mein Pferd am Kopf hat)...

Ich wünsch' Euch dann mal eine gute Fahrt und viele nette Verkehrsteilnehmer rund um Euch rum! Dankeschön!
 
Könntet ihr euch eine derart ergebnisorientierte sachliche Diskussion auch mit einem hier neuen Teilnehmer vorstellen, der sich "4radantrieb" nennt?
 
Hintergrund: einige ReiterInnen beschwerten sich in dieser Diskussion über rücksichtsloses Verhalten von Rennradfahrern (machen sich nicht bemerkbar, kommen dann wie aus dem Nichts recht dicht am Pferd vorbeigeschossen), andere machten darauf aufmerksam, daß viele (Renn)radfahrerInnen vielleicht gar nicht wissen, was sie damit a) selber riskieren und b) anrichten können oder sogar deshalb nicht klingeln, weil sie das Pferd nicht erschrecken wollen.

Mich interessiert einfach mal ein Stimmungsbild, denn meine persönliche Ansicht dazu ist, daß "nicht klingeln und vorbeischießen" eben schlicht mit Unkenntnis bzgl. des Themas "Pferd" zu tun hat und nicht mit Rücksichtslosigkeit oder Allmachtsphantasien (die in dem Fall eh unbegründet wären, denn ein Pferd ist im Fall des Falles mit dem Huf wesentlich schneller als jeder Radler...).

ja, und warum bewegen sich die ReiterInnen dann nicht da, wo weniger Gefährdungspotenzial herrscht? Koppel heißt das wohl...oder ausgelatschte Feldwege, da fahren naturgemäß weniger andere Verkehrsteilnehmer.

bemerkenswert ist z.T. auch eine Einstellung, dass Hinz und Kunz mit allerlei Getier und Freizeittrollspaß auf öffentlichen Flächen unterwegs ist, aber die Erwartung hat, die anderen mögen sich doch Gedanken um das Verhalten von seinem/r Hund/Katze/Maus oder Pferd machen, oder wie schwierig es ist, mit Rollerskates oder Rollerskies zu bremsen.

die Eigenverantwortung und Rücksichtnahme gebietet es normalerweise, seine Sachen (Tiere) und Verkehrsmittel so im Griff zu haben, dass andere nicht gefährdet werden. und stellt mein Tier oder Gefährt eine besondere Gefahr dar, dann bitteschön habe ich selbst doch dafür zu sorgen, dass nix passiert. und nicht "die anderen".
 
*g*
Oh, jetzt wird's ja doch noch mal spannend...

ja, und warum bewegen sich die ReiterInnen dann nicht da, wo weniger Gefährdungspotenzial herrscht? Koppel heißt das wohl...oder ausgelatschte Feldwege, da fahren naturgemäß weniger andere Verkehrsteilnehmer.
Tja, der Weg zum einen wie zum anderen führt nun mal in unserer zugebauten Landschaft meistens über den öffentlichen Straßenraum... Aber meinethalben können gerne ein paar Straßen zu Feldwegen rückgebaut werden - die Rennradfahrer kriegen dann 'ne Extra-Spur auf der Autobahn, da sindse gut aufgehoben und behindern keinen, der friedlich mit dem Auto über die Land- und Bundesstraßen kutschiert. :):cool:
Zum Beispiel wenn mal wieder so'n mittelalterlicher Typ im Ullrichkostüm versucht, die 3 km Steigung ins Dorf hochzufahren und schon auf der Hälfte der Strecke vor Erschöpfung derartige Schlangenlinien fährt, daß man 1. Angst hat, ihn zu überholen und 2. fürchtet, daß er wahlweise frontal ins entgegenkommende Auto knallt oder den Abhang rechter Hand runterstürzt.

Punkt ist folgender: ein Pferd ist kein Fahrrad, sondern ein Individuum mit a) eigenem Willen und b) angeborenen Reflexen. Ich kann ein solches Wesen ausbilden und so weit fördern, daß sein instinktgesteuertes Verhalten bis zu einem gewissen Punkt kontrollierbar ist. Der allerletzte Prozentpunkt ist allerdings derjenige, den die Versicherer unter "Tiergefahr" fassen. Der Moment, in dem das Tier eine auch bei bestem Willen und bestmöglicher Ausbildung eine vom Menschen nicht kontrollierbare Reaktion zeigt. Wenn dies so aussieht, daß das Pferd vor Schreck einen riesigen Satz macht, weil durch einen unangekündigt auftauchenden Radfahrer mit zu wenig Distanz die Instinktreaktion "Flucht" ausgelöst wird und es dabei mit dem Radler kollidiert, ist der Radfahrer im besten Fall leicht verletzt, im schlechteren Fall liegt er vor dem entgegenkommenden Auto. In dem Fall kann der Reiter dann schlicht nix dafür, das Pferd auch nicht und wenn es ausreichend Zeugen gibt, wird in einem solchen Fall der Radfahrer mindestens eine 50% Mitschuld zugesprochen bekommen.

Ich darf mich mit Pferd genau so auf öffentlichen Flächen bewegen wie Du mit dem Drahtesel. Für uns gelten sogar sehr ähnliche Regeln - mit dem kleinen aber feinen Unterschied, daß wir ReiterInnen unter allen Umständen verhindern müssen, daß das Tier am Ende unkontrolliert auf der Straße rumrennt. Das gibt nämlich leider oft Tote.

Und genau wie ich mit dem Auto keine Radfahrer schneide (selbst wenn sie sich im Stadtverkehr halsbrecherisch zwischen meinem Auto und den rechts am Straßenrand geparkten Fahrzeugen durch 30 cm breite Lücken quetschen), erwarte ich auch gegenüber meinem Hobby ein Mindestmaß an Respekt. Das kann's aber i. d. R. erst dann geben, wenn man den anderen Verkehrsteilnehmer richtig einschätzen kann. Und (m)ein Pferd ist auch ein Verkehrsteilnehmer. Ob Dir das nun gefällt oder nicht - auch Du bist in der Pflicht, Dir über andere Verkehrsteilnehmer 'n Kopp zu machen, weil die mit Dir zusammen den öffentlichen Straßenraum nutzen. Oder gehörst Du zu der Fraktion, die notfalls auch die Oma mit'm Rollator über den Haufen mangelt, wenn die nicht schnell genug über die Straße kommt?

Ein Pferd ist ein Pferd. Und keine (Renn)Maschine.

Dank noch mal an alle konstruktiven DiskutantInnen - mich freut's sehr, daß ich hier ein paar Leute kennengelernt habe, die offensichtlich auch dran interessiert sind, daß wir allesamt sicher ans Ziel kommen!
 
Sweetheart Cologne-Racer,
was ist Dir denn über die Leber gelaufen?
Ein lautloses Verkehrsmitttel, das locker mit 30 bis 50 km/h im öffentlichen Raum bewegt wird und bei scharfem Bremsen auch gerne außer Kontrolle gerät, könnte man auch als "besondere Gefahr" ansehen, es wird sogar von sehr vielen Verkehrsteilnehmen als solche empfunden. Und trotzdem zieren sich die meisten Rennradler, eine 20 Gramm leichte, in der StVO vorgeschriebene, Klingel ans Rad zu klemmen, weil es die Optik beeinträchtigt. :confused:
Im Gegenzug könnten wir Rennradler uns fragen lassen, warum wir nicht in der Radsporthalle oder auf der Trainingsstrecke bleiben.
Pferde sind als Verkehrsmittel sogar schon ein bisschen länger auf den Straßen unterwegs als Fahrräder.
Und Ulrike ist auf uns zugegangen. Ob schon mal ein Rennradler in einem Reiterforum aufgeschlagen ist und dort gefragt gefragt hat: Hey, wie können wir besser miteinander den Platz nutzen, den die Autos uns lassen?
 
Also, wenn das Pferd durchdreht, weil es dem Streß auf der Straße nicht gewachsen ist und der Reiter seinem Tier nicht gewachsen ist, habe ich als Radfahrer 50% Schuld?
Das kann ja wohl nicht sein.
 
Na ja, Pferde sehe ich noch mal anders als Hunde z.B. Letztere gehören an die Leine und im Zweifel mit Maulkorb versehen und Basta! Dann gibt es auch keinen Ärger.

Pferde sind dagegen auch nur Verkehrsmittel. Allerdings hatte ich tatsächlich eine einzige Begegnung der dramatischen Art. Als kleiner Junge ( ca. 8 oder 9 Jahre alt...) waren wir auf Verwandtenbesuch in der Reiterstadt Verden. Da ein paar Gäulen zu begegnen ist deutlich leichter als in der Großstadt. Auf einem recht breiten Weg entlang einer Bundesstraße radelte ich so vor mir her, überholte in respektvollem Abstand zwei Reiterinnen. Plötzlich hörte ich hinter mir hysterisches Kreischen. Dem einen Mädelchen ist der Gaul durchgegangen und direkt auf mich zu und im nächsten Moment war ich zwischen Mauer am anderen Rand des Weges und Schienbeinen des Pferdes eingeklemmt.

Lustig war das nicht, wenn auch nicht mehr als der Schrecken passiert ist.

Sonst sind Begegnungen mit diesen vierbeinigen Verkehrsmitteln eher unproblematisch. Nicht mal eine besondere Verhaltensweise muß man einüben. Das ein Gaul auf einen losgeht, dürfte die seltenste Ausnahme sein, eher rennen die weg....................
 
freiradler, nein, Du hast dann eine Teilschuld, wenn Du Dich rücksichtslos verhältst und nicht an die Regeln der StVO hältst. Dazu gehört, daß Du in einem solchen Fall Dein Kommen ankündigst (im Gegensatz zu einem Auto wirst Du nicht von selbst bemerkt) und einen Mindestabstand beim Überholen einhältst. § 1 StVO. Wenn ich also nichtsahnend am rechten Straßenrand reite, verhalte ich mich korrekt. Erschreckst Du mein Pferd durch unsachgemäßes Verhalten, trägst Du eine Teilschuld. Ist doch klar, oder?

Ich hab' keine Ahnung, ob dazu ein Urteil bzgl. Radfahrer vs. Reiter vorliegt, aber das OLG Hamm (16.12.1993 - Az.: 27 U 156/93) hat einem Autofahrer, der mit unverminderter Geschwindigkeit und mangelndem Sicherheitsabstand ein Pferd überholte, 2/3 Teilschuld gegeben. Anders wird's bei einem Rennradfahrer in gleicher Situation wohl kaum ausgehen.

Dem Streß auf der Straße (nicht) gewachsen zu sein und (ob aus Unwissenheit oder Rücksichtslosigkeit) in eine von einem anderen Verkehrsteilnehmer provozierte gefährliche Situation zu geraten, sind zwei verschiedene Paar Schuhe.
 
Also, wenn das Pferd durchdreht, weil es dem Streß auf der Straße nicht gewachsen ist und der Reiter seinem Tier nicht gewachsen ist, habe ich als Radfahrer 50% Schuld?
Das kann ja wohl nicht sein.
Das ist eine sehr plumpe Vereinfachung. Es ist auch nicht zielführend, einen allgemeinen Anspruch an das Verhalten des Einzelnen, hier Rücksichtnahme und Verständigung, in irgendwelche fiktiven prozentualen Schuldzuweisungen umzubiegen.
Als Radler erwarten wir von Autofahrern, dass sie wissen, wie ätzend und gefährlich es ist, mit weniger als 1 Meter Abstand überholt zu werden. Als Motorradfahrer erwarten wir von Autofahrern, dass die wissen, dass ein Motorrad vor dem Rechtsabbiegen einen leichten Schlenker nach links machen muss. Als Autofahrer erwarten wir, dass Radfahrer bei schlechter Sicht Licht einschalten und extra für sie angelegte Wege benutzen. Als Fußgänger erwarte ich, dass ein Radfahrer sich vorstellen kann, wie ätzend es ist, von hinten ohne Ankündigung mit weniger als 1 Meter Abstand passiert zu werden.
Und jeder erwartet vom anderen, dass der sich für 5 Cent Gedanken macht, wie man ohne andere zu verletzen oder unnötig zu belästigen, durchs Leben kommt.

Wenn ein Fußgänger / Autofahrer einem Radfahrer in den Weg läuft / fährt und der geht beim Bremsen über den Lenker - ist dann nur der Radfahrer schuld, weil er nicht richtig bremsen kann?
 
Und (m)ein Pferd ist auch ein Verkehrsteilnehmer. Ob Dir das nun gefällt oder nicht - auch Du bist in der Pflicht, Dir über andere Verkehrsteilnehmer 'n Kopp zu machen, weil die mit Dir zusammen den öffentlichen Straßenraum nutzen.
Ich weiß nicht, ob das so in der StVO geregelt ist. Für mein Verständnis kann aber ein Pferd nicht als Verkehrsteilnehmer gelten, ebensowenig Hunde, Katzen oder andere Tiere, denn sie sind keine Personen (Wikipedia). Der Reiter mit Pferd ist ein Verkehrsteilnehmer, also muss auch der Reiter dafür sorgen, dass er und sein Pferd sich so verhalten, dass "kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird".

Natürlich muss sich jeder andere Verkehrsteilnehmer auf die Begegnung mit einem Pferd entsprechend einstellen und Rücksicht nehmen. Es kann aber niemand erwarten, dass man sich mit Pferdepsychologie auseinandergesetzt hat und um besondere Verhaltensweisen des Tieres in bestimmten Situationen weiß. Vielmehr muss der Reiter, wie Cologne-Racer geschrieben hat, dafür sorgen, dass er und sein Pferd für andere Verkehrsteilnehmer noch zumutbar sind (bzw. andere nicht mehr, als nach den Umständen unvermeidbar behindern).

Ich fühle mich jedenfalls bei Begegnungen mit Pferden (oder auch Hunden) oft genug genötigt, mich auf die Psychologie der Tiere einzustellen, obwohl das eigentlich Aufgabe des Tierführers ist.
 
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