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Klassiker Fotorallye - "Backsteingothik" an Industrie- und Wohngebäude

fuerdieenkel

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Prolog

Hallo,

die Würfel sind gefallen - diesmal kommen die Schatzsucher im urbanen Umfeld zum Zug.
Fast schon Tradition und nunmehr zum elften mal pünklich zum Winterpokalanfang DIE legendäre Fotorallye!

Ihr kennt das wahrscheinlich auch, gerade in der trüben Jahreszeit:
die Trainingsmotivation läßt zu wünschen übrig; die Straße vor der Haustür zeigt rechts und links nur den nur allzu bekannten Weg vor - tausend mal befahren, tausend mal ist nichts passiert. Die ersten 15-20km ist alles abgenudelt und es braucht immer länger um in neues Fahrwasser zu gelangen.

Ich finde es daher eine gute Motivationshilfe, für Bewegung in der dunklen Jahreszeit, Fotoziele mit dem Fahrrad zu suchen und anzufahren - weg von Zwift *, Keller, Rolle, Bildschirm und Co ins reale Leben mit offenen Augen 🧐 durch Wind und Wetter.

Schöne aufwendig gestaltete Architektur aus Backsteinen im sog. Reichsformat wird immer seltener und fällt immer mal wieder dem Abruchhammer anheim. Die Suche gilt diesmal also nicht echter Gothik oder Neogothik, wie auch die Anführungszeichen in der Themenüberschrift vermuten lassen, sondern der Gebrauchsarchitektur ab ca. 1875 - 1930.
Schön wäre es, wenn das zum Ziel führende Fahrrad im Bild zu sehen ist.


Ich hoffe wie jeden Winter wieder auf eure tatkräftige Teilhabe. Ich bin gespannt, was wir hier alles zusammentragen.


Epilog

Das Fahrradladen Thema lag dieses Jahr punktemäßig gleich auf und kommt nächstes Jahr wieder aufs Tablett - versprochen!

Dieses Jahr müßt ihr das Thema ohne mich füttern - die dunkle Jahreszeit hat mich schon fest im Griff.
Zuletzt noch ein Bild aus besseren Zeiten von der in velo veritas 2023 im Stadtpark Mistelbach. Ein Schaumodell mit kunstvoll gebrannten Sondersteinen aus der Kaiserzeit:


In dieser Zeit gab es auch für kleine Baumeister schon das passende Spielzeug dazu:

https://www.mehlis.eu/media/catalog/7915/00001345/0001345.jpg
Traut euch bitte auch vermeintlich unscheinbare Dinge zu dokumentieren, denn diese verschwinden zuerst aus unserem Umfeld:
006.JPG
007.JPG
 
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Re: Klassiker Fotorallye - "Backsteingothik" an Industrie- und Wohngebäude
Hilfreichster Beitrag geschrieben von fuerdieenkel

Hilfreich
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Da sowas bei uns kaum vorkommt, bin ich grösstenteils raus.
Ok, ich lasse mich gerne eines besseren belehren, und schaue mal wenn ich unterwegs bin.....
👀
 
Da sowas bei uns kaum vorkommt, bin ich grösstenteils raus.
Ok, ich lasse mich gerne eines besseren belehren, und schaue mal wenn ich unterwegs bin.....
👀
Wer sucht, der findet...
Bei der tatsächlichen Backsteingotik wie z.B. in Lübeck, da wären tatsächlich viele raus. Da hier aber die Backsteinbauten aus Gründer- und Kaiserzeit gemeint sind, sollte denke ich überall in Mitteleuropa was zu finden sein.
 
Ich rätsele auch noch, was Backsteingotik genau ist. Backsteinhäuser hat es hier einige, aber ob das auch Gotik ist?
 
Ach ich nehme das nicht so genau. Backsteingothik ist mir nur aus Stralsund und Lübeck bekannt. Hier in Franken wurden die gothischen Bauten ja in Sandstein ausgeführt. Mit Backsteinen baute man erst später, im Industriezeitalter. Auch die Bauten aus dem Dritten Reich sind aus Backsteinen gebaut, und nur äusserlich mit Marmor verblendet.

Es gibt einen Wikipediaeintrag zum Thema: https://de.wikipedia.org/wiki/Backsteingotik

flory.jpg

mit Plastiktür und Plastikjalousien verscheusslichtes Backsteinhaus bei Fürth :(

https://www.fuerthwiki.de/wiki/index.php/Regelsbacher_Straße_49
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich rätsele auch noch, was Backsteingotik genau ist. Backsteinhäuser hat es hier einige, aber ob das auch Gotik ist?
..."Gotik" in Anführungsstrichen. Gemeint sind Gebäude aus gebrannten roten Backsteinen, welche mehr zu bieten haben, als den klassischen Mauerverband aus Läuferschicht und Binderschicht. Also alle Bauwerke die einen spielerischen, kreativen oder ungewöhnlichen Umgang mit dem Steinformat 24x11,5x6,3cm zeigen.
In unserem Landstrich kommt dieser Baustil oft in Verbindung mit Sandsteinelementen zum Tragen.
003.JPG
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frische Bilder aus Forchheim
 
Ach ich nehme das nicht so genau. Backsteingothik ist mir nur aus Stralsund und Lübeck bekannt. Hier in Franken wurden die gothischen Bauten ja in Sandstein ausgeführt. Mit Backsteinen baute man erst später, im Industriezeitalter.
Dem kann ich mich nur anschließen, wobei ich den Raum deutlich nach Westen erweitert im Kopf hatte. Bei "Backsteingothik" dachte ich spontan an die Hamburger Speicherstadt oder das Chilehaus.
Auch hiermit bist Du mir zuvor gekommen. Ich sehe das etwas anders als der Themenersteller, möchte dazu aber als interssierter Laie mit Rest-Kenntnissen aus dem Schulunterricht lieber auf den wikipedia Artikel verweisen bevor ich was falcshes erzähle. Backsteingothik war für mich Gebäude aus rotbraunen Ziegelsteinen mit gotischen Einflüssen wie eine gewisse Strenge und Betonung der Höhe. Dass auch das Lübecker Holstentor dazu zählt, ist etwa neu für mich. Aber direkt das erste Bildbeispiel, dieses Türmchen, ist für mich keine Backsteingothik: zu bunt. zu verspielt, irnkein Stilmix, und eben unpassenderweise aus Franken.

Aber wollen wir hier nicht zu streng sein, die wenigsten hier sind Kunsthistoriker oder Architekten. Außerdem sollen die Kollegen aus dem süddeutschen Raum auch eine Chance haben. Deshalb, gemauerte Gebäude mit interessanten Details.
 
Aber direkt das erste Bildbeispiel, dieses Türmchen, ist für mich keine Backsteingothik: zu bunt. zu verspielt, irnkein Stilmix, und eben unpassenderweise aus Franken.
...also nochmal.
Ich dachte ich hatte das unzweifelhaft erklärt - das mit den Anführungsstrichen usw. Echte Backsteingotik verschwindet aktuell ja nicht - und darum ging es bisher in allen Fotorallyes - um das Verschwinden (das war dann mal weg). Die alten Gebäude aus dem Mittelalter stehen ja samt und sonders alle unter Denkmalschutz oder gar noch mehr, wie dieses zierliche Gebäude aus Niederbayern:
https://de.wikipedia.org/wiki/Martinskirche_(Landshut)
Es geht um die vergessenen, bedrohten kleinen Schätze ab der Gründerzeit, unserer unmittelbaren Umgebung. Oft nicht beachtet, verbaut, fast unsichtbar und eines Tages einfach weg.
Das kleine Türmchen im Epilog (eine Art Musterkatalog für verschiedenste Steinmodelle einer Ziegelei), steht übrigens nicht in Franken, sondern wie beschrieben in Oberösterreich. Für mich ein role model für diesen Faden.

Wenn das so sehr verwirrt, könnte ich die Überschrift noch ändern aber eigentlich steht alles im ersten Beitrag (den ich nochmals fett editiert habe). Mehr geht nicht...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hoffentlich kriege ich keinen Anschiss wenn ich das hier poste...
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...denn es ist kein schönes Gebäude.
Die alte Ziegelei in Scheßlitz in der Morgensonne.
Da führte mich mein Weg heute morgen vorüber, und ich dachte, vielleicht passt es ja zum Thema, mal eine dieser kleinen Ziegeleien, oder vielmehr die Überreste zu zeigen.
Früher standen sie zu Hunderten in Deutschland und versorgten die nähere Umgebung mit den roten Backsteinen.
Heute dürften kaum eine Handvoll davon übrig sein.
 
Wer sucht, der findet...
Bei der tatsächlichen Backsteingotik wie z.B. in Lübeck, da wären tatsächlich viele raus. Da hier aber die Backsteinbauten aus Gründer- und Kaiserzeit gemeint sind, sollte denke ich überall in Mitteleuropa was zu finden sein.
Hamburger Speicherstadt Motive ohne ende
 
Hinterhöfe

hinterhofX.jpg


RRR0078.jpg


RRR0074.jpg


hinterhof2 Kopie.jpg


DSC_1721 Kopie.jpg




Hier in Nürnberg findet sich an den historischen Wohngebäuden der Backstein oft nur an den Seitenflächen und in den Innenhöfen. Die Straßenseite der Häuser wurde aufwändig in Sandstein gearbeitet, meist gibt es auch einen Sandsteinsockel.

halb1.jpg

Recht häufig sieht man in Innenhöfen auch solche "halben Häuser", die irgendwann mal ihr Gegenüber verloren haben
halb2.jpg

Der freistehende Kamin könnte von einer früheren Gewerbenutzung stammen
RRR0076.jpg
 
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schönes Thema!
Bilder kann ich noch keine beisteuern. Für heute folgende Geschichte.

Ich lese just in einem Buch über die 800 Jahrfeier einer kleinen Gemeinde im Norden mit einer außergewöhnlichen Entstehungsgeschichte.
-tatsächliches Gründungsjahr unbekannt. Es gab Hünengräber. Mindestens eins, vermutlich mehr. Das bedeutet das der Ort einige tausend Jahre alt ist.
-irgendwann wurde ein Gutshof gegründet und der Ort ca. 7000ha (14000 Fußballplätze) gehörte einer Person.
-1223 wurde der Ort an die Johanniter verschenkt.
- irgendwann wurde der Ort dann wieder an eine Person übergeben/veräußert, die den Ort in kleinen Parzellen geteilt verkauft hat. Der Ort bekam mitte des 19ten Jahrhundert einen Pfarrer. Der kam aus ca. 20km Entfernung.
-Der Pfarrer kaufte die Molkerei und die Ziegelei auf. Die Molkerei um den Leuten Arbeit zu geben. Die Ziegelei um Steine für eine Kirche zu brennen. Die Einwohner mussten den für den Brand nötigen Torf beisteuern. Der Rest wurde vermutlich über die Kirche (kath.) finanziert.

Kirche 2.jpg
 
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