• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Immer wieder Knieprobleme! Strategie?

Danke für die weiteren Antworten!

Abnehmen ? ;-) Wohl eher nicht, würde gerne eher etwas zulegen :p

Bitte nicht in den falschen Hals bekommen-aber Du hast schon einen BMI von 24
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. Da noch zulegen wäre kaum erstrebenswert
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.

In der Zwischenzeit habe ich mich um mein Setup am Rad gekümmert, Videos und Bilder aufgezeichnet und mit dem alten Rad verglichen und war erstaunt. Vor allem im Video hat man gesehen, dass der Sattel viel! zu tief war. Der Kniewinkel im unteren Totpunkt lag sicher bei um die 140 Grad. Ich habe ihn jetzt weiter nach oben und auch gleichzeitig weiter nach vorne montiert, so dass das Lot hinter der Kniescheibe direkt durch die Pedalachse verläuft. Hier musste ich dummerweise fast bis zum Anschlag nach vorne.

Ein weiterer Unterschied ist, dass ich am neuen Rad eine 175er Kurbel fahre, am alten eine 170er aber da sehe ich jetzt nicht das Problem oder denkt ihr evtl doch?

Hast Du die Sitzposition des alten Rades genau abgemessen? Außerdem ist der Umstieg auf eine 5mm längere Kurbel eine erheliche Umstellung, bei Deiner Körpergröße allerdings steht zu vermuten, dass die 170er eher zu kurz waren (zwischen 20% und 21% der Schrittlänge ist das optimale Maß, bei mir liegt das mit 20,5% genau in der Mitte). Und wie 406heijn schon schrieb, solltest Du das bei der Sitzposition berücksichtigen. Vor allem solltest Du dann aber -vorausgesetzt die 175mm langen Kurbeln passen- am alten Rad ebenfalls 175er Kurbeln montieren, wenn Du das Rad weiter als Schlechtwetterrad oder so benutzen willst.

Außerdem kann ein zu schwaches Fußgewölbe (das bei Druckabgabe nach innen einknickt) zu einem unrunden Bewegungsablauf im Knie führen und dieses destabilisieren. Da würde sich anbieten, die Fußmuskulatur und damit das Fußgewölbe gezielt zu kräftigen.

Die Radschuhe haben doch aber ein angeformtes Fußbett, so dass ein zu schwaches Fußgewölbe nicht nachgeben kann (meine Giro-Schuhe haben sogar drei verschiedene Keile je Schuh, die je nach Fußform dann die Innensohle genau passend machen), oder liege ich da falsch?
 
Die Radschuhe haben doch aber ein angeformtes Fußbett, so dass ein zu schwaches Fußgewölbe nicht nachgeben kann

Man muss unterscheiden zwischen der natürlichen Federungsfunktion des Fußgewölbes, die gerade beim Gehen und Laufen wichtig ist, da sie die auf den Fuß wirkenden Kräfte biomechanisch und anatomisch "gewollt" auffängt und so umlenkt, dass weder dein Fußgelenk, noch v.a. das Knie "falsch" oder fehlbelastet werden, und einem zu schwachen Fußgewölbe, welches im Vergleich dazu gerade nicht mehr in der Lage ist, die auf es einwirkenden Kräfte aufzufangen und umzuleiten. Vielleicht als etwas plakatives Beispiel: wenn dein Fußgewölbe nach innen kollabiert, verschiebt es die Belastungsachse (vertikales Lot) deines Fußgelenks und damit automatisch die Achse deines Knies nach innen - da freuen sich die Sehnen und Bänder, v.a. im Knie, weil sie anatomisch nicht dafür ausgelegt sind. Der Körper ist wahnsinnig gut im kompensieren, aber jeder Kompensationsmechanismus ist eben nur eine Behelfskrücke, die früher oder später zu Schäden an den sekundär belasteten Bereichen führen wird. Warum also nicht die primären und dafür vorgesehenen Belastungsachsen und -wege des Körpers nutzen?

D.h. selbst wenn deine Schuhe ein vorgeformtes Fußbett haben (individuell anatomisch angepasst), kann diese Stütze von außen immer erst greifen, wenn ein minimales zu viel an Nachgeben in deiner Biomechanik da ist. Ist sicherlich besser als nichts, aber am besten wäre, wenn man nicht einmal diese Art von Krücke bräuchte. Außerdem bleibt das Problem im Alltag.

Natürlich wird dir weder der Fuß abfaulen noch das Knie abfallen, wenn du dich nicht um dein Fußgewölbe kümmerst. Aber bei den millionenfachen Wiederholungen beim Radfahren (bei einer Trittfrequenz von 90 U/min sind das immerhin 5.400 pro Stunde, wenn du 10 Stunden die Woche fährst sind es schon 54.000/Woche) einer ungünstigen bis schlechten Belastung deiner Anatomie wird sich das irgendwann durch Folgeschäden wegen der andauernden Langzeitbelastungen auswirken.

Es ist immer eine Frage der Perspektive: Ich habe den Wunsch, bis ins hohe Alter mit einem maximal funktionsfähigen Körper gesegnet zu sein (ohne Prothesen oder sonstige Hilfsmittel). Ich habe nur diesen Körper und möchte seine Leistungs- und Funktionsfähigkeit (natürlich abzüglich der nicht zu vermeidenden Alterungsprozesse) mein Leben lang auf einem hohen Niveau halten, d.h. mein Langzeithorizont geht über viele Jahrzehnte. Es gibt aber auch Menschen, denen das völlig egal ist bzw. sogar genau das Gegenteil vertreten und wollen bewusst mit einem völlig heruntergeranzten und fertigen Körper abtreten, weil sonst wäre es ja eine "Verschwendung" ;)
 
D.h. selbst wenn deine Schuhe ein vorgeformtes Fußbett haben (individuell anatomisch angepasst), kann diese Stütze von außen immer erst greifen, wenn ein minimales zu viel an Nachgeben in deiner Biomechanik da ist.

Ergänzung: Nicht jeder Mensch ist symmetrisch angelegt und einseitige Fußfehlstellungen sind gar nicht mal so selten. Die können sich irgendwann als Knie-, Hüft- und Wirbelsäulenbeschwerden äußern. Bei ausgeprägteren Fällen (z.B. einseitige Knickfüße) reicht meistens die Stützwirkung der Schuhe nicht.

In anderen Worten: Wenn der Verdacht besteht, dann kann dir ein Orthopädietechniker helfen und entsprechend angepasste Einlegesohlen fertigen. In diesem Fall: Rezept vom Hausarzt besorgen, die selbst zu tragenden Kosten sind sehr überschaubar. Wichtig: Abdrücke der Füße nur in 3D per Formschaumstoff nehmen, nicht mit Flachbettscanner.

Natürlich ist das wie bei jeder anderen Konsultation auch: Wer einen Hammer hat, für den ist jedes Problem ein Nagel...
 
Ich hatte jahrelang Knieschmerzen und fahre jetzt die erste Saison schmerzfrei. Im Herbst 2019 hatte ich mir vorgenommen das konsequent anzugehen.
Bin zuerst zu einem Fuß Orthopäden mit Triathlon Hintergrund. Er hat mir ein Bikefitting und Carboneinlagen gemacht und mich per Video von hinten aufgenommen. Hier konnte ich das Problem auch direkt selbst sehen.
Extrem angespannte Sehnen aufgrund von Muskelverkürzungen.
Seitdem dehne ich jeden Tag sämtliche Muskelketten. Bin immer noch steif, aber die Schmerzen sind weg.
Hätte nicht gedacht, dass es so schnell funktioniert.
 
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Ich halte in derlei Hinsicht nicht viel von Orthopäden, die setzen in der Regel zu sehr auf bildgebende Verfahren, versuchen irgendwas zu sehen, und ratzfatz hat man nen Knorpelschaden/Arthrose diagnostiziert, die im gewissen Alter immer (etwas) vorhanden, aber selten ursächlich für Beschwerden ist. Ein schmerzendes Knie kann die unterschiedlichsten "Quellen" haben, bis hin zum verspannten Rücken oder sogar Bauch. Lass Dir möglichst ein Rezept (oder ggf. selbst zahlen) für nen Physiotherapeuten geben, mit Zusatz "manuelle Therapie". Dazu mal in Sportlerkreisen (Triathleten..) umhören wer wirklich gut ist. Der/die wird Dir sagen können, wo tatsächlich der Wurm drin ist. Und dann kann man ggf. an's Fitten gehen.
 
Zunächst mal weiterhin vielen Dank für den vielen Input!

Ich verspüre aktuell wenig bis gar keine Besserung und meide auch das Radfahren. Nächste Woche bin ich bei einem Orthopäden vorstellig, der mir als Sportarzt sehr empfohlen wurde. Mal sehen was der sagt!

Wenn ich die Diagnose (hoffentlich mit Überweisung zum Physio wenn nötig) habe werde ich mich weiter um das Bike(fitting) kümmern.

Abnehmen ist weiterhin keine Option für mich. Ich bin aktuell bei einem KFA von etwas über 10%. Das "hohe" Gewicht schiebe ich auf recht ordentlich ausgebaute Muskulatur im Oberkörper für einen Radfahrer. Das Rennradeln ist nicht mein Hauptsport ;-)

Ich berichte weiter!

Gruß
Chris
 
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Noch eine Info bzw. einen Radschlag mit dem ich gut gefahren bin:
Schnipseln ist immer die Allerletzte Option. Bei vielen haben die Probleme erst richtig angefangen, nachdem jemand am Knie operiert, biopsiert, injiziert usw. hat.
 
Noch eine Info bzw. einen Radschlag mit dem ich gut gefahren bin:
Schnipseln ist immer die Allerletzte Option. Bei vielen haben die Probleme erst richtig angefangen, nachdem jemand am Knie operiert, biopsiert, injiziert usw. hat.

Das ist so. Ich schreib meinen Senf hier übrigens auch nicht einfach so, sondern weil ich das Glück habe, mit einer ziemlich begnadeten Physiotherapeutin liiert zu sein. Und sie kriegt es in diesem Bereich nicht nur hin, ca. 90% aller Operationen, die ihr zufällig noch vorher in die Hände kommen, zu verhindern, sondern bekommt leider auch haufenweise Fälle zu Gesicht, wo operiert wurde, und es nichts gebracht hat.. weil einfach an der Ursache vorbeioperiert wurde. Heftigstes Beispiel war zuletzt ein Sportler, dem ein künstliches Hüftgelenk eingesetzt wurde, obwohl das Problem von einer Verspannung herrührte. Leider kriegen Physios so jemanden aber oft erst in der Nachbehandlung zu Gesicht, daher mein eindringlicher Rat, vorher einen (Guten) aufzusuchen!
 
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Ob er gut war weis man erst hinterher:(

Jein, deswegen hatte ich dazu geraten, sich in der Läufer- oder Tria-Szene umzuhören (sofern Zugang vorhanden). Für die gehört der regelmäßige Besuch beim Physio oft einfach dazu, bei den Radsportlern ist das (außer bei den Profis) eher die Ausnahme. Und von daher spricht sich das da recht schnell rum, wer einen guten Ruf hat. Radsportler wissen meist nur, welcher Fahrradhändler oder Online-Shop was taugt.
 
Physiotherapeuten sind einem Orthopäden schon alleine deshalb vorzuziehen, weil sie eine ganzheitliche Sichtweise auf den Körper und seine Bewegungsketten haben. Daher erkennen sie Ursachen an Stellen, wo der Orthopäde nicht hinsieht.
 
Nur kommt man ohne einen Ortohpäden bzw. dessen Überweisung nicht zum Physio oder? Korrigiert mich!

Doch, aber dann halt als Selbstzahler. Und es kommt drauf an, was man gemacht haben möchte, ein guter Physio würde z.B. einem selbst zahlenden Patienten nicht ohne "Freigabe des Arztes" den Rücken "einrenken". Aber sich mal auf Wehwehchen untersuchen lassen, da spricht nichts gegen. Das Rezept muss auch nicht vom Orthopäden sein, das kann jeder Arzt ausstellen. Privatversicherte haben es auch etwas einfacher, die Ärzte da schneller ein Rezept aus, da keine Budget-Vorgaben.
 
Verkürzte vordere Oberschenkelmuskulatur? War es bei mir und intensives Dehnen hat geholfen. Wenn die Probleme erneut auftauchen hilft mir mittlerweile auch ein kurzes Dehnprogramm. Vergiss Bikefitting, Knielot,... Das wird überschätzt. Da hat jeder eine etwas andere Herangehensweise. Kann funktionieren, muss es aber nicht.
Orthopäde und Physio ist auch ein guter Weg. Orthopäde aber eher um gravierende Schäden, wiw zB Arthrose auszuschließen.
 
Ja, ich dehne recht fleißig 3-4x pro Woche mit einem gefühlten positiven Effekt aber ganz weg bekomme ich die Probleme damit nicht.

Heute bin ich beim Orthopäden vorstellig und werde mich bemühen, auch eine Überweisung zum Physio zu bekommen, vorausgesetzt es ist nichts gravierende anderes, mit dem ich beim Orthopäden bestens aufgehoben bin.
 
Noch als Anregung: Es besteht immer die Möglichkeit, bei einem guten Physio/Ostheopathen eine Stunde als Selbstzahler zu buchen, um mal zu hören, was der findet und meint. Es ist natürlich nicht ganz billig (80+ EUR werden das sicherlich sein), aber wenn man sich überlegt, wofür man sonst so Geld ausgibt (herausschmeißt?), ist das für die eigene Gesundheit eine gute Investition. Und: Zumindest ich habe mich nach der Behandlung auch noch richtig gut gefühlt ?
 
Knieschmerzen kann natürlich massig Ursachen haben.

Auch kleine Änderungen am Sattel können schon sehr viel ausmachen.
Da kann 0,5cm vor/zurück , hoch oder runter ne andere Welt sein was Schmerzen angeht.

Auch Klamotten können bei stundenlangem tragen heftige schmerzen verursachen, die man so erstmal nicht vermutet. Man unteschätzt oft, wie extrem feinfühlig Knie mit schmerzen auf kleinste druckstellen/zugstellen reagieren können.

ich hatte mal eine Adiddas techfit Hose, die ich 2h problemlos beim Sport tragen konnte. War quasi ne Leggins.
War erstmal gefühlt super bequem.
Aber reproduzierbar bei mehr als 2h tragedauer hab ich einen kleinen Zug vorne aufs Knie bekommen...
nach 4h warens dann höllische Schmerzen....

Es lohnt sich also da wirklich viel durchzutesten.

Es können beim Knie absolute kleinigkeiten massive Auswirkungen haben
 
So zurück vom Doc und um einiges schlauer. Die Diagnose war wohl eindeutig: femoropatellares Schmerzsyndrom.

Die Ursache war für ihn auch eindeutig und für mich auch verständlich: Meine Kniescheibe hat eine zu stark asymmetrische Form, wodurch sie beim stärkeren Beugen des Knies zu weit nach außen wandert, was wiederum den Druck auf der Innenseite erhöht. Man konnte das auf dem Röntgenbild sehr gut sehen. Auch der Knochen war an der Stelle etwas heller abgebildet, was seiner Aussage nach an der erhöhten Belastung liegt.

Ich habe nun eine Bandage bekommen, soll gezielt die Oberschenkelmuskulatur aufbauen und auch von einem professionellen Bikefitting hält er viel, wenn man regelmäßiger fährt. Immerhin liegt kein struktureller Schaden vor, was schon mal positiv ist. Ich werde wohl konsequent an den Knien arbeiten müssen (Dehnen, Trainieren)

Und um die Sache abzurunden gabs als kleines Goodie noch Einlagen gegen meine Knick-Senkfüße :p
 
Das hört sich doch nach einer guten Perspektive an :daumen: Alles Gute wünsche ich dir!
 
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