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Hohe Herzfrequenz

J_Quak

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Ich bin 43 Jahre alt und fahre seit September 2020 Fahrrad, bis jetzt 15k Km getrackt auf Strava. Der Ruhepuls liegt mittlerweile so bei 55 Schlägen nach dem Aufwachen, im Sitzen bei um 80. Wenn ich nach der Regel 220 minus Lebensalter gehe, dann müsste mein Maximalpuls bei 177 Schlägen liegen. Allerdings komme ich bei starken Anstrengungen locker auf 185-188 Schläge, bspw wenn ich einen steilen Berg hoch fahre. Mein höchster Puls war 196 Schläge diesen Sommer bei einem wirklichen steilen Anstieg im Wald mit meinem Gravelbike (ca 1 Km, 14% im Schnitt). In ähnlichen Situationen bin ich mehrfach über 190 Schläge gekommen, es war also kein Messfehler. Den Puls habe ich erreicht, weil ich die letzten 100 m noch durchziehen und nicht anhalten wollte, quasi Final Boss Mode. Als ich oben war, habe ich einige Minuten anhalten müssen. Das dürfte also mein Maximalpuls sein. Meine Frage: Warum erreiche ich einen so hohen Puls noch im mittleren Alter? Gibt es eine so große Streuung bei Menschen?
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von 01goeran

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Die „Regel“ mit dem 220-Alter ist eine Orientierung, aber keinesfalls ein Maßstab, den man für grundsätzlich gültig halten sollte.

Wirklich Aufschluss über den eigenen Maximalpuls kann man über eine Leistungsdiagnostik erfahren.

Das Du recht locker auf 190 kommst zeigt, dass die Formel für dich quatsch ist.
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von 01goeran

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Solltest Du aber mal untersuchen lassen.
Geht denn der Puls bei beginnender Belastung schon relativ schnell hoch oder ganz allmählich?
 
Meine Frage: Warum erreiche ich einen so hohen Puls noch im mittleren Alter? Gibt es eine so große Streuung bei Menschen?
Ein hoher Puls in Verbindung mit einem niedrigen Ruhepuls bedeutet letztlich, dass man eine gute VO2max hat. Je größer der Spread, umso besser. Insbesondere, da man den maximalen Puls nicht großartig beeinflussen kann, wohl aber den Ruhepuls (durch Training), ist es gut, wenn insbesondere der Max-Puls möglichst hoch galoppieren kann. In dem Sinne: Freu Dich!

Ergänzung: Bei Wiki steht zwar "grobes Schätzverfahren", aber wer sich die zugrunde liegende Studie anschaut, sieht, dass es komischerweise sehr, sehr gut passt. Das ergaben auch Stichproben hier im Forum in einem anderen Thread, es kam fast bei jedem hin (der seine tatsächliche VO2max per LD ermittelt hatte).
 
Die Formel 220 - Lebensalter ist ein sehr schlechter Anhaltspunkt. Diese taucht zwar seit Jahrzehnten in der Literatur auf, ist aber wissenschaftlich nur wenig fundiert. Das kann man dem angehängten Paper entnehmen, in dem auch zahlreiche alternative Ansätze zur Abschätzung der Hfmax dargestellt werden.

Zu beachten ist außerdem, dass jede Formel zur Schätzung der Hfmax eben nur eine Schätzung darstellt. Bei empirisch validen Formeln liegt das Ergebnis der Schätzung dann zwar in der Nähe des realen Wertes, es gibt aber immer auch einzelne Individuen, deren Wert weit neben der Schätzung liegen kann.

Die Formeln sind zudem nur als Hilfsmittel anzusehen. Sie sollen hauptsächlich dazu dienen, in Populationen, in denen aufgrund von Vorerkrankungen und anderen spezifischen Umständen (Übergewicht, lange Zeit inaktiver Lebensstil) eine Ausbelastung nicht ratsam erscheint, Orientierungspunkte zu liefern.
Sofern Du mit Deinen 43 Jahren keine Vorerkrankungen hast oder Risikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen vorliegen (Herzinfarkte in der Familie?), kannst Du Dich getrost ausbelasten und so die Hfmax bestimmen.
 

Anhänge

  • The_surprising_history_of_the_HRmax220-age_equatio.pdf
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Ist eigentlich ein sehr niedriger Ruhepuls am Morgen bedenklich? Morgens noch im Bett liegend hatte ich heute z.b. 37. Maximaler Puls liegt bei etwa 187. Bin 41 Jahre alt.
 
Ist eigentlich ein sehr niedriger Ruhepuls am Morgen bedenklich? Morgens noch im Bett liegend hatte ich heute z.b. 37. Maximaler Puls liegt bei etwa 187. Bin 41 Jahre alt.
Nach meinem Wissen (bin kein Arzt) nicht grundsätzlich. Aber es gibt Konstellationen, in denen es zum Problem werden kann. Wenn die niedrige Ruhe Hf durch Training ausgelöst wird, ist sie wohl weitgehend unproblematisch, vor allem in deinem Alter. Es gibt aber auch Krankheitsbilder, die langfristig mit einer niedrigen Ruhe-Hf verbunden sind. Da wird es dann u.U. schon gefährlich, weil die niedrige Hf eine Sauerstoffunterversorgung (z.B. des Gehirns) auslösen kann. Bei Sportlern sollte das aber wie gesagt nicht auftreten.
 
Ein hoher Puls in Verbindung mit einem niedrigen Ruhepuls bedeutet letztlich, dass man eine gute VO2max hat. Je größer der Spread, umso besser. Insbesondere, da man den maximalen Puls nicht großartig beeinflussen kann, wohl aber den Ruhepuls (durch Training), ist es gut, wenn insbesondere der Max-Puls möglichst hoch galoppieren kann. In dem Sinne: Freu Dich!

Ergänzung: Bei Wiki steht zwar "grobes Schätzverfahren", aber wer sich die zugrunde liegende Studie anschaut, sieht, dass es komischerweise sehr, sehr gut passt. Das ergaben auch Stichproben hier im Forum in einem anderen Thread, es kam fast bei jedem hin (der seine tatsächliche VO2max per LD ermittelt hatte).
Das kann man nicht so uneingeschränkt stehen lassen.

Früher (1975) als es noch kein Herzecho (Ultraschall) gab, sagte mir meine Ärztin, es wäre seltsam, obwohl ich jetzt so trainiert wäre (und der Ruhepuls mit 45..50 sehr niedrig), würde er bei Belastung zu schnell ansteigen und sich oben einpendeln.

Zu der Zeit habe ich 6 mal die Woche gerudert.

Erst 30 Jahre später hat man dann festgestellt, dass ich aufgrund einer möglichen Herzmuskelentzündung in der Kindheit auf der linke Seite Narbengewebe habe, diese Herzschwäche kompensiert der Körper die Belastung durch hohen Puls.
 
Ich habe schon die „6“ vor dem Lebensalter und habe bei Ruhepuls 52 mal locker einen Max-Puls von 185

Also nichts Außergewöhnliches

[B]Jodocus_Quak[/B] - bei mir mit 64 eine ähnliche Spreizung, wie bei dir:​

von 52 bis max. 195 , wobei ich den Maxi-Puls eig. seit den letzten zwei, drei Jahren nicht mehr oft aktualisiere....so bei 180 -auch bei eher kürzeren Spitzen- lasse ich gerne nach.... 😅 😇

Dauerdrehzahl , wenn's mal schnell sein darf/"muss"- eher nur bis 172- eher seltener und auch meist nimmer länger, als ne Stunde.....
 
Das kann man nicht so uneingeschränkt stehen lassen.

Früher (1975) als es noch kein Herzecho (Ultraschall) gab, sagte mir meine Ärztin, es wäre seltsam, obwohl ich jetzt so trainiert wäre (und der Ruhepuls mit 45..50 sehr niedrig), würde er bei Belastung zu schnell ansteigen und sich oben einpendeln.

Zu der Zeit habe ich 6 mal die Woche gerudert.

Erst 30 Jahre später hat man dann festgestellt, dass ich aufgrund einer möglichen Herzmuskelentzündung in der Kindheit auf der linke Seite Narbengewebe habe, diese Herzschwäche kompensiert der Körper die Belastung durch hohen Puls.
Man kann es insoweit uneingeschränkt stehen lassen, als dass man natürlich unter jedem Thread den Disclaimer packen kann, "Bitte fragen Sie dennoch Ihren Arzt oder Apotheker, ob mit Ihnen alles in Ordnung ist!". Das gilt dann insbesondere auch für sämtliche Trainingsempfehlungen hier im Forum.
 
Bei mir das selbe. Ruhepuls um die 50. Sobald ich Anfage zu fahren steigt er auf ca 140 - 180 (das bei normalen Tempo) Wenn ich mich dann noch anstrengen muss komm ich laut Smartwatch und Brustgurt auf 225. Da habe ich aber schon das Gefühl die Lunge fliegt gleich raus und bekomme kaum noch Luft. Sollte auch zum Kardiologen das Abklären lassen aber erstmal ein Termin bekommen dauert schon über 1 Jahr :confused:
 
Bei mir, 71, Ruhepuls so um die 52/53 aktuell und Maxpuls 171, erreiche ich immer noch häufig bei den Rouvy Mittwochsfahrten, wenn es heiß her geht. Meine "threshold heart rate" liegt aktuell bei 154 Schlägen. 220-Alter ist nur ein Schätzeisen, passt bei mir überhaupt nicht, wie man sieht.
 
Die Formel ist weitgehend nutzlos. Auch die Annahme, dass der Maximalpuls kontinuierlich mit dem Alter runtergeht, zeigt sich gerade bei aktiven Sportler ganz oft nicht, bzw. viel später/langsamer als die Formel suggeriert. Der Trainingszustand hat hier oft unterjährig aber einen viel stärkeren Einfluss. Gerade nach Pause steigt der Puls schneller und höher als in Phasen regelmäßigen Trainings.

Es ist auch ganz allgemein so, dass alte Annahmen zur Abnahme sportlicher Leistungsfähigkeit in höherem Alter heute nicht mehr zutreffen. Hier spielen Veränderungen des Trainingsvolumens, -struktur, Ernährung und verbesserte allgemeine Gesundheit wohl eine Rolle.
 
Vielen Dank für die Antworten. Es beruhigt mich, dass es einige gibt, die einen ähnlichen Puls haben. Mir sind keine Herz- und Gefäßerkrankungen in der Familie bekannt.
 
Die max HF geht mit dem Alter schon runter. Aber das Ausmaß ist individuell. Wenn der Ruhepuls unter 50 fällt kann auch der Siusknoten ausgefallen sein. Da muss man dann was tun. Denke ich so, als Laie.
 
Das stimmt so nicht, die maximale HF geht bei Sportlern im Alter nicht unbedingt nach unten. Man muss sich aber durch intensives Training ranarbeiten. Bei der Mehrzahl der Menschen die sich nicht bewegen ist das aber der Fall.

Ein Ruhepuls unter 50 ist auch im Alter überhaupt kein Problem wenn keine AV Blockierung (I, II, II) oder ein Sinusarrest vorliegen. Das lässt sich schnell mit einem 24h Stunden EKG kontrollieren.

Ich bin selbst 54 Jahre alt und habe einen Ruhepuls von 44, niedrigster Puls in der Nacht beim 72 Stunden EKG 35 bei durchgehendem Sinusrhythmus. Bei sportlicher Ausbelastung habe ich auch oft 185 auf der Uhr stehen.

Lass ein 24h EKG bei einem Kardiologen machen und mache während der 24 Stunden eine härtere Ausfahrt.

Der niedrigste je gemessene Ruhepuls bei einem gesunden Menschen war Miguel Indurain mit 28 Schlägen. da ist noch viel Luft nach unten und nach oben.
 
Das stimmt so nicht, die maximale HF geht bei Sportlern im Alter nicht unbedingt nach unten.
Bei sportlicher Ausbelastung habe ich auch oft 185 auf der Uhr stehen.
Diese Aussage ist doch nichtssagend, ohne den Wert, den Du bei gleicher Ausbelastung mit 18 hattest. Man kann schon verallgemeinern, dass die max. HF im Alter runtergeht (eben nicht zu verwechseln mit "Hey, ich bin 60 und hab noch voll die hohe HF!"). Das Ausmaß des Sinkens ist sicherlich sehr individuell. Aber von denen die ich kenne, die sich über Jahrzehnte beobachten, gibt es keinen, bei dem die HFmax nicht langsam aber stetig sinkt.
 
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