samsara
Aktives Mitglied
Man kann schon die Erholung von irgendwelchen Gadgets einschätzen lassen, die lehnst du aber ab.Wenn ich es richtig verstanden habe gibt es keinen Parameter anhand dessen man seinen Erholungsbedarf feststellen kann, außer Erfahrung und das Wissen über die jeweils vorausgegangenen Einheiten, richtig?
Das ist definitiv nicht die Erkenntnis, die ich durch die Fragestellung erreichen wollte. Eventuell HRV, aber dafür bräuchte ich den ganzen Tag den Sensor am Arm oder an der Brust.
Egal, ist es eben so, daß ich weiterhin erst durch Puls am morgen weiß, ob es heute etwas unangenehmer durch die Berge geht und ich lieber eine Zugreservierung ins Flachland gebucht hätte.
Ich danke euch allen für eure Aufklärung.
Am nächsten für deinen Zweck wäre wohl HRV, das kann man auch nur mit morgens messen, brauchst aber einiges an Einarbeitung/Erfahrung sammeln und sehr exaktes vorgehen.
Der (Ruhe)Puls ist, wie du es gerade erlebst, ein schlechter Indikator. Einfaches Beispiel: nach einem Allout Laufwettkampf über die (Halb)Marathon Distanz bekomme ich am nächsten Tag meinen Puls nicht hoch. Nicht weil ich super erholt wäre, sonder weil ich super erschöpft bin. Ist bei mir halt so. Wenn ich dann mal joggen gegangen bin um die Beine aufzulockern, hatte ich irre Werte als sei ich um einige Leistungsstufen besser, weil der Puls sich einfach weigerte in den normalen Bereich zu klettern

Die ganzen Wearables, die die Erholung abschätzen mache es anhand diverser Werte, da fließt nicht nur der Puls rein, sondere auch die Atmung, der Schlaf, die Bewegung am Tag etc.pp. Und trotzdem ist es eher ein Abschätzen bzw. eine Wahrscheinlichkeit.
Man kann aber auch ohne sowas die eigene Erholung ganz gut einschätzen, wenn man etwas in der Körper horcht. Manchen hilft es sich ein paar Fragen zu stellen wie z.B.
Fühle ich mich nach dem Aufwachen ausgeschlafen oder gerädert?
Wie fühlt sich die Muskulatur an?
Bin ich erholt?
Wie ist die Stimmung?
Hab ich gut gegessen und getrunken?
Bin ich krank, schmerzt etwas oder fühle ich mich topfit?
Hab ich Lust den Tag anzugehen/wie geplant weiter zu machen?
Ist eine inner Unruhe da, eine Nervosität, wie wenn man zu viel Kaffee getrunken hat?
(die sind jetzt von mir aus den Fingern gesaugt, genaueres wirst du drüber finden wenn du mal nach "Wellness Questionnaires for Athletes" oder ähnliches suchst)
In Kombination mit dem Wissen, was die letzten Tage waren, bekommt man damit ein ganz gutes Bild der aktuellen Verfassung. Noch präziser wird es wenn man nicht nur heute und die letzten Tage bewertet sondern auch die Wochen.
Insbesondere die letzte Frage ist bei mir immer ein Hinweis darauf, dass es vielleicht besser ist die nächsten ein oder zwei Tage kürzer zu treten. Mit etwas Übung kann man auch ganz gut ohne ein Wearable abschätzen, ob man erholt genug ist. Man muss aber ein Bewusstsein bei sich dafür schaffen.
Beim Radfahren ist es jedoch ein wenig schwieriger als beim Laufen, da Rad fahren im Gegensatz zu Laufen keine ganz Körpersportart ist. Nach meiner Erfahrung (also bei mir) erholt sich das Herzkreislaufsystem (da beim Radfahren nicht so sehr gefordert) etwas schneller als die Muskulatur in den Beinen, d.h auch wenn ich es geschafft habe diese Nervosität/Unruhe los zu sein, kann es durchaus sein, dass die Beine noch ein Tag länger brauchen bis eine intensive Fahrt wieder geht.