A
Abbath
Hi,
sehr oft werden Threads erstellt in denen um eine Kaufberatung für ein solides Einsteigerrennrad gebeten wird. Das ist prima, denn dafür ist das Forum ja da.
Es ist aber so, daß eure Fragen zum großen Teil schon (mehrfach) gestellt und auch ausführlich beantwortet wurden, daher erscheint es sinnvoll, wenn ihr euch über die "Suchen-Funktion" - oben in der Leiste, welche mit "Kontrollzentrum" beginnt - vorinformiert. Je präziser eure Fragen sind, desto individueller werden mögliche Antworten ausfallen!
Entsprechende Threads findet ihr z.B. unter den Suchwörtern "Einsteiger", "Einsteigerrad" und "Kaufberatung".
Hier einige oft auftretende Themengebiete ("FAQ"):
1. Aktuelle Gruppenhierarchien der drei größten Komponentenhersteller für Rennräder (beginnend mit den Top-Gruppen, Stand 2012)
Shimano: Dura-Ace; Ultegra; 105; Tiagra; Sora; 2200; A050
Dura-Ace Di2 (elektronisch); Ultegra Di2 (elektronisch)
Campagnolo: Super Record; Record; Chorus; Athena; Centaur; Veloce
Super Record EPS (elektronisch); Record EPS (elektronisch)
SRAM: Red; Force; Rival; Apex
Was man so alles kombinieren kann, findet ihr hier. Allerdings sollte man die Hinweise der Hersteller nicht unberücksichtigt lassen: Garantierte Funktion gibts nur bei kompletten Systemen eines Herstellers.
2. Vor- und Nachteile konventioneller Laufräder und Systemlaufräder
Auf dem Rennradmarkt wird zwischen konventionell/klassisch eingespeichten Laufrädern (meist 32 Speichen und Nabe aus den o.g. Gruppen) und sogenannten Systemlaufrädern unterschieden.
Konventionelle Laufräder sind in der Regel sehr robust und können leicht gewartet (zentriert) werden. Die Ersatzteilversorgung (z.B. Speichen) ist meist problemlos.
Systemlaufräder haben weniger Speichen und bestehen aus einem - wie der Name schon sagt - abgestimmten System, welches sich mit alternativen Bauteilen nicht kombinieren lässt. Sie können Gewichtsvorteile bieten, den Windwiderstand bei hohen Geschwindigkeiten senken und optische Abwechslung bieten. Aufgrund der geringeren Speichenzahl können Probleme mit der Haltbarkeit/Alltagstauglichkeit und Verwindungssteifigkeit auftreten.
Ebenso kann es bei speziellen Speichenformen (z.B. ohne gekröpften Speichenkopf) zu erschwerter Ersatzteilversorgung kommen.
Eine generelle Aussage über die Eignung eines speziellen Laufradtyps lässt sich nicht treffen.
3. Im Rahmenbau werden hauptsächlich die Materialien Aluminium, Stahl, Carbon und Titan eingesetzt.
Aluminium ist derzeit bei Neurädern am weitesten verbreitet, es ermöglicht leichte Rahmen, welche durch eine starke Vergrößerung der Rohrdurchmesser ("Oversizing") trotzdem eine hohe Verwindungssteifigkeit aufweisen. Aluminium ist rostfrei, kann aber (z.B. bei Kontakt mit Streusalz oder Schweiß) korrodieren. Alurahmen werden geschweißt.
Stahl ist das klassische Rahmenmaterial. Die schlankeren Stahlrahmen sind bei einer ähnlichen Verwindungssteifigkeit meist schwerer als solche aus Aluminium, weisen aber nach Meinung vieler Stahlliebhaber einen höheren Fahrkomfort auf. Stahl muss vor Rost geschützt werden. Hochwertige Rahmen weisen aber keine Haltbarkeitsprobleme auf. Stahl verfügt über eine höhere Bruchdehnungsfähigkeit und ist im Fall eines Unfalls in den meisten Fällen reparabel. Stahlrahmen werden in Muffen gelötet, muffenlos gelötet oder geschweißt.
Carbon ist das aktuellste Rahmenmaterial und die meisten neuen Gabeln bestehen aus Carbon (teils mit Metallschaft). Die Verbindung von Fasern und Harz bietet die Möglichkeit bei sehr geringem Gewicht sehr hohe Steifigkeitswerte zu erzielen. Bei Carbonrahmen unterscheidet man zwischen so genannten Monocoque Rahmen und in Muffen (aus Carbon, Stahl, Alu, Titan) geklebten Rahmen. Monocoques bestehen im Ideal aus einem Stück und weisen keine Fügestellen auf. Carbon wird häufig bei Rahmen aus anderen Materialien am Hinterbau (Sitz- und Kettenstreben) verwendet. Die Begründungen der Hersteller hierfür reichen von höherer Verwindungssteifigkeit über geringeres Gewicht bis zu einem verbesserten Fahrkomfort. Es wurde allerdings schon gelegentlich über Haltbarkeitsprobleme berichtet.
Bei Überbelastung kündigen sich Brüche und Risse von Carbonbauteilen meist nicht durch Verbiegung etc. an, es tritt ein plötzliches Materialversagen ein.
Titanrahmen sind relativ selten und gelten als exklusiv. Titan ist korrosionsfrei (daher meist unlackiert) und gilt als langlebigstes Rahmenmaterial. Da Titan beim Schweißen mit Sauerstoff reagiert ist die Verarbeitung sehr aufwändig, was sich in den meist sehr hohen Preisen niederschlägt. Ansonsten ähneln Titanrahmen in ihren mechanischen Eigenschaften Stahlrahmen.
4. Versand und Einzelhandel.
Der Radkauf im Versandhandel kann mit deutlichen Preisvorteilen verbunden sein, allerdings entfällt meist die Möglichkeit einer Probefahrt und der regelmäßigen Wartung durch den Verkäufer. Der Vorteil des Einzelhandels ist im Idealfall guter Service (wichtig für Einsteiger: Die korrekte Vermessung), professionelle Wartung gewährleistet maximale Funktion und Betriebssicherheit. Viele Händler reparieren und warten Räder, welche sie selbst verkauft haben schneller (unbürokratischer) und zum Teil kostengünstiger, als solche anderer Anbieter.
sehr oft werden Threads erstellt in denen um eine Kaufberatung für ein solides Einsteigerrennrad gebeten wird. Das ist prima, denn dafür ist das Forum ja da.
Es ist aber so, daß eure Fragen zum großen Teil schon (mehrfach) gestellt und auch ausführlich beantwortet wurden, daher erscheint es sinnvoll, wenn ihr euch über die "Suchen-Funktion" - oben in der Leiste, welche mit "Kontrollzentrum" beginnt - vorinformiert. Je präziser eure Fragen sind, desto individueller werden mögliche Antworten ausfallen!
Entsprechende Threads findet ihr z.B. unter den Suchwörtern "Einsteiger", "Einsteigerrad" und "Kaufberatung".
Hier einige oft auftretende Themengebiete ("FAQ"):
1. Aktuelle Gruppenhierarchien der drei größten Komponentenhersteller für Rennräder (beginnend mit den Top-Gruppen, Stand 2012)
Shimano: Dura-Ace; Ultegra; 105; Tiagra; Sora; 2200; A050
Dura-Ace Di2 (elektronisch); Ultegra Di2 (elektronisch)
Campagnolo: Super Record; Record; Chorus; Athena; Centaur; Veloce
Super Record EPS (elektronisch); Record EPS (elektronisch)
SRAM: Red; Force; Rival; Apex
Was man so alles kombinieren kann, findet ihr hier. Allerdings sollte man die Hinweise der Hersteller nicht unberücksichtigt lassen: Garantierte Funktion gibts nur bei kompletten Systemen eines Herstellers.
2. Vor- und Nachteile konventioneller Laufräder und Systemlaufräder
Auf dem Rennradmarkt wird zwischen konventionell/klassisch eingespeichten Laufrädern (meist 32 Speichen und Nabe aus den o.g. Gruppen) und sogenannten Systemlaufrädern unterschieden.
Konventionelle Laufräder sind in der Regel sehr robust und können leicht gewartet (zentriert) werden. Die Ersatzteilversorgung (z.B. Speichen) ist meist problemlos.
Systemlaufräder haben weniger Speichen und bestehen aus einem - wie der Name schon sagt - abgestimmten System, welches sich mit alternativen Bauteilen nicht kombinieren lässt. Sie können Gewichtsvorteile bieten, den Windwiderstand bei hohen Geschwindigkeiten senken und optische Abwechslung bieten. Aufgrund der geringeren Speichenzahl können Probleme mit der Haltbarkeit/Alltagstauglichkeit und Verwindungssteifigkeit auftreten.
Ebenso kann es bei speziellen Speichenformen (z.B. ohne gekröpften Speichenkopf) zu erschwerter Ersatzteilversorgung kommen.
Eine generelle Aussage über die Eignung eines speziellen Laufradtyps lässt sich nicht treffen.
3. Im Rahmenbau werden hauptsächlich die Materialien Aluminium, Stahl, Carbon und Titan eingesetzt.
Aluminium ist derzeit bei Neurädern am weitesten verbreitet, es ermöglicht leichte Rahmen, welche durch eine starke Vergrößerung der Rohrdurchmesser ("Oversizing") trotzdem eine hohe Verwindungssteifigkeit aufweisen. Aluminium ist rostfrei, kann aber (z.B. bei Kontakt mit Streusalz oder Schweiß) korrodieren. Alurahmen werden geschweißt.
Stahl ist das klassische Rahmenmaterial. Die schlankeren Stahlrahmen sind bei einer ähnlichen Verwindungssteifigkeit meist schwerer als solche aus Aluminium, weisen aber nach Meinung vieler Stahlliebhaber einen höheren Fahrkomfort auf. Stahl muss vor Rost geschützt werden. Hochwertige Rahmen weisen aber keine Haltbarkeitsprobleme auf. Stahl verfügt über eine höhere Bruchdehnungsfähigkeit und ist im Fall eines Unfalls in den meisten Fällen reparabel. Stahlrahmen werden in Muffen gelötet, muffenlos gelötet oder geschweißt.
Carbon ist das aktuellste Rahmenmaterial und die meisten neuen Gabeln bestehen aus Carbon (teils mit Metallschaft). Die Verbindung von Fasern und Harz bietet die Möglichkeit bei sehr geringem Gewicht sehr hohe Steifigkeitswerte zu erzielen. Bei Carbonrahmen unterscheidet man zwischen so genannten Monocoque Rahmen und in Muffen (aus Carbon, Stahl, Alu, Titan) geklebten Rahmen. Monocoques bestehen im Ideal aus einem Stück und weisen keine Fügestellen auf. Carbon wird häufig bei Rahmen aus anderen Materialien am Hinterbau (Sitz- und Kettenstreben) verwendet. Die Begründungen der Hersteller hierfür reichen von höherer Verwindungssteifigkeit über geringeres Gewicht bis zu einem verbesserten Fahrkomfort. Es wurde allerdings schon gelegentlich über Haltbarkeitsprobleme berichtet.
Bei Überbelastung kündigen sich Brüche und Risse von Carbonbauteilen meist nicht durch Verbiegung etc. an, es tritt ein plötzliches Materialversagen ein.
Titanrahmen sind relativ selten und gelten als exklusiv. Titan ist korrosionsfrei (daher meist unlackiert) und gilt als langlebigstes Rahmenmaterial. Da Titan beim Schweißen mit Sauerstoff reagiert ist die Verarbeitung sehr aufwändig, was sich in den meist sehr hohen Preisen niederschlägt. Ansonsten ähneln Titanrahmen in ihren mechanischen Eigenschaften Stahlrahmen.
4. Versand und Einzelhandel.
Der Radkauf im Versandhandel kann mit deutlichen Preisvorteilen verbunden sein, allerdings entfällt meist die Möglichkeit einer Probefahrt und der regelmäßigen Wartung durch den Verkäufer. Der Vorteil des Einzelhandels ist im Idealfall guter Service (wichtig für Einsteiger: Die korrekte Vermessung), professionelle Wartung gewährleistet maximale Funktion und Betriebssicherheit. Viele Händler reparieren und warten Räder, welche sie selbst verkauft haben schneller (unbürokratischer) und zum Teil kostengünstiger, als solche anderer Anbieter.