Vorweg: Du verwendest durchgängig das Verb "skalieren", "korrelieren" wäre i.d.R. besser, noch besser wäre es, zu schreiben was du meinst, statt mit scheinbar wissenschaftlichen Begriffen beeindrucken zu wollen.
Das ist natürlich nicht Quatsch, es würde sich so aus einer geometrischen Skalierung ergeben.
Hinter dem Konjunktiv verbirgt sich die spekulative Herangehensweise. Warum sollte die Masse eines Menschen überhaupt in der 3. Potenz von der Größe abhängen? Das wünschen sich vielleicht die Produzenten von Modell-Eisenbahnen oder Familienfilm-Machern ("Hilfe, ich habe die Kinder geschrumpft!").
Es ist absolut unbegründet und naiv. Es ist weder in der Physiologie noch in der "reinen" Physik, also Technik zu erwarten. Wichtige Kenngrößen wie Steifigkeit, Tragfähigkeit usw. wachsen in tw. höheren, tw. niedrigeren Potenzen wie die entspr. Abmessungen. Die Oberfläche von Körpern wie Kugel und Würfel, die also per se deinem "geometrischen" "Skalierungs-Gebot" gehorchen, wächst bpw. mit dem Quadrat der Höhe bzw. des Durchmessers.
Ebenso verhält es sich mit physiologischen Sachverhalten. Die Kraft eines Muskels ist auf komplizierte Art und Weise sowohl von der Faserlänge als auch vom Querschnitt abhängig. Die Abhängigkeit ändert sich je nach Art der Bewegung und der damit angesprochenen Muskelfaser-Typen. Ausdauerleistung folgen hier völlig anderen Gesetzmäßigkeiten.
(Die Abhängigkeiten verändern sich auch mit der Körperlänge und damit der Länge der für uns relevanten unteren Extremität. So besteht ein Optimum wie auch ein Maximum und ein Minimum. Diese sind aber von den äußeren Bedingungen abhängig. Ein Wal verendet an Land, weil ihn die Last seines eigenen Gewichts erdrückt. Ein Aufzug mit Tragseilen kann nur ca. 300 m überbrücken, bei größeren Höhen können die Tragseile ihr eigenes Gewicht nicht mehr aushalten.)
Dies gilt für alle anderen von Muskeln bewegten Körperteile ebenso und natürlich auch für die Organ-Größe. Insgesamt ergibt sich so für jede Art eine optimale Größe, aber auch eine optimales Verhältnis zwischen Größe und "Dicke". So geht bspw. die Körperlänge junger Erwachsener bereits seit über 10 Jahren wieder zurück, nachdem sie sich unter dem Einfluß des wachsenden Lebensstandards im 20. Jahrhundert überwiegen vergrößert hat.
Diese "Auslegung" der physiologischen Größen ist zudem unter dem Einfluß der Evolution entstanden, die jedoch beim Menschen weitgehend zum Stillstand gekommen ist. Sie ist also für Mischanforderungen aus mehr oder weniger schnellem Laufen ausgelegt.
Vor diesem Hintergrund halbwegs haltbare Aussagen zu treffen über eine optimales Verhältnis zwischen Körpergewicht und Körperlänge würde ein derart profundes physiologisches Wissen und entsprechende Forschungen erfordern, daß kein Mensch besitzt. Geschweige denn ich als jemand, der hier sicher ein um ein vielfaches umfangreicheres (Erfahrungs-)Wissen verfügt wie du.
Vor diesem Hintergrund ist deine Voraussetzung - nennen wir sie höflich "Arbeitshypothese" - daß die Körpermasse sich in der 3. Potenz der Körperlänge bewegen solle, nicht nur dumm und töricht, sondern auch anmaßend.
... warum ein nur 10 % kleinerer Bergfahrer normalerweise signifikante Vorteile hat…
Hast du selbst erklärt. Warum du das jetzt auf einmal vergessen hast, nur um mich zu widerlegen, weißt du wahrscheinlich selber nicht...
Genau. Eine genauere Abbildung der Statistik liefert die teilweise verwendete 2,3 Potenz. Die steckt aber nicht im Standard-BMI und ist insofern interessant, da sie eben zeigt, dass für Menschen die geometrische Skalierung (dritte Potenz) eben nicht gilt - dass also große Menschen eher schlanker aussehen als kleine Menschen. Warum dann aber ausgerechnet diese (scheinbar schlanken) großen Menschen am Berg normalerweise schwächer sind, darfst du uns jetzt erklären.
Könnte aber daran liegen, dass die relevanten „funktionalen“ Oberflächen (Gasaustausch in der Lunge, Hautkühlung) mit einer kleineren Potenz skalieren als das Gewicht...
Jetzt kommst du der Wahrheit allmählich ein winziges Stückchen näher.