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Fit für die Jedermann-Rennen 2011

AW: Fit für die Jedermann-Rennen 2011

Hallo@all

ich fahre ja uch erst seit disem Jahr und habe meine Pläne, dieses jahr schon Rennen zu fahren, mal beiseite gelegt.
Ganz bewußt.
Um gut und sicher fahren zu können, benötigt man einfach auch Erfahrung. Erfahrung bekommt man durch Kilometer in der Gruppe.
Die bekommt man nur mit der Zeit.
Ich empfehle daher einfach mal im ersten Jahr viel zu fahren und ab den zweiten Jahr einen Rennkalender aufzustellen, der zur Form passt.
Diese Faktoren geben dir selbst Sicherheit und du bist keine Gefahr für andere, da du Situationen/ Gefahren besser einschätzen kannst.

Natürlich kann man auch Erfahrung sammeln bei Radrennen in seiner ersten Saison. Aber um da mit einer schlechten Zeit im letzten viertel auf der letzten Rille pfeifend ins Ziel zu kommen, wo schon alle abbauen, bringt doch nicht wirklich FUN.

Selbst mit zigtausend Kilometer im ersten Jahr. Sehnen, Muskeln können sich gar nicht so schnell entwickeln, wie die Motivation. Zusätzlich kommen dann meist noch "ich hab jetzt 30kg in 6 Monaten abgenommen" dazu. Das ist schon eine gute Leistung.
Einfach Realist bleiben und einen guten 2 Jahresplan machen.

mfg
Homer!

So ist auch meine Einstellung dazu, ich fahre erst seit diesem Jahr wieder und werde an einigen RTF's mitfahren um Erfahrung zu sammeln und innerhalb einer Gruppe die Geschwindigkeit ( Schnitt ) zu halten.Dann habe ich mir ein paar schöne "Hausstrecken" zurechtgelegt, die sofern möglich ein grosses Spektrum an Abwechslung bieten, (Höhen eher weniger), aber dafür oft fiesen Gegenwind. Und auf diesen Hausstrecken versuche ich erstmal mich stetig, zeitlich und schnittmässig zu verbessern.
Und rennmässig werde ich dann sehen wenn ich problemlos einen kontinuirlichen Schnitt fahre der dafür angemessen ist.

Gruss Jan
 
AW: Fit für die Jedermann-Rennen 2011

Zwecks Gewichtsreduktion bietet das Jedermannrennen in Münster eine super Motivation ....
Wieso denn grade Münster?


.... Die 60 km sind potteben ....
Ich hab mal eben geschaut - 100 hm - wie süß ;)


.... da schaffst du leicht selbst dies Jahr schon einen deutlich über 30er Schnitt ....
Was krieg ich denn, wenn ich die 2 Stunden tatsächlich unterbiete? :D


.... Übler soll´s angeblich an der Havelchaussee zugegangen sein; Rettungshubschrauber inklusive! Wer weis Näheres? Fahrer/in wohlauf? ....
Der ist direkt vor uns gestartet. Ich weiß aber auch nicht, was da passiert ist und wie es dem bzw. der Verletzten geht. Weiß da jemand was?


.... Erfahrung bekommt man durch Kilometer in der Gruppe .... und ab den zweiten Jahr einen Rennkalender aufzustellen, der zur Form passt .... und du bist keine Gefahr für andere .... Natürlich kann man auch Erfahrung sammeln bei Radrennen in seiner ersten Saison .... Aber um da mit einer schlechten Zeit im letzten viertel auf der letzten Rille pfeifend ins Ziel zu kommen, wo schon alle abbauen, bringt doch nicht wirklich FUN .... Zusätzlich kommen dann meist noch "ich hab jetzt 30kg in 6 Monaten abgenommen" dazu .... Das ist schon eine gute Leistung ....
Teils stimme ich Dir zu, aber teils auch nicht .... ich habe nur 26 kg in 7 Monaten abgenommen .... damit bin ich aber zufrieden .... Sicherheit erlangt man durch Training in der Gruppe, da hast Du Recht, aber aufgrund der Situation hier bekomme ich die leider nur durchs Rennen und ab und zu mal eine RTF in den kommenden Wochen und Monaten .... aber ich denke mal, dass ich soviel Rücksicht üben und Vorausschau walten lassen kann, dass ich selbst bei so großen Rennen wie Berlin und Hamburg nicht zum Sicherheitsrisiko werde .... ich achte immer darauf, wie schnell die Leute sind und wo sie fahren, bin ich langsam, reihe ich mich rechts ein, will ich überholen, fahre ich links außen vorbei und vor Kurven fahre ich rechtzeitig nach außen, da ich da noch nicht so schnell bin bzw. kann oder will .... und ich bin weder in Göttingen und schon gar nicht in Berlin im letzen Viertel, auf der letzten Rille pfeifend und mit schlechter Zeit angekommen .... da ich ausschließlich gegen mich selber fahre, zählt nur meine eigene Zeit und mit der war ich zufrieden - besonders in Berlin .... sonst fahre ich einen Schnitt von 24 und in Berlin von 29,2 ... also ich find das gut und das ist das einzige, was zählt.




 
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Weil ich hier wohne.

:)

Wir werden wie im letzten Jahr schon am 02.10. in Münster anreisen und im Tagungsheim der Johanniter übernachten.

Vielleicht hast Du dann ja Lust, uns dort irgendwann am Nachmittag zu treffen oder am Abend, denn dort in der Nähe ist ein guter kleiner Italiener.

Ich freue mich immer, Leute hier aus dem Forum zu treffen und noch dazu welche, die in meiner Gewichts-Liga mitspielen.

Welche Strecke fährste denn in Münster? Vielleicht können wir ja zusammen fahren.

:daumen:
 
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Da ich diesen Thread ja eröffnet habe, um hier berichten zu können, wie ich mich für die Jedermannrennen und RTFs in diesem Jahr fit mache, kann ich hier ja auch über die Rennen selber berichten und an diesem Bericht feile ich schon seit gestern.

Achtung, der Bericht ist sehr lang geworden.

Für die, die keine Lust haben, all das zu lesen, gibts die Ergebnisse gleich zum Anfang:


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KATJA:

Strecke: 64,4 km
Zeit: 2:12:37 Std.
Platz: 523 von 843 Frauen insgesamt
Platz: 191 von 294 Frauen in meiner Altersklasse
Schnitt: 29,13 km/h
sonst im Training fahre ich ca. 24 km/h


Mein Freund "U":

Strecke: 116 km
Zeit: 3:27:12
Platz: 3.047 von 4.955 Männern insgesamt


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Samstagabend:

Als Vorbereitung auf das Radrennen haben wir uns wie üblich zum Abendessen Nudeln gemacht - diesmal mit Käsesauce, denn wir haben ja gelernt, dass Kohlehydrate am Vorabend eines Rennens wichtig sind, denn sie geben Kraft und Ausdauer für den nächsten Tag.

Währenddessen kommt "JS" mit seinem Vwbus, der morgen damit nach berlin fahren wird. Mein Freund und ich haben unsere Fahrräder auf den Träger hinten geschnallt. Dann hat er noch das Rad von "HP" abgeholt und schließlich sein eigenes Rad aufgeladen. So war für den nächsten Tag technisch schon mal alles bereit.

Danach haben wir die Bekleidung, Ausrüstung und Verpflegung zurechtgelegt und so war auch hier alles fertig für den Sonntag. Zu Bett gegangen sind wir um 22 Uhr.

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Sonntag:

Um 3:00 Uhr aufgestanden - ja - um DREI Uhr schon - gewaschen, angezogen, mit Hund Gassi gegangen - wenn Hund gekonnt hätte, hätte sie den Tierschutz angerufen - hilfe, ich muss nachts um halb 4 Gassi gehen - aber sie hat es überlebt - um 4:00 Uhr 2 Brötchen gefrühstückt, weil wegen Kohlehydrate und so - zur Feier des Tages hat Hund was vom Frühstücksbrötchen bekommen - natürlich mit Käse drauf, denn trocken ist das ja langweilig - um 4:30 Uhr Gepäck kontrolliert, ins Auto geladen und um 4:40 Uhr losgefahren zu "JS".

Dort haben wir unser Gepäck umgeladen in den VWbus und wie üblich auf "HP" gewartet, denn der Gute kommt irgendwie immer und überall zu spät. Aber gegen 5:15 Uhr sind wir dann völlig entspannt losgefahren.

Die Autobahn war irgendwie geisterhaft leer. Ein paar Mal erwischte ich mich bei dem Gedanken, ob denn heute auch der richtige Tag wäre, weil uns auf der ganzen Strecke irgendwie nur eine handvoll Autos begegnete. So richtig zügig vorwärts kamen wir aber trotzdem nicht wegen den vielen Baustellen mit einspurigen Geschwindigkeitsbegrenzungen auf 80 km/h. Viel schneller traute man sich aber auch nicht zu fahren, weil man ja nie weiß, wo sie die Blitzer verstecken. Aber sonst gut durchgekommen. Ok, einmal mussten wir trotzdem anhalten, weil der Fahrer dringend ein WC oder einen Baum brauchte. Und da sage nochmal einer, nur Frauen müssten ständig aufs Klo. Aber wo wir sowieso schon angehalten hatten, erleichterte ich auch gleich meine Blase.

Gegen 7:20 Uhr waren wir dann in Berlin. Wir haben ca. 5 km vom Start entfernt geparkt - genau da, wo die Jungs im letzten Jahr auch gestanden hatten. Hier etwas weiter weg war das Gedränge nicht so groß und wir konnten uns gemütlich fertig machen. Ich machte mich komplett zurecht, denn ich würde dann ja bald starten. Die 3 Jungs rollten nur so mit mir mit, denn vor ihrem Start würden sie ja nochmal zum Auto kommen. Da hab ich die erste Banane gegessen. Ich mag die zwar nicht, aber was tut man nicht alles für seinen Sport.

Am Zielbereich für die 60 und die 120 km vorbeigekommen und gleich einen Treffpunkt für nach dem Rennen ausgemacht, denn in dem Gewusel später wird es sonst sicher schwer werden, sich wiederzufinden.

An den ganzen Startblöcken vorbeigefahren, denn da ich Ersttäterin bin, wurde ich ganz hinten in "F" einsortiert. Macht aber auch nix, denn so sind die ganzen wilden - die aus den vorderen Blöcken generell, aber auch die aus dem eigenen Block - vorne schon weg und wir kommen sicherer durch.

Vor meinem Startblock "F" auf den vierten Kollegen "WS" gewartet, denn er war mit seiner Frau "PS", die auch die 60 km aus Block F fuhr, am Vortag schon angereist und hatte für uns alle die Unterlagen abgeholt. Als er dann endlich da war, haben wir die Startnummer ans Trikot und an den Lenker gebastelt.

Dann war es Zeit für die zweite Banane und ich mag diese Dinger immer noch nicht. Dann bin ich in den Startblock gerollt und hab den Männern noch gewunken, die nun die Startnummern an ihre eigenen Räder und Trikots bastelte. Aber die sind da ja schon routinierter drin. Während ich dezent hibbeliger wurde, hatten sie die Ruhe weg, denn sie hatten ja noch eine gute Stunde bis zu ihrem Start.

In meinem Startblock F hab ich mich dann ganz langsam und ganz unauffällig immer weiter nach vorne geschoben - den Männern nebenbei noch gewunken - von meinem Freund den aufmunternden Daumen nach oben bekommen und zu Schluss sogar ein Kusshändchen.

Dann war Start und wir rollten los - oder wir eierten los, denn es war noch ein bisschen Strecke bis zur offiziellen Startlinie. Dieses Rollen war echt ätzend, aber fürs richtige Fahren wars zu langsam und alles so eierig. Noch durchs Brandenburger Tor durch, da war die Startline und los gings.

Breite abgesperrte Straßen, die man auf beiden Spuren nutzen kann - also genug Platz für alle Fahrer aller Geschwindigkeiten - keine Beachtung von Verkehrsschildern und Ampeln - alleine das war es schon wert, an diesem Rennen teilzunehmen.

Es ging gleich richtig zügig zur Sache. Da soll man ja grade am Anfang auf sein Tempo aufpassen, weil man wegen Aufregung und Adrenalin oft zu schnell fährt, was zur Folge hat, dass man dann nicht bis zum Ende durchhält. Aber nach einer Weile merkte ich, dass ich die Geschwindigkeit locker halten kann. Also bin ich fast die ganze Zeit lang nur Vollgas auf'm große Blatt gefahren. An den Bergen gings natürlich etwas langsamer, aber sie waren nicht wirklich aufregend, die Hügelchen. Ich hab mich über mich selber gewundert, dass das auf einmal so gut ging - die Berge und das mit der Geschwindigkeit.

Echt lästig waren nur die Leute, die immer direkt vor oder hinter einem die Straße überqueren müssen. Sie können ja rüber, aber doch nicht genau dann, wenn grade die Radfahrer da sind. Da wollen sie noch schnell vor Dir rüber, gehen schnellen Schrittes los, aber auf halber Strecke werden sie dann aus unerfindlichen Gründen schneckenmäßig langsam. Zweimal habe ich die dann angebrüllt, sie sollen mal die Hufe schwingen. Oder wenn sie dann hinter einem rüber wollen, gehen sie schon los, wenn Du noch gar nicht vorbei bist und Du weißt nicht genau, ob sie jetzt vor Dir noch rüber wollen oder nicht. Da hätten die sehr reichlich verteilten Sicherheitskräfte ein bisschen mehr drauf einwirken können.

Vorher war im Internet eine Streckenkarte zu sehen, auf der die Gefahrenstellen gekennzeichnet und erklärt wurden. Wenn man sowas nicht gewohnt ist, kriegt man beim Lesen glatt ein bisschen Bauchweh. Aber die Kenntlichmachung der Gefahrenstellen war gelungen - große, gut sichtbare Schilder, die gefährliche Kurven, Engstellen und Kopfsteinpflaster rechtzeitig ankündigten. Die Richtungspfeile vor den Kurven waren auch praktisch und so heftig waren die dann auch gar nicht. Vor Verkehrsinseln wedelte immer jemand mit einem gelben Fähnchen. Und irgendwo stand auch eine Frau, die laut "Rollsplitt" rief, worauf ich mit "Danke" antwortete. So konnte eigentlich gar nix mehr passieren.

Irgendwie schienen sich auf der hinteren Hälfte meiner Distanz alle an die Spielregeln zu halten - die Langsamen fuhren immer schön rechts - die Schnelleren in der Mitte - und die überholer ganz links. So war ich es gewohnt und so machte ich es selber auch - an Bergen umschauen und rechts einsortieren und wenn ich schneller wollte, dann umschauen, links raus und losgestrampelt. Da ich weiß, dass ich mit den Kurven noch nicht so vertraut bin und dort zu langsam werde, habe ich mich vorher rechtzeitig nach außen orientiert. So hatte ich zwar einen längeren Weg durch die Kurve zu fahren, hatte dort aber Platz, konnte keinen behindern und musste auch nicht bremsen oder sonst langsamer werden. So kam ich gut durch, was mir Selbstvertrauen für die nächsten Kurven gibt.

Gleich auf den ersten paar Kilometern sah ich viele am Rand stehen. Etliche waren am Schläuche wechseln und einige standen einfach nur da. Keine Ahnung, was die hatten. Irgendwie beängstigend, dass das "so" vielen "so" früh passiert, aber leid taten sie mir auch. Aber etliche hatten wohl Glück im Unglück und einen Helfer an ihrer Seite - entweder einen Mitfahrer oder einen Offiziellen. An einer Bushaltestelle saß sogar jemand - irgend ein privater Zuschauer - der jede Menge Werkzeug, Schläuche, Mäntel und eine Luftpumpe neben sich hatte. Das nenne ich mal eine coole Idee.

An den paar kleinen Hügeln gab's jedes Mal welche, die gaaaanz langsam fuhren, was dann fast immer welche auf ganz normalen Rädern waren, die von hinten sofort an ihrer aufrechten Sitzposition zu erkennen waren. Ich hab dann auch tatsächlich welche ihr Rad sehr lieben gesehen, denn die haben geschoben. Wir wissen ja, wer sein Rad liebt, der schiebt ja bekanntlich. Ich liebe mein Rad auch, aber diese Erderhebungen waren selbst für mich einfach - und sowas von mir - dem ehemaligen Couch-Potatoe in Perfektion.

Im Wald irgendwo - ich glaube, es war der Grunewald - startete der Rettungshubschrauber, weswegen jemand auf der Straße stand und die Radfahrer anhielt. Aber als ich ran war, konnten wir schon weiter, so dass ich gar nicht anhalten musste. Ich musste lediglich aufpassen, dass ich nichts von dem aufgewirbelten Dreck in Augen, Nase oder Mund bekam. Keine Ahnung, was da passiert war und wie es dem Patienten jetzt geht - hoffentlich wieder gut.

Nach einer Rechtskurve ging's auf den Flughafen Tempelhof und als wir auf dem freien Feld waren, war es dann plötzlich irgendwie totenstill und es gab auf der ersten Hälfte dort totalen Gegenwind. War blöd zu fahren über so ein breites Rollfeld - zwar glatt, aber man wusste nicht so recht, wo nun lang.

Irgendwann nach der guten Hälfte der Strecke gab es einen Verpflegungspunkt auf einer ehemaligen Tankstelle neben der Straße, den erstaunlich viele anfuhren. Ich bin weiter, weil ich ein paar Riegel und auch Getränke dabei hatte. Ich habe mich darauf konzentriert, dass ich dieses Mal wirklich alle paar Kilometer etwas trinke und ich habe auch brav nach 20 und nach 40 km je einen Riegel gegessen. Ich war so gut in Form und das sollte auch auf gar keinen Fall einreißen. Ob's nur psychologischer Natur war oder ob es tatsächlich was gebracht hat - keine Ahnung - aber egal - es ist gut gelaufen.

Insgesamt war es absolut geil zu fahren - von den Höhenmetern und auch landschaftlich und von den Zuschauern her. Ein Kilo reinstes Heroin kann nichts besseres hervorrufen - wie ich bei sowas immer zu sagen pflege.

Und plötzlich kommt man dann auf die Zeilgerade und gibt auf dem letzten Kilometer nochmal richtig Vollgas - egal wie anstrengend die Strecke vorher war. Und plötzlich spürt man diesen klitzekleinen Huckel auf der Straße, der einem sagt, hier ist Dein Ziel und Du hast es geschafft. Schnell auf den Tacho geschaut und Kilometer, Zeit und Schnitt gemerkt.

Dann nur noch ganz gemütlich den Wegweisern in den Zielbereich gefolgt. Jetzt war alle Anspannung vorüber und man konnte durchatmen - merkte aber auch beim Absteigen, wie einem doch die Beine und der Popo etwas schmerzen.

Im Zielbereich für die 60 km bin ich dann ganz gemütlich und entspannt spazieren gegangen, habe den Transponder gegen Quittung wieder abgegeben und jede Menge gratis Getränke - Wasser und Isodrink - vernichtet. Orangen und Bananen hätte ich bekommen können, habe aber nur zwei Riegel genommen und einen gegessen. Der hatte eine Konsistenz wie diese Fritt-Kaustreifen und da es ja warm war, kam er erst kaum aus der Folie raus und dann bog er sich geschmeidig nach unten, was das Abbeißen etwas schwierig machte.

Bin dann über die Veranstaltungs-Meile geschlendert und habe dort eine Trinkflasche, ein Schlüsselband und Duschgel geschenkt bekommen. Die Firma "Stevens" hatte ja echt schicke Rennräder dabei. Wenn ich mal groß bin, dann möchte ich eins von denen haben, denn die gefallen mir echt gut, auch wenn ich vorher immer auf Cannondale aus war.

Bei Abgabe des Transponders zur Zeitnahme bekam ich auch eine Medaille, die aber absolut jeder bekam. Man hätte sich die gravieren lassen können, was ja grade für die allererste Medaille schön ist, aber erstens hätte man da Ewigkeiten für anstehen müssen und dan hätte das 10 Euro gekostet. Das war mir dann doch zu teuer. Macht aber nix, denn wenn man die irgendwo hinhängt, dann sieht man ja sowieso nur die Vorderseite.

Anschließend habe ich im Zielbereich der 120-km-Strecke auf die Jungs gewartet und dazu auf der Wiese unterm Baum im Schatten gesessen. Als die ersten aus Block A ankamen, habe ich wie verabredet am Erdinger-Zelt gewartet und als dann die Jungs und Mädels aus Startblock B ankamen, habe ich mich auf einen Stein gestellt. So konnte ich besser sehen, wann denn Block C eintrifft, denn aus dem waren die Jungs nämlich gestartet. Dann trudelten sie endlich ein und wir saßen zu sechst auf der Wiese, denn dort gabs gratis alkoholfreies Erdinger Weißbier. Sie waren alle müde, aber "WS" und "HP" waren richtig am Ende und "JS" erzählte von immer wieder Krämpfen unterwegs.

Anschließend gingen Kollege "WS" und seine Frau "PS" zu ihrem Hotel und wir vier fuhren gemütlich die 5 km zurück zum Auto zurück. Umziehen und frisch machen auf offener Straße war angesagt. Störte sich aber absolut keiner dran, denn da parkten noch mehrere Teilnehmer. Essen und trinken - Fahrräder und Klamotten verstauen und dann ging's los Richtung Heimat mit einem Zwischenstopp bei McDonalds und mehrmaligem Umprogrammieren des Navis wegen Stau.

Beim Kollegen "JS" in WOB angekommen, wurden die Klamotten und Fahrräder aus- und umgeladen.

Kurz vor Gifhorn erwischte uns dann noch das Gewitter.

Bei meinem Freund daheim dann alles ausgeladen und die Fahrräder schön trocken gewischt. Dann geduscht und Abendessen vom Türken geholt.

Bin mit dem Zug heim nach BS gefahren - mit einer riesigen schweren Tasche und natürlich dem Hundi - denn mein Freund war müde, kaputt und nölig.

Gestern Abend rief mein Freund dann von der Arbeit aus an, er würde mir nachher mein Rad bringen. Da hab ich mich gefreut, denn ohne das 2danger auf der Rolle sieht mein Wohnzimmer irgendwie so leer aus.

Aber ansonsten war es alles in allem ein geiler Sonntag und ich freue mich schon aufs nächste Jahr.

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Im nächsten Jahr - da bin ich auf jeden Fall wieder mit dabei. Ob ich dann tatsächlich die große Strecke fahre, das entscheide ich erst im Moment der Anmeldung. Die Jungs, die schon länger diese Strecken fahren, waren gestern ganz schön kaputt nach den 120 km, aber wenn ich so weiter trainiere, wie jetzt und auch den Winter über auf der Rolle fahre, dann halte ich das zumindest für schaffbar. Na mal sehen - ist ja noch ein paar Tage bis dahin.

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Toller Bericht!
Herzlichen Glückwunsch zu der guten Leistung, die Dir sicher einige hier nicht zugetraut hätten! :)

Da ich auch Ersttäter auf den 60 km war kann ich vieles von Deinem Bericht sehr gut nachvollziehen. - Nur, dass man freiwiliig um 3 Uhr morgens aufsteht... Das musst Du mir nochmal erklären! :eek:
Ich hatte zum Glück ein Hotel 2,5 km vom Brandenburger Tor entfernt. Zum Glück hatte ich mich da gleich im Januar nach der Anmeldung drum gekümmert. Damit hieß es zwar halb sechs aufstehen (was immernoch unmenschlich ist - gerade am Sonntag), aber besser als 3 Uhr war's auf alle Fälle!

Übrigens war das Anstehen bei der Medaillengravur gar nicht so lange. Die Abgabe der Medaille waren 2 oder 3 Minuten und weil die meisten ihren Vorderleuten ihre Trikotnummern vom Rücken abgemacht haben, kam man gleich noch ins Gespräch miteinander.
Länger dauerte da nur die Abholung direkt im Anschluß. Ich hab etwa 5-10 Minuten da gestanden. War also noch vertretbar.

Vielleicht sieht man sich ja in Hannover!

MoS
 
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Dein Bericht hat mir gut gefallen. :daumen:

Macht mir - noch mehr - Lust auf mein Debut (Velo-Challenge in Hannover).
 
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Danke für diesen wunderbaren Bericht und deinen ganzen Thread. Sehr motivierend zu lesen, dass ich Lahm-Arsch nicht Lahm-Arsch bleiben muss. :-)
Gruss This
 
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:)

Na dann lasst uns doch dort einen Treffpunkt ausmachen.

Entweder für vorher zum Zusammenfahren
oder für hinterher zum Begießen des Erfolgs

:)

Ich weiß nicht, wann ihr anreist, aber ich werde Samstag nachmittag sicher noch ne gemütliche Einrollrunde fahren. Mit mehreren Leuten macht's umso mehr Spaß!
Ansonsten gerne vor dem Rennen. Der Start ist ja etwas später als in Berlin. ;)
 
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an rennrad-lady-BS und alle netten Schreiber hier :)

Respekt, echt irre was Du da in die Pedale bringst.

Freu Dich auf die Cyclassics am August. Ich bin auch da bei der 100er *freu*
 
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Ich habe es Dir ja auch schon persönlich gesagt...aber wirklich super gemacht :daumen:
Und immer nur weiter so, du machst das schon richtig...Du schätzt Deine Fähigkeiten richtig ein, setzt dir realistische Ziele und hast ja auch bis jetzt alles geschafft, was du dir vorgenommen hast...das spricht doch wirklich dafür, dass alles gut ist :)

Ich freue mich auf unser Treffen in Hannover :wink2:
 
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.... du machst das schon richtig .... Du schätzt Deine Fähigkeiten richtig ein .... setzt dir realistische Ziele .... und hast ja auch bis jetzt alles geschafft, was du dir vorgenommen hast...das spricht doch wirklich dafür, dass alles gut ist

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Vielen Dank - das liest sie wie das sprichwörtlich runtergehende Öl.
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.... Ich freue mich auf unser Treffen in Hannover ....

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Na und ich erst .... bzw. .... na und wir erst
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:wink2:

Ich melde mal die nächste Etappe:


Gestern gabs eine RTF in Gifhorn.

Mein Freund ist mit seinem 13jährigen Sohn die 45 km in guten 2 Stunden gefahren und ich bin die 80 km in 2:56:47 gefahren. Das gibt einen Schnitt von 27,53 km/h.

Ich weiß, dass man sich eigentlich nicht selber loben soll - aber sonst tut's ja niemand
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ich bin sehr zufrieden mit meiner Zeit.

Losgefahren bin ich ja mit den beiden Jungs, aber es war von vorneherein klar, dass wir uns irgendwann trennen, wenn ich mein Tempo gefunden habe.

Dann schlossen wir zu einem älteren Herren auf, der genau mein Tempo fuhr und ich begab mich in seinen Windschatten. Es lief die ersten vielleicht 30 km sehr gut - erst er vorne - dann fuhr er links raus, ich innen vorbei und er setzte sich dahinter - dann überholte er und war wieder vorne - immer so im Wechsel.

Dann kam aber eine schnellere Gruppe, mit der ich nicht mithalten konnte und der Herr fuhr mit ihnen davon. Macht aber nix, denn ich bin es ja gewohnt, alleine zu fahren.

Am 2. Kontrollpunkt merkte ich, dass ich den ersten verpasst hatte. Ich weiß inzwischen zwar, wo er war, habe ihn aber absolut nicht gesehen. Macht aber auch nix. Hier füllte ich dann meine leere Flasche wieder auf - trank sie komplett leer und füllte nochmal auf. Banane hab ich auch gegessen. Inzwischen hab ich mich an die Dinger gewöhnt.

Etwa 10 km vorm Ende sah ich jemanden sein Rad flicken, hielt an und fragte, ob ich helfen könnte. Brauchte ich aber nicht. Zum Glück, denn ich wüsste gar nicht, was ich hätte tun können.
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Also fuhr ich weiter und so nach 5 Minuten war er neben mir und wir fuhren den Rest der Strecke zusammen - na ja - fast den Rest.

Im Ziel ließ ich mir dann noch die allerersten Punkte auf meiner RTF-Karte eintragen und fuhr heim, wo die Jungs schon warteten.

Wir bekamen noch Besuch und es wurde leckerst gegrillt - Zufuhr von Eiweiß nach sportlicher Betätigung - so von wegen Muskelauf- und Fettabbau.
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Dann folgt jetzt etwas Pause und Ende Juni dann die Velo Challenge in Hannover.

:wink2:
 
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Super Sache, ich komme aus den Komplimenten ja gar nicht mehr raus ;)
Und so langsam wirst du ja schneller als ich...dann musst du bei der Velochallenge doch in den Wind :p
denn "Sara" wird ja auf und davon und uneinholbar sein :heul:, bei den Kilometern, die sie abspult...

Jedenfalls wahnsinns Steigerung...:daumen:
 
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