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Eure Rennberichte...

Ein kleiner Bericht zum Arlberg Giro 2014:
Um 05:30 Uhr aufstehen, 06:00 Uhr Frühstück und um 07:00 Uhr am Start (Block 3 - Männer C). Insgesamt haben ca. 1.350 Starter gemeldet. Es ist mein erster Start hier und es wird wohl mein einziger bleiben. Die Motivation entsprang einem sehr persönlichen Grund und es bot sich einfach an es zu probieren - 150km und 2400hm sollten zu schaffen sein. Dank genügend persönlicher Unterstützung und einer grundsoliden Organisation des Veranstalters ging es ja dann auch auf. In knapp 7 Stunden war ich zurück und musste bei der Abfahrt durchs Paznauntal meiner etwas strammen Fahrweise in der Steigung zur Biehlerhöhe Tribut zollen. Diese Auffahrt ist landschaftlich sehr schön und sportlich eigentlich mit dem Klassiker in Alpe d'Huez zu vergleichen. Auch der Anfangsanstieg zum Arlberg ist nicht ohne, allerdings hat man dort noch sämtliche Kraftreserven.
Die Verpflegungsstationen waren etwas dürftig bestückt - mal fehlten Getränke und ein anderes Mal die "Arlbergschnitten". Das Thema Sicherheit ist am Arlberg durchaus wichtig. In diesem Jahr gab es einige Baustellen und grundsätzlich sind die Tunnel mit höchster Vorsicht zu durchfahren.
Was auffällig war ist, dass es auf der gesamten Strecke keinerlei Service für liegengeblieben Radfahrer gab. Hier könnte der Veranstalter etwas verbessern oder ich habe mich getäuscht, dann Sorry!
Start und Ziel sind nach den bekannten Mustern organisiert, aber die Zielankunft in der Fußgängerzone von St. Anton hat schon was besonderes - persönlicher Empfang mit hübschen Damen und guter Musik.
Das abendliche Radkriterium sorgte dann noch für einen runden Abgang!
Gesamtprädikat aus meiner Sicht: Gut, mit Verbesserungspotential.
 
Rad am Ring 2014

Teil Eins
http://cyclitis.wordpress.com/2014/07/31/rad-am-ring-2014-teil-eins-like-like-like-lol/

Teil Zwei
http://cyclitis.wordpress.com/2014/...ng-beim-rad-beginnt-erst-ab-150-kmh-sagt-man/

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Eure Fahne am Ring hat uns als Anhaltspunkt sehr geholfen, siehe Bild!

...und dein Bericht is en Knaller! hab noch Tränen vor lachen in de Augen....genau so soll es sein.....


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Zuletzt bearbeitet:
Hello !
I edited my first cycling video of my bicycle tour that I had this year (1828 km + 39441 m). This video is about a hard cycling event (extreme level), that I cycled by my touring bike: Valtellina Extreme Brevet.
The stambecco level was 345 km long with 8998 m heightdiff with long ad steep ascents in the italian Alps, like Passo Mortirolo, Gavia, UMbrail Stelvio, Forcola di Livigno, Foscagno...
THis is a 12 min long trailer (with english texts in it), while I will edit a longer video about this event (about 35 minutes long):
Have pleasure with it !
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Best regards,
Gábor Györgyi
All of the climb, I ascended with video url-s:
http://www.gyorgyigabor.hu/GYG_osszes_hago.php
 
Am 17.08 bin ich meinen ersten Radmarathon gefahren. 211 km und 3000 Höhenmeter.
Da ich keine Ahnung hatte wie so ein Radmarathon verläuft bin ich eine 1/2 h vor dem Start angereist. Startunterlagen abgeholt und dann umgezogen. Schnell gemerkt, dass es morgens doch recht kühl ist und leicht vor mich hingefroren. Am Start standen um kurz vor halb sieben nur sehr wenige. Durch Zufall bekam ich mit, dass es einfach so los geht, jeder kann starten wie er mag. Zufällig sind mit mir ca 8 andere Fahrer gestartet und an die habe ich mich mal drangehängt. Die ersten Kilometer waren gut ausgeschildert, so wie die ganze Strecke an sich. Nach 15 Km und einem ziemlichen Tempo, habe ich abreisen lassen, da ich ja abends noch ankommen wollte und nicht gleich morgens schon platt sein, weil ich ein anderes Tempo fahre. Immer wieder haben mich Radfahrer überholt. Bei ca 44km kam die erste Kontrolle in Bad Teinach. Schnell abgestempelt, etwas getrunken und dann ging es schon weiter. Im vorbeigehen hörte ich noch, wie einer sagte, dass die Rollerei jetzt vorbei sei. Das hat sich dann auch bewahrheitet. Nächste Kontrolle am Dobel nach ca 90 km. Meine Beine waren noch ganz gut und wieder nur eine kurze Pause, da es auf dem Dobel sehr kalt war. Irgendwann bei 105 km hatte ich ein totales Tief und es lief nicht mehr. Ich dachte schon, das ist der Preis für heute morgen, aber ein überholender Fahrradfahrer meinte einfach nur ruhig weiter treten. Das habe ich dann auch gemacht und etwas gegessen und getrunken nebenbei. Da ich eh sehr langsam war, war das auch kein Problem. Bei der nächsten Abfahrt kam ich wieder zu Kräften. An der dritten Kontrolle noch auf den frischen Kaffee gewartet und somit 10 min Pause gemacht. Am Berg habe ich mich auf ein anderes Hinterrad konzentriert und durch Zufall sind wir zu dritt einige Kilometer gefahren. Das war ganz gut. Irgendwann ist einer der beiden am Berg schneller gewesen und wir mussten abreisen lassen. Ich bin dann mein Tempo gefahren und war dann irgendwann wieder alleine. Nach 180 km kam die 4 Kontrolle. Nur gestempelt und gleich weiter, da ich keine Lust auf Pause hatte und die Beine sich noch ganz gut anfühlten. Auf den letzten Kilometern wurde ich immer müder und als ich dann nach 9 Std und 45 ankam war ich doch froh es geschafft zu haben.
Meine erste lange Strecke. Bisher bin ich für mich alleine gefahren und da waren es maximal 145 km. Ich bin ganz zu frieden, da ich erst im März mit dem Rennradfahren nach ein paar Jahren Pause begonnen hatte. Als nächstes steht noch am 04.10 noch ein Brevet in Bayern an. Dafür war das eine gute Vorbereitung. Mal sehen wie der Brevet läuft..
 
So hier mein Bericht vom Ötztaler… Ist allerdings mein erster Bericht und er ist auch etwas lang geworden, aber ich hoffe er gefällt euch ;)

Mein erster Ötztaler...


Die Startplätze...


Anfang des Jahres beschloss ich zusammen mit zwei guten Freunden von mir sich beim Ötztaler Radmarathon anzumelden. Leider ging es uns wie vielen anderen Leuten auch und wir bekamen keinen Startplatz. Wir waren alle doch recht enttäuscht, aber was soll man machen, 400 Euro für einen Startplatz bei ebay ausgeben? Nein danke! Also erstes Ötztaler auf nächstes Jahr verschoben...dachte ich zumindest.
Nach Rad am Ring 2014 fiel ich in ein Motivationsloch, der Saisonhöhepunkt war durch und ich hatte alle meine Ziele erreicht, nur der Start beim Ötztaler hatte nicht funktioniert. Doch zwei Wochen vorm Start kam alles anders...Ich schaute wie gewohnt abends durch Forum und dann entdeckte ich eine neues Thema „Startplatz für Ötztaler Radmarathon abzugeben“. Ich zögerte kurz, da ich eigentlich keine Lust hatte alleine runter nach Sölden zu fahren, aber dadurch das gerade erst der Sommerurlaub im wahrsten Sinne des Wortes in Wasser gefallen war, dachte ich mir ach das gönnst du dir jetzt. User angeschrieben und schon hatte ich den Platz. Also ging es dieses Jahr doch nach Sölden, zwar alleine, aber besser als gar nicht...dachte ich zumindest.

Am nächsten Vormittag vibrierte plötzlich mein Handy und ich sah eine Pushnachricht aus dem Forum im Thema „Ötztaler Radmarathon“. Wird wohl wieder jemand sein der sich ums Wetter sorgen macht, aber ich öffnete die Nachricht trotzdem und was sah ich? „Startplatz für Ötztaler Radmarathon abzugeben“. Wieder schrieb ich sofort den User an und hatte auch diesen Startplatz. Keine fünf Minuten später hatte ich Robin angeschrieben: Würdest du beim Ötztaler starten, wenn du einen Startplatz hättest? Er zögerte kurz, aber als ich sagte ich hätte da noch einen, war die Sache schnell entschieden...wir fuhren zu zweit nach Sölden! Was hatten wir bloß für ein Glück. Es gibt zwar viele Leute, die ihren Startplatz nicht wahrnehmen, aber nur wenige die dennoch in Sölden sind und somit ihre Startunterlagen abholen können. So starteten wir also verbotener Weise unter falschem Namen. An dieser Stelle möchte ich den beiden Usern noch mal einen riesengroßes Dankeschön ausrichten, die beiden habe uns die Plätze zum Normalpreis weitergegeben obwohl einer von ihnen sogar teuer Geld bei ebay bezahlt hatte.


Die Vorbereitung...


Die Vorbereitung für das Rennen war eigentlich nicht optimal. Ich hatte das Training und alles andere nach Rad am Ring ziemlich schleifen lassen und kämpfte mich immer noch mit den Resten einer hartnäckigen Erkältung rum, die ich mir wohl irgendwo auf der Grünen Hölle eingefangen hatte. Die letzten knapp 2 ½ Wochen vor dem Ötzi verbrachte ich dann allerdings wieder viel Zeit auf dem Renner und hatte nur an vier der letzten 16 Tage vor dem Rennen nicht trainiert.
Praktischerweise hatte ich mir nach Rad am Ring einen Powermeter bestellt, welcher eine Woche vor dem Ötzi schließlich auch einsatzbereit war.
Ich hatte mir vorher bereits viel zu Powermetern und deren Einsatz im Training durchgelesen. Für den Ötzi half mir allerdings am meisten der bikeboard blog von mahatma weiter. Er hatte eine Pacing Tabelle für den Ötztaler geschrieben mit der man anhand seiner FTP (Maximale Leistung über eine Stunde) die Zeit für die Strecke berechnen konnte. Schnell waren die Tests für die FTP gemacht und ich konnte mit der Tabelle ein wenig spielen. Am Anfang des Jahres hatte ich mir zum Ziel gesetzt den Ötzi unter 10 Stunden zu fahren, wusste aber nicht wie realistisch dieses Ziel war. Jetzt wusste ich das es durchaus realistisch war, die exel-Tabelle spuckte 9:10h als reine Fahrzeit aus.
Mahatma schlug in seinem blog 80% der FTP als Tempo für die Anstiege vor, mal etwas mehr mal weniger, je nach Taktik. So entschloss ich mich zu einer 75/70/85/80 Taktik. Am Kühtai wollte ich es locker angehen lassen (75%), aber dennoch schnell genug um eine schnelle Gruppe am Brenner zu bekommen, um mich dort etwas ausruhen zu können (70%). Am Jaufenpass wollte ich dann das Tempo anziehen und Zeit gut machen (85%) um dann am Timmelsjoch zu schauen was noch möglich ist (80%). Insgesamt kamen mir die Wattzahlen die dabei raus kamen etwas hoch vor und ich beschloss mich dennoch vor allem auf mein Gefühl und meine HF zu achten. Die beiden hatten mich bei meinen bisherigen Langstreckenrennen schließlich noch nie im Stich gelassen.
Als nächstes stand der Ernährungsplan an. Anhand von mahatma's blog rechnete ich mir aus, welche Mengen an Kohlenhydraten ich zu mir nehmen sollte, um mein Ziel zu erreichen. Ich sollte also mindestens 8 Gels und 8 Riegel während der Fahrt zu mir nehmen. Nachdem ich allerdings feststellte wie schwer der ganze Kram war (über 1kg!) entschloss ich mich drei Riegel durch drei Ensure Plus Trinknahrung zu ersetzen und diese bis zur Kühtai Labe zu trinken und die restlichen Riegel in einer Oberrohrtasche zu verstauen.
Pacing- und Ernährungplan war erstellt, Campingplatz gebucht, es konnte los gehen.


Die letzten beiden Tage vor dem Rennen...

Bester Laune und mit einer guten Wettervorhersage im Gepäck reisten wir bereits Freitagabend in Sölden bzw. Längenfeld wo unser Campingplatz war an und holten unsere Startunterlagen in Sölden ab. Falls ihr beiden das hier lest, VIELEN DANK noch mal!
Wie die letzten Tage gab es auch heute Abend wieder Nudeln, ein ordentliches Carboloading hatte sich bei den letzten Wettkämpfen schon bezahlt gemacht. Am Abend und in der Nacht zogen dann die ersten kräftigen Regenschauer durchs Tal, sie sollten uns das ganze Wochenende noch begleiten...
Am nächsten Morgen wurde wie die letzten 10 Tage erstmal wieder der Wetterbericht gecheckt...SCHOCK. Gestern waren noch 10-16 Grad und erst spät Abends ein wenig Regen angesagt. Heute hieß es plötzlich am Mittag bereits leichter Regen und nachmittags ausgiebige Regenschauer. Na super...der Morgen war versaut, wir saßen beiden deprimiert in unserem Zelt.
Naja jetzt waren wir hier, also machen wir das beste draus. Mittags drehten wir eine kurze Runde, knapp 30km um die Beine nach der langen Autofahrt ein wenig auf den morgigen Tag vorzubereiten. Die Ausfahrt verlief ziemlich bescheiden, aber wie war das noch mal? Wenn die Generalprobe schief geht...muss der Auftritt gut werden. Wie viel an diesem Satz dran ist sollte sich später noch zeigen ;)
Die Nacht verlief eigentlich genau wie die letzte auch, es regnete und regnete. Der Wecker stand auf 5 Uhr und pünktlich um 4 Uhr waren wir beide bereits wach und haben kein Auge mehr zu bekommen. So lagen wir noch etwas im Zelt und machten uns so unsere Gedanke. Wie wird das Wetter? Wann werden wir nass? Werden wir ankommen?
Wir packen unsere Sachen und machten uns gegen halb 6 auf den Weg nach Sölden. Das einzige was uns jetzt noch hätte aufhalten können war das Auto...der Anlasser war nämlich kaputt und hin und wieder sprang er nicht an, aber auch das funktionierte und so waren wir um kurz vor 6 in Sölden. Wir zogen uns um und ab ging es zum Start. Ich entschloss mich dazu direkt in Beinlingen und Regenüberschuhen los zu fahren. Das wir in den Regen kamen war schließlich klar, die Frage war nur wann. Daher entschied ich mich auch gegen die Windweste und fuhr direkt in Regenjacke los. Drunter hatte ich noch Armlinge, ein kurzes Funktionsshirt und zwei kurze Trikots. Ich wollte möglichst viel aufmachen können in den Anstiegen, auch wenn drei Reisverschlüsse vielleicht etwas nervig waren. Im Endeffekt war es aber die richtige Entscheidung.


Das Rennen...


Da wir fürs Um- und Anziehen etwas lange brauchten, standen wir recht weit hinten im Feld. Und hier hab ich auch meine einzige kleine Anmerkung zu diesem Event. Wenn man weit hinten steht bekommt man von dem Start absolut nichts mit. Keine Musik, keine Ansage kein gar nicht. Fand ich etwas schade, hier und da eine Box und fertig, aber das ist auch wirklich das einzige was ich an diesem Event auszusetzen habe. Alles andere ist ABSOLUT PERFEKT.
So verging die Zeit und langsam begann das Feld sich in Bewegung zu setzen. Ich hatte nicht auf die Uhr geguckt, wann wir über die Startlinie gerollt sind, aber es sollte recht lange dauern wie sich später (zum Glück) rausstellte.
Vor der Abfahrt nach Ötz hatte ich im Vorhinein etwas Schiss. Mit über 4000 Leuten darunter knallen, hoffentlich geht das gut. Es stellte sich aber schnell heraus, das es verdammt gut ging. Das Feld zog sich schnell in die Länge und ich hatte auf der Abfahrt nicht eine brenzliche Situation. Nach einigen Kilometern entstand eine schnelle Gruppe und wir ballerten nach Ötz. Die kleine Welle in Längenfeld wurde gnaldenlos weggedrückt und ich erreichte bereits hier kurz einen Puls von knapp über 180, der Powermeter zeigte deutlich über 200 Watt an. So ging es bis Ötz weiter und wir kamen unten am Kühtai mit einem 48er km/h Schnitt und ca. einer Hf von 140an (Ich würde euch gerne mit mehr bzw. genaueren Angaben bombardieren, aber leider ist meine komplette Aufzeichnung vom Ötzi weg und ich kann nur noch die Werte wiedergeben die ich noch grob im Kopf habe).
Am Kühtai wurde es dann allerdings mächtig eng. Überall standen Leute am Straßenrand und zogen sich um und auf der Straße war kaum ein Meter platz, alles war voll mit Radfahrern. Robin und ich hatten im Vorhinein ausgemacht Kühtai und Brenner zusammen zu fahren, solange wir uns auf den Abfahrten nicht irgendwie verlieren. Wir beschlossen nicht anzuhalten, sondern uns während der Fahrt umzuziehen, schließlich ging es darum unter 10h anzukommen und das ginge nur, wenn ich die Standzeiten möglichst gering halte. Das Umziehen während der Fahrt gestaltete sich sehr schwierig, da das Kühtai unten einfach völlig verstopft ist. Nur ganz langsam hab ich nach und nach meine Handschuhe, Regenjacke, Kopftuch ausgezogen und im Trikot verstaut.
Für das Kühtai hatte ich mir eine NP von 188 Watt vorgenommen, allerdings hatte ich diesen Anstieg völlig falsch eingeschätzt. Ich hatte mir die einzelnen Steigungen zwar ausgiebig im Internet angeguckt, aber das das Kühtai unten so lange so steil ist wusste ich nicht. Bei permanent um die 10% viele viele Kilometer lang, gelang es mir kaum die Wattanzeige unter 200 Watt zu halten. Des Weiteren konnte man eh kaum sein eigenes Tempo fahren da die Straße dafür viel zu voll war. Insgesamt schwammen wir beim Kühtai im Strom mit. Mal hat uns wer überholt, mal haben wir jemanden überholt, aber insgesamt ziemlich ausgeglichen.
In den steilen Rampen hat mich die Anzahl der Teilnehmer etwas gestört. Es war so voll, dass man einfach nicht sein Tempo fahren konnte und bei 12-14% sind mir 8 km/h einfach zu langsam. Da ist meine TF trotz 34-32 Übersetzung einfach viel zu gering und das kostet unnötig Körner. Insgesamt lief das Kühtai allerdings recht gut, auch wenn das wirklich nicht zu meinen Lieblingspass wird, der sollte erst später kommen...
Oben angekommen belegte ich Platz 2551 Gesamt und war die 2587 schnellste Zeit das Kühtai hoch gefahren, ausbaufähig, aber ok. Durch die Flachstücke im Anstieg zeigte die NP für den Anstieg 190 Watt an, Plan also perfekt umgesetzt. Trotzdem war ich im Anstieg knapp 3min langsamer als mein Plan, was aber schlichtweg am Stau lag. Zum Glück hatten wir 10min auf der Abfahrt nach Ötz gut gemacht (Hier stimmt die exel-tabelle nicht wirklich).
An der Labe haben wir nur schnell die Flaschen aufgefüllt, uns die Jacken und Handschuhe angezogen und ab ging es in die Abfahrt. Von der Kühtaiabfahrt liest man im Internet eigentlich immer am meisten und es fallen eigentlich immer wieder drei Begriffe: Weidegitter, Kühe, Topspeed. Und genau so sollte die Abfahrt auch sein. Über die Weidegitter bin ich anfangs noch drüber gesprungen, aber die Dinger waren einfach zu lang um ganz drüber zu kommen, sodass ich später einfach nur drüber gefahren bin und den Lenker fest gehalten hab. Nach wenigen Kilometern dann der erste Schock, Krankenwagen, Blaulicht und ein schwer Verletzter auf der Liege, genau an einer Tunneleinfahrt mit Weidegitter. An dieser Stelle gute Besserung, hoffentlich ist nichts schlimmes passiert. Keine zwei Kilometer der nächste Verletzte, sah aber zum Glück nur nach Schürfwunden aus. Insgesamt hat mich das glaube ich klein wenig gehemmt für die folgenden Abfahrtskilometer, aber zum Glück blieben bei uns die Kühe und Pferde alle brav auf ihren Weiden stehen. Dann kam er also, der Abschnitt auf den ich mich gefreut habe, eine lange Gerade, brutal steil mit perfekter Sicht. Noch 1-2 kräftige Tritte, runter aufs Oberrohr gelegt und runter. Nach dem Steilstück guckte ich auf den Tacho...99,7km/h so ein Mist, die Schmach gegen Caspar vom Nürburgring nicht wieder gut gemacht, aber man muss es ja auch nicht übertreiben ;) Ich krieg dich noch...

Durch Innsbruck ging es dann in einer flotten Gruppe mit permanent um die 40 km/h, sodass wir unten am Brenner auf Platz 2367 ankamen. Der Brenner verlief dann etwas bescheiden. Die ersten Kilometer pendeln sich so bei 4% ein, was einfach nicht meine Steigungen sind. Ich hatte mir eine NP von 175 für den Anstieg vorgenommen. Im unteren Teil haben wir uns immer wieder an Gruppen gehängt, schließlich liest man ja immer, dass man am Brenner bloß eine Gruppe finden muss, aber eigentlich waren die Gruppen permanent zu schnell. Ich musste immer um die 190-200 Watt treten und bald ließen Robin und Ich abreißen und fuhren alleine am Brenner. Es hatte zwischenzeitlich angefangen zu Regnen, hörte aber nach 20 Minuten oder so bald wieder auf. Hier hatten wir beide irgendwie unseren Tiefpunkt. Es lief nicht wie es laufen sollte, die Beinen taten weh, wir mussten die Gruppen ziehen lassen und fühlten uns beide nicht wirklich gut. Ich hatte die Hoffnung, dass meine Beine nach einer kurzen Erholungszeit wieder frei wurden, da ich das bei fast all meinen Langstreckenrennen habe, dass meine Beine nach knapp 100km zu gehen und nach weiteren 20-40 Kilometern wieder richtig gut werden.
Der Brenner flachte ab und es knallte eine Gruppe an uns vorbei. Ich sagte zu Robin, los komm die nehmen wir. Robin zögerte etwas, entschloss sich aber dann auch mit zukommen. Dieses Zögern wurde dann aber bitter bestraft, wir hatten eine Lücke von knapp 100-200 Metern zu der Gruppe und diese Lücke zu zufahren war echt heftig. Für 2-3 Minuten zeigte der Wattmesser permanent 300-350 Watt an, aber dann war sie zu. Es sollte sich als Gold richtige Entscheidung herausstellen, keine 5 Minuten später waren wir beide dermaßen froh die Gruppe genommen zu haben. Die Steigung flachte auf 0-2% ab und wir fuhren konstant mit über 30 km/h den Brenner weiter hoch und konnten uns gut regenerieren. Oben angekommen belegte ich Platz 2443. Kurz die Flaschen füllen, Jacke anziehen und ab in die Abfahrt. Die Brenner Abfahrt macht wirklich Spaß, schön gleichmäßiges Gefälle und weite Kurven. Ich hielt die Wattanzeige permanent unter 130 Watt und versuchte möglichst viel zu treten, um die Muskeln für den Jaufenpass zu regenerieren, die letzten steileren Meter den Brenner hoch fühlten sich die Beine nämlich recht gut an und ich hoffte meinen Plan halbwegs umsetzen zu können. Ich fuhr als 2268er in den Jaufenpass. Für den Pass hatte ich mir eine NP von 210 vorgenommen und bereits nach wenigen Metern verabschiedete ich mich von Robin und zog mein Tempo durch. Wenn es läuft, dann läuft es Es und zwar so richtig...Ich schmiss mir ein Gel/Riegel nach dem nächsten Rein und knallte den Pass hoch, permanent auf der linken Spur. Die Wattanzeige fiel selten unter 200 Watt und in den Abschnitten über 8% musste ich mich zurückhalten da die Anzeige hier meist bei 220-230 lag. So überholte ich reihenweise Fahrer. Ich fragte mich die ganze Zeit, überziehen ich so dermaßen? Oder sind die anderen alle schon so platt? Aber meine Beine fühlten sich super an und ich fuhr konstant den Jaufen hoch, oben an der Labe angekommen nur eben die Flaschen gefüllt und weiter.
In den Ergebnissen zeigte sich das sich mein Gefühl nicht getäuscht hat. Ich habe am Jaufenpass 572 Fahrer überholt und bin nicht einmal überholt worden. Ich kam auf Platz 1696 auf dem Jaufenpass an und bin die 606 schnellste Zeit gefahren. Die NP zeigte genau 200 an, etwas weniger als geplant, aber das hängt vermutlich auch ein wenig mit der Höhe zusammen.

Mit dem Wetter hatte ich bisher wahnsinnig Glück gehabt, eigentlich sollte es ab dem Brenner regnen und außer dem kurzen Schauer in Innsbruck war ich komplett trocken geblieben und das sollte sich auch auf der Jaufenabfahrt nicht ändern. Die Abfahrt war genau nach meinen Geschmack...technisch hoch anspruchvoll. Ich überholte nochmal über ein Dutzend Fahrer und kam unten in St. Leonard an. Nun also das Timmelsjoch...1800hm.
Für den Anstieg hatte ich mir 200 Watt vorgenommen und fuhr diese im unteren Teil auch konsequent. Es lief nicht mehr so wie am Jaufenpass, aber auch hier überholte ich noch viele Fahrer. Dann wurde der Pass langsam steiler und eine 10-12% Rampe reihte sich an die nächste. Ich spürte deutlich die Anstrengung am Jaufenpass und meine Beinmuskulatur fühlte sich permanent an als würde sie fast verkrampfen. Ich schmiss mir schnell einen Magnesiumshot von Powerbar rein, die Dinger hatten sich schon beim Rhönmarathon bezahlt gemacht und fuhr weiter. Die Wattanzeige blieb konstant bei 190-200 Watt. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich so knapp 500hm vom Timmelsjoch geschafft und musste ganz schön dringend mal für kleine Radfahrer...Aber ich wollte nicht in den steilen Kurven anhalten da ich immer noch Angst vor einem Krampf hatten und beschloss erst kurz vor der Schönau Labe knapp 800hm vor dem Gipfel Wasser zu lassen. Ich glaube, dass das noch mal zusätzlich gepusht hat, sodass ich endlich auf dem 5km langen Flachstück mit 2% ankam und mich etwas erholen konnte und hielt dann auch endlich kurz an ;) Die Wattzahlen blieben so bei 130-150 Watt. Ich kam an der Schönau Labe an, füllte noch einmal die Flaschen, haute mir ein Red Bull und ein Glas mit Magnesium rein und fuhr weiter. Hier möchte ich stellvertretend für alle Laben noch mal die Helfer erwähnen...Die machen beim Ötztaler nämlich einen richtig geilen Job! Wie im Schlaraffenland werden ruck zuck alle deine Wünsche erfüllt und es kann weiter gehen ;)

Nun also die letzten 10 km bis zu Gipfel. Ich hatte von der Steilwand nach der Labe schon viel gehört und zum Glück konnte ich sie nichts sehen...Das Timmelsjoch lag ab hier völlig im Nebel und ich hatte keine 100 Meter Sicht, langsam fing es auch an zu regnen. Die nächsten 8 km wurden zu puren Qual. Die Prozentanzeige stand permanent zwischen 9-11% und jeder Tritt schmerzte in den Beinen. Die Fragen „Warum machst du das“ kam mir immer und immer wieder durch den Kopf. Aber diese Frage kommt ja bekanntlich bei allen Langstreckenrennen auf, egal ob an der Redoute bei Lüttich-Bastogne-Lüttich, beim Rhönmarathon bei 39 Grad im Anstieg oder bei Rad am Ring bei jeder Runde die Hohe Acht hoch. Aber eines ist genau so sicher wie das Aufkommen dieser Frage...die Antwort gibt es im Ziel und bei Ötzi mehr als bei allen anderen Rennen ;)
Ich quälte mich die endlosen Kilometer hoch, ich hatte das Gefühl zu stehen, aber die Wattanzeige zeigte permanent 190-200 Watt an. Eigentlich lief es richtig gut, aber es fühlte sich irgendwie nicht so an. Und endlich ENDLICH war er da...die Tunneleinfahrt. Ab hier sind es nur noch ein paar Kilometer bei knapp 2% Steigung. Oben angekommen hatte ich noch einmal 291 Plätze gut gemacht und befand mich mittlerweile auf Platz 1370 und war die 818 schnellste Zeit das Timmelsjoch hoch gefahren. Ich hielt kurz an und zog mir die Jacke an und stürzte mich in die Abfahrt. Wenn ich die sub10 noch schaffen wollte, musste ich jetzt alles geben. Meine NP am Timmelsjoch lag wie am Jaufen bei 10 Watt unter meinem Ziel und inkl der Standzeiten wurde es jetzt richtig knapp, vor allem weil es ab hier bis ins Ziel in Strömen regnete. Die Abfahrt war brutal und bei 70 km/h fühlten sich die Regentropfen wie Nadelstiche an. Endlich kam der Anstieg zur Mautstation, Großes Kettenblatt und hoch, Ok nach 500m hab ich dann doch das kleine genommen ;) Auch hier habe ich nochmal 1-2 Dutzend Fahrer überholt, unter anderem wohl einen der größten Pechvogel beim Ötzi 2014...20 Meter vor mir ein lautes Krachen und eine gerissene Kette. Er schmiss sein Rad auf die Straße und die Brille flog vor Wut in den Abgrund. Wirklich bitter, aber ich muss auch sagen, wer unter voller Last schaltet darf sich auch nicht wundern wenn die Kette reißt.
Naja ich fuhr die Mautstation konstant mit deutlich über 200 Watt hoch und es ging weiter in die Abfahrt. Alles nass und rutschig, ich fuhr zwar sehr vorsichtig, aber am Limit. Wenn ich unter 10h ankommen wollte, dann musste ich alles geben. Sobald die Straße gerade wurde und abflachte ging der Wattmesser nicht mehr unter 300 Watt. Ich flog in Richtung Ziel. Nachher stellte sich heraus das ich die 1109 schnellste Zeit das Timmelsjoch runter gefahren bin und das obwohl die Spitze komplett trocken runter fuhr. Dennoch verlor ich auf meinen Plan natürlich viel viel Zeit. In den Kurven ging einfach gar nichts. Die letzten beiden Kurven, dann Sprint durch Sölden, Rechtskurve und da war es...DAS ZIEL. Ich hielt an, stoppte den Garmin und drehte mich um und guckte auf die Zeit...10:07:xx Verdammt, nicht geschafft...dachte ich zumindest. Aber ich hatte noch eine kleine Hoffnung. Mein Garmin zeigte 9:38h Fahrzeit an und wir hatten lange gebraucht um über die Startlinie zu rollen, vielleicht lang genug um doch unter 10h zu bleiben.
Ich fuhr zum Auto zog mich schnell um und holte mir die Antwort auf die Warum-Frage ab...mein Finishertrikot und stellte mich in den Zielbereich um auf Robin zu warten.
Er kam schließlich überglücklich nach knapp 11,5 Stunden ins Ziel. Eine klasse Leistung, schließlich hatte er gerade einmal die Hälfte der Jahreskilometer von mir zusammen und mit dem Ötzi erst einen zweiten Radmarathon überhaupt bestritten.


Fazit...

Insgesamt war das ein hammer geiles Wochenende. Ein super Event, es ist richtig brutal, aber geil. Vielleicht gerade weil es so brutal ist. Wir hatten wahnsinniges Glück mit dem Wetter. Ich wurde nur die letzte Stunde nass und nicht wie angesagt die letzten 4-5 Stunden und bin mit meinem Ergebnis super zufrieden. Ach ja da war ja noch was, das offizielle Ergebnis...9:58:07 es war geschafft. Das Rennen lief aber auch einfach perfekt. Sowohl Ernährung- als auch Pacingplan gingen sehr gut auf. Mit Ausnahme der Timmelsjoch Abfahrt habe ich nur 15min in den Anstiegen gegenüber dem Plan verloren und da dieser Plan auf nur einem einzigen FTP-Test beruht lief es einfach richtig geil. Den Anstieg zum Jaufenpass werde ich wohl nicht vergessen...das war ein enormer Motivationsschub an all den Leuten vorbei zu fliegen und mein Gefühl hatte nicht getäuscht. Ich hatte nicht überzogen. Mich wundert es allerdings, wie die meisten Leute dieses Rennen bestreiten. Wenn man meine Aufstiegsplatzierungen und meine Wattwerte anguckt zeigt sich schon deutlich wie viele Leute bei diesem Rennen überziehen:

Kühtai Platz 2587 NP190 76%

Brenner Platz 2582 NP168 67%

Jaufenpass Platz 606 NP199 80%

Timmelsjoch Platz 818 NP187 75 %


Nächstes Jahr werde ich auf jeden Fall wieder am Start stehen. Mal schauen was möglich ist, vor allem wenn das Wetter noch besser mitspielt.


Ich habe einen Traum...ich will die 8 vorne sehen...
 
Zum ersten Mal mit dem Rennrad in Frankreich gewesen: Vogesen, um genau zu sein. War mit einem Vereinskollegen bei "La Vosgienne" am Start. knapp 160 Kilometer, 3300 Höhenmeter durch tolle Landschaften. Mit dabei auch der berühmte Quäl-dich-du-Sau-Berg! Hat irre Spaß gemacht, ein wirklich toller Abschluss der Wettkampfsaison. Und hier der Bericht: http://nunrasiertradler.tumblr.com/post/96992767510/vogesengluck-am-qual-dich-du-sau-berg
 
Rhön-Radmarathon 2015:

Vorbereitung:

Die Saisonvorbereitung lief bisher eigentlich absolut perfekt. Die Fortschritte, welche ich in den vergangenen 3 Monaten gemacht habe und das Level welches ich erreicht habe hatte ich mir eigentlich für Juli/August erhofft.

Einzig an der Saisonplanung hätte ich doch einiges ändern sollen. Wenn man so hart trainiert, will man sich auch einfach mit anderen Leuten messen und da die ersten beiden Veranstaltungen die ich mir rausgesucht hatte, aus verschiedenen Gründen leider ausfallen mussten stand nun der Rhön-Radmarathon auf dem Plan. Schnell war der Entschluss gefasst hier nicht nur eine schöne Radtouristik zu fahren, sondern sich richtig die Kante zu geben. Der Rhönmarathon ist zwar kein Rennen, aber das heißt ja nicht, dass man ihn nicht fahren kann wie ein Rennen.


Takitk:

Die ersten 50km des Rhönmarathon sind vom Profil her eigentlich recht unspektakulär. Mit Ausnahme von drei kurzen Steigungen, die jeweils so um die 100hm hatten gab es nur ein paar kurzen Wellen. Nachdem ich kurz mal den Gedanken hatte mich so lange wie möglich in der Spitze zu halten, beschloss ich zusammen mit meinem Mitstreiter Robin, dass wir nur bis zu Ebersburg bei km 50 in der Spitze bleiben wollte. Über die Ebersburg, Wasserkuppe und folgenden Anstieg wollten wir Robins Tempo und ca. 220-230Watt fahren, anschließend für das lange Flachstück eine Gruppe suchen um uns dann bei km 110 vor den drei langen Anstiegen entgültig zu trennen. Ab dann wollte jeder von uns sein eigenes Tempo fahren. Mein Ziel war es ca. 80-85% meiner FTP an den Anstiegen bis ins Ziel zu fahren.


Das „Rennen“:

Glücklicherweise konnten wir bei einem Freund von Robin schlafen, welche in der Nähe von Bimbach wohnte. Da wir aber nicht mehr geschafft haben unsere Startunterlagen abzuholen, mussten wir dennoch bereits um 4 Uhr morgens aufstehen.

Da wir letztes Jahr sehr weit hinten im Feld standen beeilten wir uns etwas und waren knapp 25min vor Start in der Startaufstellung und trauten unseren Augen kaum...bisher waren vielleicht 50 Leute am Start und so standen wir in den ersten 5-10 Metern des Startfeldes.

Die Zeit bis zum Start verging schnell und pünktlich um 6 Uhr ging es also los. Neutralisiert hinten einem schicken weißen Audi ging es die ersten 10km recht gemütlich zu, danach wurde das Tempo dann etwas rauer. In den kurzen Wellen musste man praktisch permanent 320-350 Watt fahren um seine Position zu halten und auch in den drei Anstiegen ging es ordentlich her. Leider musste Robin im dritten Anstieg etwas reißen lassen, sodass wir die erste größere Gruppe ziehen lassen mussten. Wenige Zeit später hatten wir die Gruppe dank einer Roten Ampel und etwas Glück frei nach dem Motto „hä sonst wird hier doch nie angehalten“ wieder. Die erste Verpflegung ließen Robin und ich aus und so hatten wir unser Ziel geschafft und waren bis zur Ebersburg in der Spitze geblieben, wodurch die ersten 50km mit einem Schnitt von 34 km/h auch eigentlich wie im Flug vergingen. Leider spürte ich die Anfangsphase allerdings auch schon recht deutlich in den Beinen, die ständigen Tempowechsel bin ich einfach nicht gewohnt. So wurde die Ebersburg mit ihren 3km 9% schon ein richtig harter Brocken. Mit knapp 250 Watt im Schnitt, bereits weit hinter der ersten Gruppe krochen wir über die Kuppe. Nach einer kurzen Abfahrt ging es anschließend in den längsten Anstieg des Tages, die Wasserkuppe (10km 4%). Hier fande ich absolut keinen Tritt. Egal welcher Gang, welches Wattzahl alles fühlte sich sehr bescheiden an. Ich fragte mich schon wie ich diesen langen Tag gut überstehen sollte. Am Ende waren es knapp 3,4 Watt/Kg über die Wasserkuppe, die Spitze fuhr hier über eine halbe Stunde knapp 4,5 Watt/Kg. Das Tempo hätte ich im Leben nicht mehr mitgehen können. Nach der etwas längeren Abfahrt von der Wasserkuppe runter ging es in den nächsten Anstieg und irgendwie fühlten sich die Beine hier schon deutlich besser an und ich konnte relativ gleichmäßig 230 Watt über den Anstieg treten. Nach einer neu asphaltierte, kerzengeraden Abfahrt waren wir nach 85km an der zweiten Verpflegung angelangt und machten eine kurze Pause. Für die nächsten welligen 25km wäre eine Gruppe wirklich gut gewesen, aber an der Verpflegung waren relativ wenig Leute sodass wir uns zu dritt auf den Weg machten. Die Dreiergruppe lief sehr gut und wir waren schnell unterwegs, hatten allerdings eigentlich die Hoffnung das uns eine schnellere Gruppe von hinten einholen würde, aber weit und breit war niemand zu sehen, sowohl hinter uns als auch vor uns. So fuhren wir die 25km zu dritt im Wechsel und hatten auf dem Stück am Ende einen 33er Schnitt auf der Uhr stehen.

Nachdem das Flachstück vorbei war geht der Rhönmarathon eigentlich erst richtig los. Auf den nächsten 50km stehen drei 400hm Steigungen und mehrere kleine Wellen auf dem Programm und so entschlossen Robin und ich uns unseren Plan umzusetzen und uns nun zu trennen.

Ich drückte gleich ordentlich aufs Tempo und knallte die ersten beiden Anstiege mit knapp 90% bei 260 Watt hoch und überholte zahlreiche Fahrer. Auch in den kurzen Flachstücken zwischen den Anstiegen viel die Wattanzeige nur selten unter 200 Watt. Als es nach dem ersten der drei Steigungen zur Streckenteilung kam wurde es sehr einsam auf der Strecke. Ich war eigentlich permanent alleine unterwegs und dieser Zustand sollte sich für viele viele Kilometer nicht ändern.

Leider hatte ich in den ersten beiden Anstiegen etwas zu wenig gegessen und fuhr prompt im dritten Anstieg in einen Hungerast, sodass ich in diesem Anstieg nur noch 78% treten konnte. Hier fing es auch kurz an zu nieseln. Den paar Tropfen noch mehr Text in dem Bericht zu geben wäre allerdings falsch, das Wetter über die komplette Distanz war für meine Verhältnisse einfach perfekt.

Ich sehnte mir die nächste Verpflegung herbei und bei km 175 kam sie dann auch endlich. Ich machte 4-5 Minuten Pause und trank drei Becher Cola und weiter ging es. Die nächsten 40km sind sehr unrythmisch. Es standen 7 Steigungen, welche jeweils so 200hm hatten auf dem Plan. Aber zum Glück zeigte die Cola schnell ihre Wirkung und ich fand schnell meinen Rhythmus wieder und konnte in den Anstiegen meist 250-260 Watt treten. Leider änderte das aber nichts an der Tatsache, dass ich immer noch völlig allein unterwegs war. Langsam kamen zwar die Teilnehmer von den kürzeren Strecken auf die Strecke, aber außer ein wenig mehr Motivation, weil man wieder reihenweise Leute in den Anstiegen überholte brachte das ganze Windschattentechnisch absolut nichts. Der vorletzte und vorvorletzte Anstieg taten dann nochmal richtig weh, da hier sehr lange im zweistelligen Prozentbereich voran geht. Die beiden Anstiege fuhr ich eigentlich fast komplett im Wiegetritt und auch in den andere Anstiegen musste ich oft aus dem Sattel um die hohen Wattzahlen noch zu treten. Nach 205km war es dann endlich so weit und nach knapp 100km die ich Solo im Wind gefahren bin fuhr ich auf zwei Leute von der Extrem^2 Strecke auf (später über Strava fand ich heraus, dass die beiden in der Spitzengruppe waren). Nichts desto trotz hatten die beiden noch ein ordentliches Tempo drauf und wir knallten Richtung Ziel. Nach ein paar Kilometern war dann auch die letzte Labestation erreicht, welche ich jedoch links liegen ließ und weiter Richtung Ziel ballerte. Erst fand ich wieder keine Gruppe bis sich anschließend eine 4er Gruppe zusammen fand die ordentlich Druck auf der Pedale hatte, auch wenn einer von uns scheinbar nicht viel von Gruppenfahren hielt, denn er versuchte in jeder kleinsten Welle die Gruppe zu sprengen, aber auf den Spaß ließ ich mich voll und ganz ein und egal ob 10 oder 30 Sekunden und egal ob 500 oder 600 Watt ich blieb penetrant an seinem Hinterrad oder übersprintete ihn. Irgendwann sah er es dann auch endlich ein und fuhr etwas Gruppenkonformer. Die letzten Wellen nach Bimbach rein taten dann auch nochmal so richtig weh, aber ich versuchte alles auf dem großen Blatt zu knallen und so vergingen die letzten 40km mit einem 37er Schnitt auch relativ schnell und ich war nach 246,7km 4741hm 8:27h endlich im Ziel angelangt und war über glücklich über meine Zeit.


Fazit:

Ursprünglich hatte ich gehofft unter 9h zu fahren, dass ich dieses Ziel über eine halbe Stunde unterbieten konnte obwohl ich im mittleren Teil fast 100km als Solist unterwegs war. Und auch inklusive Pausenzeit (8:44h) war die 9h Marke noch deutlich unterboten. Schade, dass ich keinen Platz beim Ötztaler bekommen habe, die Marke von 8:30h hätte da glaube ich durchaus ein Ziel sein können.

Generell ging mein Plan eigentlich sehr gut auf und ehrlich gesagt weiß ich nichtmal wo ich noch hätte Zeit rausholen können. Die Spitze hätte ich nie im Leben halten können, zumindest von Kilometer 50-100. Um mehr Zeit rauszuholen hätte einfach etwas mehr Glück mit Gruppen oder anderen Mitstreitern gebrauchen können. So waren es nun auf 8:27h 220 Watt NP, was einer Leistung von 3,38Watt/Kg entspricht, womit ich niemals gerechnet hätte.

Im Nachhinein fand ich über Strava heraus das die Spitze „nur“ eine halbe Stunde schneller unterwegs war als ich. Damit sollte das Ziel für nächstes Jahr auch klar sein...ab in die Spitze und zwar nicht nur über 50km.

Gruß,
Tom
 
@To.Wa. da war ich nur 23 Minuten langsamer als du. Ohne Wattmesser, dafür mit 90 Kilo und jeder Menge Dosenbier und Zigaretten an den beiden vorherigen Abenden :D War mein erstes Mal in Bimbach, hat Spaß gemacht und war auch definitiv ein bisschen fordernd
 
Jo, ich war 10min langsamer- natürlich ohne Wattmesser. Habe meine Kräfte allerdings eingeteilt, weil ich am nächsten Tag ganz in der 'Nähe' noch den Marathon in Oppershofen, 220km/2900hm, gefahren bin :D
 
Velothon Berlin 2015
Nein Mann, ich will noch nicht fahr'n....


"In der Gruppe gehe ich nach vorne und bei der Gelegenheit packe mich der Giftgrüne an und drohte mir dann Dresche an: “Ich stoß Dich einmal an, dann liegste auf der Fresse…” In dem Moment habe ich einfach Riesenlust auf eine Prügelei. Da kann man mal sehen was der Radsport aus einem macht! Ich bin total friedlich, Zivi, Brillenträger….OK, eigentlich bin ich nicht friedlich sondern feige. Die letzte Schlägerei ist schon so lange her (ca 7 Jahre) , ich kann mich aber noch gut erinnern, wie ich in Shibuya einen japanischen Hilfs-Yakuza angerempelt hatte...."

Weiter hier:
http://cyclyng.com/2015/06/01/nein-mann-ich-will-noch-nicht-fahrn-berlin-velothon-2015/

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Es heißt Grunewald. Oder ist das ein Insider? o_O
die Avus

Und warum zum Teufel wird eigentlich nicht aufgelöst, warum dich der Typ vom Rad schubsen wollte?
Der Bericht ist irgendwie recht wirr. Zu viel Gesabbel, der nix mit dem Rennen zu tun hat.

btw: Ist das eine Radteam Coepenick Hose? :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Velothon Berlin 2015

Aloha Freunde - hier mal mein Fazit des 120km Jedermannrennens
(Sorry schon mal vorab - ist mein erster Bericht)

Vorbereitung:
Kurz zusammen gefasst - lief bescheiden.
Ich musste in 2014 bei Kilometerstand 6000 Ende August meine Radsaison beenden. Das Pfeiffersche-Drüsenfieber erfasste mich mit voller Härte. Ich war sehr am Boden.
Die Pläne für 2015 im Arsch? Mein Doc meinte, Selbigen zusammenkneifen und positiv Denken.
Ende November gings dann wieder auf Rad, langsam aber es klappte wieder. Nur hatte ich das Gefühl, dass mir sämtliche Muskelstränge gezogen wurden.
Das Frühjahr 2015 fasst sich schnell zusammen. Kack Wetter, irgendwie immer Sturm, eine Erkältung - kurzum, ich hatte am Sonntag 2100km aufm Tacho. Geil!

Das Rennen:
Startaufstellung Block B.
Im Vorjahr gelang mir trotz Dauerregen und 7° doch ein 38,5 Schnitt. Hoffentlich komm ich mit dieser Vorbereitung nur ansatzweise in diese Nähe.
Egal. Plan war, bis zur B101 ziehen lassen und dann mal schauen was noch geht. Und hoffentlich Sturzfrei.
Die Gespräche vorm Start waren wie immer - "gaaanz schlechte Vorbereitung, bin überhaupt nicht in Form". Ich hielt mich mal zurück, lauschte und dachte mir so, evtl. geht doch was ;) .

09:15 Uhr gings dann pünktlich los.
Tempo erstmal gemäßigt, knapp über 40 und alles sehr diszipliniert.
Havelchaussee (Grunewald) lief sehr gut, alle Wellen (bis auf den Willi:() im großen Blatt gedrückt und festgestellt, krass was sich so alles in Block B stellen darf. Hoffentlich halten die Jungs das Tempo auch durch, bzw bleiben klar im Kopf.
Ich hab mich dann wieder ins "große" Feld fallen lassen, der Wind war schon spürbrar - daher nicht zu viele Körner schon am Anfang verballern.
Die Gespräche innerhalb der Gruppe hielten sich in Grenzen (war letztes Jahr besser/lustiger, trotz Regen und Kälte). Bis km 50 gings noch, ab 60 wurde es fast still, ausser der üblichen Ansagen. Warum nur? Wetter war doch super!
Die Antwort kam dann kurz nach dem Golfplatz. Es folgte eine leichte Rechtskurve, nix dramatisches. Mit dem uns allseits bekannten Bersten von Carbon und das aufeinander Knallen von Alu, zerteilte sich das Feld in zwei Hälften. Ich konnte gerade noch so über den Randstreifen ausweichen. Da war er, der erste große Sturz und die Erkenntnis, dass die ersten schon anfangen über Kreuz zu schauen.
Jetzt gings Richtung Ludwigsfelde. Ab in den Wind.
Windkante war angesagt. Alles drängte sich auf der linken Fahrbahnseite. Ach so, zuvor hatten es noch zwei im vorletzten Kreisverkehr vor Ludwigsfelde übertrieben. Einer wohl mit Schlüsselbeinbruch - klang jedenfalls so. Arme Sau - Kopf hoch und gute Besserung !
Der Wind selektierte jetzt doch recht stark. Ich hatte jetzt echt Probleme den Anschluss zu halten. Klappte aber, die eine oder andere Brücke half mir. Arschbacken zusammen und treten was geht.
Die Rechnung dafür bekam ich auf der langen B101. Krämpfe im rechten Oberschenkel. So stark, dass ich dachte mir zerreist es den Knochen. Fahren im Stehen ging gar nicht mehr. Super Urlaub.
Hier auf dem langweiligsten Stück der Schleife, rechnete ich eigentlich mit nem großen Sturz - aber... bei uns alles ruhig und sauber.
Dann gings wieder ab in die City.
Böen ohne Ende und die Gruppe sehr auseinandergezogen. Jetzt blos vorn halten und versuchen die Krämpfe zu ignorieren und zu minimieren.
Endlich kam der Friedrichstadtpalast in Sicht und dann recht fix der HBF.
Jetzt gilts nen Zug zu erwischen und blos dran bleiben. Dieser bildete recht schnell, vorn dran einer von SaferCycling - der hat Ahnung, das ist mein Hinterrad. Dann kamen mir doch zwei "freche" dazwischen. Jetzt blos kein Quatsch machen.
Beim Präsi-Palast hab ich kurz überlegt auszureissen (Jean-Claude Leclercq würde mich eher als "Rolleur" als Sprinter einordnen). Ach so, da war er wieder - Krampf rechts oben - Kacke.
Bei der 500m-Marke gings dann los. Zum Glück konnte keiner mehr so richtig, daher langte es am Ende zum 4. oder 5. aus der Gruppe. Überlebt!

Ach so, Schnitt lag bei 39,8km/h. Steigerung zum Vorjahr, d.h. Alles erreicht und noch ein wenig mehr!

Fazit:
Tolles Rennen, super Gruppe (bis auf den ein oder anderen Überforderten), Wetter war schön - was will man mehr :bier: !
Ach ja, evtl. eine leicht abgewandelte Strecke. Schenkt euch die 101 und den Flughafen Tempelhof. Viel zu gefährlich (Einfahrt Flughafen!!!) und vor allem sind dieses extrem langweilige Abschnitte.

Und zwei Fragen stellen sich noch: Warum kann man nur aus Block A in die vordere Wertung gelangen? Und wer achtet eigentlich auf die Startberechtigung für die jeweiligen Blöcke (was dort teilweise startet, führt evtl zu dem ein oder anderen Sturz)?

MFG !
 
@neil-simson Das hast du bei jedem großen GCC Rennen. Wobei ich fast glaube, dass das in Berlin nochmal nen ticken krasser ist. Einfach weil hier der Platz für große Felder ist. Selbiger wird natürlich an manchen Stellen recht eng, aber im Großen und Ganzen ok.
Mit deiner Vorbereitung (2000km) warst du wahrscheinlich noch einer, der im Guten Mittelfeld des Blocks A unterwegs war ;) Ich denke, die meisten sind da deutlich drunter gewesen.

Schöner Bericht :daumen:
 
@SprintLooser
Sa geb ich dir Recht, dass Feld ist schon ein wenig groß und es gibt sehr viele, die besser bei einem RTF aufgehoben wären. Aber jeder hat einmal angefangen, auch wir ;).
Ich glaube für mich persönlich, dass ich nicht allzuviele Jedermannrennen mehr bestreiten werde. Komme langsam in ein Alter, wo es mir zu schade ist, dass mein Bike zerkloppt wird.
Und ein blankes Amateurrennen ist es in meinen Augen auch nicht mehr - siehe Sieger dieses Jahr / letztes Jahr etc....
Ich werde auch ein wenig finanziell durch nen Radladen aus meinem Kietz unterstützt (bekomm hier und da Prozente) und fahre daher in seinen Klamotten, aber was diese Herren da abziehen ist schon semiproffessionell und macht die Idee des Jedermannsportes kaputt.
 
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