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Erfahrungen mit Tubeless-Reifen

Da sich in diesem Thread ja die Tubeless-Experten tummeln, frage ich hier mal verzweifelt nach:

Ich habe bereits mehrmals an verschiedenen Felgen Tubeless montiert, nie ein Problem gehabt. All den Unmut nicht verstanden, aber jetzt hat es auch mich erwischt. DT Swiss 1400 Felge (Tubeless vormontiert) und GP 5000 TL in 25mm. Jetzt aber das ”lustige”: Der Reifen war bei der Erstmontage gar kein Problem und ich fuhr Pannenfrei seit über einem Jahr (ca. 3000km mit dem Rad). Winter ist vorbei, ich hole das Sommerrad hervor. Leichter Reifendruck (vermutlich 4 bar) liegt noch an. Ich will Milch nachfüllen und lasse etwas mehr Luft ab. Zack ploppt der Reifen aus der Felge. Naja, macht ja nichts, der geht ja gleich wieder rein. Pustekuchen! Egal ob mit Kompressor, Tyre Booster, oder Regentanz um den Reifen. Das Ding macht gar nichts.

Der Reifen liegt ziemlich mittig, ist also an allen möglichen Stellen undicht. Mit Schlauch im Reifen knackt er sofort in die Felge. Lasse ich die Luft, fällt er sofort wieder “in sich zusammen”. Also auch irgendwie das Spiel “ich lasse eine Seite in der Felge” funktioniert nicht, weil selbst wenn ich 10x aufpumpe und 10x Luft ablasse, der Reifen 10x “in sich zusammen fällt“.

Ich werde es später nochmal mit TyreBooster und Seifenlauge probieren. Vorder und Hinterreifen tauschen traue ich mich eigentlich gar nicht :D Hat sonst noch jemand einen Tipp oder dieses Phänomen bei bereits ”genutzten” Reifen erlebt?
So ein Problem hatte ich noch nicht. Aber: Seifen-Lauge würde ich nicht verwenden, wozu auch? Und die Wechselwirkung zwischen Lauge und Dichtmittel sind mir nicht bekannt.

Stelle sicher, dass zumindest der Reifen das Ventil gut umschliesst und dass Ventil richtig/voll aufgedreht ist, so dass die Luft ungehemmt durchströmen kann. Und dann verwende eben den Tyre-Booster. Diesen sollte man auch richtig aufladen (min. 9bar).
 

Naja, ich habe einen 50L Kompressor da, viel besser wirds an der Tankstelle auch nicht. Der Druck kommt eben nicht knallig genug...

So ein Problem hatte ich noch nicht. Aber: Seifen-Lauge würde ich nicht verwenden, wozu auch? Und die Wechselwirkung zwischen Lauge und Dichtmittel sind mir nicht bekannt.

Stelle sicher, dass zumindest der Reifen das Ventil gut umschliesst und dass Ventil richtig/voll aufgedreht ist, so dass die Luft ungehemmt durchströmen kann. Und dann verwende eben den Tyre-Booster. Diesen sollte man auch richtig aufladen (min. 9bar).

Hatte oft von Seifenlauge gelesen, welche den Reifen leichter ”rutschen” lässt. Ist wohl auch in der offiziellen Schwalbe Montageflüssigkeit. Ventil hatte ich leider auch schon ausgeschraubt...

Vielleicht Wechsel ich einfach mal Vorne und Hinten.
 
Eben Vorderreifen und Hinterreifen getauscht. Hinterreifen einfach nur auf vorderes Laufrad aufgezogen, Tyre Booster angesteckt, 10 Bar und freigegeben und Plopp.

Vorderreifen auf hinteres Laufrad... auch nach 5 Versuchen kein Plopp. Am Ventil entweicht keine Luft. Vielleicht treibe ich doch mal einen Spanngurt auf...
 
Ich krame das Thema noch mal hervor.

Auf dem MTB bin ich seit gut fünf Jahres schlauchlos unterwegs. Auf dem RR seit einem Monat. Die Kombination Cosmic UST und Yksion Pro war direkt dicht und hat den Druck auch mit 30 ml Conti Revo sofort gehalten.
Ein kapitaler doppelter Reifenschaden auf einem Privatbrevet bei Dunkelheit (Stahlfundament für Begrenzungspfosten getroffen) verlangte nach neuen Pellen.
Wollte mal was anderes Probieren und habe einen Kenda Valkyrie Pro TLR 28 mm genommen. Das Aufziehen ging vorne sehr leicht und hinten mit etwas mehr Reifenhebereinsatz. Beide auf 5 bar aufgepumpt und der Sitz im Horn war gut. Luft raus und je 45 ml Maxalami Wurstwasser rein, kein Milchaustritt nach dem Aufpumpen, 15 Minuten um den Block gefahren. Am nächsten Morgen - platt. Luft rein, 1 h gefahren - mittags platt.
Abends noch mal 30 ml rein, mit dem Reifen Schwangerschaftsgymnastik vollführt, auf 9 bar aufgepumpt und je 1h auf jeder Seite liegen lassen. Danach auf 6 bar abgelassen und heute morgen waren wir bei 5,7 bar. Passt für mich soweit.
Ich denke, hier kommen sowohl Toleranzen wie auch die Viskosität des Sealant zum Tragen. Das Wurstwasser ist im Vergleich zum Conti Revo dicker und hat viel mehr Partikel. Vermutlich ist damit auch das Kriechverhalten in Bereiche wie am Felgenhorn, wo es ja durch Zentrifugalkräfte eher nicht landet, eher bescheiden.

Was mir auch noch aufgefallen ist: der Reifen hatte direkt nach der Montage eine Breite von 26,7 mm. Mit den 9 bar waren es das 29,0 mm - da hat es das Biest also richtig gereckt und ins Horn gezogen.
 
Immer gut Erfahrungen zu lesen.
...
Was mir auch noch aufgefallen ist: der Reifen hatte direkt nach der Montage eine Breite von 26,7 mm. Mit den 9 bar waren es das 29,0 mm - da hat es das Biest also richtig gereckt und ins Horn gezogen.

Bei 9 bar frag ich mich wie weit sich die Felge aufbiegt.
Mit Felgenbremse könnte man das ganz leicht testen.

:)
 
Immer gut Erfahrungen zu lesen.


Bei 9 bar frag ich mich wie weit sich die Felge aufbiegt.
Die Wird sich nicht aufbiegen. Wenn ich mich nicht irre, bedeuten die aufgedruckten Max.Druckwerte auf Reifen und Felgen den Wert, der unter Berücksichtigung des Sicherheitszuschlages um 100% überschritten werden kann (nicht im Einsatz!).
Ich habe einige Reifen im Stall, die mit deutlichem Überdruck montiert werden wollen, ums ins Horn zu flutschen.

Nur einmal habe ich einen Reifen von der Felge geschossen. Aber da war das Manometer des Rennkompressors mit dem Volumen des 80 mm B+ Reifens konträr. Die 1,5 bar auf dem Manometer waren wohl deutlich mehr.

Zum Thema Manometer, Ventile und angezeigte Werte könnte ich auch noch einiges erzählen. Vertraue daheim nur meinem SKS Digi-Luftdruckprüfer.
 
So, die ersten Touren haben gezeigt, dass 4,5 bar (29 mm reale Breite) bei einem Systemgewicht von ca. 87 kg absolut ausreichend sind. Da wippt und wankt nichts, aber der Komfort auf ruppigen Abschnitten ist beeindruckend. Da können die Schlauchkollegen nur mit den Schultern zucken.
 
Fahre am Rennrad auch Tubless und würde nichts anderes fahren wollen.

Klar rollt es besser.
Dämpft besser.
Weniger Druck effektiv nutzbar

aber das waren garnicht die Argumente für mich.

Für mich gab es genau ein Argument.
Das werden viele vllt belächeln.
Aber mir ging das nicht aus dem Kopf.
Bei jeder Abfahrt am besten noch mit Serpentinen-Kurven ging mir durch den Kopf...

...was wenn es jetzt diesen Hauchdünnen Schlauch zerreißt, Schlauchplatzer.

die Lichter sind sofort aus.

Sollte das passieren ist die Luft sofort draußen, mit einem Schlag.

Mit Tubless fühle ich mich deutlich sicherer.
Selbst wenn die Milch den Reifen nicht dicht bekommen sollte wenn ich ein Loch habe, die Luft wird immer schleichend entweichen, Schlagartiger Kontrollverlust ist ausgeschlossen.

Deswegen nur noch Tubless.
 
Eben Vorderreifen und Hinterreifen getauscht. Hinterreifen einfach nur auf vorderes Laufrad aufgezogen, Tyre Booster angesteckt, 10 Bar und freigegeben und Plopp.

Vorderreifen auf hinteres Laufrad... auch nach 5 Versuchen kein Plopp. Am Ventil entweicht keine Luft. Vielleicht treibe ich doch mal einen Spanngurt auf...
Felgenband kontrollieren. Ist das noch richtig auf der Felge? Angetrocknete Dichtmilchreste im Bereich Felgenhorn und an der Kontaktfläche am Reifen entfernen.
Reifen ohne Ventil aufpumpen (mit Booster) und dann sehen wo noch Luft austritt.
Wenn dann alles ok ist, dann noch einmal mit Ventil aufpumpen.
Bei mir lag es mal am Felgenband.
 
Mal ne Anfängerfrage: Mit diesen ganzen Tubeless Kids (Dichtmilch, Felgenband, Ventile) kann ich da de facto jeden LRS zum Tubeless machen!?
Definitiv nein! Das Felgenbett muss zum Felgenhorn hin eine ebene Fläche aufweisen, welche das plötzliche Abspringen bei Luftverlust verhindert. Was als Ghettotubeless am MTB vielleicht noch funktionieren mag, bei der höheren Belastung am RR würde ich die Finger davon lassen!
 
Und ich sage nur: Fahrtechnik !
Wie haben es Generationen von Rennfahrern nur ohne tubeless geschafft ?
Wer gerne viel Geld ausgibt und sich dort (Montage-)probleme einhandeln will, wo vorher keine waren: Nur zu ! Ich lebe davon. :D
Einen meßbaren Effekt bezgl. meßbar niedrigerer Rollwiderstände gibt es mit tubeless so gut wie gar nicht.
Das sind Watt-Unterschiede im niedrigen einstelligen Bereich. Das haben inzwischen sogar die Hersteller bemerkt. Bleibt noch der "Komfort". Er ist eine immer subjektive Komponente. Wer beim Rennrad "Komfort" braucht,
sollte evtl. das Hobby wechseln und Plüschtiere sammeln.
 
Und ich sage nur: Fahrtechnik !
Wie haben es Generationen von Rennfahrern nur ohne tubeless geschafft ?
Wer gerne viel Geld ausgibt und sich dort (Montage-)probleme einhandeln will, wo vorher keine waren: Nur zu ! Ich lebe davon. :D
Einen meßbaren Effekt bezgl. meßbar niedrigerer Rollwiderstände gibt es mit tubeless so gut wie gar nicht.
Das sind Watt-Unterschiede im niedrigen einstelligen Bereich. Das haben inzwischen sogar die Hersteller bemerkt. Bleibt noch der "Komfort". Er ist eine immer subjektive Komponente. Wer beim Rennrad "Komfort" braucht,
sollte evtl. das Hobby wechseln und Plüschtiere sammeln.

du hast sicherlich schon sehr viele persönliche Erfahrungen gesammelt mit Tubless(fahren) am Rennrad.
 
Wer beim Rennrad "Komfort" braucht,
sollte evtl. das Hobby wechseln und Plüschtiere sammeln.
Genau und wer leichtere Übersetzung als 42/21 braucht, sollte auch über andere Sportarten nachdenken. So oder so ähnlich war doch mal der Spruch von Pantani.
Du hast in deinem Post ein paar Standard Sprüche vergessen: "nur die Harten kommen in den Garten", "harden the f*ck up" ...

Aber du hast zum Glück den ultimativen Totschlagargument nicht vergessen:
Wie haben es Generationen von Rennfahrern nur ohne tubeless geschafft ?
Wie haben es die Generationen ohne Schaltbremshebel, ohne Klickpedale, ohne Schaltung und ohne Freiläufe nur geschafft? Das wissen wir nicht, aber auch damals gab es sicher genug "harte Hunde", die meinten, dass das alles das absolut unnötige Zeug sei. Und warum wissen wir das nicht, weil es damals kein Internet und Foren gab, die das zu uns überliefert hätten, wie haben die es damals nur ohne geschafft...
 
Ist es nicht so, dass auch Profis für ihr Training gerne zu komfortableren Rädern greifen, um sich außerhalb von Rennen nicht unnötig zu malträtieren? Erspart einem sicher auch den einen oder anderen Besuch beim Physiotherapeuten.
 
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