Er adressiert hier doch eigentlich nur drei heute immer häufiger auftretende Probleme im Verkauf und insbesondere beim Verkauf von Höherwertigem und Höherpreisigem recht anschaulich und rhetorisch gewitzt und deshalb auch deutlich überzogen.
Das Erste beschreibt den Blickwinkel auf eine Sache. Ja, wir sehen darin nur einen Haufen Altmetall und können uns nicht von der Vorstellung trennen, daß es sich nur um ein billiges Werbegimmick handelt. Für ihn ist es aber moderne Kunst und er stellt das Lancomé für sich quasi gleich mit dem Transrotor-Plattenspieler der in NY sogar im Museum of Modern Art steht. Fragt man die HiFi-Szene zu dem Teil wird man auch eine bisweilen sehr deutlich abweichende Stellungnahme zu dem Teil wiederfinden. Das beginnt bei super und geht über klanglich Schrott sogar soweit, daß es Menschen gibt, die das Teil als Plagiat bezeichnen würden, da es eigentlich von der Firma Transcriptor und David Gammon entwickelt und gebaut wurde und Räke damals nur Transcriptor importierte und gar nicht selbst fertigte. Als Transcriptor dann ein paar business kritische Fehlentscheidungen (Umzug nach Irland) traf und strauchelte, kopierte er einfach.
Will sagen, daß es, wenn man den Wechsel des Blickwinkels zulässt und sich bequemen würde, den eigenen Standpunkt auch mal zu verlassen, dann kann man für das Lancomé auch sicherlich eine Interpretation als moderne Kunst zulassen. Da Kunst ja auch nicht zwangsläufig für jeden Betrachter wirklich schön, wertig oder praktisch sein muß, fällt da eigentlich auch Niemandem eine Perle aus der Krone. Ob das dann den geforderten Preis rechtfertigt, steht allerdings auf einem anderen Blatt.
Sein zweiter Punkt ist dagegen sehr einfach nachvollziehbar. Heute fühlt sich ja wirklich jeder dahergelaufene Hinz und Kunz dazu berufen, auf Anzeigen zu reagieren. Die harmloseste Fraktion sind noch die ewigen Nörgler, Neider und Besserwisser, die eh nicht kaufen wollen, aber jede Anzeige verbessern müssen.
Schlimmer wird es bei vermeintlichen Käufern, welche in der Realität über wenig Sozialkontakte verfügen. Die brechen ein Plauderstündchen vom Zaun, wollen eine ausführliche Beratung, können sich dann nicht entscheiden, melden sich 150 Mal mit weiteren schon lange beantworteten Nachfragen. Dann ist es zu weit und man würde ja kaufen, wenn man vorbei brächte bis ohne das bei mir Daheim in Augenschein genommen oder gar auf meiner Hausrunde getestet zu haben, kaufe ich eh nicht.
Hat man die gefühlt 200.000 Beratungstunden ohnmächtig und ehrfurchtsvoll geleistet, dann kommt das dritte Problem und der absolute Oberknaller. Der Knilch hat die Kohle nicht und will Ratenzahlung (bei einem €2500 Objekt mit € 500 Anzahlung und dann €50 monatlich) oder die Ware heute und erst in einem Jahr bezahlen oder die Ware sofort und erst nach Empfang und Prüfung bezahlen. Alles schon selbst erlebt.