Man könnte doch aber steuerlich gefördert/vom Staat bezuschußt/bezahlt. was weiß ich mittels welchem Modell, die Anschaffung und Haltung von Hütehunden ermöglichen. Klar, dass die wohl ne Stange Geld kosten für einen Aufwand, den es bisher einfach nicht gab. (ich bezieh mich wieder auf eine TV-Doku aufgenommen in Afrika, da trauten sich selbst Leoparden nicht an Ziegen u.ä.- aufgrund Hunde)
Ist jetzt ernstgemeint, aber gibt es Gründe, die nicht Betroffene nicht so einfach beurteilen können, die also bei der Haltung von Hütehunden auch wieder Probleme bereiten?
Andererseits, in anderen Ländern scheint dies doch recht problemlos zu funktionieren, eben auch in Europa.
Ich hab da so ein wenig den Verdacht, dass hier wieder ein so typisch deutscher Sonderweg beschritten wird- ganz ähnlich dem, wie er in einem anderen leider immer noch beherrschenden Thema ebenso leider immer noch gegangen wird. Obwohl andere Länder vormachen, wie es gehen könnte.....
Wie sieht dies Thema denn von deinereiner Seite aus?
Es gibt aus meiner Sicht mehrere Gründe, die die Herdenschutzhunde für die in Deutschland häufig vorkommenden Tierhalter unrentabel machen.
Zu beachten ist, dass viele Tierhalter, zumindest in meiner Gegend, ihre Betriebe nur im Nebenerwerb betreiben.
Ich zähle da einfach ein paar Punkte auf:
a, ein Hund frisst kein Gras, ich muss also Hundefutter kaufen
b, Tierarztkosten
c, Anschaffung, hier sagst du zwar staatlich gefördert, aber jede staatliche Förderung kennt einen Beginn und ein Ende, Hütehunde müssen immer wieder neu angeschafft werden und ein Hütehunde alleine reicht nicht, ist eine Generation in Betrieb muss ich mich schon um die nächste Generation kümmern
d, Unterbringung
e, Ausbildung
Die Nebenerwerbsbetriebe werfen kaum oder nur wenig Gewinn ab rechnet man sich seinen "Stundenlohn" aus, würde schon jetzt für das Geld kein Mensch diese Arbeit machen. Mein Gewinn wird durch die oben aufgeführten Punkte zusätzlich geschmälert.
Dann kommt der Punkt der Ausbildung, da habe ich oben schon kurz meine Sicht erwähnt. Hunde müssen ausgebildet werden, um die Herde zu schützen und du kannst diese ausgebildeten Hunde nicht einfach kaufen und dann mir nichts, dir nichts zu einer fremden Herde stecken. Die Hunde müssen mit ihrer Herde zusammenwachsen.
Da kommt dann ein erheblicher zeitlicher Aspekt dazu.
Ich habe jährlich 2-3 kleinere Herden, die auf verschiedenen festen Plätzen stehen. Für jede Herde mindestens 2 Hunde, plus das was derzeit an junghunden nachgezogen wird.
Am Ende habe ich fast mehr Hunde als andere Tiere.
Wie gesagt, im Nebenerwerb nicht leistbar, ich gehe bereits wöchentlich 40 Stunden einem Beruf nach, habe Familie, Kinder und Rad fahren will ich auch noch.
Dann wird meine Haftpflichtversicherung für den Betrieb steigen, da von den Hunden eine nicht unerhebliche Gefahr ausgeht.
Unterbringung: die Hunde können nachts, wenn die Tiere zum melken gehen nicht mit in den Stall, ich brauche neue Unterbringungsmöglichkeiten für die Hunde, diese müssen wieder sicher sein und erst geschaffen werden.
Ein weiterer Punkt. Mein Betrieb lebt ganz klar davon, dass Menschen vorbei kommen und die Tiere ansehen, mit den Tieren in Kontakt treten, streicheln, füttern und sehen wie diese Tiere leben. Und dann mit diesem guten Gefühl auch die Produkte kaufen. Direkt vor Ort.
Das wäre mit Schutzhunden nicht mehr möglich.
Und dann kommt der letzte persönliche Punkt. Ich bin kein Hundehalter.
Bei großen Schäferbetrieben mag das anders aussehen.
Klar kannst du dann sagen, tja Pech. Du hast die Möglichkeit. Mach es oder lass es.
Aber dann lass ich es. Dir mag das egal sein, meinen Kunden aber nicht.
Ich habe ein Kundeneinzugsgebiet von 60 km ausschließlich im Direktvertrieb.
Das heißt, dass diese Leute diese Produkte, die ich vertreibe dann nicht mehr bekommen können.