• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Der radelt sich 'nen Wolf

Wo liest Du Angst?

Wenn ich ehrlich sein soll- hier durchaus, so ein wenig.
Und deswegen will man lieber nicht einem Wolf über den Weg laufen.
ICH dagegen möchte definitv unangeleinten Hunden beim laufen im Wald/Feld nicht über den Weg laufen.
Das kommt so oft vor, da hab ICH Bedenken. Die wollen definitiv nicht immer nur spielen, wenn nicht mit teils heftigen Worten auf sie gewirkt wird. Zumindest bei den größeren fühl ich mich unwohl, die kleinen Wadenbeißer kann man im Fall der Fälle ja noch als Fußball sehen....
 
Vom wahnsinnig gefährlichen Apex-Prädator schreiben, der es unmöglich macht, mit Kindern durch den Wald zu laufen - und dann Videos posten, wie ein Jungwolf durch die Lohner (!) Innenstadt läuft, ohne sich für Menschen zu interessieren. Genau mein Humor.

Zu dem Thema gibt es doch eigentlich seit Jahren keine Neuigkeiten mehr. Wir wissen schon lange, dass Jungwölfe auf der Suche nach einem eigenen Revier auch durch dichter besiedelte Gebiete streifen. Wir wissen auch, dass sie dabei zum Teil wenig Scheu erkennen lassen. Wir wissen aber auch, dass ihnen diese dicht besiedelten Gebiete nicht sonderlich zusagen, denn sie verschwinden nach kurzer Zeit wieder (in meiner direkten Umgebung z.B. zuletzt Lohne/Vechta, Rastede, Frisoythe, Emden). Es gab hier massenweise Sichtungen, darunter auch solche, die die Personen verständlicherweise als unangenehm empfunden haben. Es gab aber keinen einzigen Zwischenfall mit direktem Kontakt - keine Jagdszenen, keine Bisse o.Ä.

Die deutsche Urangst vor dem ach so bösen Wolf ist einfach nicht totzukriegen. Trotz aller widersprechenden Informationen wird immer noch mit einer gefühlten Gefährlichkeit argumentiert, die jeder Faktengrundlage entbehrt.

P.S.: Wenn beim Thema Wolf immer das Kinder-Argument rausgekramt wird, muss ich an Helen Lovejoy denken:

 
Zuletzt bearbeitet:
Du kennst die Vorfälle mit Weidekühen in den Alpen?
Also die Weidewirtschaft abschaffen!
Die haben dann auch keinen Platz in "Freizeitspielplatz des Menschen"
Ja, kenne ich. Der Vergleich ist unsinnig. Eine Weidekuh ist kein Raubtier und das Risiko von einer angegriffen zu werden sehr gut kontrollierbar. Abstand zu Mutterkühen z.B. und keine Hunde bzw. den Hund von der Leine lassen bei Angriff. Kühe haben Angst vor Hunden, weniger vor dem Menschen.
Wenn ich ehrlich sein soll- hier durchaus, so ein wenig.
Dann hast Du eine etwas ausufernde Fantasie. Ich habe Bedenken bezüglich der Verträglichkeit des wilden Wolfes mit dem Lebens- und Kulturraum des Menschen hier in Deutschland, genauer gesagt in den dicht besiedelten Gebieten. Es gibt ja schon Gegenden, wo der Wolf lebt. Kann da ja klappen, nur im bayerischen Voralpenland bzw. um das Ballungsgebiet München herum sehe ich das eher nicht. Gleiches wird für ähnlich dicht genutzte Regionen gelten.
ICH dagegen möchte definitv unangeleinten Hunden beim laufen im Wald/Feld nicht über den Weg laufen.
Das kommt so oft vor, da hab ICH Bedenken. Die wollen definitiv nicht immer nur spielen, wenn nicht mit teils heftigen Worten auf sie gewirkt wird. Zumindest bei den größeren fühl ich mich unwohl, die kleinen Wadenbeißer kann man im Fall der Fälle ja noch als Fußball sehen....
Du hast Bedenken bei zahmen Hunden, aber nicht bei wilden Wölfen? Das ist für mich unlogisch.
Ich bin auch kein Fan von Hunden im Generellen und Kampfhunden im Speziellen, aber das hat wenig mit dem wilden Wolf zu tun. Es ist eine Argumentation ala warum hast Du Angst vor A, wenn doch B auch gefährlich ist. A und B sind beides Gefahren, die für sich zu bewerten sind. A hebt B nicht auf und andersrum.
Vom wahnsinnig gefährlichen Apex-Prädator schreiben, der es unmöglich macht, mit Kindern durch den Wald zu laufen
Das dick markierte habe ich nicht geschrieben. Bitte halte Deine Fantasie etwas im Zaum! Sonst ist jede Diskussion müßig.

Btw, schau Dir vielleicht mal die ersten Minuten des dritten Videos vom "Mann im Wald" an! Da gibt er eine Einschätzung zum Gefahrenpotenzial des einen Videos in der Ortschaft. Kurz, es war gefährlich.
 
Du hast Bedenken bei zahmen Hunden, aber nicht bei wilden Wölfen? Das ist für mich unlogisch.
Ich bezog mich nciht auf zahme Hunde Die laufen , wenn unangeleint, nur kreuz und quer und haben die Nase dicht am Boden. Die interessieren sich sonst für nichtsI. ch meine die, bei denen schon ne Kleinigkeit ausreicht, um den Jadginstinkt zu wecken, passiert halt beim Laufen dann auch schnell. Da ist die Situation dann auch nur schwer zu kontrollieren.
Das ist ganz real, einem Wolf zu begegnen ist dagegen für mich bisher irreal.
Aber es geht ja nicht um mich, sondern eher ums allgemeine....
 
Ich bezog mich nciht auf zahme Hunde Die laufen , wenn unangeleint, nur kreuz und quer und haben die Nase dicht am Boden. Die interessieren sich sonst für nichtsI. ch meine die, bei denen schon ne Kleinigkeit ausreicht, um den Jadginstinkt zu wecken, passiert halt beim Laufen dann auch schnell. Da ist die Situation dann auch nur schwer zu kontrollieren.
Das ist ganz real, einem Wolf zu begegnen ist dagegen für mich bisher irreal.
Aber es geht ja nicht um mich, sondern eher ums allgemeine....
Es gibt halt deutlich mehr Hunde als Wölfe, darum ist die reale Gefahr von einem großen Hund angegangen zu werden einfach größer.
Ich wurde schon dreimal auf dem Fahrrad von großen Hunden angefallen.. zweimal war der Hund im Spielmodus. Der dritte hat mich gebissen. In die dicke Sohle der Mountainbikeschuhe, weil ich im Reflex den Fuß hochgezogen hatte.. wer weiß ob er mir nicht sonst ins Bein gebissen hätte. So hatte ich Glück. Frauchen war übrigens der Meinung ich war schuld. Die konnte an der Situation auch nix ändern, denn sie flog willenlos an der Leine hinterher....

Einen Wolf habe ich dagegen noch nie in echt gesehen. Würde ich das, würde ich allerdings auch zusehen, dass ich weg komme.
 
Was ich halt an der ganzen Diskussion um Bären und eben Wölfe nicht so recht verstehe: Klimawandel ist ja nun ein großes Ding, unud überhaupt will man ja wieder mehr Natur. Es passiert auch viel- da bekommen Flüsse
na gut, eher Bäche nach Begradigung ihren ursprünglichen Lauf wieder zurück. In den 70-ern waren Flüsse teils stinkende Kloaken, heute gibts darin wieder Fische (Lachse im Rhein beispielsweise), Biber gibts wieder, Störche zuhauf, Luchse und Wildkatzen kommen wieder zurück. Warum? Weil die Natur wieder lebenswerter wird.
Und eben auch der Wolf ist in D ohne menschliches Einschreiten heimisch, aber hier haben viele mindestens Vorbehalte. Also schreiten wir wieder ein und da alles mit allem zussammenhängt gehts wieder von vorn los?
Klar, ist ein Raubtier, ein großes. Man kann ja ein Auge auf die Population haben
 
Die Wölfe, die im unmittelbaren Frankfurter Raum (15 Rad-Minuten vom Zentrum) bisher gesichtet wurden, lagen plattgefahren im Straßengraben. Läuft in den Ballungsräumen nicht so gut für den Wolf... Ich hab im Trentino mal vor einem Braunbären gestanden, das war schon unangenehm. Statistisch betrachte ich mich bezüglich Viehzeugs daher raus. Ich sorge mich da mehr vor anderen Faktoren, die meine Lebenserwartung beeinträchtigen. Ich fänd es mega, mal einen freilebenden Wolf zu sehen.
 
.... Man kann ja ein Auge auf die Population haben
Eines der Probleme ist, dass man derzeit eben nicht regulierend in die Population eingreifen kann. In Österreich wurden sämtliche behördlichen Entnahmebescheide der jüngsten Zeit nach Einsprüchen per Gerichtsentscheid wieder aufgehoben.
 
Eines der Probleme ist, dass man derzeit eben nicht regulierend in die Population eingreifen kann. In Österreich wurden sämtliche behördlichen Entnahmebescheide der jüngsten Zeit nach Einsprüchen per Gerichtsentscheid wieder aufgehoben.
Naja, ich meine mit den Augen auf die Population haben nicht Abschüsse.
Wildtierbestand regelt sich ja eigentlich eher von allein. Gibts in einem Jahr genug Futter für den Nachwuchs kommen von den kleinen mehr durch als es in mageren Jahren der Fall ist. Entsprechend haben dann auch Raubtiere mehr/weniger Jagderfolg und selbst Nachwuchs. Das ist doch alles ein Kreislauf, der Mensch braucht da i.d.R sich nicht anmaßen, eingreifen zu müssen. Sowas ging und geht noch immer schief, weil es oftmals unabsehbare Folgen hat
 
In den Alpen ist das Buffet mit Schafen ja gedeckt. Da wird keine Eindämmung der Wolfspopulation stattfinden. Ich denke da wird es ohne menschliches Eingreifen über kurz oder lang nicht gehen.
Und vom größten Teil der Alpen sprechen wir in Wirklichkeit von Kulturlandschaft, nicht von Naturlandschaft, auch wenn es optisch vielleicht anders aussieht.
 
Du hast Bedenken bei zahmen Hunden, aber nicht bei wilden Wölfen? Das ist für mich unlogisch.
Deine gefühlte, subjektive Wahrnehmung ist offenbar, das Wölfe wild und gefährlich und Hunde zahm und ungefährlich sind. Subjektive Wahrnehmungen sind zwar völlig in Ordnung, problematisch wird es dann, wenn so getan wird, als wären das objektive Fakten. Statistischer, also objektiver Fakt ist jedoch, dass für jeden Einzelnen von uns die Gefahr, vom Hund verletzt oder sogar getötet zu werden um ein vielfaches höher ist, als die Gefahr, vom Wolf verletzt oder getötet zu werden.

Was ich und wohl andere hier deswegen zu erklären versuchen, ist, dass subjektive Wahrnehmung nicht Entscheidungskriterium für Fragen von mindestens gesamtgesellschaftlicher Bedeutung sein kann. Versteht man Gefahr nicht als subjektives Empfinden, sondern als kollektives Rationalitätsschema, dann wird klar: Viele Dinge in unserem Alltag, die wesentlich gefährlicher als Wölfe sind, nehmen wir überhaupt nicht als Gefahr, sondern als völlig selbstverständliches Alltagsphänomen wahr. Und ganz viele davon könnten wir ändern, wenn wir es denn wollten - wollen wir aber nicht. Warum sollten wir das ausgerechnet beim Wolf jetzt aber wollen?
 
Ich bezog mich nciht auf zahme Hunde Die laufen , wenn unangeleint, nur kreuz und quer und haben die Nase dicht am Boden. Die interessieren sich sonst für nichtsI. ch meine die, bei denen schon ne Kleinigkeit ausreicht, um den Jadginstinkt zu wecken, passiert halt beim Laufen dann auch schnell. Da ist die Situation dann auch nur schwer zu kontrollieren.
Hunde können auch gefährlich sein, keine Frage, aber das Fettgedruckte könnte man auch auf Wildtiere, speziell einen Wolf, übertragen. Ein wilder Wolf und erst recht ein Rudel davon sind potenziell tödlicher als die meisten Hunde, schließlich ist das Töten eine Grundfertigkeit dieser Tierart. Es gibt wenige Hunderassen, die Wölfen Paroli bieten können und das sind dann schon sehr große Tiere.
Zum Glück halten sich "schlaue" Wölfe dem Menschen eher fern und direkte Angriffe auf Menschen sind unwahrscheinlich, aber eben nicht unmöglich. Das Hauptkonfliktpotenzial dürften Weidetiere sein. Der Mensch reagiert da ganz schlecht auf Übergriffe auf sein "Hab und Gut". Bei der Verwandtschaft auf dem Dorf ging vor ein paar Monaten der Fuchs um und hat eine ganze Reihe Hühner gerissen. Da gab es niemanden, der diesem viel Glück gewünscht hat, zumindest nicht öffentlich. Bislang war er aber wohl schlauer als der Jäger bzw. er hat sich vergrämen lassen.
 
Deine gefühlte, subjektive Wahrnehmung ist offenbar, das Wölfe wild und gefährlich und Hunde zahm und ungefährlich sind.
Die allermeisten Hunde sind zahm. Die allermeisten Wölfe sind wild.
Nur einige Hunde sind in der Lage einen ausgewachsenen Menschen zu töten. So ziemlich jeder ausgewachsene Wolf ist das.
Den Wolf als gefährlich anzusehen ist völlig rational. Das bedeutet nicht Angst zu haben oder direkt jeden erschossen haben zu wollen. Das bedeutet lediglich ein Gefahrenpotenzial anzuerkennen. Diese Nuancierung erbitte ich mir hier anstatt direkt jedem Kritiker sofort volle Hosen und Paranoia zu unterstellen.

Fakt ist jedoch, dass für jeden Einzelnen von uns die Gefahr, vom Hund verletzt oder sogar getötet zu werden um ein vielfaches höher ist, als die Gefahr, vom Wolf verletzt oder getötet zu werden.

Was ich und wohl andere hier deswegen zu erklären versuchen, ist, dass subjektive Wahrnehmung nicht Entscheidungskriterium für Fragen von mindestens gesamtgesellschaftlicher Bedeutung sein kann. Versteht man Gefahr nicht als subjektives Empfinden, sondern als kollektives Rationalitätsschema, dann wird klar: Viele Dinge in unserem Alltag, die wesentlich gefährlicher als Wölfe sind, nehmen wir überhaupt nicht als Gefahr, sondern als völlig selbstverständliches Alltagsphänomen wahr. Und ganz viele davon könnten wir ändern, wenn wir es denn wollten - wollen wir aber nicht. Warum sollten wir das ausgerechnet beim Wolf jetzt aber wollen?
Ich wiederhole mich:
Einen Verkehrsunfall zu erleiden ist sicher das weit höhere Risiko gegenüber dem einem Wolf zum Opfer zu fallen, aber den Verkehr kennt man und kann ihn einschätzen und zumindest etwas kontrollieren. Einen Wolf in freier Wildbahn kontrolliert man nicht. Das macht die Bedrohung weit ominöser.
 
Wird wohl mal passieren müssen, bevor auch hierzulande der Wolf gezielt bejagt wird. Und genau das halte ich, als aus der ländlichen Gegend kommend, für notwendig.

Wobei ich den "Angriff" vom Wolf als nicht ernsthaft einschätze.
Ich glaube hier war es eher ein junges Tier, das sehen wollte was passiert.
Was ist passiert? der Mensch ist geflüchtet, der Wolf jagt dem Flüchtigen natürlich hinterher. So funktioniert sein trieb.
Was hat er gelernt? Der Mensch hat Angst vor mir; somit ein potenzielles Beutetier.

Ich halte den Wolf grundsätzlich schon für intelligent, der genau weiß was er tut.

Gibt aber bestimmt Experten aus dem Herzen Kölns, die es besser wissen als ich.
In 20 Jahren mit Wölfen ist in ganz Europa kein einziger Mensch durch den Wolf ernsthaft verletzt worden, Wie viele Leute wurden in der Zeit durch Hunde getötet? Beim Wolf ist die Irrationalität mancher Bevölkerungsteile schon ins Absurde abgerutscht. Da haben die Grimms wohl nachhaltig das Image beschädigt.

Spiel keine Rolle was ein Wolf potenziell könnte, er greift Menschen einfach nicht an. Das sind Fakten. Espart uns die Wolfs-Propaganda.
 
Die allermeisten Hunde sind zahm. Die allermeisten Wölfe sind wild.
Nur einige Hunde sind in der Lage einen ausgewachsenen Menschen zu töten. So ziemlich jeder ausgewachsene Wolf ist das.
Den Wolf als gefährlich anzusehen ist völlig rational. Das bedeutet nicht Angst zu haben oder direkt jeden erschossen haben zu wollen. Das bedeutet lediglich ein Gefahrenpotenzial anzuerkennen. Diese Nuancierung erbitte ich mir hier anstatt direkt jedem Kritiker sofort volle Hosen und Paranoia zu unterstellen.


Ich wiederhole mich:

Du bleibst also dabei, das objektive Risiken egal und die subjektive Gefahrenwahrnehmung wichtig ist.
Das passt leider sehr gut zu einem Phänomen unserer Zeit: Gefühlte Wahrheiten sind handlungsleitend und unirritierbar.
 
Spannend, was Du so liest. Ein Phänomen unserer Zeit ist, dass andere Leute immer ganz genau wissen, was man selbst so meint und dann bauen sie einem einen Strohmann daraus. Danke fürs Gespräch.
 
In 20 Jahren mit Wölfen ist in ganz Europa kein einziger Mensch durch den Wolf ernsthaft verletzt worden, Wie viele Leute wurden in der Zeit durch Hunde getötet? Beim Wolf ist die Irrationalität mancher Bevölkerungsteile schon ins Absurde abgerutscht. Da haben die Grimms wohl nachhaltig das Image beschädigt.

Spiel keine Rolle was ein Wolf potenziell könnte, er greift Menschen einfach nicht an. Das sind Fakten. Espart uns die Wolfs-Propaganda.

Da du mich direkt zitierst:
Ich habe aktuell wenig Befürchtung von Wolfsüberiffen auf den Erwachsenen Menschen. Trotzdem würde ich meine Kinder nicht mehr alleine in den Wald zum spielen, Pilze sammeln oder sonst was machen lassen.
Das ist einfach in dem begründet, dass in einem Kilometer Entfernung das Rudel lebt, das im letzten Wurf sieben Welpen hatte.
Ich habe mehr Angst vor Übergriffen auf meinen Tierbestand.
Derzeit keine Übergriffe, aber die Herde ist auch über den Mindestanforderungen mit Strom gesichert.
Meinen Nachbarn wurden die Schafe aus der PV-Freiflächen Beweidung nachweislich vom Wolf gerissen.
Diese Tiere wurden nicht mit Strom sondern nur mit einem Zaun, der aber den Mindestanforderung Wolfschutz entsprach, gesichert.
Ob der Nachbar das weiter machen wird? Ist aktuell noch nicht klar. Noch hat er ein paar Tiere.
Wer dann die PV Anlage frei macht? Aktuell niemand in Sicht, der das übernehmen könnte oder möchte.

Wenn meine Tiere gerissen werden sollten?
Ich werde nicht mehr weiter machen.
 
Ich habe mehr Angst vor Übergriffen auf meinen Tierbestand.
Derzeit keine Übergriffe, aber die Herde ist auch über den Mindestanforderungen mit Strom gesichert.
Man könnte doch aber steuerlich gefördert/vom Staat bezuschußt/bezahlt. was weiß ich mittels welchem Modell, die Anschaffung und Haltung von Hütehunden ermöglichen. Klar, dass die wohl ne Stange Geld kosten für einen Aufwand, den es bisher einfach nicht gab. (ich bezieh mich wieder auf eine TV-Doku aufgenommen in Afrika, da trauten sich selbst Leoparden nicht an Ziegen u.ä.- aufgrund Hunde)
Ist jetzt ernstgemeint, aber gibt es Gründe, die nicht Betroffene nicht so einfach beurteilen können, die also bei der Haltung von Hütehunden auch wieder Probleme bereiten?
Andererseits, in anderen Ländern scheint dies doch recht problemlos zu funktionieren, eben auch in Europa.
Ich hab da so ein wenig den Verdacht, dass hier wieder ein so typisch deutscher Sonderweg beschritten wird- ganz ähnlich dem, wie er in einem anderen leider immer noch beherrschenden Thema ebenso leider immer noch gegangen wird. Obwohl andere Länder vormachen, wie es gehen könnte.....
Wie sieht dies Thema denn von deinereiner Seite aus?
 
Ist jetzt ernstgemeint, aber gibt es Gründe, die nicht Betroffene nicht so einfach beurteilen können, die also bei der Haltung von Hütehunden auch wieder Probleme bereiten?
Die Tiere sind halbwild und betrachten auch Wanderer als Bedrohung für die Herde und lassen die nicht ran. Der Besitzer muss sich auch um die Tiere kümmern, die Beziehung und Erziehung erhalten. Das ist durchaus aufwändig und man muss ein Hundemensch sein bzw. werden. Die Anschaffung ist auch nicht gerade günstig. Ausgebildete Tiere wachsen ja auch nicht auf Bäumen.
https://www.youtube.com/results?search_query=herdenschutzhunde
Ich war mal in den USA auf einer großen Ranch in New Mexico. Der Farmer hat sich eine Rudel irischer Schutzhunde angeschafft um Verluste an Lämmern durch Bobcats zu reduzieren. Die Verluste hat er mit so ca. $20.000,- pro Jahr beziffert. Das Rudel war deutlich teurer, ich kann mich aber nicht mehr genau erinnern. Ist auch schon 20 Jahre her.
 
Man könnte doch aber steuerlich gefördert/vom Staat bezuschußt/bezahlt. was weiß ich mittels welchem Modell, die Anschaffung und Haltung von Hütehunden ermöglichen. Klar, dass die wohl ne Stange Geld kosten für einen Aufwand, den es bisher einfach nicht gab. (ich bezieh mich wieder auf eine TV-Doku aufgenommen in Afrika, da trauten sich selbst Leoparden nicht an Ziegen u.ä.- aufgrund Hunde)
Ist jetzt ernstgemeint, aber gibt es Gründe, die nicht Betroffene nicht so einfach beurteilen können, die also bei der Haltung von Hütehunden auch wieder Probleme bereiten?
Andererseits, in anderen Ländern scheint dies doch recht problemlos zu funktionieren, eben auch in Europa.
Ich hab da so ein wenig den Verdacht, dass hier wieder ein so typisch deutscher Sonderweg beschritten wird- ganz ähnlich dem, wie er in einem anderen leider immer noch beherrschenden Thema ebenso leider immer noch gegangen wird. Obwohl andere Länder vormachen, wie es gehen könnte.....
Wie sieht dies Thema denn von deinereiner Seite aus?

Es gibt aus meiner Sicht mehrere Gründe, die die Herdenschutzhunde für die in Deutschland häufig vorkommenden Tierhalter unrentabel machen.
Zu beachten ist, dass viele Tierhalter, zumindest in meiner Gegend, ihre Betriebe nur im Nebenerwerb betreiben.
Ich zähle da einfach ein paar Punkte auf:
a, ein Hund frisst kein Gras, ich muss also Hundefutter kaufen
b, Tierarztkosten
c, Anschaffung, hier sagst du zwar staatlich gefördert, aber jede staatliche Förderung kennt einen Beginn und ein Ende, Hütehunde müssen immer wieder neu angeschafft werden und ein Hütehunde alleine reicht nicht, ist eine Generation in Betrieb muss ich mich schon um die nächste Generation kümmern
d, Unterbringung
e, Ausbildung

Die Nebenerwerbsbetriebe werfen kaum oder nur wenig Gewinn ab rechnet man sich seinen "Stundenlohn" aus, würde schon jetzt für das Geld kein Mensch diese Arbeit machen. Mein Gewinn wird durch die oben aufgeführten Punkte zusätzlich geschmälert.
Dann kommt der Punkt der Ausbildung, da habe ich oben schon kurz meine Sicht erwähnt. Hunde müssen ausgebildet werden, um die Herde zu schützen und du kannst diese ausgebildeten Hunde nicht einfach kaufen und dann mir nichts, dir nichts zu einer fremden Herde stecken. Die Hunde müssen mit ihrer Herde zusammenwachsen.
Da kommt dann ein erheblicher zeitlicher Aspekt dazu.
Ich habe jährlich 2-3 kleinere Herden, die auf verschiedenen festen Plätzen stehen. Für jede Herde mindestens 2 Hunde, plus das was derzeit an junghunden nachgezogen wird.
Am Ende habe ich fast mehr Hunde als andere Tiere.
Wie gesagt, im Nebenerwerb nicht leistbar, ich gehe bereits wöchentlich 40 Stunden einem Beruf nach, habe Familie, Kinder und Rad fahren will ich auch noch.
Dann wird meine Haftpflichtversicherung für den Betrieb steigen, da von den Hunden eine nicht unerhebliche Gefahr ausgeht.
Unterbringung: die Hunde können nachts, wenn die Tiere zum melken gehen nicht mit in den Stall, ich brauche neue Unterbringungsmöglichkeiten für die Hunde, diese müssen wieder sicher sein und erst geschaffen werden.
Ein weiterer Punkt. Mein Betrieb lebt ganz klar davon, dass Menschen vorbei kommen und die Tiere ansehen, mit den Tieren in Kontakt treten, streicheln, füttern und sehen wie diese Tiere leben. Und dann mit diesem guten Gefühl auch die Produkte kaufen. Direkt vor Ort.
Das wäre mit Schutzhunden nicht mehr möglich.

Und dann kommt der letzte persönliche Punkt. Ich bin kein Hundehalter.
Bei großen Schäferbetrieben mag das anders aussehen.

Klar kannst du dann sagen, tja Pech. Du hast die Möglichkeit. Mach es oder lass es.
Aber dann lass ich es. Dir mag das egal sein, meinen Kunden aber nicht.
Ich habe ein Kundeneinzugsgebiet von 60 km ausschließlich im Direktvertrieb.
Das heißt, dass diese Leute diese Produkte, die ich vertreibe dann nicht mehr bekommen können.
 
Zurück
Oben Unten