Wenn man ein Auto durch ein E-Bike so leicht ersetzen könnte, dann würde ich sagen, dass das Auto sowieso nicht sinnvoll genutzt war. Wäre für mich nicht möglich.
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@Sven_Kiel
Ja, das ist ja tatsächlich vielfach der Fall (dass das Auto nicht sinnvoll genutzt wird).
Warum muss ein Pendler eine Strecke von < 10 km mit dem Auto fahren?
Da ist ein E-Unterstütztes Fahrrad viel Sinnvoller.
Und ein Lastenrad taugt dann auch noch für den Wochenend-Großeinkauf.
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…und mal unter uns…warum sollte irgend jemand für einen Elektro-Kleinwagen den Preis eines Mittelklasse-Verbrenners bezahlen wollen? (oder können, je nach Portemonnaie).
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Kleine elektrische Autos gibt's in Alltagstauglich für < 20.000 € Neu, aus China!
Warum eigentlich nicht von "Volkswagen"? - Das war ja meine wesentliche Kritik!
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Und wer nicht aus der eigenen Solaranlage laden kann, spart zwar beim Laden immer noch was gegenüber dem Sprit bei einem Verbrenner, aber eben nur minimal.
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Das stimmt nicht ganz.
Ich beziehe meinen Strom bei einer Energiegenossenschaft, an der ich auch Genossenschaftsanteile habe.
Der Strom zum Laden des E-Autos (VW e-Up) kommt zum selben Tarif wie der Strom für die Wärmepumpe; also in meinem Fall knapp 0,23 €/kWh.
Der Strom vom Dach ist natürlich billiger; wenn ich den Tanke, dann kann ich den nicht für 0,085 €/kWh Einspeisen.
So kostet mich die Energie für das Fahrzeug zwischen 1 € und 3 € pro 100 km. Je nachdem, ob mehr vom Dach kommt (Sommer) oder mehr aus der Steckdose (Winter).
Ich gebe zu: Ich habe noch den Zugriff auf einen Verbrenner; ein 2015-er VW Polo - den teile ich mir mit meinem Schwager.
Da kostet die Energie etwa 10€/100 km.
Daher nutze ich in erster Linie den e-Up.
Damit komme ich bis Amsterdam; und wenn ich dort aufgeladen habe, dann komme ich auch zurück.
Nur kann ich damit keinen Anhänger zum Baustoffhandel ziehen und nach Südfrankreich geht es damit auch nicht so dolle.
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Diese Umstände führen dazu, dass E-Autos ein Spielzeug für „wohlhabende“ Leute mit eigenem Haus (Solaranlage) und Stellplatz (Wallbox) sind, und bei denen lohnt sich das dann auch. Der Teufel kackt immer auf den größten Haufen.
Bei der momentanen Preisgestaltung ist Elektromobilität entschieden unsozial und zB in meinem Umfeld unrealistisch (kein Millionär und daher keine Wallbox und selbige öffentliche zu weit weg).
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Das ist die wirklich berechtigte Kritik. "Der Teufel kackt immer auf den größten Haufen."
Das geht mir tierisch auf den Keks. Es ist tatsächlich Unsozial verteilt derzeit.
In der letzten Regierung gab es Kräfte, die genau das ändern wollten
(Stichwort: "subventioniertes Leasing von E-Mobilität für Pendler mit geringem Einkommen" - nach dem Vorbild von Frankreich.
Stattdessen wollten die Progressiven das Dienstwagenpivileg zurückfahren zur Gegenfinanzierung).
Leider haben die Gelben das torpediert und die progressiv-sozialen konnten sich nicht durchsetzen.
Nun bin ich auch kein Millionär, aber ich konnte mir besagte Dinge leisten (kleines E-Auto, Solaranlage, Wallbox & Wärmepumpe) weil ich in vielen anderen Bereichen eher auf Konsum und die damit verbundenen Ausgaben verzichte. (und auch wegen viel Eigenleistung)
Mittlerweile weiß ich aber auch: Man braucht nicht unbedingt eine eigene Solaranlage; Genossenschaftsanteile bei einer Energiegenossenschaft die ausschließlich Strom aus erneuerbaren Quellen anbietet sind effektiver in Bezug auf eingespartes CO2 pro Invesitionssumme. (In meinem Fall ist es "Green-Platet-Energy")
Und: Man braucht auch keine Wallbox!
Das Auto kann ich an der normalen Steckdose aufladen mit 240Volt, 10 Ampère, 1 phasig; also 2,4 kW.
Über Nacht 10 Stunden am Netz kann ich also 24 kWh nachladen; das ist dann zwar nicht von 0% auf
100%, reicht aber in den allermeisten Fällen für Pendlerstrecken zur Arbeit und zurück.
Und für den Akku ist es eh besser, ich mache nicht
100% voll sondern stoppe bei 80%. Das geht mit einer einfachen Zeitschaltuhr!
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Tatsächlich interessiert mich die Entwicklung in China ... auch nicht, da eine völlig andere unvergleichliche Infrastruktur.
Das kann deine ganz persönliche Sichtweise sein.
Aber wenn man im Management einer Konzernzentrale sitzt, welche ich China einen der bedeutendsten Absatzmärkte hat(te), dann muss einen das schon aus beruflichen Gründen Interessieren; sonst hat man den falschen Job!
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Ich „schimpfe“ auch nicht über E sondern bemängele nur die fehlende schlechte Infrastruktur, die es nur einigen wenigen gestattet, Zukunftstechnologie zu nutzen. Da hast Du mich offensichtlich gründlich missverstanden.
Ich bin der Meinung, dass die Rahmenbedingungen für die ganze Gesellschaft unzureichend geschaffen worden sind (inkl ÖPNV), damit jeder davon partizipieren kann. Das was Du Dir da wünschst ist mir zu illusionär, weil aus meiner Sicht aktuell politisch nicht gewollt.
Soo schlecht ist die Infrastruktur nicht.
(Begründung siehe Oben)
Sie wird nur vielfach "schlecht geredet" um die Leute von einem Umstieg abzuhalten.
Dass es politisch von vielen Interessensvertretern nicht gewollt ist, das ist gerade das traurige an der Sache.
Die Progressiven können sich nicht durchsetzen weil die anderen zu sehr auf der Bremse stehen und zusätzlich mit großen Geldsummen Stimmungsmache betreiben um weiter beim fossilen Geschäftsmodell bleiben zu können.
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In den Monaten der wärmeren Jahreszeit (Mai-Oktober) sieht man hier täglich viele Tagestouristen mit E-Bikes fahren. Diese kommen ( wie man an den Parkplätzen geparkten Autos mit Radträger sieht, aus dem ganzen südlichen BaWü).
Und diese Autos sind immer noch zu über 90% (meine Beobachtung) Verbrenner. Und da sind Leute dabei, die z.B. aus dem Landkreis LB kommen, und für eine Tagestour von 30 oder 40Km mit dem E-Bike zwei Autostunden hin und zwei zurück mit dem Verbrenner fahren.
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@BodenseeFerdi
Sowas sehe ich hier in der Eifel leider auch.
Was du aber nicht siehst ist z.B. mein Kollege, der mit dem E-Bike täglich 15 km zur Arbeit kommt, und 15 km zurück...
Früher kam der immer mit dem Auto; jetzt nur noch ein paar Mal im Jahr wenn es zu sehr regnet.
China fährt zweigleisig soweit ich weiß, weil sie von den Fossilen (noch nicht ?) wegkommen.
@*cl*
Stimmt zwar, ist aber nicht die ganze Wahrheit.
In China wird mehr erneuerbare Stromerzeugungskapazität pro Jahr zugebaut, als Fossile.
Und der Zubau an Erneuerbaren beschleunigt sich exponentiell, während der Zubau an Fossilen bereits seit einiger Zeit rückläufig ist; das heisst: Ein Ende ist in Sicht.
Wo bekommt man denn noch bezahlbare Gebrauchtwagen unter 10.000€? Der Gebrauchtwagenmarkt ist inzwischen ziemlich abgewrackt und die Zukunftsperspektive ist bedrückend. Die Neuwagen werden immer teurer und die Instandhaltung von Gebrauchtfahrzeugen ebenfalls. Die Preise auf Gebrauchtwagenmarkt ziehen daher ebenfalls stark an.
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Ein Beispiel habe ich: Ein Golf IV mit < 100.000 km Laufleistung in gutem Zustand ist für deutlich << 5.000 € zu haben. Robust, gut reparierbar (man kann noch viel selber dran machen) und hat alles nötige an Bord: G-Kat für Euro 4; ABS, ESP, Airbags - und bei Autobahn 120 km/h braucht der auch nicht (viel) mehr als ein aktuelles Modell; nur in der Stadt schuckt der zu viel, aber da sollte man eh mit dem Rad fahren.
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Die Neuzulassungen von PKW sind nur durch staatliche Subventionierung (Dienstwagenprivileg) so hoch. 2 von 3 Neuwagen in Deutschland sind Dienstwagen. Die finanzieren wir alle mit unseren Steuern. Während es für die arbeitende und Lohnabhängige Gesellschaft immer schwieriger wird ihre Mobillität zu bezahlen setzen die deutschen Autobauer auf Luxuskarossen.
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Das ist der eigentliche Skandal.
Die Schwarzen, die Blau-Weißen, die Gelben und die Blauen wollen das aber sicher nicht ändern.
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Ich bin der Meinung wir müssten uns so langsam mal Gedanken darüber machen in welche Dinge wir als Gesellschaft investieren. Das Geld was wir nach oben werfen kommt nicht wieder zurück nach unten. Die Elektromobilität in Verbindung mit erneuerbaren Energien ist eine riesige Chance die Mobilität der Bevölkerung unabhängig von der dicke des Geldbeutels zu sichern und sich von der Anhängigkeit großer Konzerne zu lösen.
@Gude
Einer der besten Beiträge hier zu dem Thema! Danke.
Wo müssen wir denn das Kreuz machen?
Sagen was man NICHT machen soll ist einfach.
@𝐻𝑒𝓍𝑒𝓇
Hier eine vereinfachte Grafik:
Dazu kommt, dass insbesondere die Pläne der Gelben und der Blauen für ein riesiges zusätzliches Staatsdefizit sorgen würden.
Wenn man es genauer wissen möchte, kann man das hier nachlesen:
https://ftp.zew.de/pub/zew-docs/gutachten/Bundestagswahlprogramme_ZEW_2025.pdf
Nur wenn der Strom aus der Steckdose kommt. Das ist aber leider nur die Vogel Strauß Perspektive. Würde man den Individualverkehr durchgehend elektrifizieren, würde die produzierte Strommenge nicht ausrechen um den Bedarf zu decken.
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@Don_Camillo
Du sagst: "Würde man den Individualverkehr durchgehend elektrifizieren, würde die produzierte Strommenge nicht ausrechen um den Bedarf zu decken."
Was du ausblendest ist die Tatsache, dass ein Umstieg auf E-Mobilität seine Zeit dauert, weil Verbrenner noch eine Rest-Lebensdauer haben.
In dieser Zeit könnte man - wenn es denn politisch gewollt wäre - die Stromerzeugungskapazität bei Erneuerbaren an den zuküftigen Bedarf anpassen.
Nur leider vertritt unsere derzeitige Reiche Wirtschaftsministerin fossile Lobbyinteressen.
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Hinzu kommen die Umweltschäden durch Raubbau an der Natur zur Gewinnung der für die Elektromobilität benötigten Rohstoffe.
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Hmmm, ein mittelgroßer KfZ Akku benötigt etwa 10 kg Lithium.
Man kann zu Recht die Abbaubedingungen kritisieren und Verbessern.
Aber ein Verbrenner mit sagen wir mal 6 l/100 km Verbrauch benötigt über angenommene 200.000 km (Lebensdauer) 12.000 Liter Benzin; den Energieverbrauch für die Förderung, den Transport und Raffinierung dazu gerechnet etwa 20.000 - 24.000 Liter Erdöl.
Wenn man sich die Förderbedingungen für Erdöl so ansieht; ob das so viel besser ist?
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Das Zauberwort heißt wohl eher alternative Mobilitätskonzepte mit einem deutlich höheren Anteil an ÖPNV und entsprechender Verkehrserziehung (ja, das gab es früher einmal und das hieß auch genauso) und sinnvoller den Arbeitsmarkt wirklich unterstützenden Strukturförderung, Eigenverantwortung und dazu passende Arbeitskonzepte (meint, die Pendler müssen weg).
Da bin ich ganz bei dir.
Die Pendler müssen aber nicht weg, aber Dezentralisierung & die Möglichkeit zur Arbeit von zu Hause aus würde helfen Pendelstrecken zu reduzieren.