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Der große Kritikthread: Was geht mir hier grad auf die Ketten?

Oh, ja, ganz meine Partei. Mit dem G1 hätte ich bestimmt endlich genug Zeit um jeden Tag n hunni zu fahren und euch trotzdem noch auf die Nerven zu gehen. Dann ist mein Gehalt wegen der Körbchengröße zwar im Eimer, aber das gleicht meine Frau ja wieder aus. ;)

Das liest sich doch vernünftig. Wenn ich für die ins Europa-Parlament einziehen darf, gehe ich den Linken nicht mehr auf die Nerven, versprochen. Ich stelle für die Bueropauschale meine Frau ein und lebe die 30-Stunden-Woche vor. Als Politiker hat man ja Vorbildfunktion :D
 

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Re: Der große Kritikthread: Was geht mir hier grad auf die Ketten?
Nur weil du, übrigens ich auch, im Westen immer nur von den "dummen Ossis", welche nur unser hartverdientes Geld bekommen, redest, sollte man als zukunftsorientierter Mensch dennoch ab und an in die Geschichtsbücher schauen denn es werden nach wie vor immer wieder neue Erkenntnisse über längst vergangene Geschehnisse erbracht. Die Politikverdrossenheit,wenn man von einer solchen reden kann kommt daher weil man in den neuen Bundesländern alles abgewickelt hat damit die westliche Industrie noch besser da steht. Man hat den Menschen dort ihre Arbeit genommen und sie als billige Arbeitskräfte genutzt und nutzt sie nach wie vor dafür (30 Jahre nach der Wende gibt es nach wie vor Unterschiede bei den Gehältern). Man hat ihnen auch teilweise Grund und Boden weg genommen, denn die landeseeigenen Betriebe wurden auch zerschlagen und die Landwirte im Westen haben bei den günstigen Preisen zugeschlagen.

Es freut mich sehr für jeden der etwas vererbt bekommen kann. Dies wurde diesen Menschen nicht ermöglicht, also während ein Großteil der Menschen im Westen aus der Arbeit von Generationen profitieren können stehen diese Menschen in der Regel ohne alles da und dann kommt unsere sogenannte Mitte daher und subventioniert alles mögliche für besser gestellte (e Auto Prämie, Auto Industrie allgemein, Schwerindustrie im Pott usw) und diese Menschen bleiben auf der Stelle stehen.
Das ist keine Rechtfertigung die AfD zu wählen, übrigens auch nicht der Grund, denn diese wird im Westen auch gewählt, aber es ist ein Grund dafür weshalb diese Menschen keine CDU oder FDP oder SPD wählen.
Das würde ich Dir auch vorschlagen. Ab und an mal ein Blick in die Geschichte werfen, meine ich. Und zwar nicht so selektiv. Das kann jetzt nicht wirklich Dein Ernst sein, dieses "Heul-Märchen" vorzutragen.

Ma kann ja über vieles streiten: ob es sinnvoll war im Eiltempo die Privatisierung einer ganzen Volkswirtschaft voran zu treiben. Man kann auch den damals verantwortlichen Politikern den Vorwurf machen die Zukunft viel zu rosig dargestellt zu haben. Oder auf die viel zu positive Selbstdarstellung der DDR reingefallen sind.

Aber man sollte vielleicht festhalten, dass es die DDR Führung war, die ihre Volkseigenen Betriebe in den Ruin gewirtschaftet hat. Die Produktivität war erbärmlich, seit mehr als einer Dekade wurde so gut wie nichts mehr investiert. Auch in einer "Planwirtschaft" muß gewirtschaftet werden, damit sie läuft. Und wenn man nichts in Ordnung hält und dann und wann mal modernisiert, läuft es eben nicht mehr.
Dazu kam, dass zeitgleich der gesamte Ostblock den Bach runter gegangen ist und damit auch die Abnehmer der bisherigen Export-Produkte weg gefallen sind.
Die DDR Mark war überbewertet, damit die ehemaligen DDR Bürger nicht noch mittelloser dastanden, was aber den kaputten Betrieben nicht gerade zugute kam.

Wie man den "Umbau" auch sonst bewertet: Vermutlich hat man noch nie vorher eine Ökonomie in der kurzen Zeit transformiert. Die Chance etwas oder alles falsch zu machen ist bei so einer Aufgabe einfach gegeben. Wie zum Beispiel betrügerischen "Investoren" auf den Leim zu gehen.

Und immerhin wurden zahlreiche Betriebe nicht nur "gerettet" oder erfolgreich verkauft oder auch kommunalisiert, sondern werfen bis heute was ab. Es wurde mitnichten "alles platt gemacht". Eigentlich geht es den neuen Bundesländern wirtschaftlich alles andere als schlecht.
Und so manches hat auch nicht die viel gescholtene Treuhandanstalt verzapft, sondern die letzte, sogar gewählte, DDR Regierung: Die haben lustig die staatlichen Energie-Betriebe verhökert. Erst nach einigen Umwegen über die Gerichte konnten die re-kommunalisiert werden.

Und ob: zwar nicht unmittelbar, aber dieses "Heul-Märchen" gehört inzwischen zu den wohlgepflegten Narrativen, bzw. hat zum Teil schon die Qualität von Verschwörungstheorien, die so manchen, der ohne einen "starken Staat", der ihn abends auch noch die Bettdecke richtet, nicht auskommen kann, zur Verunglimpfung der Demokratie verleitet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn sich die Privatbanken am Ende mit Steuergeldern retten lassen sehe ich den Mehrzweck nicht. Mir fällt da spontan die Finanzierung sinnloser Projekte in dritte Welt Länder ein. Schaffen es die Länder am Ende nicht mal mehr die Zinsen ihrer Kredite zurückzuzahlen fordern die Banken ihre Verluste beim Staat ein, der springt ein, die Banken müssen ja handlungsfähig bleiben, die Wirtschaft wettbewerbsfähig bleiben.
Aber wer soziale und gesellschaftliche „Themen“ nur der Rendite wegen finanziert hat genau dort nix verloren.

LG
Reisberg

Nochmal, lieber Reisberg: das größte Rettungspaket der Finanzkrise haben in Deutschland die öffentlichen Banken erhalten. Allen voran die Landesbanken, die zum Teil fusioniert oder abgewickelt werden mussten. Gegenteilige Behauptungen werden auch durch mehrfaches Wiederholen nicht richtig.

Zum Thema Schuldenschnitt für ärmere Länder faellt mir spontan Alfred Herrhausen ein, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank, der gerade dabei war, die größte Schuldenbefreiungsaktion der Welt zu verhandeln, als der von den linksradikalen RAF-Terroristen ermordet wurde.
Von welchen sinnlosen Projekten sprichst du und wie kann deiner Ansicht nach Geld in armen Ländern besser investiert werden? Welche Projekte sollten deiner Meinung nach gefördert werden, und wer soll die finanziellen Mittel bereit stellen?.bitte nicht falsch verstehen, ich weiß es nicht, aber wer so argumentiert, sollte auch bessere Alternativen präsentieren können, finde ich.
 
Man kann das lustig finden und AFDler für "hirnlos" halten. Genau deshalb wurde diese Partei ja gewählt - von überwiegend jüngeren Wählern übrigens: Man nimmt sie nicht ernst !
Das beste Gegenmittel wäre - das ist kein Geheimnis - eine gute Sozialpolitik: Gerade auch den jungen Leuten mehr Geld geben, für Chancengleichheit und Teilhabe sorgen. Hierzulande passiert seit vielen Jahren das Gegenteil. Und jetzt wundern sich alle, daß extrem rechte Positionen salonfähig werden... .
Meinetwegen darf die AFD - zu deren Wählern ich sicher nie gehören werde - noch mehr Stimmen bekommen: Die satten Entscheidungsträger in der Politik und auch das Wahlvolk muß aufgezeigt bekommen, was es alles zu verlieren gibt.
Wow, dass muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: "Meinetwegen darf die AFD ... noch mehr Stimmen bekommen". Dazu fällt mir nun gar nichts mehr ein.
 
Mal etliche Tage weg von Rennradnews und schon laufen hier die heißesten poltischen Debatten. Meine Herrren (es sind ja wohl nur solche hier derzeit unterwegs), das ist alles wichtig und diskussionswürdig. Und es fängt oft im Kleinen an, z. B. so: Warum, auf gut amerikanisch: WTF!, gibt es z. B. bei uns auf Arbeit (Bauzeit: 1990er) auf den Toiletten nur Fenster in Größe eines DIN A3 Blattes, wo man doch ebenso gut, wie es früher üblich war, normal große Fenster mit Milchglas hätte einbauen einbauen können? Warum keine Glasausschnitte in den Zimmertüren, die den Flur hinreichend belichten? Warum werden nicht mehr Fabriken oder Supermärkte mit Shetdach, mit Fenstern nach Norden, also ohne Schmelzgefahr für die Schoko, gebaut? Warum also muß dort überal l den ganzen Tag Kunstlicht her? Und dann sollen wir Energiesparen und nur noch Körnerbrot essen....

Zum Kernthema dieses Forums zurück: Warum, Petrus, legst Du uns gerade soviele Wettersteine fürs Radfahren in der Freizeit in den Weg?
 
... Warum, auf gut amerikanisch: WTF!, gibt es z. B. bei uns auf Arbeit (Bauzeit: 1990er) auf den Toiletten nur Fenster in Größe eines DIN A3 Blattes, wo man doch ebenso gut, wie es früher üblich war, normal große Fenster mit Milchglas hätte einbauen einbauen können? Warum keine Glasausschnitte in den Zimmertüren, die den Flur hinreichend belichten? Warum werden nicht mehr Fabriken oder Supermärkte mit Shetdach, mit Fenstern nach Norden, also ohne Schmelzgefahr für die Schoko, gebaut? Warum also muß dort überall den ganzen Tag Kunstlicht her? ...
Die Antwort kannst Du Dir leicht selber geben: Was ist denn wichtig, was ist das Ziel in den Arbeitsstätten, den Fabriken und den Supermärkten ?
Das Wohlbefinden der sich darin Aufhaltenden ?
Es wird leider so kommen. Der Anzahl der Mitglieder wächst eher stetig als daß sie sinkt.
 
Das würde ich Dir auch vorschlagen. Ab und an mal ein Blick in die Geschichte werfen, meine ich. Und zwar nicht so selektiv. Das kann jetzt nicht wirklich Dein Ernst sein, dieses "Heul-Märchen" vorzutragen.

Ma kann ja über vieles streiten: ob es sinnvoll war im Eiltempo die Privatisierung einer ganzen Volkswirtschaft voran zu treiben. Man kann auch den damals verantwortlichen Politikern den Vorwurf machen die Zukunft viel zu rosig dargestellt zu haben. Oder auf die viel zu positive Selbstdarstellung der DDR reingefallen sind.

Aber man sollte vielleicht festhalten, dass es die DDR Führung war, die ihre Volkseigenen Betriebe in den Ruin gewirtschaftet hat. Die Produktivität war erbärmlich, seit mehr als einer Dekade wurde so gut wie nichts mehr investiert. Auch in einer "Planwirtschaft" muß gewirtschaftet werden, damit sie läuft. Und wenn man nichts in Ordnung hält und dann und wann mal modernisiert, läuft es eben nicht mehr.
Dazu kam, dass zeitgleich der gesamte Ostblock den Bach runter gegangen ist und damit auch die Abnehmer der bisherigen Export-Produkte weg gefallen sind.
Die DDR Mark war überbewertet, damit die ehemaligen DDR Bürger nicht noch mittelloser dastanden, was aber den kaputten Betrieben nicht gerade zugute kam.

Wie man den "Umbau" auch sonst bewertet: Vermutlich hat man noch nie vorher eine Ökonomie in der kurzen Zeit transformiert. Die Chance etwas oder alles falsch zu machen ist bei so einer Aufgabe einfach gegeben. Wie zum Beispiel betrügerischen "Investoren" auf den Leim zu gehen.

Und immerhin wurden zahlreiche Betriebe nicht nur "gerettet" oder erfolgreich verkauft oder auch kommunalisiert, sondern werfen bis heute was ab. Es wurde mitnichten "alles platt gemacht". Eigentlich geht es den neuen Bundesländern wirtschaftlich alles andere als schlecht.
Und so manches hat auch nicht die viel gescholtene Treuhandanstalt verzapft, sondern die letzte, sogar gewählte, DDR Regierung: Die haben lustig die staatlichen Energie-Betriebe verhökert. Erst nach einigen Umwegen über die Gerichte konnten die re-kommunalisiert werden.

Und ob: zwar nicht unmittelbar, aber dieses "Heul-Märchen" gehört inzwischen zu den wohlgepflegten Narrativen, bzw. hat zum Teil die schon die Qualität von Verschwörungstheorien, die so manchen, der ohne einen "starken Staat", der ihn abends auch noch die Bettdecke richtet, nicht auskommen kann, zur Verunglimpfung der Demokratie verleitet.
Ich denke, es ist ein grundlegend unterschiedliches Staatsverständnis, dass viele im Osten aufgewachsene bis heute haben. Ich nehme ihnen das nicht uebel, sie haben es so gelernt. Der Staat, nach der westlichen Auffassung sind zunächst mal wir alle, und zwar jeder einzelne. Eigenverantwortung ist ein wesentliches Grundverständnis, das man auch nicht mal eben so in einer Generation vermittelt bekommt. Ich gehe davon aus, dass es noch zwei bis drei Generationen dauern wird bis aus einem sozialistischen Staatsverständnis (der Staat als eigenständiges Konstrukt hat für das Individuum zu sorgen, ihm Arbeit zu beschaffen und sich um sämtliche Belange zu kümmern) sich ein Staatsverständnis entwickelt, dass dem Einzelnen Rahmenbedingungen gewährt, in dem er sich selbst nach eigenen Kräften selbst versorgen und entwickeln kann.

Ist unsere Gesellschaftsform perfekt? Sicherlich nicht, es ist meiner Meinung nach die beste der bislang bekannten Möglichkeiten, einer Vielzahl von Menschen ein Leben in Freiheit, Wohlstand und Frieden zu ermöglichen. Es mag ein erbärmliches Geständnis sein, dass wir es nicht besser hinbekommen, es ist aber für mich das beste mir bekannte System und ich habe noch in keinem anderen Land gelebt, dass mir vergleichbar gute Lebensbedingungen bietet. Besser geht immer. Ich versuche, meinen Teil dazu beizutragen, indem ich wählen gehe und Steuern bezahle und hoffentlich bald meinen ersten Mitarbeiter beschäftigen kann. Aktuell habe ich kein besonderes Interesse, selbst politisch aktiv zu werden. Das kann sich ändern.
 
Die Antwort kannst Du Dir leicht selber geben: Was ist denn wichtig, was ist das Ziel in den Arbeitsstätten, den Fabriken und den Supermärkten ?
Das Wohlbefinden der sich darin Aufhaltenden ?

Es wird leider so kommen. Der Anzahl der Mitglieder wächst eher stetig als daß sie sinkt.

Also ich finde, dass eine Notwendigkeit zu dauerndem Kunstlicht weder dem Energieverbrauch noch dem Wohlbefinden der Beschäftigten dient.
 
Danke Axl, dass der Herrhausen ein ganz Feiner war, wusste ich garnicht. Also war die RAF schuld, dass der Schuldenschnitt ausgeblieben ist.

Mir tut dein Angestellter jetzt schon leid.
 
Danke Axl, dass der Herrhausen ein ganz Feiner war, wusste ich garnicht. Also war die RAF schuld, dass der Schuldenschnitt ausgeblieben ist.

Mir tut dein Angestellter jetzt schon leid.
Dann solltest du mal die Biografie lesen. Und ja die Ermordung war der Grund, weshalb Herrhausen das Projekt nicht durchziehen konnte.
https://www.google.de/amp/s/www.sue...r-gute-mensch-aus-dem-bankenturm-1.128149!amp

Was das mit meinen künftigen Mitarbeitern zu tun haben soll, erschließt sich wohl nur dir oder klärst du mich auf?
 
Was für ein plattes Sprüchlein aus dem Wutbürger-Gesangsbuch Wenn Ihr seit 30 Jahren übers Ohr gehauen wurdet, wie war das die 45 Jahre davor? Ach was sage ich, häng gleich noch 12 mehr dran. War da alles besser? Ein paar von Euch wollen das anscheinend wieder haben.
Huihui! Gut gebissen! Hast Du den Sinn der Aussage verstanden? Ich glaube nicht. Von den Jahren vorher habe ich nix geschrieben, weil es mich nicht betrifft. Sollte es Dich betroffen haben, mein Beileid.

P.S. Habe gerade erst Dein weiteres Gesülze gelesen. Meine Güte!
 
Zuletzt bearbeitet:
Huihui! Gut gebissen! Hast Du den Sinn der Aussage verstanden? Ich glaube nicht. Von den Jahren vorher habe ich nix geschrieben, weil es mich nicht betrifft. Sollte es Dich betroffen haben, mein Beileid.

P.S. Habe gerade erst Dein weiteres Gesülze gelesen. Meine Güte!
Bislang wars recht zivilisiert hier. Es gibt auch hier offenbar genug Protagonisten, um jede Diskussion mit persönlichen Beleidigungen zu zerstören.
 
@Axxl70
Das hattest du nicht ganz richtig verstanden:
Es ging darum, dass jetzt schnell verstärkte Umweltschutz-Maßnahmen ergriffen werden müssen.
Möglichst Demokratisch.
Wenn das nicht funktioniert werden die unschönen, undemokratischen autoritären Maßnahmen mit Zeitverzögerung kommen und uns alle umso härter Treffen.
Das ist ein wichtiger Teil der Diskussion, richtig.
 
Wow, die Vertreter der demokratischen Parteien, mit Ausnahme von Kevin Kuehnert, haben heute Abend bei Anne Will den Offenbarungseid abgelegt. Man schäme sich für Herrn Kubicki, für Herrn Altmeier (was hat der Mann genommen?) und ein wenig für Frau Wagenknecht, die es ebenso versäumt hat, die Linke als demokratische Partei im Schulterschluss mit den anderen gegen die AfD zu positionieren. Was ein jämmerliches Schauspiel. Die Nazi-Partei brauchte ja nur zuzusehen, wie die Wähler sich die Augen reiben. Eine echte Daemmerstunde des politischen Diskurses. :(
 
Ich bin überrascht wie gut man mit Bildührung uund aufmachen bzw. schließen ded Tons, eine Diskusiun steuern kann.
 
Das würde ich Dir auch vorschlagen. Ab und an mal ein Blick in die Geschichte werfen, meine ich. Und zwar nicht so selektiv. Das kann jetzt nicht wirklich Dein Ernst sein, dieses "Heul-Märchen" vorzutragen.

Ma kann ja über vieles streiten: ob es sinnvoll war im Eiltempo die Privatisierung einer ganzen Volkswirtschaft voran zu treiben. Man kann auch den damals verantwortlichen Politikern den Vorwurf machen die Zukunft viel zu rosig dargestellt zu haben. Oder auf die viel zu positive Selbstdarstellung der DDR reingefallen sind.

Aber man sollte vielleicht festhalten, dass es die DDR Führung war, die ihre Volkseigenen Betriebe in den Ruin gewirtschaftet hat. Die Produktivität war erbärmlich, seit mehr als einer Dekade wurde so gut wie nichts mehr investiert. Auch in einer "Planwirtschaft" muß gewirtschaftet werden, damit sie läuft. Und wenn man nichts in Ordnung hält und dann und wann mal modernisiert, läuft es eben nicht mehr.
Dazu kam, dass zeitgleich der gesamte Ostblock den Bach runter gegangen ist und damit auch die Abnehmer der bisherigen Export-Produkte weg gefallen sind.
Die DDR Mark war überbewertet, damit die ehemaligen DDR Bürger nicht noch mittelloser dastanden, was aber den kaputten Betrieben nicht gerade zugute kam.

Wie man den "Umbau" auch sonst bewertet: Vermutlich hat man noch nie vorher eine Ökonomie in der kurzen Zeit transformiert. Die Chance etwas oder alles falsch zu machen ist bei so einer Aufgabe einfach gegeben. Wie zum Beispiel betrügerischen "Investoren" auf den Leim zu gehen.

Und immerhin wurden zahlreiche Betriebe nicht nur "gerettet" oder erfolgreich verkauft oder auch kommunalisiert, sondern werfen bis heute was ab. Es wurde mitnichten "alles platt gemacht". Eigentlich geht es den neuen Bundesländern wirtschaftlich alles andere als schlecht.
Und so manches hat auch nicht die viel gescholtene Treuhandanstalt verzapft, sondern die letzte, sogar gewählte, DDR Regierung: Die haben lustig die staatlichen Energie-Betriebe verhökert. Erst nach einigen Umwegen über die Gerichte konnten die re-kommunalisiert werden.

Und ob: zwar nicht unmittelbar, aber dieses "Heul-Märchen" gehört inzwischen zu den wohlgepflegten Narrativen, bzw. hat zum Teil schon die Qualität von Verschwörungstheorien, die so manchen, der ohne einen "starken Staat", der ihn abends auch noch die Bettdecke richtet, nicht auskommen kann, zur Verunglimpfung der Demokratie verleitet.
Ich muss mich verbessern, man sollte in Geschichtsbücher schauen die nicht die Meinung der Gewinner wiedergeben. Und Geschichtsbücher war tatsächlich als Metapher gemeint.
Ein Beispiel, die europäischen Geschichtsbücher haben Jahrhunderte lang die Kolonisierung gut geheißen, teilweise machen sie es heute noch. Auch haben sie die "Eroberung" Amerikas als Sieg für die Welt bezeichnet. Man sollte jetzt Mal hingehen und die damals betroffenen befragen was die wohl dazu sagen. Ich denke nicht, dass diese dies als Sieg für die Welt bezeichnen würden.

Zum anderen geht es um die subjektive Wahrnehmung eines einzelnen Menschen! War die DDR pleite und am Ende? Natürlich. Der Ostblock? Ja.
Ändert das irgendwas daran, dass die damalig enteigneten ihren Grund und Boden nicht wieder bekommen haben? Keineswegs. Die DDR hat Zwangsenteignung betrieben, als die Wiedervereinigung statt fand warum wurde dieses dann nicht rückgängig gemacht? Warum gibt es nach wie vor Ungleichheit bei Rente und Löhnen? Warum werden ostdeutsche Firmen gerne für Bauprojekte im Westen genutzt? Die Antwort darf sich gerne jeder selbst geben. Warum hat die DDR Führung alles raus geschmissen? Weil es Diktatoren waren die sich selbst schnell bereichern wollten um sich dann ins Ausland abzusetzen. Dies so abzustempeln wie du es versuchst ist irgendwie enttäuschend da hätte ich mehr erwartet von dir.
 
Es weht ein etwas stürmischerer Wind in Deutschland. Für Ostseeverhältnisse eine sanfte Herbstbrise. Es ist Wochenende. Also für mich kein Radio oder TV. Was muss ich heute feststellen als mich der Deutschlandfunk morgens begrüßt? Deutschland scheint in heller Panik. Und als Gipfel: Die bahn stellt gleich noch den Verkehr ein.
Sind denn alle doof? Das ist nur etwas Wind. Der Verkehr in den betroffenen Nachbarländern wie Schweiz oder Frankreich läuft völlig normal und in Deutschland bricht alles zusammen. Das verwirrt mich sehr...

Die letzten Seiten hier lese ich lieber nicht. Dann fühle ich mich nur noch genötigt meine Meinung auch noch kund zu tun. Und die Zeit habe ich hier Büro nun doch nicht. Nur soviel: Wenn ein afd-naher Wutbürger mir bei einer Fahrt des Grauens oder einem anderen Treffen begegnet kann er/sie sich den Handschlag gerne sparen. Auch wenn ich dann mal meine Notfallzitronenfeuchttücher nutzen kann :cool:
 
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