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Der große Kritikthread: Was geht mir hier grad auf die Ketten?

Was heißt denn "normaler Job"? Wenn man die Qualifikation berücksichtigt (Hochschulstudium + Referendarzeit) ist das Gehalt schon gerechtfertigt. Ein Ingenieur oder Informatiker verdient in der Industrie einduetig besser als ein angestellter Lehrer. Ich hatte mich vor einigen Jahren für den Quereinstieg als Lehrer interessiert. verbeamtet wäre das gegangen, als Angestellter wäre die Finanzierung fürs Haus schwierig geworden.
 

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Re: Der große Kritikthread: Was geht mir hier grad auf die Ketten?
Lehrer oder auch Erzieher, die unsere Kinder grundlegend prägen und auch entwickeln, können gar nicht zu wenig verdienen. Für den Job und vor allem die Verantwortung die sie tragen haben sie ein Mordsgehalt verdient. Aber das gibt es in Deutschland nicht. Wäre ich Lehrer wäre ich SOFORT in Richtung Skandinavien ausgewandert wo man in Bildung und Qualifizierung investiert und nicht spart.

Dieses Missverhältnis bei der Bezahlung von Lehrern, Erziehern, Pflegekräften, Müllfahrer, Polizisten usw. gegenüber Ingenieuren (wie mich), Kaufleuten oder auch Verwaltungsbeamten ist ein großes Übel was noch zu erheblichen Verwerfungen in der Gesellschaft führen wird. Es ist schlicht und ergreifend unfair wenn die Bezahlung eines Job nur am Bruttosozialprodukt gekoppelt zu sein scheint und nicht an dem, was zB. Pflege oder Lehre am Menschen für die Gesellschaft bringt.
 
Ja die Eltern tragen in Deutschland diese Entscheidung, aber wie lange bleibt ein überfordertes Kind auf einer höheren Schule, sicher nur kurz.
Problem in BRD ist, der Unterricht passt sich den schwächeren Schülern an und die guten werden nicht richtig gefördert = Niveau und Qualität sinkt.
 
Ich hab’s bisher nicht verkraftet, dass er in Rente gegangen ist.
naja ist wie bei pispers nicht zu verkaften aber verständlich. die haben mehr als 30 jahre kabarett gemacht und die themen haben sich nicht verändert da darf man meines erachtens schon resignieren.
da die leute sehenden auges in den untergang gehen und nichts tun, gar nichts, aufgeben scheint das einfachste zu sein. denn es erfordert keinen einzigen handschlag oder eine veränderung.
es heißt die Jugend wolle nichts mehr. ich glaube nicht das dieser Zustand dem Menschen inne wohnt, sondern dass das ihm antrainiert wird.
ist besser fürs bip.
dieser ganze teile und herrsche mist der abzogen wird, die ganzen grabenkämpfe und meinungshoheiten dienen doch nur der ablenkung. dazu kommt noch die schock doktrin und schon kann man jedem nach seiner pfeife tanzen lassen.

das ist das einzige das mir wirklich auf den sack geht, das solche sachen wie Schramm pispers und rehter die anstalt alles schön zum anschauen sind aber eben ohne folgen bleibt.
dennoch ist es nie zu spät um anzufangen!

:idee::crash::bier:
 
Lehrer oder auch Erzieher, die unsere Kinder grundlegend prägen und auch entwickeln, können gar nicht zu wenig verdienen. Für den Job und vor allem die Verantwortung die sie tragen haben sie ein Mordsgehalt verdient. Aber das gibt es in Deutschland nicht. Wäre ich Lehrer wäre ich SOFORT in Richtung Skandinavien ausgewandert wo man in Bildung und Qualifizierung investiert und nicht spart.

Dieses Missverhältnis bei der Bezahlung von Lehrern, Erziehern, Pflegekräften, Müllfahrer, Polizisten usw. gegenüber Ingenieuren (wie mich), Kaufleuten oder auch Verwaltungsbeamten ist ein großes Übel was noch zu erheblichen Verwerfungen in der Gesellschaft führen wird. Es ist schlicht und ergreifend unfair wenn die Bezahlung eines Job nur am Bruttosozialprodukt gekoppelt zu sein scheint und nicht an dem, was zB. Pflege oder Lehre am Menschen für die Gesellschaft bringt.
Im Prinzip bin ich Deiner Meinung, dass die Bewertung, Wertschätzung und im Vergleich auch die Entlohnung ungerecht ist.

Aber unter Deiner Aufzählung fallen eigentlich "nur" die Pflegekräfte raus. Alle anderen verdienen in der Tat recht gut. Und deutsche Lehrer fallen im internationalen Vergleich hinter Luxemburg, der Schweiz, und...
lehrergehaelter-oecd-vergleich-1.png

Und im Vergleich der Lehrergehälter zu den nationalen Durchschnittseinkommen liegen die Skandinavier auch eher hinter den hiesigen.
 
15 Stundenwoche:eek: und der rest der arbeitenden bevölkerung mit glück ne 35 Stundenwoche !
15 Stunden zusätzlich zur Unterrichtszeit. Effektiv sind es oft 25 oder mehr zusätzlich. Die Länder wehren sich seit langem dagegen, Lehrern eine 40 Stunden-Woche (übers ganze Jahr gerechnet, mit üblichen 30 Tagen Urlaub) zuzusprechen, da die Überstunden nicht bezahlbar sind.
 
Im Prinzip bin ich Deiner Meinung, dass die Bewertung, Wertschätzung und im Vergleich auch die Entlohnung ungerecht ist.

Aber unter Deiner Aufzählung fallen eigentlich "nur" die Pflegekräfte raus. Alle anderen verdienen in der Tat recht gut. Und deutsche Lehrer fallen im internationalen Vergleich hinter Luxemburg, der Schweiz, und...
lehrergehaelter-oecd-vergleich-1.png

Und im Vergleich der Lehrergehälter zu den nationalen Durchschnittseinkommen liegen die Skandinavier auch eher hinter den hiesigen.
Jetzt schau mal eine Grafik an, was in D im Durchschnitt Akademiker verdienen. Ich denke, da liegen die Lehrer schin recht weit hinten. Bei Cousin ist Gleisbauingenieur, der hatte mein jetziges Gehalt im ersten Jahr und verdient inzwischen locker das 1,5fache nach wenigen Jahren. Da werde ich nie hinkommen, nicht mal als Schulleiter. Das heißt nicht, dass ich verarme, aber ich finde nur, wenn es eine Diskussion für die Lehrergehälter gibt, dann sollte man sie auch mit ähnlich gebildeten Berufen vergleichen. Warum finden wir denn keine Mint-Lehrer mehr? Weil die draußen das doppelte verdienen und mehr für deutlich weniger Stress.
 
Im Prinzip bin ich Deiner Meinung, dass die Bewertung, Wertschätzung und im Vergleich auch die Entlohnung ungerecht ist.

Aber unter Deiner Aufzählung fallen eigentlich "nur" die Pflegekräfte raus. Alle anderen verdienen in der Tat recht gut. Und deutsche Lehrer fallen im internationalen Vergleich hinter Luxemburg, der Schweiz, und...
lehrergehaelter-oecd-vergleich-1.png

Und im Vergleich der Lehrergehälter zu den nationalen Durchschnittseinkommen liegen die Skandinavier auch eher hinter den hiesigen.

Aber die Skandinavier haben ein System, was das Lehren und auch Lernen einen ganz anderen Stellenwert zumisst. Ein System, welches sich auch um Infrastruktur, technische Ausrüstung und, ganz wichtig, eine im Gegensatz zu Deutschland sehr viel intensivere Ausbildung von Lehrern und Erziehern kümmert. Das soll die hiesigen Lehr- und Erziehungskräfte nicht schlecht machen, aber der Ausbildungsstand, vor allem von Erziehern, ist dort ein anderer. All das motiviert die Menschen in ihrem Job auch ohne Mordsgehalt. Arbeitsbedingungen, Wertschätzung und Kollegialität sind mir persönlich zumindest wichtiger als ein Überdurchschnittliches Gehalt. Gerade diese Wertschätzung ist in diesem Land für die erwähnten und wichtigen Berufe viel zu gering. Und da hat meines Erachtens auch die Politik große Fehler gemacht. Banken und Automobilkonzernen werden direkt und indirekt mit Milliarden an Steuergeldern (!) nach eigenen Fehlern (!!) und strafrechtlich relevanten Vergehen (!!!) "geholfen" während bei der Schlecker-Pleite die sog. "Schleckerfrauen" zügigst eine "Anschlussverwendung finden sollten" (Zitat P. Rösler, FDP). Das zeigt wunderbar, wer wichtig ist in diesem Land und wer nur gesellschaftliches Füllgut und Konsument sein darf.

Nur noch ein konkretes Beispiel: Eine Freundin von mir ist gelernte Erzieherin und arbeitet jetzt in einem sozialen Projekt eines privaten Trägers. Der Job den sie immer wollte. Kluge Frau, super motiviert. Damals. Also klug ist sie immer noch... Armselig bezahlte Nachtschichten, Feiertagsarbeit, ständige Bereitschaftsdienste. Immer nur Querelen mit der Führung, die immer weniger zahlen will für immer mehr Einsatz und die ihr Augenmerk auf das Ausfüllen von Formuaren und Berichtsbögen legt und nicht auf die Arbeit mit den Kunden. Ich höre ständig Geschichten bei denen ich sofort gekündigt hätte weil man so nicht arbeiten kann. Muss sie aber, weil sie mit dem Gehalt ihre Wohnung, das notwendige Auto und das allein zu erziehende Kind gerade so bezahlen kann. Es ist unfassbar unfair und demotivierend für sie. Und das kann ich ihr zu 100% nachempfinden.
 
Jetzt schau mal eine Grafik an, was in D im Durchschnitt Akademiker verdienen. Ich denke, da liegen die Lehrer schin recht weit hinten. Bei Cousin ist Gleisbauingenieur, der hatte mein jetziges Gehalt im ersten Jahr und verdient inzwischen locker das 1,5fache nach wenigen Jahren. Da werde ich nie hinkommen, nicht mal als Schulleiter. Das heißt nicht, dass ich verarme, aber ich finde nur, wenn es eine Diskussion für die Lehrergehälter gibt, dann sollte man sie auch mit ähnlich gebildeten Berufen vergleichen. Warum finden wir denn keine Mint-Lehrer mehr? Weil die draußen das doppelte verdienen und mehr für deutlich weniger Stress.

Mmmhhh... ich habe gerade keine Muße dazu, die OECD Studie erstens zu finden und durchzublättern, die zu dieser Einschätzung gehört: new4teacher.

Vielleicht ist es auch nur eine mittelgute Idee, sich ausgerechnet mit vollkommen überbezahlten Ingenieuren zu vergleichen. Wobei die doch bestimmt auch nur einen Furz davon bekommen, was erst recht vollkommen überbewertete Finanz-Jobs so bringen können.


Warum man in ausreichender Zahl weder Lehrer noch, wie hier in Berlin immer noch aktuell Erzieher findet? Weil jahrelang propagiert wurde, dass die nicht gebraucht werden und sich entsprechend wenig um Nachwuchs gekümmert. Um es salopp auszudrücken. Es wurde auch immer mal wieder propagiert, möglichst nur Berufe auszubilden, die "die Wirtschaft" dann auch braucht. Was grundsätzlich natürlich Unfug ist.
Abgesehen vom Gehalt, bei dem es sicher bessere gibt, ist ein Job im öffentlichen Dienst durchaus attraktiv.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ach, die Kirche hat auch viel in den Nachwuchs gesteckt, trotzdem laufen denen die Leute davon.....
Kein Wunder, wenn man drüber nachdenkt, was die Popen in die Messdiener gesteckt haben...
 
Aber die Skandinavier haben ein System, was das Lehren und auch Lernen einen ganz anderen Stellenwert zumisst. Ein System, welches sich auch um Infrastruktur, technische Ausrüstung und, ganz wichtig, eine im Gegensatz zu Deutschland sehr viel intensivere Ausbildung von Lehrern und Erziehern kümmert. Das soll die hiesigen Lehr- und Erziehungskräfte nicht schlecht machen, aber der Ausbildungsstand, vor allem von Erziehern, ist dort ein anderer. All das motiviert die Menschen in ihrem Job auch ohne Mordsgehalt. Arbeitsbedingungen, Wertschätzung und Kollegialität sind mir persönlich zumindest wichtiger als ein Überdurchschnittliches Gehalt. Gerade diese Wertschätzung ist in diesem Land für die erwähnten und wichtigen Berufe viel zu gering. Und da hat meines Erachtens auch die Politik große Fehler gemacht. Banken und Automobilkonzernen werden direkt und indirekt mit Milliarden an Steuergeldern (!) nach eigenen Fehlern (!!) und strafrechtlich relevanten Vergehen (!!!) "geholfen" während bei der Schlecker-Pleite die sog. "Schleckerfrauen" zügigst eine "Anschlussverwendung finden sollten" (Zitat P. Rösler, FDP). Das zeigt wunderbar, wer wichtig ist in diesem Land und wer nur gesellschaftliches Füllgut und Konsument sein darf.

Nur noch ein konkretes Beispiel: Eine Freundin von mir ist gelernte Erzieherin und arbeitet jetzt in einem sozialen Projekt eines privaten Trägers. Der Job den sie immer wollte. Kluge Frau, super motiviert. Damals. Also klug ist sie immer noch... Armselig bezahlte Nachtschichten, Feiertagsarbeit, ständige Bereitschaftsdienste. Immer nur Querelen mit der Führung, die immer weniger zahlen will für immer mehr Einsatz und die ihr Augenmerk auf das Ausfüllen von Formuaren und Berichtsbögen legt und nicht auf die Arbeit mit den Kunden. Ich höre ständig Geschichten bei denen ich sofort gekündigt hätte weil man so nicht arbeiten kann. Muss sie aber, weil sie mit dem Gehalt ihre Wohnung, das notwendige Auto und das allein zu erziehende Kind gerade so bezahlen kann. Es ist unfassbar unfair und demotivierend für sie. Und das kann ich ihr zu 100% nachempfinden.
Das ist ein wichtiger Punkt. In welchem Job muss man sich auf eigene Kosten ein Arbeitzimmer einrichten, Arbeitsmaterialien anschaffen. Wo darf man keine Daten auf seinem eigenen digitalen Endgerät speichern, bekommet aber gleichzeitig kein dienstliches. Dennoch wird erwartet, dass man modernen Unterrricht macht. Eigentlich darf ich keine Finanzgeschäfte mit Schülern abwickeln, die Schule bzw. der Schulträger macht es aber nicht, Schulfahrten sollen aber stattfinden. Was macht man? Man macht es illegal, zum Wohle der Schüler in seiner Freizeit und auf eigenes Risiko. In einer Firma würde ich sagen: "dann halt nicht."
 
Ich weiß, es ist nicht gerade der große Sport nach Monaten der Abstinenz in diesem Thread für neues zu sorgen, aber es geht wohl leider nicht anders und ich bitte euch um Nachsicht, gerne auch um Vermittlungshilfe.

Lieber @crashtest ,

als du dich vor einem Jahr angeboten hast, mir wegen 3D-Druck-Replikas meiner Dura Ace AX Lenkerstopfen zu helfen, da war ich hellauf begeistert, nachdem bereits ein Anlauf über einen anderen netten Kollegen (@Axxl70 , danke noch mal!) leider nicht zum Ergebnis geführt hat. Ich habe also Mitte Mai auf dem Weg in Wiesbaden Station gemacht, und dir die Teile vorbei gebracht. Es war ein sehr netter Kontakt, zumal du dir extra die Zeit genommen hast, obwohl in deinem Laden gerade eher viel Betrieb war. Soweit so gut. Im Juni schriebst du auf meine Nachfrage:
stopfen und arbeit ist weitergegeben - hab die zusage das man sich drum kümmerrt - nebenbei -
und warte momentan ab - will da kein stress machen - denn offiziell zahlen kann
mann die arbeit nicht
Ich habe also erst mal machen lassen und erst im September wieder nachgefragt, wie der Stand der Dinge ist. Deine letzte Antwort am 1. September war damals:
entschuldige, meine späte antwort, ich werde am montag nachfragen was status ist
das thema ist bei mir die letzten wochen durch meinen organisationspart der l eroica germania
gänzlich durchgegangen, in vergessenheit geraten
ich kümmer mich am montag darum
Da du offenbar vielbeschäftigt bist, habe ich auch hierauf viel Zeit gelassen, und mich erst Mitte November wieder gemeldet, um im Gedächtnis zu bleiben und zu hören, was es neues gibt.
Auf diese Nachricht hast du dann zum ersten Mal nicht mehr reagiert. Erst eine Woche später habe ich dann beschlossen, bei dir durch zu rufen. Du klangst überrascht und abgehackt und ich wollte ja eigentlich auch nur etwas über den aktuellen Stand der Dinge wissen (nunmehr seit September); leider habe der Kollege bei Opel einen Herzinfarkt gehabt und sei auf Reha und du wüsstest nicht, wann es weiter gehen würde oder du Kontakt mit ihm hättest. Damals habe ich dir gesagt, dass ich die Stopfen gerne zurück geschickt bekommen möchte, sobald es möglich ist. Auf keine weitere Nachricht hast du reagiert, auch auf keine SMS. Und angerufen hast du auch nicht. Schnüff... :confused: Auf die Stopfen warte ich nach wie vor. Oder wenigstens auf eine Statusmeldung. :(

Vielleicht kurz zur Erläuterung: Ich würde ja gar kein Fass wegen irgendwelcher Stopfen aufmachen, da werden einfach andere genommen und gut ist. Leider hat der teure Dura Ace AX Lenker die doofe Eigenschaft, an den Lenkerenden aeromäßig (siehe Bild) abgeschrägt zu sein, und benötigt deshalb diese speziellen Stopfen, von denen auch noch jeweils ein linker und ein rechter existiert. Die Dinger sind wie Goldstaub - tauchen nie auf und sind schweineteuer, wenn doch. Was das alles jetzt soll? Ich hab leider zwei dieser Lenker für zwei Räder, aber nur ein paar Stopfen. Und den teuren Lenker mit dem Rohrschneider bearbeiten fand ich jetzt erstmal auch nicht soooo prall....
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Lange Rede kurzer Sinn, lieber @crashtest , ich möchte dir hier gerne die Möglichkeit geben, dich zum Sachverhalt zu äußern, am besten mit Foto, auf dem die aktuelle Tageszeitung zu erkennen ist - Scherz. :D Aber ernsthaft, wie ich dir schon geschrieben habe: Man macht sich ja so seine Karussellgedanken: Sind die Teile vielleicht abhanden gekommen? Oder kaputt gegangen? Oder doch verkauft? o_O
Natürlich möchte ich allem seine Zeit lassen, die es dauert, und ganz besonders der gesundheitlichen Genesung. Aber bitte versteh auch meine Seite - ich will einfach voran kommen und die Teile nicht in den Wind abschreiben müssen. Mit besten Grüßen

Micha
 
Aber die Skandinavier haben ein System, was das Lehren und auch Lernen einen ganz anderen Stellenwert zumisst. Ein System, welches sich auch um Infrastruktur, technische Ausrüstung und, ganz wichtig, eine im Gegensatz zu Deutschland sehr viel intensivere Ausbildung von Lehrern und Erziehern kümmert. Das soll die hiesigen Lehr- und Erziehungskräfte nicht schlecht machen, aber der Ausbildungsstand, vor allem von Erziehern, ist dort ein anderer. All das motiviert die Menschen in ihrem Job auch ohne Mordsgehalt. Arbeitsbedingungen, Wertschätzung und Kollegialität sind mir persönlich zumindest wichtiger als ein Überdurchschnittliches Gehalt. Gerade diese Wertschätzung ist in diesem Land für die erwähnten und wichtigen Berufe viel zu gering. Und da hat meines Erachtens auch die Politik große Fehler gemacht. Banken und Automobilkonzernen werden direkt und indirekt mit Milliarden an Steuergeldern (!) nach eigenen Fehlern (!!) und strafrechtlich relevanten Vergehen (!!!) "geholfen" während bei der Schlecker-Pleite die sog. "Schleckerfrauen" zügigst eine "Anschlussverwendung finden sollten" (Zitat P. Rösler, FDP). Das zeigt wunderbar, wer wichtig ist in diesem Land und wer nur gesellschaftliches Füllgut und Konsument sein darf.

Nur noch ein konkretes Beispiel: Eine Freundin von mir ist gelernte Erzieherin und arbeitet jetzt in einem sozialen Projekt eines privaten Trägers. Der Job den sie immer wollte. Kluge Frau, super motiviert. Damals. Also klug ist sie immer noch... Armselig bezahlte Nachtschichten, Feiertagsarbeit, ständige Bereitschaftsdienste. Immer nur Querelen mit der Führung, die immer weniger zahlen will für immer mehr Einsatz und die ihr Augenmerk auf das Ausfüllen von Formuaren und Berichtsbögen legt und nicht auf die Arbeit mit den Kunden. Ich höre ständig Geschichten bei denen ich sofort gekündigt hätte weil man so nicht arbeiten kann. Muss sie aber, weil sie mit dem Gehalt ihre Wohnung, das notwendige Auto und das allein zu erziehende Kind gerade so bezahlen kann. Es ist unfassbar unfair und demotivierend für sie. Und das kann ich ihr zu 100% nachempfinden.

Es ist vollkommen unbenommen, dass in unserem Bildungssystem eine Menge Luft nach oben ist. Aber die Bezahlung des Personals ist es nicht. Jedenfalls nicht als primäres Problem.

Wertschätzung kann man nun mal nicht einfach so fordern oder per "Dekret" verordnen. Klar, seit der neoliberalen Meinungsführerschaft sind Berufe wie Deiner oder andere, die angeblich "wertvolleren". Bis..... es plötzlich zu wenige von den anderen gibt.

Ich weiß icht, wann das mit Deiner Freundin war, aber: Vor gut 15 Jahren wollte man hier in Berlin unbedingt einen Teil der öffentlichen Einrichtungen und des Personals loswerden. Weiter begünstigt durch allgemein hohe Arbeitslosigkeit sprossen private Träger aus dem Boden wie Pilze: Mit einer simplen Masche wurden gültige Tarifverträge umgangen usw..
Die Privatisierung öffentlicher Aufgaben wurde ja nicht nur hier vorangetrieben. Die schlimmsten Blüten sind wohl wieder weitgehend passé. Aber als Arbeitgeber bleiben die meisten privaten Träger in dem Bereich einfach mal scheiße.

Meine Frau ist Erzieherin und vor kurzem wieder eingestiegen in den öffentlichen Dienst. Und außer ihr kenne ich auch noch ein paar andere und natürlich auch so manche Geschichten.
Ja, es gibt so einiges, was im Argen liegt. Aber es gibt auch unter Lehrern und Erziehern eine wirklich ausgeprägte "Jammer-Kultur". Der öffentliche Dienst scheint es so mit sich zu bringen, dass man sich viel mit sich selbst beschäftigen kann.
Manches ist wirklich ernst, aber so einiges ist auch mehr "Drama" als alles andere.
 
Es ist vollkommen unbenommen, dass in unserem Bildungssystem eine Menge Luft nach oben ist. Aber die Bezahlung des Personals ist es nicht. Jedenfalls nicht als primäres Problem.
Da hast du völlig Recht, ich bin zwar nicht verbeamtet, verdiene daher deutlich weniger als andere Kollegen, fühle mich aber nicht unbedingt unterbezahlt. Wenn ich es mir wünschen könnte, würde ich mir Fortschritte besonders in anderen Bereichen wünschen.
 
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