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Der "Doping in anderen Sportarten" Thread

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Re: Der "Doping in anderen Sportarten" Thread
Der Artikel ist wirklich gut!
Wenn man im Fußball die Kontrollen vom Radsport einführt, dann würde es bald aber Nachrichten hageln.
Am ende verlieren große Leute Geld und deswegen kommt so etwas auch nicht:D
Doping gab es und wird es immer geben, es ist nur sehr schade das der Radsport so im Verruf steht und nicht der Sport im Allgemeinen.
(In Deutschland ist das besonders schlimm)
 
Im Prinzip ist die aktuelle Nachricht über Doping beim schwäbischen VFB und dem SCF ja nur von historischem Wert.
Spannend ist die Frage, wie die Welt im heutigen - weitaus laufintensiver und dynamischer gewordenen - Fußball aussieht....
Also zumindest Stuttgart und Freiburg sind mit Sicherheit geläutert und heute absolut sauber. So schlapp wie die seit Monaten über den Platz fallen, kann wohl ausgeschlossen werden, dass einer von denen auch nur von Dopingmitteln geträumt haben könnte ...:D :cool:
 
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Der Artikel ist wirklich gut!
Wenn man im Fußball die Kontrollen vom Radsport einführt, dann würde es bald aber Nachrichten hageln.
Die wenigsten der richtig großen Skandale im Radsport sind vom regulären Probenbetrieb aufgedeckt worden. Vielleicht wären sie im Fußball ja ähnlich “erfolgreich“? In dem Umfeld scheinen ja schon schwer genug zu sein, so was einfaches wie einen Führerschein zu prüfen ;)
 
Heute Abend war ja DFB-Pokal, nach der Übertragung des Dortmund-Spiels wurde das Thema auch aufgegriffen und u.a. Kloppo befragt, außerdem gab es Interviewfetzen vom Ex-Stuttgarter KH Förster und Bundes-Jogi wurde auch zitiert.


Über die Verteidigungslinie waren sich alle Interviewten offensichtlich einig: Alles Einzelfälle, ohne Wissen der Spieler, bringt im Fußball eh nix, so funktioniert Fußball nicht usw. usw.

Da konnte man wieder mal studieren, wie eine ganze Branche mit dem ungelösten Widerspruch zwischen selbsterklärtem Anspruch und gesellschaftlicher Norm auf der einen und der Realität auf der anderen Seite klarkommt. Ein gewisses Maß an Schizophrenie scheint mittlerweile für Sportler und Funktionäre (in fast allen Sportarten) unabdingbar zu sein.
 
Heute Abend war ja DFB-Pokal, nach der Übertragung des Dortmund-Spiels wurde das Thema auch aufgegriffen und u.a. Kloppo befragt, außerdem gab es Interviewfetzen vom Ex-Stuttgarter KH Förster und Bundes-Jogi wurde auch zitiert.


Über die Verteidigungslinie waren sich alle Interviewten offensichtlich einig: Alles Einzelfälle, ohne Wissen der Spieler, bringt im Fußball eh nix, so funktioniert Fußball nicht usw. usw.

Da konnte man wieder mal studieren, wie eine ganze Branche mit dem ungelösten Widerspruch zwischen selbsterklärtem Anspruch und gesellschaftlicher Norm auf der einen und der Realität auf der anderen Seite klarkommt. Ein gewisses Maß an Schizophrenie scheint mittlerweile für Sportler und Funktionäre (in fast allen Sportarten) unabdingbar zu sein.

Vor allem Scholl hat sich durch seinen Beitrag selbst disqualifiziert. "Doping versaut die Technik und macht unbeweglich..."
Von ihm ist man ja gewohnt, dummes Zeug zu hören, aber dieser Spruch schlägt dem Fass den Boden aus. Und dann noch das zustimmende Kopfnicken des Moderators...
 
Wenn man sich die bekannt gewordenen Strukturen im Radsport, besonders um US Postal etc. anschaut (von der allenthalben praktizierten "omertà" über die Einschüchterung und wirtschaftliche Schädigung Aussagewilliger bis hin zu dem ominösen Motorradfahrer mit einsatzbereitem Spritzbesteck), dann ist die Analogie zu organisiertem Verbrechen nicht weit hergeholt.
Zwei Dinge zu vergleichen ist außerdem etwas anderes als sie gleichzusetzen ("in einen Topf zu werfen"). Gäbe es bei einem Vergleich keine Unterschiede, dann gäbe es wenig Erkenntnisgewinn.

Kopf kühlen.

Gruß, svenski.
 
Wenn man sich die bekannt gewordenen Strukturen im Radsport, besonders um US Postal etc. anschaut (von der allenthalben praktizierten "omertà" über die Einschüchterung und wirtschaftliche Schädigung Aussagewilliger bis hin zu dem ominösen Motorradfahrer mit einsatzbereitem Spritzbesteck), dann ist die Analogie zu organisiertem Verbrechen nicht weit hergeholt.
Zwei Dinge zu vergleichen ist außerdem etwas anderes als sie gleichzusetzen ("in einen Topf zu werfen"). Gäbe es bei einem Vergleich keine Unterschiede, dann gäbe es wenig Erkenntnisgewinn.

Kopf kühlen.

Gruß, svenski.

Svenski, erinnerst du dich noch an den Fußballer-Dopingskandal Anfang der 80er? Was damals ans Tageslicht kam, ließ auch erahnen, das dort keine Kuscheltruppe am Werk war.
 
Die Reaktionen der Öffentlich/Rechtlichen Medien/Sportberichterstattung unterstützt eigentlich nur die These dass es bei dem ganzen Dopinggeschrei im Radsport doch eigentlich nur darum ging sich von der, für viele Zuschauer unattraktiven und auch Kostenaufwändigen, Radsportberichterstattung zurückziehen zu können. Dazu passt auch die Androhung bei einem erneuten Dopingfall auch wieder die TdF Berichterstattung einzustellen....
 
Svenski, erinnerst du dich noch an den Fußballer-Dopingskandal Anfang der 80er? Was damals ans Tageslicht kam, ließ auch erahnen, das dort keine Kuscheltruppe am Werk war.

Ich glaube, das war so etwa die Gelegenheit, bei der auch behauptet wurde, im Radsport hingegen ergebe Doping keinen Sinn, und der Beweis dafür war Tom Simpson...

Damals hab ich das irgendwie geglaubt... wollte ich wohl so, mit 12/13. Fußball war mir nicht besonders wichtig. Außer Gladbach, die waren die Guten... ;)

Gruß, svenski.
 
Ich glaube, das war so etwa die Gelegenheit, bei der auch behauptet wurde, im Radsport hingegen ergebe Doping keinen Sinn, und der Beweis dafür war Tom Simpson...

Damals hab ich das irgendwie geglaubt... wollte ich wohl so, mit 12/13. Fußball war mir nicht besonders wichtig. Außer Gladbach, die waren die Guten... ;)

Gruß, svenski.
Zustimmung, außer Gladbach, das ist falsch! Fortuna D`dorf waren (sind) die Guten.:D
 
Wenn man sich die bekannt gewordenen Strukturen im Radsport, besonders um US Postal etc. anschaut (von der allenthalben praktizierten "omertà" über die Einschüchterung und wirtschaftliche Schädigung Aussagewilliger bis hin zu dem ominösen Motorradfahrer mit einsatzbereitem Spritzbesteck), dann ist die Analogie zu organisiertem Verbrechen nicht weit hergeholt.
Zwei Dinge zu vergleichen ist außerdem etwas anderes als sie gleichzusetzen ("in einen Topf zu werfen"). Gäbe es bei einem Vergleich keine Unterschiede, dann gäbe es wenig Erkenntnisgewinn.

Kopf kühlen.

Gruß, svenski.


Man sollte bei einem vergleich die Fakten umfassend würdigen: Die Mafia tötet systematisch Menschen, handelt mit Ihnen und setzt Gewalt als zentrales Mittel zur Durchsetzung ihrer Interessen ein. Sie hat eine Parallelwelt außerhalb des gesetzlichen Rahmens geschaffen die in den betroffenen Ländern zu erheblichen politischen und gesellschaftlichen Fehlentwicklungen und volkswirtschaftlichen Schäden führt. Dies mit Doping im Spitzensport zu vergleichen ist - vorsichtig ausgedrückt - fehgeleitet. Auch wenn die öffentliche Entrüstung über dopende Sportler was anderes suggeriert: Doping ist je nach Fallkonstellation wie bekannt bislang nicht mal in allen Ländern strafbar, die volkswirtschaftlichen Schäden durch Doping sind mutmaßlich verschwindend gering, wenn sie denn überhaupt gemessen werden können, und das systematisch körperliche Gewalt zur Durchsetzung irgendwelcher Interessen eingesetzt würde wäre mir auch neu.

Es gibt Vergleiche, die machen Sinn, weil es erkennbar eine größere Überschneidung zwischen den Vergleichsobjekten gibt, in diesem Fall ist das aber offensichtlich nicht Fall. Die vermeintlichen Überschneidungen sind willkürlich gegriffene Einzelfakten, zumal Deine Bespiele nicht mal aus der Sportart kommen, um die es hier eigentlich ging.
 
Es gibt Vergleiche, die machen Sinn, weil es erkennbar eine größere Überschneidung zwischen den Vergleichsobjekten gibt, in diesem Fall ist das aber offensichtlich nicht Fall.

Also nochmal zurück zum Stein des Anstoßes:


Der Vergleich bezieht sich ausschließlich auf die Häufigkeit, mit der Geständnisse zu finden sind. Und da sehe ich tatsächlich eine "größere Überschneidung" zwischen einem Mafioso und einem (dopenden) Fußballer. Was das mit einer Perversion der moralischen Maßstäbe zu tun haben soll, verstehe ich indes gar nicht.

Wenn man den Vergleich weiter ziehen möchte, dann konnte man in der Tat im Radsport Netzwerke finden, deren Ziel die Umgehung der geltenden Regeln war, um einen sportlichen und/oder wirtschaftlichen Vorteil zu erlangen. In der Gesellschaft spricht man dann von organisierter Kriminalität. Die Mafia gehört in diesen Bereich.
Neu ist, dass die Umgehung der Regeln auch im Fußball nachweisbar organisiert wurde.

Gruß, svenski.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Reaktionen der Öffentlich/Rechtlichen Medien/Sportberichterstattung unterstützt eigentlich nur die These dass es bei dem ganzen Dopinggeschrei im Radsport doch eigentlich nur darum ging sich von der, für viele Zuschauer unattraktiven und auch Kostenaufwändigen, Radsportberichterstattung zurückziehen zu können.
Fast. Das Geschrei war damals vor allem auch Ablenkung vom Skandal rund um Jürgen Emig, deshalb wollte man dem Radsport loswerden. Da hätte womöglich noch jemand auf die Idee kommen können, dass das im Ö/R vielleicht gar kein Einzelfall war. Das wäre dann für beide Sender schlecht gewesen, egal ob sich der Verdacht nachher als wahr herausstellt oder nicht. So ist die Geschichte aber im allgemeinen Dopinggetöse untergegangen und gemeinsam mit dem Radsport aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden.
 
Dopende Sportler mit Mafioso in einen Topf zu werfen zeigt, dass bei manchen Leuten die moralischen Maßstäbe völlig pervertiert sind.

Ach echt? Wie würdest du denn das "System" bezeichnen, das Pharmstrong sich da aus systematischem Doping, Erpressung, Beleidigungen und Einschüchterung missliebiger Gegner und einer Kohorte Rechtsverdrehern, die jedem gedroht haben den A*rsch wegzuklagen, wenn der das D-Wörtchen auch nur im entferntesten Zusammenhang mit Herrn A erwähnt, zusammengestrickt hatte?
Also ich nenne so etwas mafiöse Strukturen. Die USADA übrigens auch.
Ähnlich gelagert der Skandal um Juventus Turin in den 90ern.

Da fragt man sich dann schon, wessen moralische Massstäbe "völlig pervertiert" sind

Aber schaukelt euch ruhig gegenseitig weiter die Eier.
 
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