Ehrlich gesagt ist die Aussage vollkommen unplausibel. Du hast es zwar nicht angegeben, aber normalerweise wird die VO2max gemssen in ml/min/kg. D.h. da ist dein Gewicht in der Dimension, die Angabe ist also relativ. Dein Gewicht ist nach Deinen Angaben um 3 Kg runtergegangen. Daraus folgt, dass deine absolute maximale Sauerstoffaufnahme in dem Zeitraum runtergegangen wäre, anders lässt sich die konstante relative Sauerstoffaufnahme mathematisch nicht erklären. Das ist im Lichte der anderen Ergebnisse aber einfach nicht schlüssig. Ein Rückgang des Gewichts von 73 auf 70 Kg impliziert bei konstanter relativer VO2max von 46 ml/min/kg einen Rückgang (!) der absoluten VO2max von 3,358 l/min auf 3,22 l/min. Wenn das so wäre, wäre der gemessene Anstieg deine Dauerleistungsgrenze alleine über einen verbesserten Wirkungsgrad erreicht worden, das heißt über Veränderungen in der Muskulatur, insbesondere der Faserverteilung. Das halte ich in dem Zeitraum für wenig wahrscheinlich, zumal deine VO2max bei deinem ersten Test auf einem doch recht niedrigen Niveau lag. Die VO2max steigt auch durch reine niedrig intensives Ausdauertraining - insb. bei Anfängern und Hobbysportlern, die von einem niedrigen Niveau kommen.
Es gibt zwar u.a. eine Studie, die zeigt, dass bei ähnlicher VO2max unterschiedliche FTP realisiert werden können: Coyle et al. 1990. Die Crux dabei ist aber, dass die Coyle-Studie zeigt, dass sich bei ungefähr gleicher VO2max die Sportler mit höherer FTP von denen mit niedriger durch ihre jahrelange Trainingshistorie unterscheiden, die u.a. zu unterschiedlichen Muskelfaserverteilungen führt. Dieser Mechanismus liefert aufgrund des Betrachtungszeitraums bei Dir von 3 Monaten keinen sinnvollen Erklärungsansatz.
Da oben in den Daten VT2 und FTP für die gleiche Wattleistung benutzt werden auch nochmal der Hinweis, dass beides zwar korreliert aber nicht identisch ist. Kann man z.B. in der
dieser Arbeit ganz gut sehen, aus der die folgenden Schaubilder entnommen sind.
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