Pave schrieb:
das Problem ist doch, dass die Käufer an den örtlichen Händler eine ganz andere Erwartungshaltung haben als an den Versender, aber vom Händler den Preis erwarten, den der Versender macht bzw. machen kann..
Wie man hier aus diversen Freds herauslesen kann, erwarten die Versandkäufer sogar, dass der örtliche Händler dann den Service oder Reparaturen oder zentrieren der Laufräder der Versandräder macht und das für lau oder für ganz kleines Geld, denn dann könne er ja vielleicht ein Folgegeschäft machen... wenn mal das Versandrad ausgemustert wird in einigen Jahren..

allerdings nur dann, wenn er dann den Preis des billigsten Versenders macht, ist doch wohl klar!
Der Radversender tut sich leicht, der braucht ja keinerlei Service machen, schon gar nicht für lau und schon gar nicht für kleines Geld.. "shipping and forget"..
Die ähnliche Entwicklung sieht man bereits in unterschiedlichen Fachgeschäften. Beispiele könnte ich genügend aufzählen.
Ein und ein halbes vielleicht: Ich komme ursprünglich aus der Stadt, jetzt lebe ich in der Provence

In Städten war es früher üblich, dass man für alles Fachgeschäfte mit einem Sortiment vorfand, von dem man sich nicht einmal vorstellen konnte, dass es sowas gab.
Bei mir vor Ort gibt es einen "Eisenhändler", da bekommst du alle Waren die es gibt und ganz spezielle Produkte können innerhalb weniger Stunden bestellt und geliefert werden. Aus den Läden die ich aus der Stadt kenne war es eigentlich ähnlich.
in den letzten 3 Jahrzehnten schoss ein Baumarkt nach dem anderen aus dem Boden. Abgesehen, dass es dort spezielle Produkte nur in "Heimwerkerqualität" gibt, bekommst du wichtige Spezialteile gar nicht oder nur in Heimwerkerfamilienpackungen. Das schlimmste aber finde ich, dass wenn man nur die Teile kauft die man tatsächlich benötigt, im Fachhandel billiger wegkommt bei besserer Qualität. Ähnliches gilt auch für Werkzeuge und Maschinen. Das Gerät ist vielleicht bei "Erstanschaffung" billiger, wenn man damit aber mehr als 2 Bretter sägt, etc. dann lohnt sich "teureres
Werkzeug vom Spezialisten, das es so gar nicht im Baumarkt gibt. Im Holzfachhandel bekommt du bei gleicher Qualität auch keinen schlechtere Preis, bei Fliesen und sonstigen Materialien ähnlich. Noch gibt es die Fachhändler, aber es werden deutlich weniger. Und frag mal einen Heimwerkerprofi aus dem Baumarkt und einen Fachhändler wenn es um spezielle Dinge geht. Da klaffen Welten auseinander.
das halbe Beispiel, geh mal in alt eingesessene Radläden, die es vor der MTB-Zeit schon gab, dort findest du alles, jede einzelne Schraube, die es offiziell gar nicht mehr geben kann. Du findest dort Personal, das noch selbst fährt, das die Begeisterung mit unserem Sport teilt, etc.. werden auch immer weniger. In Italien und Frankreich findest du solche Läden noch häufiger. Wenn ich dort bin, schau ich manchmal einfach nur rein ohne Kaufabsicht. Es passiert fast ständig, obwohl ich beteuere keine Kaufabsicht zu haben, dass sich leidenschaftliche Gespräche mit dem Chef entwickeln, wo es nur mehr um den Sport geht. Oder man zeigt dir das "Geheimzimmer" wo dir der Ladenbesitzer zeigt, wa für Schätzchen er selbst fährt. Da geht dir das Herz auf, die Räder erzählen Geschichten. Das ist wie Musik. Aber in Zeiten wie Popstars und D sucht das Superrad, zählen diese Dinge nicht mehr.
Ich schätze die Lage so ein, dass die meisten RR-Läden von der Bildfläche verschwinden oder wie mancherorts nurmehr GZSZ-Räder (oder wie die Ein kaufskette heisst) verkauft, neben dem Rasenmäher. Selberschrauben werden nurmehr die Jungs, die auf Garantieansprüche verzichten können, da die Garantie verfallen wird, wenn man das RR nicht an zum Versender schickt oder beim nicht autorisierten Fachhändler den es nicht mehr gibt reparieren lässt.
Ein paar wenige Fachleute werden die Nischen nutzen und Kunden mit Rädern bedienen, die es im Verandhandel und in den nicht mehr existierenden Läden nicht gibt. Die kleinen Rahmenbauer werden ebenfalls ihre Nischen wieder finden.
Gruß
Anton