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BIKEFITTING ... oder wie der Schmerz zu mir fand

Wenn man lange Zeit suboptimal auf dem Rad saß/lag, hat sich der Körper an die physiologisch gesehen falschen Einstellungen (Sattelhöhe/-neigung, Position zum Tretlager etc) gewöhnt und muß quasi entwöhnt werden, unter Umständen sind die vom Bikefitter gefundenen Einstellungen deutlich anders, dann muss man sich an diese neue Position schrittweise rantasten. Schuhe passen oder eben nicht, da ist die Sache einfach. Bei einem Rad kann man nur von den Abmessungen her sagen, der passt oder nicht (einen zu großen oder kleinen Rahmen etwa wird kein Bikefitter der Welt passend machen können), aber bei der Sitzposition besteht ja durchaus Anpassungsspielraum.
absolut richtig:
man muss sich dann in babysteps an die richtige postion herantasten …
welcher bike fitter macht das schon???
und wer möchte für jeden babystep einen 100er, wenn er damit hinkommt, hinlegen.
ich kenne zig beispiele, wo bike fitter, 1. die falscheste position ever "gefittet" haben mit, in den meisten fällen, bösesten konsequenzen für den unteren rücken und 2. hat jeder bike fitter seine eigene "fitting philosophie" … (bestätigt durch den TOUR fitting report)
welche ist die richtige für den betreffenden kunden???

abgesehen davon kann sich jeder hobbyist bike fitter nennen
und was dabei rauskommt, kann man zb im forum sehen
eine fitting frage = gefühlte 250+ verschiedene antworten
 

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Re: BIKEFITTING ... oder wie der Schmerz zu mir fand
nicht der körper muss sich dem bike fitting anpassen sondern das bike fitting dem körper.
Wenn man dem Körper jegliche Anpassung erspart kann man auch gleich auf den Fitter oder überhaupt jegliches nachdenken über die Sitzposition verzichten und einfach stur an jedem Rad die Position einstellen mir der man das Radfahren gelernt hat. Die Abschätzung, ob eine neue Position lediglich ungewohnt ist oder auch auf Dauer unangenehm bleiben wird ist mit der wichtigste Beitrag den ein Fitter zur Positionsfindung leisten kann.


würdest du dir schuhe von einem verkäufer kaufen, der dir sagt:
wenn der fuß sich erstmal an den schuh angepasst hat, werden sie sich in diesen schuhen auch wohl fühlen.
Ja klar! Ein neu-Schuh, der es mit meinen seit vielen Jahren eingelaufenen alten aufnehmen kann existiert nicht. Nachhaltigkeitsversager die alle paar Wochen neue Schuhe kaufen werden dieses Problem nicht kennen, aber wer Schuhe ein wenig länger trägt, dem bleibt gar nichts anderes übrig als beim seltenen Neukauf mit einer gehörigen Portion “das wird hoffentlich noch“-Optimismus zuzugreifen.
 
Zuletzt bearbeitet:
… Die Abschätzung, ob eine neue Position lediglich ungewohnt ist oder auch auf Dauer unangenehm bleiben wird, ist mit der wichtigste Beitrag, den ein Fitter zur Positionsfindung leisten kann. ...
wieder mal vollste zustimmung für diesen (sehr theoretischen, jedoch sehr unrealistischen) idealfall.
und jetzt bitte erklären, wie der fitter das in die realität umsetzt … vor allen dingen diesen teil hier:
lediglich ungewohnt ist oder auch auf Dauer unangenehm bleiben wird, ...
 
[QUOTE="usr, post: 4500617, member: 54142"Ja klar! Ein neu-Schuh, der es mit meinen seit vielen Jahren eingelaufenen alten aufnehmen kann existiert nicht. Nachhaltigkeitsversager die alle paar Wochen neue Schuhe kaufen werden dieses Problem nicht kennen, aber wer Schuhe ein wenig länger trägt, dem bleibt gar nichts anderes übrig als beim seltenen Neukauf mit einer gehörigen Portion “das wird hoffentlich noch“-Optimismus zuzugreifen.[/QUOTE]
ich habe mir gestern ein neues Paar sneekers* gekauft. passt wie angegossen. käme für mich auch anders nicht in frage
(und schon gar nicht bei radschuhen … sind ja nicht das thema hier)
für meine füße nur das beste (nicht das teuerste) und dazu gehört perfecte passform ;)

*ein paar adidas und ein paar nike's waren bereits so ausgelatscht … meine frau: "... mit denen bist du doch nicht nach Mallorca …"
 
wieder mal vollste zustimmung für diesen (sehr theoretischen, jedoch sehr unrealistischen) idealfall.
und jetzt bitte erklären, wie der fitter das in die realität umsetzt … vor allen dingen diesen teil hier:
lediglich ungewohnt ist oder auch auf Dauer unangenehm bleiben wird, ...

Jeder gute fitter bietet kostenfrei ein Checkup nach 4 Wochen an. In den meisten Fällen sitzt das Problem auf dem Rad .
 
Das Problem ist hier (wie bei anderen derartigen Berufen auch), dass sich jeder Bikefitter nennen darf, der glaubt, etwas davon zu verstehen. Und dann kann man eben auch an den größten Kurpfuscher vor dem Herrn geraten. Andererseits kann einem das auch bei "geschützten" Berufen passieren, etwa bei Ärzten. In beiden Fällen ist blindes Vertrauen in die erhofften Fähigkeiten des Gegenübers.

absolut richtig:
man muss sich dann in babysteps an die richtige postion herantasten …
welcher bike fitter macht das schon???
und wer möchte für jeden babystep einen 100er, wenn er damit hinkommt, hinlegen.

ich kenne zig beispiele, wo bike fitter, 1. die falscheste position ever "gefittet" haben mit, in den meisten fällen, bösesten konsequenzen für den unteren rücken und 2. hat jeder bike fitter seine eigene "fitting philosophie" … (bestätigt durch den TOUR fitting report)
welche ist die richtige für den betreffenden kunden???

abgesehen davon kann sich jeder hobbyist bike fitter nennen
und was dabei rauskommt, kann man zb im forum sehen
eine fitting frage = gefühlte 250+ verschiedene antworten

Ich hatte mir das eigentlich so vorgestellt, dass der Bikefitter in Fällen, wo sein Vorschlag des Soll-Zustandes eklatant vom Ist-Zustand abweicht, der Bikefitter dann einem die Daten der Soll-Sitzposition gibt, an die man sich dann am besten millimeterweise herantastet, und nicht mehrerer Fitter-Sitzungen. Abgesehen davon sollte es doch theoretisch so sein, dass man vor dem Aufsuchen des Bikefitters Probleme hat, weil man falsch sitzt. Es sei denn, man kann auch absolut falsch sitzen, und trotzdem keine gesundheitlichen Probleme haben. Man darf nur nicht anfangen, an der Sitzposition zu basteln, wenn es mal etwas schlechter läuft als gewohnt (vorausgesetzt, davor lief es gut)-das ist meine Erfahrung, die ich in ziemlich genau 26 Jahren gemacht habe. Und wenn es gut läuft, gilt erst recht "Never change a winning team". Passend zum eingelaufenen Schuh, der perfekt passt-so geht es mir mit meinen sicher nicht mehr zeitgemäßen Cadex-Rädern. Aber sie passen einfach perfekt (sicher hat sich da der Körper auch an die Räder gewöhnt), und daher werde ich die fahren, bis das Ende erreicht ist, oder ich mich schlicht nicht mehr so verbiegen kann, um die Sitz-respektive Liegeposition zu halten. Ich merke jetzt schon den Nackenbereich, wenn ich mal zwei Tage nicht gefahren bin:confused::(. Wie mein Großvater immer zu sagen pflegte: "Das hat es früher nicht gegeben!".
 
und jetzt bitte erklären, wie der fitter das in die realität umsetzt … vor allen dingen diesen teil hier:
lediglich ungewohnt ist oder auch auf Dauer unangenehm bleiben wird, ...
Mit dem Erfahrungsschatz, der nur entstehen kann wenn man sich mit den Sitzpositionen von vielen Fahrern auseinandergesetzt hat. Der Fahrer selber kennt ja immer nur sich und seine Sitzposition(en), der Fitter (bzw die Autoren seines “Regelsystems“) kennen eine Vielzahl von Fahrern und ihre Positionen, wenn auch natürlich nicht so genau wie der jeweilige Fahrer selber.

Im theoretischen Idealfall hätte der Fitter bereits die er-fahrenen Sitzpositionen von Hunderten von exakten Klonen des Kunden vor sich gehabt, die aber alle mit komplett unterschiedlichen Rädern und Idealvorstellungen angefangen haben und so den Raum der für die Klone anatomisch möglichen guten Positionen nahezu vollständig abdecken. In der Praxis hatte der Fitter natürlich eher null exakte Klone, aber das ist halt der Punkt wo Mathematik ins Spiel kommt um Beobachtungen zwischen verschiedenen Anatomien übertragbar zu machen. Natürlich ist keins dieser mathematischen Modelle perfekt, aber eigentlich sollte die Messlatte “besser als jeder Fahrer für sich“ denkbar niedrig hängen.

Dass es dennoch anscheinend so häufig nicht funktioniert (zur Erinnerung: ich zähle hier zu den Fitting-Skeptikern!) hat vermutlich häufig etwas damit zu tun dass verwendete Modelle eher darauf ausgelegt sind ein Optimum zu benennen als darauf, mögliche von unmöglichen Positionen abzugrenzen. Und natürlich auch daran, dass Menschen kompliziert sind: in der Mitte zwischen zwei funktionierenden Position liegt nicht selten eine, mit der man überhaupt nicht zurecht kommt. Das muss jeder selber herausfinden, aber ein “System“ (oder auch nur ein guter persönlicher Erfahrungsschatz eines Fitters) das gut darin ist definitiv ungeeignete Positionen vom Bereich potentiell funktionierender abzugrenzen wäre eine große Hilfe dabei solchen ungeeigneten Zwischenpositionen auszuweichnen. Dann traut man sich nämlich, mehr alles eine Auseeichrichtung auszuprobieren. Ein System zur Ermittlung der vermeintlich einen Optimalposition hingegen kann einen genau da hineinsetzen und lässt einen dann ratlos zurück.
 
würdest du dir schuhe von einem verkäufer kaufen, der dir sagt:
wenn der fuß sich erstmal an den schuh angepasst hat, werden sie sich in diesen schuhen auch wohl fühlen.

Ich glaube das geht gefühlt Jedem so, der sich zum ersten Mal von einem orthopädischen Schuhmacher auf ihn angepasste (orthopädischen) Einlagen machen lässt.

Wenn Du Dein Leben lang mit einer Fehlstellung ganz normale Schuhe getragen hast, fühlen sich auf Dich angepasste und orthopädisch auf die Besonderheiten Deines Fußes eingehenden erstmal vollkommen fremd bis zu falsch an. Trotzdem sind sie idR besser für den Bewegungsablauf und damit für die Gelenke.

Schlechtes Beispiel. ;)
 
Ich war vor 2 Jahren nochmal bei Oliver Elsenbach. Habe mein Rad einstellen lassen weil ich doch längere Zeit am Iliosakralgelenk Probleme hatte, die durch den Trainingsumfang verschärft wurden. Und es wurde von Woche zu Woche unangenehmer mit den Schmerzen im Rücken und Gesäß. Er hat dann sowohl die Sohlen als auch die Radeinstellung verändert.
Was da wirklich interessant war, mal abgesehen davon, das es mir nachher einfach sehr geholfen hat und die Probleme weggingen, war das ich die erste Stunde dachte, ich säße völig schoef auf dem Rad. Sowas habe ich selten erlebt, das man denkt man hängt zu einer Seite völlig über das Rad und ist krumm.
Danach ging das weg und ich bin bis heute zufrieden. So, das wars aber jetzt von meiner Seite:)
Anders herum habe ich es nie erlebt. Deshalb glaube ich, das es wohl gute und schlechte Bikefitter gibt und Fahrer, die beschreiben können was sie brauchen und andere eben nicht. So ist es eben. Deshalb ist die Branche aber nicht schlecht.
 
Ich war vor 2 Jahren nochmal bei Oliver Elsenbach. Habe mein Rad einstellen lassen weil ich doch längere Zeit am Iliosakralgelenk Probleme hatte, die durch den Trainingsumfang verschärft wurden. Und es wurde von Woche zu Woche unangenehmer mit den Schmerzen im Rücken und Gesäß. Er hat dann sowohl die Sohlen als auch die Radeinstellung verändert.
Was da wirklich interessant war, mal abgesehen davon, das es mir nachher einfach sehr geholfen hat und die Probleme weggingen, war das ich die erste Stunde dachte, ich säße völig schoef auf dem Rad. Sowas habe ich selten erlebt, das man denkt man hängt zu einer Seite völlig über das Rad und ist krumm.
Danach ging das weg und ich bin bis heute zufrieden. So, das wars aber jetzt von meiner Seite:)
Anders herum habe ich es nie erlebt. Deshalb glaube ich, das es wohl gute und schlechte Bikefitter gibt und Fahrer, die beschreiben können was sie brauchen und andere eben nicht. So ist es eben. Deshalb ist die Branche aber nicht schlecht.

Das ist leider so bei eigentlich allen Berufs- oder anderen Gruppen (etwa Rad-/Autofahrer). Wenige schwarze Schafe bringen dann alle anderen in Mißkredit.
 
:daumen::daumen::daumen:
Das ist leider so bei eigentlich allen Berufs- oder anderen Gruppen (etwa Rad-/Autofahrer). Wenige schwarze Schafe bringen dann alle anderen in Mißkredit.
andersherum machts sinn:
die wenigen guten bikefitter können den ruf der gruppe nicht retten, denn die meisten BF haben nur mangelhafte kenntnis von anatomie und kinesiolegie etc, wenn überhaupt irgendeine kenntnis auf diesem gebiet. wie sollten sie auch, denn das erfordert ein mehr semestriges studium und nicht einen wochenendkurs, den selbst die meisten nicht haben.

wer jetzt wieder anfängt "rumzuheulen" sollte (noch) mal die frederöffnung von Konstantin lesen, die die situation exemplarisch für diesen berufszweig beschreibt. ich will nicht bestreiten, dass es eine handvoll guter BF in D, AU, Ch gibt.

und btw es hilft dieser discussion und discussionen im allgemeinen überhaupt nicht herauszustellen, dass es auch in anderen sparten zb bei ärzten, wie hier bereits unglücklicherweise als argument vorgebracht wurde, scharlatane gibt. mit dem finger auf andere zu zeigen und damit vom thema abzulenken, ist nur ein zeichen, dass man argumentativ am ende ist.
 
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:daumen::daumen::daumen:

andersherum machts sinn:
die wenigen guten bikefitter können den ruf der gruppe nicht retten, denn die meisten BF haben nur mangelhafte kenntnis von anatomie und kinesiolegie etc, wenn überhaupt irgendeine kenntnis auf diesem gebiet. wie sollten sie auch, denn das erfordert ein mehr semestriges studium und nicht einen wochenendkurs, den selbst die meisten nicht haben.

wer jetzt wieder anfängt "rumzuheulen" sollte (noch) mal die frederöffnung von Konstantin lesen, die die situation exemplarisch für diesen berufszweig beschreibt. ich will nicht bestreiten, dass es eine handvoll guter BF in D, AU, Ch gibt.

und btw es hilft dieser discussion und discussionen im allgemeinen überhaupt nicht herauszustellen, dass es auch in anderen sparten zb bei ärzten, wie hier bereits unglücklicherweise als argument vorgebracht wurde, scharlatane gibt. mit dem finger auf andere zu zeigen und damit vom thema abzulenken, ist nur ein zeichen, dass man argumentativ am ende ist.

Das hast Du mißverstanden. Der Verweis auf die Herren in Weiß diente nicht der Ablenkung, sondern dem Vergleich mit einer ähnlichen Situation-man begibt sich mit viel Gottvertrauen in die Hände eines vermeintlich kompetenten Menschen, der einen von körperlichen Beschwerden befreien soll, man aber dabei das eine oder andere mal eben auch an jemanden gerät, der ncht soviel Ahnung hat, um einem wirklich zu helfen, und sich durch die Falschbehandlung im einen beziehungsweise Falscheinstellung im anderen Fall die Beschwerden noch verschlimmern (da spreche ich nur aus Erfahrung).
 
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