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BIKEFITTING ... oder wie der Schmerz zu mir fand

Das war aber ironisch. Ich sehe keinen Vorteil in einer 175er Kurbel. 170er ging sehr gut. 172,5 ist Standard.
Aber die Schrittlänge muss ich mal messen wenn ich wieder zu Hause bin.
 

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Re: BIKEFITTING ... oder wie der Schmerz zu mir fand
Das war aber ironisch. Ich sehe keinen Vorteil in einer 175er Kurbel. 170er ging sehr gut. 172,5 ist Standard.
Aber die Schrittlänge muss ich mal messen wenn ich wieder zu Hause bin.

Ironie lässt sich anonym und ohne emotionale Komponente leider nicht gut erkennen!

Bin gespannt ob die Leute von Canyon dich sauber vermessen haben.
 
Ja, schon interessant. Wobei ich meine Einstellungen von einem Experten aus Köln machen lasse und der schaut eigentlich nur wie ich auf dem Rad sitze und schraubt das dann manuell schnell richtig bis ich leichter drehen kann. Geht in Sekundenschnelle und passt eigentlich immer. Interessanter ist schon eher wie er die Sohlen macht und die Cleats einstellt. Das ist dann erst mal die Voraussetzung für alles Weitere. Mit dem TT habe ich selber versucht, was eigentlich Zeitverschwendung ist.
 
Meine Beobachtung: jeder zweite von den hobbyfahrern über 40, den ich überhole, hat den Sattel zu hoch und einen zu großen Rahmen gekauft.
Dann fängt es an mit den Verbesserungen:)
 
Also erstmal Danke für einen höchst interessanten Thread.....

Ich fahre erst seit 2016 Rennrad und seit 2015 MTB und habe mir schon oft überlegt mal ein Bike Fitting zu machen , dann aber bisher aus verschiedenen Gründen mich doch dagegen entschieden.

Dieser Thread hier zeigt doch auch mal ganz eindeutig auch Probleme von Bike Fitting , die mir vorher offensichtlich erschienen , aber durch die allgemeinen Jubelgesänge der breiten Masse immer mal wieder fast vergessen werden.

Wie soll jemand ,der dich gerade mal 2-3h kennt in deiner Gesamtheit als Rennfahrer so gut einschätzen können , dass du durch ihn a schneller wirst und b schmerzfrei bleibst.

Ronald Kuba ein relativ guter Amateur Lizenzfahrer hat mal gesagt dass es zwingend ein langer Prozess mit viel trial and error sein muss die schnellste und dennoch gerade noch komfortable Position zu finden.
Es spielen einfach so viele Faktoren rein, die sich sogar während/innerhalb einer Saison noch ändern , dass die Vorstellung jemand schaut dich kurz an , lässt dich ein paar minuten fahren und findet dann das Optimum komplett lächerlich erscheint.

Das hat mir damals auch eingeleuchtet.

Was anderes ist das natürlich bei den Profis , die ihre Coaches haben und Daten aus vielen Monaten mit zig Tests...

Ich selbst habe mich einfach von der Seite auf der Rolle gefilmt und dann mit einem einfachen Bildbearbeitungsprogramm Linien reingelegt, die ich grob an Sitzpositionsempfehlungen aus dem Internet angepasst habe.
Das Ergebnis würde ich mit Note 3- bewerten ^^

Ich bin Schmerzfrei auch auf 180km + Ich kann für einen Freizeitradler halbwegs schnell fahren.
Trotzdem sehe ich natürlich noch Optimierungspotential , wenn wenn ich mich mit Lizenzfahrern aus meinem Radlkreis vergleiche, dann brauchen die oft bei gleichem Speed ~20 Watt weniger im Flachen, was auch optisch sichtbar an einer besseren Aerodynamik liegt.
Die haben eben den Oberkörper Parallel zum Oberrohr , während ich doch etwas aufrechter bin.
Diese Grafik trifft es ganz gut, wenn man mal die Oberarme ignoriert und einfach annimmt , die wären gleich gebeugt.

RB-Sitzpositionen-Sportlich-Komfortabel.jpg


Ich weiss allerdings auch genau wo mein Problem ist....
Ich hab einen "Gorillakörper" -> 173/ 78 Sl ewig lange Arme , sehr kurze Beine und dazu noch genetisch wie alle in meiner Familie ein Hohlkreuz im unteren Rücken bei fester lws und zu starker Muskulatur im bereich der unteren Rückenstrecker.

Ich möchte natürlich langfristig eigl mit parallelem Oberkörper zum Oberrohr fahren , aber um das bei mir zu erreichen braucht es eben eine sehr komplexe Betrachtung meiner individuellen Gegebenheiten in Zusammenhang mit wie ich jetzt fahre und was durch verschiedene Maßnahmen in Zukunft möglich sein wird.

Wie soll sowas ein Bikefitter in 2h umfassend begreifen und die richtigen Maßnahmen treffen, die so ausgelegt sind , dass eine Entwicklung stattfinden kann ?
Der Müsste ja erstmal abschätzen können wie viele cm Beweglichkeit in der LWS bei meiner Genetik in welcher Zeit mobilisierbar wären ?
 
Ich kann nur sagen das ein guter bikefitter keine Minute braucht um das Rad vernünftig für einen Profi einzustellen wenn das Rad stimmt. Sohlen und Cleats dauert etwas länger.
Ansonsten muss man sich als Laie hier nicht stunden lang auslassen. Das bringt eh nichts.
 
Ich hab auch einfach meine Überlegungen dargeboten und nicht gesagt : So isses.....

Ob ein Bikefitter 1 Minute braucht um einen ihn vorher "unbekannten" (Also nicht namentlich sondern von Leistungsdaten etc...) Profi perfekt einzustellen , kann man nur beurteilen wenn man
a) Selber Profi ist
b) Selber Bikefitter für ein Profi Team ist.

Da ich weder a noch b bin , gehe ich davon aus dass deine Annahme stimmt weil du a oder b bist :p
 
Ich kann nur sagen das ein guter bikefitter keine Minute braucht um das Rad vernünftig für einen Profi einzustellen wenn das Rad stimmt. Sohlen und Cleats dauert etwas länger.
Ansonsten muss man sich als Laie hier nicht stunden lang auslassen. Das bringt eh nichts.
Deswegen dauert ein professionelles Bikefitting in Wirklichkeit auch nur 5 Minuten. Die restliche Zeit der ca. 3 Stunden, wird dann Kaffee getrunken und über Gott und die Welt geplaudert....
 
Also ich habe auch mal ein Bikefitting gemacht und auch recht viel Geld dafür gelatzt.

Ich hatte imense Schmerzen im LWS Bereich (Ischialgie wohlmöglich Piriformis Syndrom). Erst durch das Fitting wurde mir klar, dass ich viel zu hoch sitze (2cm!) und einen zu großen Rahmen fahre. Dazu gabs die Cleateinstellung und der Wechsel vom Look System zu Shimano SPD SL.
Ja, es war recht teuer und den damals gekauften Sattel habe ich wieder runtergenommen. Ich meine mittlerweile einen halbwegs passenden Sattel gefunden zu haben (8 Jahre später).

Die Umstellung war so radikal, dass ich natürlich nicht sofort damit klar kam und relativ schnell wieder in alte Geflogenheiten wechseln wollte.
Aus heutiger Sicht muss ich aber feststellen, dass die Vermessung ziemlich an das rankommt, was ich heute fahre.

Ich bin da mittlerweile auch sehr sensibel was die Sitzhöhe angeht. Wenige Millimeter zu hoch und ich bekomme Probleme. Mittlerweile merke ich recht schnell, wenn was nicht stimmt (Sattelneigung etc.)
Ich kann also zwar nicht nur positives aus der Nummer ziehen, aber ohne die Hilfe wäre ich wohl kaum schmerzfrei geworden.

Zum Thema Knie: man darf die Muskeln nicht unterschätzen, die an dem Knie ziehen und zerren. Bei mir fängt es auch meist im Sommer an zu zwicken. Dann weiß ich, dass ich wieder vermehrt dehnen muss. Ein verkürzter Quadrizeps kann schmerzhaft werden auf der Patella!
 
Deswegen dauert ein professionelles Bikefitting in Wirklichkeit auch nur 5 Minuten. Die restliche Zeit der ca. 3 Stunden, wird dann Kaffee getrunken und über Gott und die Welt geplaudert....

Was so ganz falsch nicht ist. Gehst Du zum Arzt, wird er auch vorrangig erstmal nur mit Dir sprechen und eine Anamnese aufnehmen. Das kann mitunter auch doppelt und dreifach so lange sein, wie im zweiten Teil die Diagnostik selbst dauert. Nicht selten Korreliert das sogar miteinander: je ausführlicher die Anamnese, desto schneller die Diagnostik.

Davon ausgehend was @pjotr schon weit vorn geschrieben hat, dass es nicht die eine generell richtige Position gibt, ist es eigentlich nur logisch, dass man auch beim Fitting nicht direkt nach dem Handschlag zur Begrüssung eine Schablone anlegt und drei Stunden schraubt.

Das macht auch einen nicht zu unterschätzenden Unterschied zwischen Pros und ambitionierten Amateuren und gerade beginnenden Hobby-Fahrern aus:Eerstere wissen sehr genau was sie wollen und wohin die Reise gehen soll, letztere sagen im Zweifel einfach "Du bist der Experte" zum Fitter und lassen machen.


Und jetzt kommen wir zurück zum Arzt: man stelle sich die Aufnahme der Anamnese vor, wenn der Patient auf die Frage "Was fehlt Ihnen denn?" nur antwortet "Weiß nicht."... ;)
 
Hier, das war ne echte Canyon Vermessung.
Torso 57,5cm
Armlänge 60cm
Schritt 87,5
Ich messe das selber mal nach wenn ich Zeit finde.
Vielleicht habe ich jahrelang eine viel zu kurze Kurbel gefahren. Und es nicht geahnt.
Nach meiner Messung ohne Schuhe war das 84cm Schrittlänge. Bischen geschrumpft bin ich evtl.
 
Ja dachte ich auch. Aber egal. Ich fahre dann mit Schrittlänge 84 eine 172,5er und eine 170er Kurbel. Mal so als Standard-Elite-Ausnahme-Athlet-Geometrie und passende Kurbellänge:bier:
 
Passend auf jeden Fall. Ich fahre mit 90er Schrittlänge auch 172,5er. Hatte schon 177,5er und 175er aber die kürzere gefällt mir einfach besser.
 
nach so kurzen Distanzen kann sich der Körper doch noch gar nicht auf die neuen Einstellungen anpassen? … , aber das der Körper die neuen Einstellungen erstmal aufnehmen muss, scheint mir auch logisch. …

nicht der körper muss sich dem bike fitting anpassen sondern das bike fitting dem körper.

würdest du dir schuhe von einem verkäufer kaufen, der dir sagt:
wenn der fuß sich erstmal an den schuh angepasst hat, werden sie sich in diesen schuhen auch wohl fühlen.
 
Das war aber ironisch. Ich sehe keinen Vorteil in einer 175er Kurbel. 170er ging sehr gut. 172,5 ist Standard.
...
es gibt keine standardlänge bei kurbeln
ist wie bei rahmen von schrittlänge und ein paar anderen faktoren abhängig
 
nicht der körper muss sich dem bike fitting anpassen sondern das bike fitting dem körper.

würdest du dir schuhe von einem verkäufer kaufen, der dir sagt:
wenn der fuß sich erstmal an den schuh angepasst hat, werden sie sich in diesen schuhen auch wohl fühlen.

Wenn man lange Zeit suboptimal auf dem Rad saß/lag, hat sich der Körper an die physiologisch gesehen falschen Einstellungen (Sattelhöhe/-neigung, Position zum Tretlager etc) gewöhnt und muß quasi entwöhnt werden, unter Umständen sind die vom Bikefitter gefundenen Einstellungen deutlich anders, dann muss man sich an diese neue Position schrittweise rantasten. Schuhe passen oder eben nicht, da ist die Sache einfach. Bei einem Rad kann man nur von den Abmessungen her sagen, der passt oder nicht (einen zu großen oder kleinen Rahmen etwa wird kein Bikefitter der Welt passend machen können), aber bei der Sitzposition besteht ja durchaus Anpassungsspielraum.
 
Also erstmal Danke für einen höchst interessanten Thread.....

Ich fahre erst seit 2016 Rennrad und seit 2015 MTB und habe mir schon oft überlegt mal ein Bike Fitting zu machen , dann aber bisher aus verschiedenen Gründen mich doch dagegen entschieden.

Dieser Thread hier zeigt doch auch mal ganz eindeutig auch Probleme von Bike Fitting , die mir vorher offensichtlich erschienen , aber durch die allgemeinen Jubelgesänge der breiten Masse immer mal wieder fast vergessen werden.

Wie soll jemand ,der dich gerade mal 2-3h kennt in deiner Gesamtheit als Rennfahrer so gut einschätzen können , dass du durch ihn a schneller wirst und b schmerzfrei bleibst.

Ronald Kuba ein relativ guter Amateur Lizenzfahrer hat mal gesagt dass es zwingend ein langer Prozess mit viel trial and error sein muss die schnellste und dennoch gerade noch komfortable Position zu finden.
Es spielen einfach so viele Faktoren rein, die sich sogar während/innerhalb einer Saison noch ändern , dass die Vorstellung jemand schaut dich kurz an , lässt dich ein paar minuten fahren und findet dann das Optimum komplett lächerlich erscheint.

Das hat mir damals auch eingeleuchtet.

Was anderes ist das natürlich bei den Profis , die ihre Coaches haben und Daten aus vielen Monaten mit zig Tests...

Ich selbst habe mich einfach von der Seite auf der Rolle gefilmt und dann mit einem einfachen Bildbearbeitungsprogramm Linien reingelegt, die ich grob an Sitzpositionsempfehlungen aus dem Internet angepasst habe.
Das Ergebnis würde ich mit Note 3- bewerten ^^

Ich bin Schmerzfrei auch auf 180km + Ich kann für einen Freizeitradler halbwegs schnell fahren.
Trotzdem sehe ich natürlich noch Optimierungspotential , wenn wenn ich mich mit Lizenzfahrern aus meinem Radlkreis vergleiche, dann brauchen die oft bei gleichem Speed ~20 Watt weniger im Flachen, was auch optisch sichtbar an einer besseren Aerodynamik liegt.
Die haben eben den Oberkörper Parallel zum Oberrohr , während ich doch etwas aufrechter bin.
Diese Grafik trifft es ganz gut, wenn man mal die Oberarme ignoriert und einfach annimmt , die wären gleich gebeugt.

RB-Sitzpositionen-Sportlich-Komfortabel.jpg


Ich weiss allerdings auch genau wo mein Problem ist....
Ich hab einen "Gorillakörper" -> 173/ 78 Sl ewig lange Arme , sehr kurze Beine und dazu noch genetisch wie alle in meiner Familie ein Hohlkreuz im unteren Rücken bei fester lws und zu starker Muskulatur im bereich der unteren Rückenstrecker.

Ich möchte natürlich langfristig eigl mit parallelem Oberkörper zum Oberrohr fahren , aber um das bei mir zu erreichen braucht es eben eine sehr komplexe Betrachtung meiner individuellen Gegebenheiten in Zusammenhang mit wie ich jetzt fahre und was durch verschiedene Maßnahmen in Zukunft möglich sein wird.

Wie soll sowas ein Bikefitter in 2h umfassend begreifen und die richtigen Maßnahmen treffen, die so ausgelegt sind , dass eine Entwicklung stattfinden kann ?
Der Müsste ja erstmal abschätzen können wie viele cm Beweglichkeit in der LWS bei meiner Genetik in welcher Zeit mobilisierbar wären ?
auf diesen punkt muss es gebracht warden:
… die schnellste und dennoch (gerade) noch komfortable Position zu finden.
:daumen:
 
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