Kleines Fazit aus der Zuschauerperspektive:
Erstmal Entwarnung an alle, denen noch ein Rest Angst oder Respekt vor der Stylepolizei in den Knochen steckt.
In Berlin war die heute nicht im Einsatz. Die augenscheinliche Empirie bei statistisch signifikanter Datenbasis sagt: Radfahrer haben keinen Stil. Sie ziehen an, was die Waschmaschine nach der 89sten Wäsche wieder ausspuckt. Es ist ihnen egal, welche Farbe das hat, oder welche es mal gehabt haben könnte. Das kann ein Bianchi-Trikot aus Ulles Zeiten sein, dessen Farbe man bestenfalls noch als schmutzigweiß bezeichnen kann. Ein Wunder, dass die Aufdrucke noch zu lesen waren. Oder blassgelb zu einer frischgrünen Hose vom letzten Jahr.
Sie fahren auf allem, was (ungefähr) zwei Räder hat, es muss weder chic aussehen noch besonders gut fahren. ein Rennrad muss es auch nicht sein. Es muss auch nicht zum Fahrer passen, so rein größenmäßig mal. Ein Zuschauer gab seine Verwunderung darüber Ausdruck, dass Radsport offnbar nicht gut für die Linie sei, oder aber manchmal viel zu gut. Fahrerinnen und Fahrer von kleiner Statur sitzen ganz regelmäßig auf viel zu langen Gefährten, die Problematik ist ja bekannt. Jedenfalls werden hier im Forum Details und Aspekte des Radsports mit einem Feuereifer diskutiert (auch & gern von mir), die ganz offensichtlich für die Masse der Radsportelnden gänzlich bedeutungslos sind.
Macht also alle fröhlich weiter Euer Ding und lasst Euch von niemandem was erzählen! Tut ja auch sonst keiner
Hauptsache, man hat seinen Spaß. Meistens war das augenscheinlich der Fall.
Und noch die lokale Komponente:
Wenn man sonntags um 9 ein Radrennen durch Mitte veranstaltet oder an einem solchen teilnimmt, sollte man sich der Gefahr bewusst sein, dass eine bedeutende Anzahl der dort Anwesenden sich auf dem Heimweg befindet und (aufgrund der vorangegangenen Freizeitbeschäftigung) teils schwere, (hoffentlich) temporäre neurologische Defizite aufweist. Will sagen: Da waren einige so wenig in der Lage, ihren Körper in eine bestimmte Richtung zu steuern, dass es wirklich ein Riesenglück war, dass dort (Torstraße) nichts weiter passiert ist. Ja, es gab etwa 10 Stürze an der Stelle. Die gehen alle ganz allein auf das Konto eines Radlers, der weder laufen noch radfahren konnte. Auf die Rufe von Ordnern und Zuschauern konnte er nicht mehr reagieren und hat sich eher aus Zufall selbst von der Straße bugsiert, bevor ein Sportler in Mitleidenschaft gezogen wurde. Er ist dann auf dem Bürgersteig geblieben, weil später ein paar Autos zwischen ihm und der Straße standen... wurde dann weiter geleitet... äh...
Gruß, svenski.