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Being Jan Ullrich auf der ARD: Doku-Serie über den ehemaligen Radstar

Die Herren Boßdorf, Beckmann und Seppelt als Vertreter der Journaille treten mir ein Stück weit zu unbeteiligt auf. Der ganze menschliche Schlamassel ist auch durch den Journalismus und die Medien ordentlich befeuert worden, in alle Richtungen.
Auch wenn von den 3en jeder eine klare Rolle hatte und niemand unmittelbar an einer Kampagne beteiligt war, so waren sie aber doch ein Teil des Apparates. Das hätte man vielleicht mehr herausstellen können.

Und Jürgen Emig erst, der in jeder Szene völlig berauscht davon scheint, den großen Radsportstars so nah kommen zu dürfen. Schlimm, wie distanzlos die 'Journalisten' seinerzeit waren.
 

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Re: Being Jan Ullrich auf der ARD: Doku-Serie über den ehemaligen Radstar
Es überrascht mich, dass jemand überrascht sein kann, dass früher, damals, heute und morgen gedopt wurde/wird. Armstrong hat das Doping Ende der 90er nicht erfunden! Und auch alle Tour- und Radrennveranstalter waren sich dessen bewußt - sie haben mitgespielt. Es wurde vorher gedopt und immer mehr gesteigert. Armstrong hat einfach ein perverses System daraus gemacht.
Selbst Eddy Merckx war voll bis in die Haarspitzen, nur eben mit anderen Mitteln.

Es gibt keinen sauberen Sport. Sei es Korruption, Medikamentenmissbrauch, Rassismus, Hass oder Sonstiges - das eine oder andere gibt es überall, wenn man nur genau hinschaut.

Wir können nur den Blickwinkel ändern und die Neigung der Scheuklappen ändern, um das zu übersehen.

Und bei Doping ists mir halt egal. Ich hab Radsport früher mega gefunden, finde es heute noch mega und freu mich auf die GT, Klassiker und Monumente. Stattdessen schei... ich auf die Fussball-WM, ignoriere Wintersport in China etc.
 
Ich habe nur zu Aldag was gesagt. Leg mir bitte nichts in den Mund zu Dingen, zu denen ich mich nicht geäußert habe.
Ruhig Blut - das habe ich nicht, und war auch gar nicht beabsichtigt.

Meine Äußerung war sinnbildlich gesprochen - daher auch der hier: 😉

Aus dem Blickwinkel dürfte man genau genommen niemanden aus der Ära zu Wort kommen lassen.
 
Was mir bei der Doku nebenbei aufgefallen ist: Die Gesichter der meisten Fahrer, selbst von denen aus der zweiten Reihe , sind mir auch nach 25 Jahren noch gut in Erinnerung. Ich denke der Profi-Radsport hat durch die Helmpflicht viel von seiner medialen Verwertbarkeit eingebüßt. Und das sage ich als ausgesprochener Befürworter der Helmpflicht.
 
Freue mich, heute Abend im Zug die Doku schauen zu können…bin echt gespannt.

Bezgl. Armstrong…. Mir kam vor ein paar Wochen sein erstes Buch in die Hände. Fand ich gar nicht schlecht.
Mag jeder seine Schlüsse selbst draus ziehen, aber an den Philanthropen L.A., der seinem „guten Freund“ einen Gefallen tut, glaube ich nicht so recht.
Im Gegensatz zu vielen, verfügt er über ein extrem ausgeprägtes sendungsbewusstsein….im System Armstrong gab es und gibt’s vermutlich bis heute keine Zufälle.
 
Durch die Blume wurde es ja mehrfach angedeutet: Talent ist ein Baustein, aber der Geist hat gefehlt.
Oder mit meinen Worten: wer als junger Mensch nicht die hellste Kerze auf der Torte ist, ist seinen Beratern und Mentoren auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Davon haben wir ja in Deutschland genug Beispiele (Boris Becker, Gerd Müller und viele andere). Die Medien haben sich auf in gestürzt und vereinnahmt. Da muss ein junger Mensch schon sehr diszipliniert und charakterlich gefestigt sein. Und die Leute kannst Du suchen. Da fällt mir spontan Michael Schumacher ein.
Ich weiß nicht, ob die deutsche Presse da besonders schlimm ist. Aber der Deutsche spielt sich gerne als moralische Instanz auf, hier mit fatalen Folgen.
Über den Satz "ich habe niemanden betrogen!" kann man denken was man will. Gegenüber dem Peloton stimmt das, aber die Moralisten wollten ihn für sein fehlendes Geständnis brennen sehen. Hexenjagd! Inquisition!
 
Durch die Blume wurde es ja mehrfach angedeutet: Talent ist ein Baustein, aber der Geist hat gefehlt.
Oder mit meinen Worten: wer als junger Mensch nicht die hellste Kerze auf der Torte ist, ist seinen Beratern und Mentoren auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Davon haben wir ja in Deutschland genug Beispiele (Boris Becker, Gerd Müller und viele andere). Die Medien haben sich auf in gestürzt und vereinnahmt. Da muss ein junger Mensch schon sehr diszipliniert und charakterlich gefestigt sein. Und die Leute kannst Du suchen. Da fällt mir spontan Michael Schumacher ein.
Im Trainingslager des jungen Schumachers (Mercedes-Junior) standen sicherlich auch Knigge, Fremdsprache, mediales Auftreten, etc. im Lastenheft.
 
Übrigens: Wer Interesse an einem ehrlichen und wertschätzenden Interview mit Ulle hat, sucht (verlinken ist garantiert verboten) nach dem einstündigen Interview aus 2016 von Ken Jebsen (ja ich weiß, aber Interviews konnte er).
 
Über den Satz "ich habe niemanden betrogen!" kann man denken was man will. Gegenüber dem Peloton stimmt das, aber die Moralisten wollten ihn für sein fehlendes Geständnis brennen sehen. Hexenjagd! Inquisition!

Hm - ist das wirklich noch so? Würde ein Geständnis tatsächlich noch viel ändern?

Ich glaube nicht.

Die gemeine Öffentlichkeit hat Ulle längst nicht mehr auf dem Schirm; und uns als „Fachpublikum“ 😁 muss man nichts mehr erklären…. Mehr als Schulterzucken oder „Hab‘ ich doch schon immer gewusst” käme da wohl nicht mehr.

Ich glaube nicht mal dass ein Geständnis ihm selbst noch viel bringen würde - auch wenn regelmäßig anderes behauptet wird. Ich denke - auch dafür ist es längst zu spät.

Ulle hat mit dem Abrutschen in die Sucht und vor allem mit der Zerstörung seiner Familie einen extrem hohen Preis bezahlt. Den Scherbenhaufen flickt auch keine Erleichterung durch ein Geständnis mehr zusammen.

Als spontane Küchenpsychologie würde ich eher empfehlen, maximalen Abstand zum Leben als Radprofi zu schaffen und sich aus der Öffentlichkeit völlig zurückzuziehen. Damit, den verbliebenen Rest des privaten Umfeldes heile zu lassen und gegen die inneren Dämonen zu kämpfen dürfte er genug zu tun haben.
 
Jedenfalls find ichs klasse dass der Ulle wieder den Weg zurück aufs Rennrad gefunden hat, der absolute Tiefpunkt bei ihm war aus meiner Sicht als er während seiner Zeit auf Mallorca auf ein E-Bike umgestiegen ist, das wurde in der Doku nicht erwähnt. Ein Jan Ullrich nicht mehr im besten aber noch guten Radsportalter auf einem E-Bike, einfach unfassbar
 
Jedenfalls find ichs klasse dass der Ulle wieder den Weg zurück aufs Rennrad gefunden hat, der absolute Tiefpunkt bei ihm war aus meiner Sicht als er während seiner Zeit auf Mallorca auf ein E-Bike umgestiegen ist, das wurde in der Doku nicht erwähnt. Ein Jan Ullrich nicht mehr im besten aber noch guten Radsportalter auf einem E-Bike, einfach unfassbar
… wenn ich das richtig zusammenbekomme war der Grund dafür aber ein kaputtes Knie, nicht die Konstitution an sich….. gab ja glaube ich auch mal eine OP deswegen
 
Vopa sieht besser so aus: Fauxpas
😆 oh mein Gott....für einige muss man wirklich IMMER explizit den 😉 hier anfügen, oder?!
Ich habe mich mit "Nazist" lächerlich gemacht und steh auch zu dem Fauxpas (EXTRA richtig für dich) aber hiermit hast du meiner Lächerlichkeit noch deinen Hut aufgesetzt 😂🤣
 
Zuletzt bearbeitet:
Richtig, und deshalb steht Armstrong heute besser da als Ullrich.

Bei wem und wo?

Ulle jetzt (Anno 2022!) eine "Doku" zu "widmen", ist doch der absolute Gipfel der öffentlichrechtlichen GEZ-Heuchelei. Was soll also schon dabei herauskommen? Ulle ist keine "tragische Gestalt" - Ulle ist einfach strukturiert, aussengelenkt und dafür gibt es Gründe - aber die Gründe ändern eben nichts daran, dass es/er so ist, wie es ist. Armstrong benutzt Ulle lediglich, um sein zu recht und Recht auf Sohle 7 hängendes Image vermarktungsfähig zu liften. Und das geht am besten, wenn man Kleinbürgers sentimentale, unsystematische und inkonsistente Weltsicht mit Bildern bedient. Das ist alles nur lächerlich, vorhersagbar und wurscht. So what?
 
Übrigens: Wer Interesse an einem ehrlichen und wertschätzenden Interview mit Ulle hat, sucht (verlinken ist garantiert verboten) nach dem einstündigen Interview aus 2016 von Ken Jebsen (ja ich weiß, aber Interviews konnte er).

Äh, was genau ist ein "wertschätzendes Interview"? Mir schwant Übles....
 
Und wohin hast du noch vergessen.
Soll das jetzt 'ne schlaue Frage sein?

Der eine Drogen, Unfälle, Entzugskliniken, zeitweise Kontaktverbot zu seinen Kindern sowie generelles Durchdrehen und anscheinend immer noch hilfsbedürftig, der andere das alles nicht.
Wer steht also besser da?
 
Hab nun die erste halbe Stunde der ersten Folge des Podcasts gehört und fast Richtung Windschutzscheibe speien können.

Es ist ein Hohn, dass ausgerechnet die ARD/NDR/Öff. Rechtl. diesen Podcast machen. Die waren bei der Hexenjagd auf Dopingsünder mit Fackeln an vorderster Front. So ist es heute noch: alle sind gierig nach der dramatischsten Schlagzeile, so dass vergessen wird, dass all jene, über die man berichtet, immer noch Menschen sind. Über alle Vorgehensweisen legt man dann den Deckmantel des Journalismus. Vielleicht betreiben sie alle Journalismus, aber bei solchen Geschichten ist es halt schlechter.

Der nächste Spott kommt von all den "Freunden" die erzählten, wie sehr sie Ulle helfen wollten. Mit regelmässigen Anrufen? Alle kannten sie Ulle seit viiiiielen, vielen Jahren und dann wollen sie helfen, indem sie regelmässig anrufen. Das wars? "Das ist wie bei einem Alkoholkranken - der muss das selbst wollen" Nur dass die Kranken die Letzten sind, die erkennen, krank zu sein.

Und gänzlich verdroschen gehört der Skifahrer, der alles mit Humor und Spass sah. Während Ulle sich komplett zerstört, soll man das mit Humor sehen und akzeptieren, dass er nun mal alles ins Extreme zieht? Zugedröhnt nackt auf dem Dach stehen? Hahaha, welch lustiges Extrem er da treibt...

Ich zweifle noch immer, ob Doping das Spiel unfairer gemacht hat. Durch Doping wird man schneller, aber am Ende müssen sie alle leiden. Ulle hat gegen LA nicht verloren, weil dieser die besseren Medikamente hatte, sondern weil LA wesentlich konsquenter und härter trainiert hatte und mehr aus sich rausholte. Da gab es kein Stückchen Kuchen zuviel, keine Saufereiexzesse in der Off-Season und keine Kilos zuviel zum Saisonstart. 24/7 den Blick auf den Toursieg gerichtet. Ohne Doping, wäre es das gleiche Ergebnis, nur hätten die Etappen bisschen länger gedauert.

Wäre Armstrong nicht Radfahrer geworden, dann wäre er CEO von Daimler, VW oder sonst einem Milliardenkonzern. Mit Ellenbogen und viel Egosimus, stur den Blick an die oberste Position.
 
Stimmt, die Epoche vor und die Epoche nach den 90ern fand ich auch viel besser. Da gab es nämlich kein Doping. Versprochen!
Das reiht sich nahtlos in "die Erde ist eine Scheibe" ein. Glückwunsch! :daumen:

Der Grund für meine Worte ist ganz einfach: ich konnte die Beiden von Anfang an nicht leiden - einfach so! Es gibt für mich aber noch weitere: zB den dass ich Menschen nicht mag, die aus einer gewissen Egozentrik heraus Scheiße bauen und gleichzeitig mit Frau und Kind Verantwortung tragen. Oder ein Talent verschleudern. Oder wie bei Armstrong ein hohes Maß an krimineller Energie (Einflussnahme UCI, Teams, Fahrer, Veranstalter) an den Tag legen. Banal ist der Podcast im Öffi für mich deshalb, weil Geschichten über Bad Boys immer ziehen und deshalb platt sind.

Alles gut! :daumen:

Karl
 
Als spontane Küchenpsychologie würde ich eher empfehlen, maximalen Abstand zum Leben als Radprofi zu schaffen und sich aus der Öffentlichkeit völlig zurückzuziehen. Damit, den verbliebenen Rest des privaten Umfeldes heile zu lassen und gegen die inneren Dämonen zu kämpfen dürfte er genug zu tun haben.
Da aber der Name Jan Ullrich in der Öffentlichkeit nach wie vor zieht wird es wieder Leute geben die Storys und Aufmerksamkeit durch ihn wollen, und er wird es wieder nicht verstehen.......
 
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